Wie geht Ihr mit der Angst um?
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Hey,
am Samstag habe ich mit ansehen müssen wie mein Nachbarswauzi von einem Auto überfahren wurde. Er hat es überlebt, hatte wohl einen sehr guten Schutzengel! Nur leichtere Verletzungen und ein ausgekugeltes Hüftgelenk, GsD. Das hätte auch anders ausgehen können...
Nur höre ich es immer noch knallen, sein Schreien, bekomme die Bilder nicht aus dem Kopf. Wenn ich jetzt mit Luna raus muss sehe ich immer wieder alles vor mir und bekomme Angst ohne Ende dass meiner Lütten das auch passieren könnte... Ich kontrolliere mehrfach ob ihr Halsband richtig zu ist, ob die Leine richtig sitzt... Ich kann sie nicht mehr frei laufen lassen weil ich Panik habe dass sie weg läuft und unter ein Auto kommt, also bleibt mir nur die Schlepp... Weil es genau vor meiner Haustür war kann ich auch nicht zeitweise woanders lang gehen. Die Stücke die ich an der Straße gehen muss bin ich völlig verkrampft, das überträgt sich natürlich auf das Rüsseltier.
Wie geht Ihr mit sowas um? Was hat Euch geholfen? Oder habt Ihr keine Probleme damit?
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Auf jeden Fall tut es gut darüber zu sprechen. Es ist immer gut, solche Ängste
auszusprechen, das hilft schon alles realistischer zu sehen.
War der Nachbarshund denn an der Leine? Natürlich kann es passieren, dass ein
Karabiner mal aufgeht oder bricht oder ein Halsband reißt, aber das passiert doch
eher selten. Mußt du denn viel an Strassen lang? Dann bring deinem Hund doch bei
immer auf der dem Verkehr abgewandten Seite zu gehen. Das ist auf jeden Fall
ratsam, finde ich.
Freilauf bekommen meine Hunde nur hier im Wald, weit ab von Strassen und sie
werden auch immer rechtzeitig wieder angeleint wenn wir uns einer Strasse nähern.
Ein guter Rückruf ist immer ein Sicherheitsfaktor und bei meinen Hunden ein Sitz
auf Entfernung, welches absolut sicher ausgeführt wird. -
Meine Nachbarshündin wurde hier vor meiner Haustür überfahren, hats auch überlebt. Mein Kater wurde in unserer Einfahrt von meiner Mutter überfahren, hats auch überlebt.
Der Kater ging nach dem Unfall und der Zeit, die alles zum Verheilen brauchte, ganz normal wieder raus - nie mehr was passiert. Ich hätt ihn immer einsperren können, aber wieso? Offensichtlich hat er draus gelernt.
Bei Bonnie handhabe ich es so, dass ich sehr vorrausschauend mit ihr geh. Sprich ich seh alles vor ihr, lein sie früh genug an, setz sie ab.
Ich versuch einfach alles zu kontrollieren, um Jagdausflüge oder sonstiges auszuschließen.
An den wenig befahrenen Straßen hier geht sie auch offline, dafür gibts halt Grundregeln - sie muss am Straßenrand gehn und auf Kommando absetzen oder ablegen.
Aber nicht weil ich Angst hab, dass sie überfahren wird, sondern allgemein. -
Ich habe so eine Scene auch schon einmal angesehen. Es ist nicht schön, aber mit diesem Risiko müssen wir alle leben. Hund an der Straße entsprechend sichern und wenn der Abruf nicht sitzt, dann nicht frei laufen lassen.
Das erstmal die Angst da ist, dass de Hund wegläuft, ist klar. Ich habe mich damals selber gefragt, was ich möchte. Einen Hund, der trotzdessen, dass er abrufbar ist, ein leben an de Leine verbringen muss, oder einen glücklichen Hund, auch wenn dadurch das Risiko erhöht wird...:( -
[quote="Brizo"Ich habe mich damals selber gefragt, was ich möchte. Einen Hund, der trotzdessen, dass er abrufbar ist, ein leben an de Leine verbringen muss, oder einen glücklichen Hund, auch wenn dadurch das Risiko erhöht wird...:([/quote]
Und die Einstellung zur Leine ändern
. Es ist keine schreckliche, quälende Misshandlung
einen Hund an der Leine zu führen. Und ein Hund ist angeleint auch nicht unglücklich.
Das ist reine Vermenschlichung. -
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Sehe ich ehrlich gesagt anders.
Einen sicher abrufbaren Hund in verkehrsarmer Zone an der Leine zu lassen, nur weil ich Angst habe, dass er ja wegen irgendwas doch weglaufen könnte, ist für mich der reinste Egoismus.
Denn warum sollte ich dem Hund das laufen, schnüffeln, durchs Unterholz kriechen, mit anderen Hunden spielen, etc. untersagen und ihn am Strick führen, wenn es auch sicher ohne geht. -
Danke erst mal für's Verständnis!
Es war wohl eine Verkettung unglücklicher Umstände. Der Nachbarsjunge von gegenüber sah dass wir mit Luna raus kamen, machte die Haustür auf um uns zu sagen dass er mitgehen möchte. In dem Moment raste Snoopy an ihm vorbei auf die Straße direkt vor ein Auto. Der Junge hat auch auf die harte Tour lernen müssen erst den Hund zu sichern bevor die Tür aufgemacht wird... Armer Kerl.
Wir wohnen direkt an der Hauptstraße, der komplette Durchgangsverkehr muss hier lang - Autos, Busse, Trecker. Egal wo ich mit Luna gehen will, wir müssen erst 2-300 m an der dicht befahrenen Straße lang oder sie überqueren. Da muss sie zwingend an die Leine - der Rückruf ist noch nicht perfekt und sie pest wie gestochen sofort los wenn sie einen anderen Hund sieht. In der Wiese weitab vom Dorf (nur Feldwege) darf sie normalerweise offline laufen, toben und sich ausleben, aber die ist auch nicht eingezäunt und im Moment traue ich mich nicht sie ohne Schlepp zu lassen. Ein eingezäuntes Freilaufgebiet gibt es hier leider nicht.
Außerdem meine ich dass es keinen absolut 100%igen Rückruf gibt - kein Wauzi ist perfekt und es gibt immer eine Situation in der der Hund mal anders reagiert als tausendmal vorher. Also ist sicher sicherer...
Ich habe einfach viel zuviel Schiss, aber das muss ich ja in den Griff bekommen, nicht nur für mich sondern auch für die Lütte, sonst übernimmt sie irgendwann die Führung weil sie merkt dass ich es nicht kann - epic fail
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Lass dir auch ein paar Tage Zeit, um den Schock zu verdauen. Das wird aufhören, das du das Schreien und den Knall hörst, die akute Erinnerung wird verblassen.
Du hast ja eine Haltung zur Handhabung, zum Thema Verkehrssicherheit. Das ist die eine Seite. Klar kannst du diesen schlimmen Unfall auch als Aufrütttler nehmen, den Verhalten noch mal zu überdenken.
Aber die andere Seite ist der emotionale Schock. Das braucht einfach etwas Zeit, ihn zu verarbeiten. Den kannst du auch nicht "wegdenken" oder "weghandeln".
Vielleicht kannst du es wie eine Art "psychische Erkältung" nehmen -
Mein Paco wurde überfahren. Er war 2 Jahre alt. Ich hab es nicht gesehen, aber gehört. Er lag noch 3 Tage in der Klinik. Anfangs sah es gut aus, aber dann erlitt er ein Polytrauma....
Mehr schreib ich dazu jetzt nicht. Sonst kann ich den Tag gleich abhakenAber zu Deiner Frage:
Als ich dann Kalle bekam, habe ich mich auch gefragt, wie ich es jemals fertigbringen sollte, ihn auch nur 1 Sekunde von der Leine zu lassen. Man denkt ja immer, das passiert nur anderen. Aber nun wußte ich so genau, wie es sich anfühlt, und dass es einfach passieren kann. Und das sogar mir, die immer schon so vorsichtig war.
Am Ende überwog aber der Gedanke, dass ich es Kalle einfach schuldig war. Ich durfte ihn nicht zu einem Leben an der Leine verurteilen, nur weil ich solche Angst hatte. Es kostete mich eine unglaubliche Überwindung. Aber mit der Zeit konnte ich das Risiko akzeptieren.
Wir haben nicht alles im Griff. Es kann so vieles passieren. Wir könnten auch gemeinsam mit dem Auto verunglücken. Man kann nur weiterhin das Beste für seinen Hund tun und hoffen... -
Zitat
Lass dir auch ein paar Tage Zeit, um den Schock zu verdauen. Das wird aufhören, das du das Schreien und den Knall hörst, die akute Erinnerung wird verblassen.
Du hast ja eine Haltung zur Handhabung, zum Thema Verkehrssicherheit. Das ist die eine Seite. Klar kannst du diesen schlimmen Unfall auch als Aufrütttler nehmen, den Verhalten noch mal zu überdenken.
Ihr beizubringen auf der Häuserseite zu laufen werde ich auf jeden Fall machen. Teilweise hatte ich das schon, das ist aber wieder eingeschlafen - jetzt trete ich mir aber selbst feste ins Hinterteil und ziehe das durch!
ZitatAber die andere Seite ist der emotionale Schock. Das braucht einfach etwas Zeit, ihn zu verarbeiten. Den kannst du auch nicht "wegdenken" oder "weghandeln".
Vielleicht kannst du es wie eine Art "psychische Erkältung" nehmenDanke, ich glaub das hab ich gebraucht *g* Im Ernst, ich hoffe dass die Bilder und Geräusche mit der Zeit weniger werden. Im Moment verknüpft mein Gehirn völlig konfus Gassi -> Straße -> überfahren werden... Und den besten Rat, den ich hier im Dorf bisher gehört habe, war, Luna zwei Halsbänder umzumachen falls mal eins reißt. Oh Mann.
@ CorinnaS
Tut mir echt leid mit Deinem Paco
Dass man es dem Hund schuldig ist... Du hast Recht, das sind wir Zweipföter wohl wirklich. Ich hoffe für Luna dass ich sie bald wieder laufen lassen kann, wie soll sie auch wissen dass es keine Strafe ist an die Leine zu müssen sondern meine Panik... Verd***t...
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