Shar Pei - Kritik berechtigt?

  • Die Hunde des Schäfers, die sind nicht so extrem. Ich kenne welche von ihm, die Leben als normale Familienhunde. Die sind nicht so aufgedreht und hochgepuscht.
    Ich wollte mit meinem Beitrag eigentlich nur sagen, dass viele von den einstigen Arbeitsrassen oftmals für die eigentliche Arbeit nicht mehr zu gebrauchen sind - und wohl auch folglich, da nicht mehr auf diese Gebrauchseigenschaften selektiert, was ja mit einer robusten Natur einhergeht - so gesund sind.


    Bei uns im Dorf herrscht - gerade bei älteren Leuten - die Meinung, dass alle Rassehunde per se überzüchtet, sprich krank sind.
    Wenn man bedenkt, dass es vor 30/40 Jahren nur Mischlinge im Ort gab, die nie den Tierarzt gesehen haben (es gab ja keinen und wenn wäre man oft nicht bereit gewesen Geld dafür auszugeben). Also nur die "harten" und gesunden kamen durch. Die Hunde haben sich dann - meist wohl auch ungeplant - vermehrt. Auch hier kamen nur die gesündesten Welpen durch (falls nicht die Besitzer die Wurfzahl dezimiert haben :mute: ). Kein Wunder, dass diese Hunde meist gesund waren - lief für mich schon fast unter natürlicher Selektion.


    Bitte nicht falsch verstehen - wenn ich immer so die Geschichten von früher höre, bin ich meist schockiert. Aber das war eben eine andere Zeit.


    Es wird aber wohl ein frommer Wunsch bleiben, dass bei Hundezuchten die Extreme wegfallen - immer größer, immer kleiner, immer massiger, kürzer Nase, mehr Falten und was weiß ich nicht alles......

  • Zitat

    Meine Lieblingszüchterin drückt es anders aus: "Ich züchte Hunde mit hoher Lebensqualität - das ist mir das Wichtigste


    Ne sehr gute und treffende Aussage und auch zum Rest stimme ich zu. Wieviele Hunde werden heute noch zur Arbeit gebraucht? Sind ja eher doch Ausnahmen bzw. Spezialisten.
    Meine Hunde dürfen das Grundstück bewachen und unterwegs mit Anwesenheit glänzen. Eine richtig ausfüllende Aufgabe ist das aber nicht.


    Und der Hund soll ja immerhin zu den Anforderungen, zum Leben passen. Mit dem Malinois von meinem Onkel... wir wären auf Dauer beide nicht glücklich miteinander und es würde wohl in einer Katastrophe enden.


    Zitat

    Es wird aber wohl ein frommer Wunsch bleiben, dass bei Hundezuchten die Extreme wegfallen - immer größer, immer kleiner, immer massiger, kürzer Nase, mehr Falten und was weiß ich nicht alles......


    Leider :( : Und die wenigen noch gesunden und robusten Rassen sind oft aufgrund ihrer Eigenschaften für die normale Haltung stellenweise bedenklich und auch nicht für jedermann

  • Ein irrer Arbeitshund ist aber auch nicht brauchbar, die Nerven zu behalten ist im wirklichen Einsatz entscheidend.
    Aber Rettungshunde müssen eben Hunde sein, die nicht nach 30 Minuten Suchen aufhören, sondern da hängen Leben von ab, dass dieser Hund über seine Grenzen hinaus geht.
    Diensthunde dürfen nicht den Flüchtigen laufen lassen, weil sie ihn schon 2km lang verfolgt haben und nun müde sind. Da wird erwartet, dass Hunde bis an ihre Leistungsgrenzen und drüber hinaus gehen, um ihr Ziel zu erreichen.
    Jagdhunde können nicht bei der 20. Ente, die geschossen und apportiert werden muss, aufgeben.
    Natürlich ist das umstritten, in wie weit man einem Hund sowas wirklich zumuten muss, aber in einigen Bereichen braucht man noch Hunde und da braucht man welche, die was können. Und demnach kann man nicht die ganze Rasse zu Hunden machen, die das nicht mehr bringen.

  • Zitat


    Und deswegen sehe ich auch ein Hauptproblem bei Ausstellungswesen, Zuchtverbänden und den Richtern. .


    Die ganzen Richter, Züchter und Funktionäre fallen nicht vom Himmel. Die waren auch alle irgendwann mal ganz normale Welpenkäufer, denen bestimmte Dinge gefallen haben.


    Irgendwann keimt dann der Wunsch zu züchten und schon wächst die nächste Generation an Züchtern heran, die einen extremen Hund gut finden - und die wieder an Welpenkäufer mit dem gleichen Geschmack abgeben.





    So weit weg, wie hier alle schreiben ist die Geschichte doch auch nicht. Da wird einerseits geheult, wie man "sowas" nur züchten kann und man will ja gesunde Hunde und Züchhter sind doof etc, aber andererseits gibt es seitenweise Fotothreads, auf denen Hunde, die kaum aus den Augen schauen können bewundert werden, Hunde, die sich kaum bewegen können vor lauter "Masse", Hunde, die schon aufgrund ihrer Fellfarbe ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben.
    Und da spreche ich nicht nur den Shar Pei an.
    Kritik unerwünscht und wird mit "das ist ein Fotothread, ich will hier nur Bilder gucken" abgewürgt - was ich nicht sehe, ist auch nicht da und im nächsten Thread über Züchter kann ich rumheulen das es ja im VDH auch Qualzucht gibt.

  • Zitat

    So weit weg, wie hier alle schreiben ist die Geschichte doch auch nicht. Da wird einerseits geheult, wie man "sowas" nur züchten kann und man will ja gesunde Hunde und Züchhter sind doof etc, aber andererseits gibt es seitenweise Fotothreads, auf denen Hunde, die kaum aus den Augen schauen können bewundert werden, Hunde, die sich kaum bewegen können vor lauter "Masse", Hunde, die schon aufgrund ihrer Fellfarbe ein erhöhtes Krankheitsrisiko haben.


    Passiert nicht oft, aber hier muss ich bordy voll und ganz zustimmen. Was man alleine im DF manchmal sieht, macht einen schon etwas traurig.


    Mein Mann und ich haben vor kurzem das erste Mal normalgewichtige Beagle gesehen. Mein Mann wollte mir zuerst nicht glauben, dass das wirklich welche sind :/


    Die Verantwortung liegt meiner Meinung nach beim Käufer. Keine Nachfrage, kein Angebot. Wobei ich hier gerne die Tierschutzhunde raushalten möchte. Würde mir so ein Faltenmonster begegnen und ich würde mein Herz verlieren, würde ich wahrscheinlich schwach werden.

  • Zitat


    Die Verantwortung liegt meiner Meinung nach beim Käufer. Keine Nachfrage, kein Angebot.


    ....und ich finde, hier drehen wir uns wieder im Kreis, den von irgendwoher muss der Käufer ja die Vorstellung haben wie ein Rassehund auszusehen hat. Und als Käufer wirst du auf kritische Fragen nicht immer eine ehrliche Antwort erhalten. Da wird auch viel von Züchtern, Verbänden und Richtern runtergespielt. Und will man immer eine ehrliche Antwort hören?
    Als ich damals meine 2. Hündin bei einer Züchterin kaufte, erzählte die mir von den verschiedenen Problemen & Krankheiten, die sie schon in ihren Würfen hatte. Ich war erst mal total baff über so viel Ehrlichkeit, bei meinem damaligen Freund war's eher gegenteilig, der war darüber ehr schockiert........


    Mir ging's ja mit dem Shar Pei genauso - wusste nicht, dass es diesen "Urtyp", den Bone Mouth gibt. Für mich bedeutete Shar Pei Faltenhund mit Zuchtziel möglichst vielen Falten, weil wär ja sonst kein Faltenhund :headbash:

  • Zitat

    Für mich bedeutete Shar Pei Faltenhund mit Zuchtziel möglichst vielen Falten, weil wär ja sonst kein Faltenhund


    Siehste und genau daran liegt das Problem. Der Shar Pei wurde erst zu diesem bekannten Faltenhund gemacht (was er eigentlich nicht ist) und die Käufer schreien natürlich nach genau diesen Hunden. Welpen mit weniger Falten finden weniger Anklang, ausgenommen div. Rasseliebhaber.


    Wobei man von "möglichst vielen Falten" nicht immer sprechen kann. Wenn ich mir so die deutschen Züchter ansehe, dann haben die Zuchttiere oftmals keine so starken Falten. Dafür sind sie halt recht klein, pummelig und besitzen meist unmögliche Köpfe (Nilpferdschnauze) mit ordentlich Kehlwamme und z.T. extrem starken Falten im Gesicht.


    Zitat

    Irgendwann keimt dann der Wunsch zu züchten und schon wächst die nächste Generation an Züchtern heran, die einen extremen Hund gut finden - und die wieder an Welpenkäufer mit dem gleichen Geschmack abgeben

    Das stimmt leider so. Da wird ein Hund angeschafft, man überlegt zu züchten und züchtet meist den gleichen Typ weiter und gibt seine Welpen dann auch an entsprechende Käufer ab.


    Zitat

    und ich finde, hier drehen wir uns wieder im Kreis


    Man wird sich bei diesem Thema immer wieder im Kreis drehen. Zum einen gibt es Alternativen, nach denen man aber z.T. lange suchen muß. Zum anderen haben wir zig Züchter die ja genau diese bemängelten Hunde züchten und sich schönreden.


    Den alternativen Vertretern wird es meist recht schwer gemacht im Club und übertypisierte Hunde werden stark bevorzugt.


    Der Käufer interessiert sich aus Gründen X für diese Rasse und macht sich im Internet, evtl. im Club schlau, der besucht Züchter und wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit genau solch einen übertypisierten Welpen anschaffen, weil er einfach den Aussagen der Züchter & Halter vertraut und er keinen eigenen, objektiven Blick für div. Fehler und Einschränkungen hat.


    So werden wir uns immer wieder im Kreis drehen, weil es unterschiedliche Ansichten und Meinungen gibt.

  • Zitat

    Den alternativen Vertretern wird es meist recht schwer gemacht im Club und übertypisierte Hunde werden stark bevorzugt.


    Der Käufer interessiert sich aus Gründen X für diese Rasse und macht sich im Internet, evtl. im Club schlau, der besucht Züchter und wird sich mit großer Wahrscheinlichkeit genau solch einen übertypisierten Welpen anschaffen, weil er einfach den Aussagen der Züchter & Halter vertraut und er keinen eigenen, objektiven Blick für div. Fehler und Einschränkungen hat.


    So werden wir uns immer wieder im Kreis drehen, weil es unterschiedliche Ansichten und Meinungen gibt.


    Ich kenne nur 2 Shar Peis - beide gehören der selben Besitzerin. Sie geht in die selbe HuSchu wie ich.
    Als erstes hatte sie eine Hündin. Ich habe den Welpen gar nicht als Shar Pei erkannt - null falten, Typ Bone Mouth (wie ich jetzt gelernt habe), also komplett anders als meine gelernten (?) Vorstellungen von einem Faltenhund.
    Nach ihrer Aussage "Spanischer Typ" (gibts den?). Nach einer Weile zog ein Rüde ein - der sieht nun aus wie der gängige und kritisierte Shar Pei Typ. Der Rüde geht auf Ausstellungen und soll mal Deckrüde werden.
    Ich kann nicht beurteilen, ob der Rüde gesundheitliche Probleme hat - soweit scheint alles normal. Lediglich über die "roten" Augen war ich erschrocken - aber die hat's ja auch bei anderen Rassen wo das Gesicht so hängt (weiß net wie ich's besser schreiben kann). Auf meine Nachfrage hin - "ja, ja, das ist bei den Peis so, dass ist halt so, die neigen zu Augenentzündungen".
    Ich mag es mir aber ehrlich nicht anmaßen, jetzt über die Besitzern oder andere Shar Pei Besitzer zu schimpfen. Dafür kenne ich die Rasse nun denn doch zu wenig und kann vieles nicht beurteilen.

  • Zitat


    Das trifft in der Tat auf die meisten Asiaten zu, ob jetzt Akita, Chow, oder Thai Ridgeback. Die haben das alle irgendwie gemeinsam. Ich nenne es halt kurz das Ar...loch - Gen :lol:


    Ist auch genau mein Ding, obwohl man sich auch ziemlich bescheuert vorkommt, wenn alles um einen herum lacht und gröllt, nur der Hund macht nix (außer hinsetzen und abwarten vielleicht)



    Dito ..... es ist eine Herausforderung und kann eine wirkliche Aufgabe sein. Aber genau das mag ich an den Hunden und schätze das auch sehr. Aber das will nicht jeder und nicht alle können damit umgehen. So mancher Pei mußte sein Heim wechseln, weil die Halter damit nicht umgehen konnten und der Hudn wirklich zur Gefahr geworden ist. Denn eines muß man denen unbedingt sein: bestimmend und konsequent, aber ohne Gewalt
    Man darf auch nicht vergessen, daß hinter all der Ignoranz und Sturrheit ein sehr sensibler Hund steckt.



    Beim Akita nennt man das "Arschloch-Gen" Bushido. Der Weg des Kriegers :D Er war, anders als die anderen asiatischen Rassen, Samurai Begleiter und wurde eben nach jenen kriegerischen Eigenschaften selektiert.

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