Fixieren, hinlegen, pöbeln

  • Liebe Foris,

    in letzter Zeit gestalten sich die Hundebegegnungen an der Leine mit meiner knapp 2-jährigen Labbi-Mix-Hündin schwierig. Sieht sie von Weitem einen Hund (ebenfalls Leine, gleiche Straßenseite) auf uns zukommen, legt sie sich hin und fixiert diesen. Sie ist dann auch nicht mehr ansprech- oder ablenkbar. Ist der Hund dann auf unserer Höhe angekommen, schnellt sie hoch, hängt sich ins Geschirr und bellt was das Zeug hält. (Ich habe versucht schon das Fixieren zu unterbinden und ihre Aufmerksamkeit auf mich zu lenken und weiterzugehen, aber sie macht sich total steif und möchte partout nicht aufstehen.) Alles ermahnen und maßregeln bringt nichts. Ist es ein Hundehalter, der sich des Leinenpöbelns bewusst und und dann sagt: "Lassen sie den Hund doch mal näher kommen und schnuppern", wird Misha friedlich und beschnuppert den Hund. Meistens gehe ich jedoch einfach weiter und ziehe sie mit, woraufhin sie sich dann noch ständig umdreht. Ich habe bereits mit einer Trainerin geübt, sie riet mir dazu die Straßenseite zu wechseln, Hund absitzen zu lassen und für ruhiges Verhalten zu belohnen. Haben wir auch monatelang gemacht, lief recht gut. Nun möchte ich aber nicht immer die Seite wechseln, denn sie mag andere Hunde eigentlich recht gern, spielt und tobt gerne. Sind wir im Freilauf, legt sie sich zwar auch hin, rennt dann irgendwann auf den anderen Hund zu und sie spielen friedlich, wobei man gut erkennt, dass unsere Hündin IMMER die unterwürfige ist, v.a. bei großen Hunden setzt sie sich dann ab und leckt ihnen über die Schnauze.

    Was kann ich aber an der Leine tun? Wir sind gerade erst in eine komplett neue Umgebung gezogen und ich habe noch keinen passenden Trainer gefunden. Ich möchte auch nicht in der ganzen Nachbarschaft verschrien sein als die mit dem pöbelnden Hund...Und ich möchte endlich mal normal an einem anderen Hund vorbeilaufen. Ich weiß auch nicht, warum sie das macht, da sie eigentlich recht verträglich ist und Artgenossen gerne mag :???:

    Freue mich über Antworten!

    Tipps und Ratschläge irgendjemand?

  • Huhu auch aus Nürnberg :-)

    für mich liest es sich nach Unsicherheit, deshalb würde ich dir Zeigen&Bennenen empfehlen, dazu ist hier ein ganz toller Thread entstanden - findest du hier: https://www.dogforum.de/zeigen-und-ben…0und%20benennen

    Vielleicht findest du ja damit den richtigen Weg. Bei Enki und mir hat auch Abstand schaffen riesen Erfolg gebracht, also einfach Bögen laufen, Aufmerksamkeit belohnen.

    Was ich wirklich mit allen Mitteln verhindern würde, ist dieses aufspringen. Mich ärgert nämlich genau das dann so an den liegenden und lauernden Hunden.
    Wenn dein Hund liegt, dann blockier ihm den Weg zum anderen auch wirklich. Das ist nämlich ganz schon hinterlistig und vor allem auch nicht die feine englische Art!

    Viel Geduld wünsch ich dir!

  • Sie hat sich eine Strategie erarbeitet, wie sie mit diesen Situationen umgeht und du spielst da schön mit.
    Du sagst, du willst etwas verändern, willst aber die Strassenseite nicht wechseln... :???:

    Du solltest dich entscheiden: wenn DU sie führen möchtest und wenn DU Verantwortung für die Situation übernehmen willst, dann lässt du es nicht zum Hinlegen kommen, dann gehst du souverän weiter und zögerst nicht.

  • freulein: Ups, das muss ich noch ändern, wir wohnen jetzt in Niedersachsen. Ich hab auch das Gefühl, dass es Unsicherheit ist und das mit dem Hinlegen nervt wirklich gewaltig, zumal sich viele Hunde dadurch bedroht fühlen und dann mit dem Pöbeln, sie dann einsteigt. Den Link werde ich mir auf jeden Fall ansehen und auch wohl erstmal wieder einen gewissen Abstand halten müssen. Danke dir schon mal!

    muecke: Ich spiele mit? Das verstehe ich irgendwie nicht ganz :???: Das mit dem Seitenwechseln habe ich ja bereits versucht, ich dachte eben, ich könnte nach Monaten endlich mal normal an anderen Hunden vorbeigehen und müsste nicht immer flüchten. Und das mit dem souveränen Weitergehn ist auch nicht so einfach, denn wenn Hund sich so steif wie ein Brett macht, dann muss ich sie wirklich auf dem Boden entlangschleifen, damit sie weitergeht und dass ist doch auch nicht Sinn der Sache oder???

  • Zitat


    dann muss ich sie wirklich auf dem Boden entlangschleifen, damit sie weitergeht und dass ist doch auch nicht Sinn der Sache oder???

    Wenn sie dann aufsteht und du das rein kräftemäßig schaffst macht es aber Sinn ihr
    das hinschmeißen unbequem zu machen und sie damit nicht mehr zum Ziel kommen
    zu lassen. Dein Hund hat ja die Wahl sich gegen das mitgeschleift werden zu entscheiden.

  • Zu dem Hundebegegnungsthema möchte ich mich nicht äußern, aber je nachdem, wo in Niedersachsen du wohnst, könnte ich dir vielleicht eine sehr gute Trainerin empfehlen.
    Wenn du interessiert bist -> PN ;)

  • Zitat

    Wenn sie dann aufsteht und du das rein kräftemäßig schaffst macht es aber Sinn ihr
    das hinschmeißen unbequem zu machen und sie damit nicht mehr zum Ziel kommen
    zu lassen. Dein Hund hat ja die Wahl sich gegen das mitgeschleift werden zu entscheiden.

    Okay, jetzt äußere ich mich doch dazu :D
    Natürlich könnte man dem Hund das "falsche" Verhalten unangenehm machen - oder man animiert ihn zu dem "richtigen" Verhalten und macht ihm dieses ganz besonders angenehm.
    Ich glaube nicht, dass der Lerneffekt für den Hund besonders groß ist, wenn er einfach stumpf "durch die Situation durchgeschleift" wird.
    Abgesehen davon treibt das den Stresspegel des Hundes noch zusätzlich in die Höhe.
    Ich würde versuchen, den Weg über positive Verstärkung zu wählen.

  • Ich würde es schon schaffen, sie weiterzuziehen, sie wiegt nur 14 kg, aber ich bin mir nicht sicher, ob es etwas ändern würde. Sie sieht mich ja dadurch immer noch nicht an, sondern fixiert den Hund weiterhin.

    @Schranktür: ich wohne in Ostfriesland, also am letzten Zipfel von Niedersachsen :D
    Wie meinst du das mit der positiven Verstärkung? Ich belohne also richtiges Verhalten? Da gibt es leider im Moment wenig zu belohnen...

  • Zitat

    @Schranktür: ich wohne in Ostfriesland, also am letzten Zipfel von Niedersachsen :D


    Schade, dann kann ich dir bei der Trainerwahl doch nicht weiterhelfen...

    Zitat

    Wie meinst du das mit der positiven Verstärkung? Ich belohne also richtiges Verhalten? Da gibt es leider im Moment wenig zu belohnen...


    Naja, noch nicht, aber das soll sich ja jetzt ändern ;)
    Du könntest, wie du es hier schon vorgeschlagen bekommen hast, mit "Zeigen und Benennen" arbeiten.
    Dazu kann dir aber nichts weiter sagen, denn mit dieser Methode habe ich noch keine Erfahrungen.
    Was ich aber beim Überfliegen des verlinkten Threads gelesen habe, kam mir schlüssig vor.
    Man arbeitet eben mit positiver Verstärkung und "clickt" gutes Verhalten.
    Es ist eine Umkonditionierung.
    Weiterzerren oder schimpfen bringt meiner Meinung nach hier nicht den gewünschten Effekt.

  • Ja, das hoffe ich doch, dass sich das etwas ändert ;-)
    Habe das "Zeigen und benennen" auch gerade mal überflogen, klingt beim ersten Lesen etwas kompliziert, aber da werde ich mich wohl erst einlesen müssen. Ab morgen werde ich auf jeden Fall wieder Abstand vergrößern und Absitzen und positives Verhalten belohnen und sehen, wie das klappt. Danke auf jeden Fall schonmal!

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