Australian Shepherd der neue Pudel?

  • Mh. Wir haben seit einigen Jahren Border Collies und an den Reaktionen unserer Mitmenschen haben wir mehrere Entwicklungsstufen mitbekommen, die sich wahrscheinlich auch eins zu ein auf andere Rassen übertragen lassen.


    Stufe 1: Was ist das denn für ein süßer Mischling?


    Stufe 2: Das ist doch ein Border, oder? Die hören doch immer so gut und sind so lieb.


    Stufe 3: Wissen sie eigentlich was sie da an der Leine haben? Ja, haben sie denn auch Schafe und rennen mindestens 10 Stunden Am Tag mit dem Hund im Wald rum?


    Stufe 4: Was ? DAS ist ein Border Collie ??? Die sind doch immer so verhaltensgestört.



    Aber ganz ehrlich. Ich rate auch jedem ab, sich einen Border zu kaufen.
    Das ist einfach eine Rasse, die viel fordert und wo viel schief laufen kann.
    Wer sich, dann trotz aller Gegenstimmen dafür entscheidet, ist dann vielleicht wirklich geeignet.


    Zu einem Chihuahua rate ich allerdings jedem. :))
    Das schlimmste was einem da passieren kann, ist ein Giftpilz, der aber trotzdem noch ein schönes Hundeleben haben kann.

  • Zitat

    aber mir fallen da zig andere Rassen ein bei denen das nicht anders ist!


    Es ist ja unheimlich individuell. Ich persönlich würde wohl so ziemlich 95% aller Hunderassen als "schwieriger" einschätzen, für mich, als einen Aussie (trotz dem, was ich hier geschrieben habe, falls das jetzt irgendwie komisch rüber kam :???: ). Das heißt ja nicht, dass eine Rasse für irgendwen anders einfach oder schwierig ist. Jeder hat Charakterzüge beim Hund, mit denen er gut klar kommt, und Dinge, auf die er Wert legt... Gerade weil ich die Rasse sehr mag, weise ich auf einige Dinge hin, denn es soll ja jeder glücklich werden. Hat für mich nichts mit schwarzmalen, sclecht reden zu tun, denn wenn jemand das will, ist es doch super.
    Wenn ich auf Grisu angesprochen werde im Alltag ist es nur: will ich auch, aber der braucht doch sooo viel Beschäftigung, oder? Als wär das alles, was den Aussie ausmacht: der braucht Bespaßung ohne Ende. Aber nein, die Beschäftigung ist bei Grisu echt nicht aufwändig... Da fällt es mir eher schwer zu beschreiben, was könnte denn sonst die Schwierigkeit sein, denn gerade das hier bislang angesprochene (und auf Grisu trifft das absolut zu) nimmt eh niemand ernst, wenn man es nicht sehr ernst ausdrückt. Ich will den Aussie niemandem ausreden, mich stört nur etwas das Image, des "Golden Retriever in aktiv" oder "Border Collie, der keine Schafe braucht und ruhiger ist". Der Aussie bringt doch ganz eigene Eigenschaften mit, die wenig mit Border oder gar Retriever zu tun haben und die man einfach wollen muss... Nicht schwierig, nicht "besonders", aber einfach Dinge, die ihn ausmachen

  • Ehrlich gesagt finde ich, dass die Leute den Aussie in vielen Dingen maßlos unterschätzen und in anderen Dingen dagegen überschätzen! Irgendwie hat sich immer noch in vielen Köpfen festgebrannt: "Das ist die Borderlight-Variante für den Hausgebrauch" - Wenn du dir keinen Border zutraust, probier es mit einem Aussie!
    Dabei kann man sie nicht mal im Ansatz mit dem Border vergleichen - das wäre, als wollte man Äpfel mit Birnen vergleichen.


    Und dann wird er auch noch als Sporthund angepriesen und ihm jede Menge "will-to-please" nachgesagt. Ähm ja. Ich finde der Aussie ist nicht unbedingt DER "Sporthund", weil er für viele Sache mittlerweile fast schon zu schwer ist (besonders im Agi, wie manche da über die Hürden kraxeln, das ist echt gruselig), gern eigenständig arbeitet (das ist ja nicht unbedingt schlecht, aber doch etwas anderes als "will-to-please"!), häufig auch gar nicht mal "schnell" oder "leicht motivierbar" ist . im Gegenteil, ich kenn da sogar richtige Sturköppe. Dafür ist er aber extrem impulsiv, reizempfänglich, aufbrausend unter Umständen problematisch mit Artgenossen, spätreif und ein elektrisiertes Powerpaket unter Hochspannung.


    Das soll nicht heißen, dass es auch "einfache" Aussies gibt - und solche, die noch dem alten leichten ursprünglichen Typ entsprechen. Ich kenne ein paar Aussies in kundigen Händen, die sind wirklich tolle Begleithunde, aber ich kenne auch Aussies in nicht weniger kundigen Händen, die wollte ich nicht geschenkt haben.


    Leider hat ihr freundliches und buntes Aussehen sie schnell zum Verkaufsschlager gemacht. Hier laufen unendlich viele Aussies rum, von denen einige wirklich angenehme Zeitgenossen sind, und andere, bei denen ich lieber einen sehr großen Bogen mache.

  • Zitat

    Vllt stellt man den Aussie online lieber von der "schlechtesten" Seite dar, weil man mögliche Konsequenzen klar machen möchte.


    Genauso sehe ich das auch. Oftmals werden Aussies von Züchtern etc. als die tollen, quasi selbsterziehenden Begleiter für überall angepriesen - und das sind sie, zumindest nicht, wenn in der Präge-/Sozialisation nicht wirlich gut gearbeitet wurde, absolut nicht immer. Und deshalb betone zumindest ich immer wieder gern (und werd es auch weiterhin tun) dass man mit Eigenschaften wie Schutztrieb, Territorialtrieb, Impulsivität und der Tendenz nach vorn zu regeln eventuell rechnen muss, auch oft erst "plötzlich" im Alter von 1,5 - 2 Jahren auftretend.
    Denn im Alltag treffe ich immer wieder Aussiehalter, die eben genau an diesen Eigenschaften verzweifeln und aus allen Wolken fallen, wenn man sie drauf aufmerksam macht, dass es nun mal in des Aussies Genen streckt/stecken kann, fremde Hunde/Menschen nicht auf Anhieb toll zu finden und erstere im Zweifel bei zu distanzlosem/unhöflichem Kontakt auch schnell mal zusammen zu falten und letztere zu verbellen/zu stellen.
    Diese Eigenschaften sind selbstverständlich durch Erziehung gut zu kontrollieren, aber wissen sollte man um diese Thematik schon....


    Zitat

    Ja, aber man kann den Hype auch übertreiben.
    Klar ist warnen wichtig und hinweisen auf Eigenschaften.
    Aber spätestens in dem Moment, als man mir hier per PN erklärte, dass 4000qm Garten für den Aussie nicht reichen, selbst wenn man täglich stundenlang spazieren geht, und das ein Aussie definitiv überhaupt nicht dafür geeignet ist um in einem Haushalt zu leben, wo schon ein Hund lebt, war die Aussie-Fraktion hier größtenteils für mich abgeschlossen..


    Das finde ich in de Tat nicht nur eine übertriebene Aussage, sondern auch noch schlicht weg gefährlich, sollte man das so in allem Punkten bei seinem eigenen Hund (Aussie) selbst umsetzen. Denn gerade bei Arbeitsrassen gibt es nichts schlimmeres, als sie zu ÜBERfordern, sei es mit einem zu viel an Programm oder einem zu viel an Reiz.
    Genauso ist es natürlich absoluter Blödsinn, dass Aussies nicht zum Zweithund taugen (wohl aber, dass sie es nur schlecht tolerieren, wenn sie zu wenig Aufmerksamkeit auf Grund von schon vorhandenen Hunden bekommen).
    Aber ja, solche Aussagen von Aussiebesitzern höre ich auch immer wieder - allerdings häufiger außerhalb des Forums...

  • Hi,


    bei uns gibt es, wie gesagt, nicht auffallend viele Aussies. Aber die, die ich treffe, machen einen sehr sozialen Eindruck. Gegenüber meiner Akitahündin sind sie nicht aufdringlich, da haben sie eher Respekt, weil diese mit ihrer über den Rücken getragenen Rute und ihrem festen, ruhigen Blick, großes Selbstbewusstsein ausstrahlt.
    Mit unserem vorherigen Rüden, der auch mal gerne in Prollereien verwickelt war, gab es auch nie Probleme :)



    Ich finde es sind die richtigen Hunde für sportliche Leute, die sich vorher Gedanken machen, welches die richtige Rasse für sie ist und die auch gerne Agility etc. betreiben möchten und den Hund geistig auslasten möchten.

  • Ich finde es gibt bei uns viele Aussies aber ich muss auch sagen,ich habe auch damit geliebäugelt.
    Wenn die aus guter Zucht kommen,art- &altersgerecht gefördert werden,sicherlich Traumhunde.


    Bei uns gibt es viele Berner Sennenhunde.

  • Also ich kann das bestätigen, ich komme aus dem Umkreis Münster und hier gibt es wirklich viele. Ich würde jetzt nicht jedem unterstellen, dass er seinen Hund nicht auslastet aber für mich gehört der Aussi zu den Arbeitshunden, genau wie Border, Huskys, Münsterländer usw. DAs sind für mich HUnderassen, die nach Aufgabe gezüchtet sind und denen kann man privat diese AUfgabe ja eher selten zugestehen.


    Dass viele den Border für verhaltensgestört halten ist vll garnicht sooo schlecht, denn es gab ja schon eine regelrechte Border Welle und die war mit Sicherheit nicht zum Vorteil der Hunde.
    Der HUnd meiner Mutter, ein Kurzhaarcollie, ist auch nicht gerade einfach, obwohl weder Aussi noch Border. Ich denke, Collies sind generell zwar leichtführig und sehen immer super brav aus, aber sind so wahnsinnig sensibel, dass es ihnen nicht immer zum Vorteil ist.

  • Zitat


    Joa, so wie der Malinois... ;)



    so ein Quatsch :motz:


    Ich bin selber Besitzer dieser Rasse und kann euch mal zum Besten geben, was mir relativ oft an die Ohren kommt.


    Irgendwie hat sich bei den Aussies und den Bordern die Auffassung verbreitet und durchgesetzt, dass diese Rassen gaaaaaaaaaaaaanz besondere Bedürfnisse haben und sehr arbeitsintensiv sind.


    Wie oft schon komme ich mit Menschen ins Gespräch und wenn sie hören, dass es Aussies sind, dauert es meist nicht lange, dann fällt mindestens schonmal einer der folgenden Sätze:


    - halten Sie auch Schafe?
    - ojeh....die müssen aber so richtig beschäftigt werden
    - ist ja auch ein Aussie....die können das sowieso


    Es ist also nicht zwingend der Aussie-Besitzer, der sich bzw. seinen Hund als "Überhund" darstellt, sondern vielmehr sitzt das in den Köpfen der anderen, die in einem Aussie einen arbeitswütigen Hund mit unstillbarem Verlangen sehen - was ich einfach nicht verstehe.


    Ein Aussie muss nicht mehr beschäftigt werden als andere Hunde - aber es sollte artgerecht sein. Aber auch das gilt für alle anderen Rassen.


    LG
    Windi

  • Hallo zusammen,


    Ihr habt sicherlich recht, wenn Ihr sagt, dass es gerade in bestimmten Szenen in den letzten Jahren vermehrt Aussies gibt und, dass es dort auch jede Menge scharzer Schafe in Form von Vermehrern gibt, ABER die Verallgemeinerung dieser Rasse in diesem Forum geht mir echt gegen den Strich.


    Wir haben selber zwei Aussies und ja, sie sind merle! Als wir uns ganz bewusst für Aussies entschieden haben, haben wir zuerst Wert auf eine gute ASCA-Zucht gelegt (so viel Ahnung haben die meisten VDH-Züchter von diesen Hunden m. E. nach nämlich gar nicht) und kannten zwei Hunde, deren Charaktere uns so gut gefielen, dass wir nun mit der gleichen Anpaarung sehr glücklich sind. Dass sie bunt sind, liegt einfach daran, dass sie uns aus "unserem" Wurf am besten gefielen, so wie wir auch bunte Pferde haben... aber das ist zweitrangig...


    Unsere Mädels sind charakterlich sehr unterschiedlich und beide ganz tolle ausgeglichene Hunde. Wir gehen beide arbeiten und haben keine Schafe!


    Morgens vor dem Job gehen wir ca. 30 Minuten entweder zum "toben" auf's Feld oder wir machen bei schlechtem Wetter Übungen zur Impulskontrolle in der Reithalle. Danach sind die beiden allein. Nachmittags gehen sie dann noch mit zum Stall oder gehen wieder auf's Feld etc... Hin und wieder üben wir ein paar Tricks und auch ein bisschen Obidience haben wir zwischendurch schonmal gemacht...


    Wir arbeiten sehr viel daran, Ruhe zu bewahren oder nicht sofort hinter dem Dummy etc. herzulaufen, weil wir einfach nicht wollen, dass unsere Hunde mehr fordern, als wir bereit sind, ihnen zu geben. Das Ergebnis kann sich bisher ganz gut sehen lassen. Die beiden können ohne Probleme stundenlang vor sich hingammeln und wissen, dass sie nicht an erster Stelle stehen - sie wissen aber auch, dass sie sich auf uns verlassen können.


    Mich k*** es einfach an, dass einem ständig gesagt wird, wieviel Beschäftigung so ein Hund benötigt um zufrieden zu sein und, dass man ihm eigentlich nie gerecht werden kann. Das Gegenteil ist der Fall. Unsere beiden konnten schon mit 3 Monaten im Restaurant unterm Tisch liegen ohne Mucks zu machen oder schlafen auch schonmal den ganzen verregneten Sonntag vor sich hin.


    Ich erwarte von meinem Hund, dass er ein treuer Freund ist, der aufmerksam, wachsam, abrufbar, gehorsam und trotzdem gut sozialisiert ist. Das ist viel konsequente, aber jederzeit ruhige, Arbeit, die sich aber auf jeden Fall lohnt. Ich denke aber, dass ich die gleichen "Forderungen" an einen Dackel, Mops, Schäferhund oder Ridgeback stellen würde.


    Wir würden uns auf jeden Fall wieder für einen Aussie entscheiden, weil diese Hund nämlich ganz besondere Hunde sind - mit viel mehr positiven Eigenschaften, als Außenstehende beurteilen können.


    So, jetzt dürft Ihr über mich herfallen, aber das musste einfach raus.


    P. s. Vorher haten wir eine Pitbull-Hündin, die fast 17 Jahre alt geworden ist und auch das war in ihrer Art ein ganz besonderer Hund, der übrigens niemals die Wohnungseinrichtung zerstört hätte, außer vielleicht das Sofa - durch Extremcouching :headbash:

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!