bin ich eine Glucke?

  • Zitat

    Das einzige, wo ich eigen bin ist das Gassi-schicken mit anderen Leuten.


    Das kann ich auch noch am ehesten nachvollziehen. Mit nem Hund draußen kann ja immer irgendwas unvorhergesehenes passieren und wenn ich dann ein nicht ganz einfaches Exemplar führe kann ich natürlich nicht irgendjemanden losschicken, der im Handling von Hunden völlig unbedarft ist.
    Aber ich hab ja hier - und zwar nicht nur in diesem Thread - schon mehrfach gelesen, dass nichtmal der eigene Partner für kompetent genug befunden wird mit dem Hund mal rauszugehen... :roll:

  • Kleine Geschichte, gestern tatsächlich so erlebt und passt hier gerade so gut:


    Welpenstunde.
    Junges Paar kommt mit zehn Wochen altem Labradorwelpen das erste Mal dazu.
    Wie das so ist saß der Kleine die ersten 10 Minuten durchaus etwas verunsichert herum und hat sich das Treiben erstmal aus Entfernung angeguckt. Ist ja völlig ok, ich hab drauf geachtet, dass die anderen ihn nicht zu sehr bedrängen und war mir sicher das der schnell auftaut...war halt nen Labrador.


    Sie zu Ihm:" Oh nee, guck mal...der Kleine hat ja richtig Angst. Ich glaub dem gefällt das hier nicht...ob das so ne gute Idee war...


    Wie nicht anders zu erwarten taute der Kleine schnell auf und warf sich ins Getümmel. Insbesondere mit einem Huskywelpen hat er sehr intensiv gespielt. War ein völlig netter, normaler Umgang zwischen den Beiden. Mal lag der eine unten, dann wieder der andere, es wurde geknurrt, gerannt, über den Boden gekugelt und auch mal gequiekt...
    Ich hatte das die ganze Zeit im Auge um jederzeit eingreifen zu können...


    Die Besitzerin hat dabei fast nen Nervenzusammenbruch gekriegt:
    "Ich kann da gar nicht hingucken..."
    "Oh nein, jetzt hat Linus gequiekt, der hat sich doch jetzt wehgetan..."
    " Ich hab so Angst, dass die sich richtig beißen..."
    "Der andere hat ihn ja total weggeschubst...das geht doch so nicht..."
    "Hat der nicht gerade viel zu viel Stress..."
    "Mein Herz klopft so schnell..."
    "Sie passen aber wirklich auf, dass Linus nichts passiert, oder..."
    usw. usw.


    Da fällt einem doch nichts mehr dazu ein...wie soll dieser Hund (wenn die Besitzerin ihre innere Einstellung nicht grundlegend ändert) jemals ein vernünftiges Sozialverhalten entwickeln?

  • Zitat

    Da fällt einem doch nichts mehr dazu ein...wie soll dieser Hund (wenn die Besitzerin ihre innere Einstellung nicht grundlegend ändert) jemals ein vernünftiges Sozialverhalten entwickeln?


    Wenn das Wesen des Hundes passt, wird Klein-Linus ihr ziemlich schnell vermitteln, wie witzig das Ganze ist und wie entspannt man damit umgehen kann.


    Wenn nicht, wird er entweder einer von diesen unsicheren Angsthasen oder einen von diesen Draufgängern, die nie Grenzen gesetzt gekriegt haben, weil Frauchen die Krise gekriegt hat, wenn ein pöhser Althund ihrem Linus mal die Meinung gegeigt hat.

  • Wenns deren erster Hund ist und sie ihn zum ersten mal richtig spielen sehen ?! Die Wissens vielleicht noch nicht besser?!


    Dann sollte man nicht motzen sondern versuchen zu erklären und zu beruhigen.


    Wenn wir bei der Welpenstunde so ne Reaktionen geerntet hätten, wären wir wohl garnicht mehr in einer Hundeschule.


    Erna hatte ganze 3 Samstage Schiss und hat sich nix getraut und ich war auch schon total verzweifelt.


    Wenn ich da zu hören gekriegt hätte ich solle mich nicht so anstellen ... :muede:


    Alle dort ( auch die Hundeerfahrenen ) haben erklärt und sich gefreut als es dann doch geklappt hat.


    Heute ist Erna der Chef der Truppe, spielt, knurrt, bellt, quietscht und ihre liebsten Hundefreunde haben wir auch dort gefunden.


    Ich denke solche Leute gibts in jeder Welpenstunde.


  • Wo steht das in meinem Beitrag? Wo steht in meinem Beitrag überhaupt was davon was ICH zu den Besitzern gesagt habe?

  • Zitat

    Kleine Geschichte, gestern tatsächlich so erlebt und passt hier gerade so gut:<br /><br />Welpenstunde. <br />Junges Paar kommt mit zehn Wochen altem Labradorwelpen das erste Mal dazu.<br />Wie das so ist saß der Kleine die ersten 10 Minuten durchaus etwas verunsichert herum und hat sich das Treiben erstmal aus Entfernung angeguckt. Ist ja völlig ok, ich hab drauf geachtet, dass die anderen ihn nicht zu sehr bedrängen und war mir sicher das der schnell auftaut...war halt nen Labrador.<br /><br />Sie zu Ihm:" Oh nee, guck mal...der Kleine hat ja richtig Angst. Ich glaub dem gefällt das hier nicht...ob das so ne gute Idee war...<br /><br />Wie nicht anders zu erwarten taute der Kleine schnell auf und warf sich ins Getümmel. Insbesondere mit einem Huskywelpen hat er sehr intensiv gespielt. War ein völlig netter, normaler Umgang zwischen den Beiden. Mal lag der eine unten, dann wieder der andere, es wurde geknurrt, gerannt, über den Boden gekugelt und auch mal gequiekt...<br />Ich hatte das die ganze Zeit im Auge um jederzeit eingreifen zu können...<br /><br />Die Besitzerin hat dabei fast nen Nervenzusammenbruch gekriegt:<br />"Ich kann da gar nicht hingucken..."<br />"Oh nein, jetzt hat Linus gequiekt, der hat sich doch jetzt wehgetan..."<br />" Ich hab so Angst, dass die sich richtig beißen..."<br />"Der andere hat ihn ja total weggeschubst...das geht doch so nicht..."<br />"Hat der nicht gerade viel zu viel Stress..."<br />"Mein Herz klopft so schnell..."<br />"Sie passen aber wirklich auf, dass Linus nichts passiert, oder..."<br />usw. usw.<br /><br />Da fällt einem doch nichts mehr dazu ein...wie soll dieser Hund (wenn die Besitzerin ihre innere Einstellung nicht grundlegend ändert) jemals ein vernünftiges Sozialverhalten entwickeln?


    Das Ganze spielte sich in unserer Welpenschule auch ab. Wir trafen uns regelmässig in einem Wald für die Welpenstunden, plötzlich schreit eine Frau und die Trainerin flitzt ihr zur Hilfe, ihr Labradoodle lag ganz normal mit einem anderen Welpen tollend auf dem Waldboden ;) Der Hund wurde übrigens einen Monat später abgegeben, man kam nicht mit der gerade mal 4 Monate alten Hündin zurecht.

  • Zitat

    Wo steht das in meinem Beitrag? Wo steht in meinem Beitrag überhaupt was davon was ICH zu den Besitzern gesagt habe?



    Hab ich sowas behauptet?!
    Wobei das Pärchen deine Reaktion hier ja schwarz auf weiß nachlesen kann ...

  • Schreiben wir jetzt aneinander vorbei?
    Behauptet hast du das im von mir zitierten Absatz, oder?


    Ja, ich geb zu, dass ich mich etwas über die amüsiert habe...aber trotzdem hab ich die ganze Stunde über nichts anderes gemacht als denen genau zu erklären was da jetzt passiert, dass das gar nicht schlimm ist und warum das so wichtig ist....

  • Zitat

    Schreiben wir jetzt aneinander vorbei?
    Behauptet hast du das im von mir zitierten Absatz, oder?


    Ja, ich geb zu, dass ich mich etwas über die amüsiert habe...aber trotzdem hab ich die ganze Stunde über nichts anderes gemacht als denen genau zu erklären was da jetzt passiert, dass das gar nicht schlimm ist und warum das so wichtig ist....


    Und hier ziehst du sie und ihre Sorgen ins Lächerliche ...


    Ist ja auch egal, alles was ich sagen will ... jeder hat irgendwann mal angefangen.

  • Ich würde mich selbst nicht als "Glucke" bezeichnen, aber natürlich mache ich mir in manchen Situationen Gedanken um meinen Hund. Ist ja auch klar, sie liegt mir sehr am Herzen.


    Größtes Thema ist, wie bei den meisten hier, die Fremdbetreuung. Weggeben tu ich sie nur zu ausgewählten Leuten. Dazu gehören meine Schweigereltern in spe, meine Mom, mein kleiner Bruder und eine sehr gute Freundin mit zwei Hunden. Das sind aber schon mehr Stationen, als viele hier aufzählen können, und dabei hat Lotta auch ihre Baustellen. Anfassen etc. lässt sie sich nur von Leuten, die sie kennt und denen sie vertraut, aber das trifft auch auf alle Leute zu, die ich eben genannt haben. Wenn Lotta Angst bekommt und sich bedrängt fühlt, wird sie laut und geht nach vorne. Was viele nicht ernstnehmen, weil sie doch recht klein ist, aber ich will die Situation für sie nicht. Deswegen gebe ich sie auch nie zu Fremden, würde sie auch nie in eine Pension o.ä. geben. Wenn ich sie dann mal weggegeben habe, mache ich mir die meisten Sorgen ums Gassi-gehen.
    Lotta hat Jagdtrieb, Angst vor fremden, stürmischen Hunden, reagiert dann mit Pöbelei und Schnappen und kann eigentlich kaum eine Fremdhundebegegnung alleine managen. Man muss immer blocken, Tempo rausnehmen und sie selber kommen lassen, sonst lässt sie sich nicht darauf ein und sorgt selbst für genügend Abstand. Das überfordert eigentlich alle Betreuer, die ich für sie habe. Deshalb halten die sich auch alle an die goldene Regel: Lotta an der Leine lassen und keinerlei Hundekontakte zulassen.
    Das fällt z.B. meiner Mom teilweise sogar leichter als mir, denn wenn die mit Lotta unterwegs ist und irgendein uneinsichtiger Trampel mit seinem Hund frontal auf sie zusteuert und nicht mit sich reden lässt, dann wird sie z.T. richtig direkt und unhöflich, was mir immer total schwer fällt. Aber meine Mom ist halt über 50, eine gestandene Frau, die sich nicht den Hund von der Leine wegfrühstücken lässt, wie sie selber sagt. Ich habe da manchmal das Gefühl, dass sie Lotta durch diese Einstellung teilweise mehr Sicherheit bieten kann als ich selbst, ich arbeite aber dran und versuche, mir die Auseinandersetzungen ab und an nicht mehr so zu Herzen zu nehmen.


    Alleine bleiben ist bei uns überhaupt kein Thema. Lotta bleibt locker 6 Std. alleine, was wir allerdings so selten wie möglich voll ausreizen. Sie pennt in der Zeit, wechselt höchstens mal vom Körbchen aufs Bett. Ich hab da auch kein schlechtes Gewissen, wieso auch? Wenn ich Zuhause bin pennt sie auch die meiste Zeit, wenn wir nicht gerade unterwegs sind. Sie ist ein richtiger Siebenschläferhund.


    Und zum Thema Tierarzt: da haben wir so viele Idioten durch, dass ich mir (trotz erst zwei Jahren Hundeerfahrung) mittlerweile einiges selber zutraue. Ausnahmen sind natürlich echte Verletzungen, Fieber oder Geschichten am Auge, da gehe ich sofort zum TA. Alles andere, sei es Durchfall, Kotzerei oder dass sie humpelt, sich kratzt o.ä. wird immer erstmal beobachtet, ggf. eingecremt und geschont. Wenn sich nach zwei, drei Tagen keine Besserung zeigt und/oder ihr Verhalten sich ändert, gehts natürlich dann sofort zum TA. Aber wegen Durchfall nachts in die Notfallambulanz fahren - Nee.

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