Mops mit Nase?

  • Wenn ich noch mal genauer nachfragen darf: Die Vielfalt und das unterschiedliche Aussehen der Hund durch die unterschiedichen Grade an Fremdblutbeteiligung kann ich nachvollziehen. Wenn ich es richtig verstanden habe ist 1x ein Jack Russel eingekreuzt worden und aus diesen Nachkommen werden dann die "Retromöpse" gezüchtet.


    Zu Beginn ist dann 50% Mops 50% JR, später 75%Mops und 25%JR usw. Irgendwann wird dann Retromops mit Retromops verpaart, richtig? Wie sucht ihr denn eure Paarungspartner aus? Nur aus den ZKR Nachkommen? Wie sieht es dann mit dem Inzuchtkoeffizienten aus? Und wenn es nur 1x einen JR gab müssten die Retromopsnachkommen und die reinen Retromopsverpaarungen doch dann irgendwann wieder einheitlicher aussehen, oder nicht?


    Irgendwann werden ja die ersten Mops x JR Nachkommen sterben und dann wird die Fremdblutbeteiligung poe-a-poe wieder verschwinden, so nach meiner Laien-Logik. :???: Und dann wird es quasi reinrassige Retromöpse mit längeren Nasen und gesunden Augen und Körperbau geben.


    Spannend!!! Und zum Wohle des Mops!

    • Neu

    Hi


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    • Zitat

      Wenn ich noch mal genauer nachfragen darf: Die Vielfalt und das unterschiedliche Aussehen der Hund durch die unterschiedichen Grade an Fremdblutbeteiligung kann ich nachvollziehen. Wenn ich es richtig verstanden habe ist 1x ein Jack Russel eingekreuzt worden und aus diesen Nachkommen werden dann die "Retromöpse" gezüchtet.


      Nein, das ist ein Missverständnis. Nur 1X Parson wäre genetisch viel zu eng.


      Über die (mehrfache) Einzucht der Rassen PJR und Deutscher Pinscher (ggfs. auch über den Umweg "Rassmo" und "Muggin") entstehen wieder deutlich gemäßigtere Mopshunde, bei denen die ehemals übermäßig verkürzten Körperkonturen zur Normalität hin revidiert werden. Unsere Nachzuchten profitieren sehr von unserer Zuchtmethode:
      - Durch die tieferen Augenhöhlen stehen die Augäpfel nicht aus dem Gesicht hervor.
      - Die Schnauzen sind prominenter und ohne dicke Rollfalte.
      - Die Nasenlöcher zeigen wieder eine runde, offene Form.
      - Längere Hälse und Rücken machen krankhafte Veränderungen an den Wirbelkörpern unwahrscheinlicher.
      - Das Bindegewebe wurde durch unsere Einzuchtmaßnahmen fester, wodurch äußerlich Falten- und Wammenbildung reduziert wird und innerlich Strukturen wie der knorpelige Atemtrakt aber auch der Bänder- und Gelenkapparat wieder belastbarer werden.
      - Die Bauchlinie ist hinter der tiefen Brust zu den Flanken hin aufgezogen.
      - Eine insgesamt straffe Figur zeigt sich mit einer guten Winkelung der Hinterhand.


      Züchterisch befinden wir uns auf dem Weg einer diskontinuierlichen nichtterminalen Kreuzungszucht, die es uns erlaubt, unsere Strategien von Generation zu Generation zu ändern und anzupassen. Das ist übrigens kein neuer, von uns "erfundener" Zuchtweg, sondert eine uralte, in der Haustierzucht sehr bewährte und von Genetikern empfohlene Zuchtmethode zur Bekämpfung der Inzuchtdepression, die beim Standartmops nunmal nicht wegzuleugnen ist. Immerhin gehört der Mops nachweislich zu den Rassen mit dem kleinsten Genpool.


      Übrigens: im Rahmen einer Zucht speziell zu pflegende Merkmale wie eine ausgeprägte Jagdpassion sind schon in den F1-Generationen weitestgehend dahin. Wer in dieser Hinsicht Zweifel hegt, kann sich gern entsprechende Fachliteratur zu Gemüte führen. Laut Malcolm B. Willis in "Genetik der Hundezucht" ist die jagdliche Veranlagung rasseabhängig lediglich zu zwischen 10 und 30 % vererbbar.


      Um es nochmals klar zu betonen: Im Rahmen unseres Rassebildes ZKR Retromops erkennen wir ganz bewusst die Vielfalt des Erscheinungsbildes der unterschiedlichen prozentualen Beteiligungen an – denn unsere Hunde profitieren genau von dieser! :smile:
      LG
      Birgit


    • Wer ist/sind "wir" :???: ?

    • Der ZKR. Guckst Du hier: :ill:


    • Sorry, hab einen Teil der Frage überlesen: :verzweifelt:


      Zitat:...Wie sucht ihr denn eure Paarungspartner aus? Nur aus den ZKR Nachkommen?


      Anerkennung in unserer Zuchtarbeit finden alle nichtextremen Zuchtformen des Mopses, d.h. wir bewegen uns durchaus auch außerhalb unserer eigenen Zuchten (meistens geschieht das über die Auswahl der Deckrüden):
      der "Altdeutsche Mops"
      der amerikanische "terriertyped pug" (übersetzt: Mops im Terriertyp)
      der russellbeeinflusste Retro-Mops (bis zu 1/4 terrierbeeinflusst) und seine Ausgangsform Rassmo
      der pinscherbeeinflusste Retromops (bis zu 1/4 pinscherbeeinflusst) und seine Ausgangsform Muggin
      sowie Möpse und Farbmöpse, deren Phänotypus keine quälenden extremen Zuchtmerkmale aufweisen.

    • "Übrigens: im Rahmen einer Zucht speziell zu pflegende Merkmale wie eine ausgeprägte Jagdpassion sind schon in den F1-Generationen weitestgehend dahin. Wer in dieser Hinsicht Zweifel hegt, kann sich gern entsprechende Fachliteratur zu Gemüte führen. Laut Malcolm B. Willis in "Genetik der Hundezucht" ist die jagdliche Veranlagung rasseabhängig lediglich zu zwischen 10 und 30 % vererbbar."


      Die Rechnung geht aber in diesem Fall exakt andersrum: Jagdtrieb ist kein speziell angezüchtetes Merkmal, sondern gehört zur genetischen Grundausstattung JEDES Hundes, genau wie vier Beine. Das "speziell zu pflegende" und gepflegte Merkmal des Mopses war ja gerade dessen weitgehende ABWESENHEIT. Ein ziemliches züchterisches Kunststück, aber über Jahrhunderte gelungen.


      Wenn man nun deiner oben angeführten Argumentation folgt, ergibt sich zwingend, daß dieses züchterische Kunststück, diese spezielle Mops-Rasseigenschaft schon bei 70 % der F1-Nachkommenschaft dahin ist: Das sind dann wieder Hunde mit ganz normalem hündischem Jagdtrieb.


      Wenn man dann noch auf die Superidee kommt, eine Rasse mit dem Extra einer sehr ausgeprägtem, also züchterisch gefördertem Jagdpassion zum Mixen zu benutzen, kämen, ebenfals laut dieser Rechnung, überdies noch 10-30 % Superjäger raus. Das heißt: bis zu einem Drittel der F1-Generation hat den Extrem-Jagdtrieb des Terriers, bei bis zu 70 % ist das nichtjagende Mopswesen "weitgehend dahin".
      Kurzum: Das sind einfach normale Wundertüten-Mixe wie alle anderen auch. Wie auch sonst?


      In dem Zusammenhang spricht es Bände, wenn man auf dieser Website noch liest, daß das Erhalten des mopstypischen Haares deutlich Priorität vor dem Erhalten des mopstypischen Charakters hatte. Daß also statt eines charakterlich passenden Gesellschaftshundes mit "unpassendem" Haarkleid lieber der total unpassende Hochleistungsjäger als Kreuzungspartner gewählt wird, damit der Ergebnis bloß in der Mopspackung bleibt - egal, was wirklich drin ist.

    • 1. Ich schrieb, dass die Jagdpassion züchterisch zu pflegen ist. - Anderenfalls könnte es es ja auch keine Leistungszucht in diesem Bereich geben.


      1. 10% bis 30% bezogen sich folgerichtig auf dieses Merkmal (und nicht auf die Anzahl der Nachkommen, was sollte das für eine Theorie sein?). Über diese Fakten lohnt sich keine Diskussion, sonst könnten wir gleich bei Mendel anfangen und versuchen, ihn wegzudiskutieren...


      3. Nirgendwo steht auf unseren Seiten, dass wir das Haarkleid züchterisch dem Charakter vorziehen (aber man versteht eben nur das, was man verstehen möchte, nicht wahr?)


      4. Ein gewisses Jagd"verhalten" - die genetische Grundausstattung wie Du es nennst - hat selbstverständlich auch der Standardmops. Ich verstehe nicht, wieso immer dieser Mythos aufrechterhalten wird, der Mops habe keinerlei hundliche Eigenschaften. Ich kenne diese Rasse seit Jahrzehnten, bin regelmäßig mit diesen Tieren beschäftigt (ich spreche dabei nicht von zwei oder drei Exemplaren, sondern von dreißig bis vierzig).
      Und ja: wenn der Mops es denn körperlich kann, rennt er auch mal Vögeln hinterher, verbellt und "jagd" Fahrradfahrer oder Jogger, sprintet hinter Autos her....wird "sicherheitshalber" an die Leine genommen, wenn wir auf unseren regelmäßigen Mopsspaziergängen an einer Viehweide vorbeikommen...
      Wie oft lese ich zudem in Mopsforen, dass bei solchen Verhaltensweisen um erzieherischen Rat gebeten wird. -ABER: dieses hundliche Verhalten, das Gott sei Dank noch beim Mops vorhanden ist, ist eben erzieherisch sehr leicht in den Griff zu bekommen - wie bei unseren Retros. Wer so etwas dann gleich als Katastrophe abtut, sollte sich lieber ein Sofakissen als einen Hund zulegen, denn den hat er dann nicht verdient!


      5. Genauso erstaunt bin ich, dass UNS und unseren Welpenkäufern immer Leute, die möglicherweise mal irgendwo einen Mopsmix gesehen haben, die möglicherweise auch mal einen Mopsmix gesehen haben, der als Retro bezeichnet wurde, die mit Sicherheit aber noch nie einen Hund aus unseren Zuchten kennengelernt haben, weismachen wollen, WIE unsere ZKR Retros sind! - Meine Hunde begleiten mich auf Wanderrritten und mit der Kutsche stets ohne Leine (und wir machen das schließlich mitten im Wald) - ohne jagdliches Problem. Eine gewisse Erziehung (die auch beim Standardmops von Nöten ist) haben sie allerding genossen...Wem das zuviel ist - aber das sagte ich ja schon....

    • Da könnten wir sicher seitenweise weitermachen - zum Beispiel über die Frage, wie man in gerade mal 6 Jahren, also über drei Generationen, eine "Rasse" gezüchtet haben will?


      Oder darüber, woher diese Weisheit von der verlinkten Website stammt:


      "Der Parson Jack Russel ist zwar ein Jagdhund, aber seine besondere Jagdpassion ist eine säuberlich züchterisch zu bewahrende Spezialisierung, die anderenfalls schnell zunichte ist."


      ...aber das allein zeugt von einer derart himmelschreienden Unkenntnis (oder soll ich das eher "geschicktes Mix-Marketing"?) dieses Hundetyps, den ihr euch da als "geeigneten" Kreuzungspartner ausgesucht habt, daß wir uns die Mühe sparen können.


      Glücklicherweise kann ja jeder den Hund haben/mixen, den er will, wieviel Sinn eine Kreuzung macht, ist einfach Geschmackssache und Käuferentscheidung - und zumindest, was das Marketing angeht, seid ihr ja bestens dabei. Denn man tau!

    • Nur das eine noch zum Thema totale Ahnungslosigkeit über den Mixpartner: die läßt sich hier ausnahmsweise gut nachweisen. Der Russell hat ja bekanntlich einen "Bruder", der seit etwa 120 Jahren getrennte Wege geht: den Foxterrier.


      Gleiche Ahnen, ehemals gleicher Hund, aber der Fox ist seit etwa 1900 den Weg in die Show- und Familienzucht gegangen. Er war, mit allen negativen Folgen, Modehund, ist also auch massenvermehrt worden, und wird seit mehr als einem Jahrhundert nur noch in einigen Gebrauchslinien auf Jagdtauglichkeit selektiert. Ansonsten eben absolut nicht.


      Folgt man eurer Theorie, müßte der ursprüngliche Jagdtrieb für den Foxl also längst nur noch eine blasse Erinnerung sein. Das sieht in der Praxis aber komischerweise vollständig anders aus - und während hier 120 Jahre Showzucht kaum was verändert haben, geht das bei euch nicht nur "schnell" , sondern der Jagdtrieb ist sogar gleich "zunichte"?


      Ich geb mir jetzt mal Mühe, da nicht sarkastisch zu werden, aber: erstaunlich ist das schon!

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