Kastrationswut mancher Tierärzte

  • Warum, Sabrina? Ist der normale Hundehalter kein mündiger Mensch, dem mal eben schnell seines tierärtzlichen Bankkontos mal eben schnell dieses Angebot bei der Verletzung eines Hundes machen muss?


    Wohlwissend, das der vielleicht durch die Situation eher ja als denn nein sagen könnte?


    Ich lasse mich ungern manispulieren und in einer solchen Situation wie dieser schon gar nicht.

  • Zitat

    Warum, Sabrina? Ist der normale Hundehalter kein mündiger Mensch, dem mal eben schnell seines tierärtzlichen Bankkontos mal eben schnell dieses Angebot bei der Verletzung eines Hundes machen muss?


    Wohlwissend, das der vielleicht durch die Situation eher ja als denn nein sagen könnte?


    Ich lasse mich ungern manispulieren und in einer solchen Situation wie dieser schon gar nicht.



    Der normale Hundehalter (die, die ich so zu 95% aus der (Dorf-)Praxis kenne) glaubt, dass eine Hündin einmal werfen muss, dass man einen Hund der Artgenossen anpöbelt super am Stachler oder Würger führen kann oder dass eine Haltung im Zwinger völlig ok ist. Außerdem gibt es nach wie vor die Kleintierleute, die denken, dass Kaninchen und Meerschweinchen eine super Kombination zur Haltung ist und dass Freigängerkatzen eben dauernd Kitten bekommen, ist eben so von der Natur eingerichtet.


    Muss ich als Tierarzt nur ja und ahmen sagen und machen, was die Leute wollen? Kann ich nicht noch nebenbei meine eigene Meinung vertreten und den Halter aufklären, was er ggf. ändern sollte/könnte (mal ab vom Kastra-Thema).


    Fakt ist: Der "normale Hundehalter", den ich bisher in der Praxis getroffen hatte, hat nicht annähernd den Plan, wie der Großteil der User die sich hier tummeln. Und ja, bevor der seinen Rüden mal schnell über Nachbars Susi springen lässt, würde ich dem auch vorschlagen, den Hund mit zu kastrieren. Man kann den Leuten ja nur vor den Kopf gucken, und kann durchaus einen Vorschlag machen. Wenn nein, dann nein. Ist ja auch ok.


    Und warum pocht jeder drauf, dass der Tierarzt das aus reiner Geldgier gemacht hat? Eine zusätzliche Kastra, wenn der Hund eh in Narkose liegt bringt nicht wirklich viel Geld ein. Und wenn der Tierarzt nur angestellt war, verdient der eh ein Festgehalt, egal wieviel Geld er aufs Praxiskonto bringt. Es soll durchaus Tierärzte geben, die einen Vorschlag machen, weil sie davon überzeugt sind und nicht, weil sie nur an die Kohle denken.

  • Öhm, und das machen sie dann bei einem verletzten Hund?


    Ich zieh mir die Hose auch mit der Kneifzange an.


    Wäre in etwa so als ob beim Wechsel der Bremsscheiben meines Autos gleich der Motor mit ausgetauscht wird, da sich das grad so aus welchen Gründen auch immer anbietet.

  • Nochmal, man kann NACHFRAGEN ob es gewünscht ist. Um den Hund eine Narkose eventuell kurze Zeit später zu sparen. Nicht mehr, und nicht weniger.
    Ist ja nicht so, dass der Hund kastriert wurde, und der Besitzerin beim Abgeben mitgeteilt wurde: "'Ich hab den noch fix mit kastriert, hat sich angeboten". Es wurde GEFRAGT. Und das, finde ich nach wie vor völligst in Ordnung.


    (Und wenn der Automechaniker mich fragt, ob der Motor gewechselt werden soll, weil .... dann ist das auch ok. Kann ich ja oder nein sagen und gut ist.)

  • Und nochmal, wenn mein Hund verletzt ist und mein TA dann nachfragt, ob mein Hund nicht noch eben schnell kastriert werden soll, da er ja eh schon in Narkose liegt, dann sehe ich das als Ausnutzung einer Ausnahmesituation zugunsten des TA.


    Ein billiger Griff in die Psychokiste, da der Halter eh schon angespannt und besorgt ist und vermutlich eher ja als nein sagen wird.

  • Zitat

    Und nochmal, wenn mein Hund verletzt ist und mein TA dann nachfragt, ob mein Hund nicht noch eben schnell kastriert werden soll, da er ja eh schon in Narkose liegt, dann sehe ich das als Ausnutzung einer Ausnahmesituation zugunsten des TA.


    Ein billiger Griff in die Psychokiste, da der Halter eh schon angespannt und besorgt ist und vermutlich eher ja als nein sagen wird.


    Ja, das könnte durchaus so sein.


    Zum Glück kennt sich Tanja gut aus, und fällt auf sowas nicht herein - besonders in anbetracht der Tatsache, dass Tanja erläutert hat, nur Notfallmässig wegen Abwesenheit des anderen TA vorbeigekommen zu sein.


    Es liegt eben an jedem selber, ob und wie er sich über sein Tier informiert, um nicht in solche "Fallen" zu ... fallen !



    Grüsse, Nina

  • Zitat

    Und nochmal, wenn mein Hund verletzt ist und mein TA dann nachfragt, ob mein Hund nicht noch eben schnell kastriert werden soll, da er ja eh schon in Narkose liegt, dann sehe ich das als Ausnutzung einer Ausnahmesituation zugunsten des TA.


    Du siehst es so, ich seh es anders.


    Aber schön, wenn man den TAs immer unterstellen kann, nur Geldgeil zu sein.

  • Zitat

    Und nochmal, wenn mein Hund verletzt ist und mein TA dann nachfragt, ob mein Hund nicht noch eben schnell kastriert werden soll, da er ja eh schon in Narkose liegt, dann sehe ich das als Ausnutzung einer Ausnahmesituation zugunsten des TA.


    Ein billiger Griff in die Psychokiste, da der Halter eh schon angespannt und besorgt ist und vermutlich eher ja als nein sagen wird.



    Ich glaueb nicht, dass er das in sofern berechnend getan hat. Ich mein, ich war nicht dabei. Aber immer Berechnung und/oder Geldgier oder gar das bewusste Stellen einer ,,Falle" da reinzuinterpretieren finde ich nicht richtig.


    Außerdem war das ja jetzt auch nicht so ein großer Notfall- hier ging es nicht um Leben oder Tod. Ein Ein- oder Abreißen der Afterkralle tut zwar weh- ist eben unangenehm für das Tier aber nicht weiter im großen Sinne bedrohlich. Da sollte ein Halter nicht so aufgelöst sein, dass er ohne nachzudenken aufeinmal sagt, ,,ja amputieren sie mal schön die Geschlechtsorgane" obwohl er vorher anderer Meinung war aufgrund seiner Vorkenntnisse.


    Und wie gesagt verweise ich auf die viele Hundehalter die sich keine Gedanken über Narkoserisiken machen ohne darauf angesprochen zu werden und ihre Hunde eh per se kastrieren lassen wollen. Und das ist wohl leider ein sehr großer Teil.


    Wer sich informiert hat wird dann ,,Nein" sagen und wer sich eh nicht informiert dem wird das ohnehin gleich sein.


    Dass bei einem ,,Nein" seitens des Halters nicht weiter auf eben diesen eingequatscht wird ist ja unser aller Meinung.


    Mir, und ich nehme an auch Dingsda, geht es da nicht um die DF-Halter sondern eher die Masse an Haltern die eben so oder so kastrieren lassen wollen und da unbelehrbar sind. Da willd er Tierarzt womöglich nur eine zweite Narkose verhindern.

  • Zitat

    Lächel, wie würdest Du es nennen?


    Und vorallem, wo hat denn der Tierhalter einen Vorteil? Wo der Hund?


    Wie schon oft geschrieben: Es war ein Vorschlag, dem Hund eine eventuelle spätere Narkose zu ersparen. (Weil wie schon erwähnt: Es gibt tatsächlich Menschen, die ihren Hund kastrieren lassen wollen. Und bei manchen begrüße ich das sehr, bevor es noch "upps"-Nachwuchs gibt)
    Ich habe schonmal geschrieben: dass so oft nachgehakt wurde, finde ich auch nicht ok, aber der bloße Vorschlag ist völlig legitim, in angesicht dessen, mit wievielen uninformierten, desinteressierten Besitzern ein TA tagtäglich umgehen muss.


    Ich werde sicher jetzt hier nicht mit dir die Vor- und Nachteile einer Kastration durchkauen. Dazu gibt es mehr als genug Threads und mindestens so viele unterschiedliche Meinungen.


    (Und nur so nebenbei: Bei sehr großen Hunden ist es oft üblich bei einer sowieso durchzuführenden OP den Magen anzunähen um einer Magendrehung vorzubeugen. Ist es auch verwerflich und geldgeil vom Tierarzt, auf sowas hinzuweisen?)

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