Deprivationssyndrom

  • Ich muß mich nochmal ergänzen ;)

    Zitat


    Eingezäunter Auslauf, ja. Aber ich würde Eddie trotzdem erstmal mit einer Leine sichern, was er natürlich kennt. Wenn die panisch werden, bekommt man sie sonst auch in einem eingezäunten Bereich ja kaum wieder. Eddie jedenfalls, hört in Panik nix mehr... den muß man dann einfangen. Einen Maulkorb würde ich bei Eddie nicht nötig finden, aber der ist auch nicht so, dass er beschädigen will.


    Wenn Du solche Dinge wie Leine und/oder Maulkorb verwenden willst, mußt du die aber auf jeden Fall vorher bekannt machen. Würde man beim normalen Hund ja schon machen und bei solchen Tieren erst recht.


    Ich würde auch ein großes Augenmerk auf die kennenzulernenden Hunde haben. Es ist sicher von Vorteil, wenn du die gut kennst, die sehr sicher sind. Meine Collies kennen Eddies Macken ja und gucken da irgendwie drüber weg. Aber Fremdhunde reagieren eigentlich nie positiv auf Eddie. Der benimmt sich mit seiner Schreierei einfach völlig daneben und so mancher würde dem gern mal Manieren beibringen. Ein angeleinter Social Walk zum Gucken wäre also sicher am ehesten meine Wahl.
    Und wenn der Hund noch nie mit Leine draußen gelaufen ist, würde ich das vorher mal testen. Eddie hat nur 15kg, trotzdem benimmt der sich an der Leine so, dass man verdammt aufpassen muß, dass der nicht mitsamt der Leine weg ist. Das kann ich schwer beschreiben. Aber ich bin bei Eddie so vorsichtig, dass ich den niemals einem anderen in die Hand gebe, der darauf nicht vorbereitet ist.

    • Neu

    Hi


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    • hat jemand erfahrung damit solche hunde an menschen zu gewöhnen? bei uns ist es so, draussen hat sich die kleine bereits an fussgänger gewöhnt. also kreuzungen (waren früher der horror) meistert sie wunderbar. drinnen wird aber jeder mensch übel angekläfft. bewegt sich die person zudem dann ist völlig schluss mit lustig.


      ich finde es so schwierig abzuschätzen ob wir besuch völlig auslassen sollten (die möglichkeit besteht). wir haben von verhaltenstierärzten unterschiedliche meinungen gehört. in die box gehen funktioniert sehr gut, ist aber jemand zu besuch dann geht das gar nicht. wir haben bei besuch den hund immer an der leine. am ruhigsten ist sie auch an der leine und bei körperkontakt mit herrchen. generell ist der hund an der leine viel sicherer, sobald man sie, zb beim tierarzt abschnallt ist sie total überfordert.


      wie toll wäre es wenn der hund bei unsicherheit einfach ins schlafzimmer in die box gehen würde. gegen vorne ängstliche hunde sind ungemein anstrengend. wir lassen besuch jedenfalls wegen dem stress fast immer aus oder haben nur noch kontakt mit meiner mutter (die einzige person welche ein willkommener gast ist).


      unser zuhause bedeutet sicherheit, deshalb versuchen wir so viel zeit wie nur möglich alleine mit dem hund zuhause zu verbringen. ach, lustigerweise ist der zug auch ein ort wo der hund völlig abschalten kann :headbash:

    • Ich fürchte, man kann auch "solche" Hunde nicht verallgemeinern. Im Gegenteil, muß man da wahrscheinlich noch viel mehr auf die jeweiligen Eigenarten achten.
      Eddie hat mit Menschen auch draußen ja immer noch große Probleme. Der geht aber nicht bellend nach vorne. Der schreit halt so, dass man kein Wort mehr wechseln kann, duckt sich weg, bleibt ausser Reichweite, würde aber niemals außer Sichtweite sein wollen.
      Eddie hat eine Besonderheit, die wir für Besucher nutzen. Der liebt Parfüm und kann sich da nur schwer entziehen. Besucher werden also immer gebeten, sich ordentlich zu parfümieren. Als nächstes bekommt Eddie erstmal was zu kauen, damit er mit sich selbst ein bißchen entstressen kann. Danach kommt er in aller Regel gucken und läßt sich füttern. Raumwechsel bedeuten dabei natürlich immer, dass es von vorn losgeht. Aber Besucher bestätigen mir, dass sie da von Besuch zu Besuch durchaus Fortschritte sehen. Mir selbst fällt das schwer, ist halt meistens minimal. Aber Eddie will das definitiv auch immer "unter Kontrolle haben", nicht wirklich kontrollierend, aber zurückziehen will er sich ganz sicher nicht.
      Solche stressigen Geschichten für Eddie gehen bei ihm so alle 3 - 7 Tage, muß man immer ein bißchen gucken. Ganz auf Besuch verzichten würde ich nicht.

    • ja, die "symptome" sind ja auch sehr vielfältig...


      also hartgesottene hundefans sagen ja immer "lass sie einfach los". dann steht sie 10 cm vor der sitzenden person und protestiert lauthals sobald sich diese auch nur wenige millimeter bewegen. ich finde das für den hund nicht gut, da muss man nachhelfen. sonst ist purer dauerstress.


      wir waren einige tage weg, da ist auch jemand mitgekommen. jeden abend dachten wir "ui, ist aber viel besser geworden". jeden morgen war die unsicherheit wieder voll da. :/

    • Zitat


      wir waren einige tage weg, da ist auch jemand mitgekommen. jeden abend dachten wir "ui, ist aber viel besser geworden". jeden morgen war die unsicherheit wieder voll da. :/


      Das finde ich für solche Hunde jetzt mal total normal ;) Man muß sich halt seinen Humor bewahren.


      Wir haben genau ein befreundetes Ehepaar, die wir schon vor Eddie kannten. Die kommen gut parfümiert zu Besuch und die werden hier nicht mehr angeschrien, da geht Eddie sogar richtig kuscheln. Aber da sind eben Jahre vergangen und wenn die mir nicht zwischendurch immer gesagt hätten, dass sie Fortschritte sehen...


      Macht ihr denn irgendwas auch mit Futter? Kann der Hund Leckerchen nehmen? Das ist so mein Indiz dafür, dass Eddie in der Lage ist, überhaupt was zu lernen. Wenn Futter nicht geht, ist auch sonst nix möglich. Und dann immer rein in den Hund. Da geize ich nie.

    • ja, den humor sollte man sich bewahren.... :rollsmile:


      yep, zum glück frisst sie wenn menschen herum sind. sie nuckelt an der tube und guckt sich den eindringling an. ist auch die vorgehensweise welche die verhaltenstierärztin vorgeschlagen hat.


      hier auch mal ein grosses dankeschön an pawlow :D

    • hach was freu ich mich immer über die kommentare von fremden oder bekannten "ihr müsst mit dem hund einfach durch die volle innenstadt spazieren".


      ich guck dann immer imponiert und sage "ach so muss man es machen".


      ich mag längst nicht mehr erklären dass dies gewalt wäre und den emotionalen zusammenbruch des hundes bedeuten würde.

    • Städtische Menschenmenge ist bestimmt keine gute Idee, nee. Aber vielleicht gibts einen verständnisvollen Hundeverein, wo ihr mal üben könnt? Da würde ich aber auch zuerst ohne Hund hingehen und mal vorfühlen, ob die mit sowas schon mal Erfahrung gesammelt haben.


      Eddie kennt unseren Hundeplatz, die reine Örtlichkeit, sehr gut. Wir sind da öfter alleine nur mit den Collies. Da kann er sich auf eingezäuntem Gelände eben frei bewegen. Ab und an nehme ich ihn mal in der Woche mit, wenn reines Vereinstraining ist. Und wenn ich gut drauf bin, nehme ich ihn mit, wenn ich Küchendienst habe. Da hat er den gut abgeschirmten Küchenbereich und vorne an die Gittertür stell ich ne Schale mit Leckerchen. Jeder wird dann dazu verdonnert, Eddie zu füttern. Das ist schon Hardcore, aber er kann durchaus das Schreien einstellen und nimmt Futter.

    • also freiwillig kommt eigentlich niemand mehr zu uns. :headbash: wenn ich aber lieb nach versuchspersonen frage dann kommt schon ab und an jemand, dann können wir ein wenig üben.


      manchmal tun mir die menschen ein wenig leid. wenn sie dieses süsse hundekind sehen und die augen glänzen. dann nähern sie sich auf 10 metern und bekommen die volle dröhnung. die enttäuschung ist meist sehr gross.

    • bin hier ja recht vorsichtig geworden... u behaupte nicht, irgendwas besser als wer anders zu wissen... aber hier könnte ich ne Erfahrung von meiner Piper einbringen, die mittlerweile 8 geworden ist u ich hab sie seit 7 1/2 Jahren:
      am Anfang war sie echt durchgeknallt u oft nicht ansprechbar.
      inzwischen hat sich das geteilt in "Dinge die sie vielleicht nicht mehr lernt" und das, womit sie nun umgehen kann.
      und womit ich umgehen kann!
      zB schnelle Fahrradfahrer - da halt ich die Leine kurz u sie bellt...
      oder "Bonzenautos", da muss ich schnell genug sein das zu erkennen, da geht sie halt ab. das ist ihr Ding, kann ich irgendwo verstehen...
      aber vieles andere - wenn ich ihr rechtzeitig sag "das ist doch nur ...(zB Herr soundso...)", was öfters kommt, bleibt sie äußerlich ruhig, selbst wenn sie dabei zittert
      zum Glück kann sie mit Hunden gut u ehrlich umgehen, da verlass ich mich auf sie.


      ich hab in der Zeit genauso lernen müssen wie mein Hund, damit ich rechtzeitig schnell genug die Situartion einschätze u ggf eingreife... das ist uns beiden selbstverständlich geworden...


      glaube, mehr ist manchmal nicht drin (?)

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