Anschaffung eines Zweithundes?

  • Hallöchen zusammen,

    es ist nun doch tatsächlich eingetreten, dass der Wunsch bzgl. eines Zweithundes jetzt sehr ausgeprägt ist und wir kurzerhand gestern uns Welpen angeschaut haben.

    Kurz als Zusammenfassung: Zeitmäßig, auslastungstechnisch, finanziell etc wäre ein Zweithund möglich.

    Natürlich müssen wir erst die Entscheidung unserer Vermieter abwarten, ob ein zweiter Hund genehmigt wird, aber trotzdem machen wir uns bereits sehr viele Gedanken.

    Das Bauchgefühl sagt ja, aber der Kopf ist noch sehr unentschlossen (schließlich ist es eine sehr große Entscheidung).

    Unter anderem mache ich mir halt viele Gedanken, ob den zwei Hunde in einer Wohnung so funktionieren mit allein bleiben etc.

    Unsere Sara ist zu Hause völlig entspannt. Sie weiß ganz genau zu Hause ist Ruhe und draußen kann sich richtig ausgepowert werden.
    Mit so einem neuen Stöpsel ist die Frage, ob das so bleiben würde oder ob die beiden dann gemeinsam Remidemi machen würden....

    So viele Fragen...

    Ich will halt absolut mir nicht einen Zweithund anschaffen, um dann evtl. ein abgeben zu müssen (das geht bei mir nämlich gar nicht-man findet für alles Lösungen...).

    Fände es super, wenn ihr (die, die 2 Hunde oder mehr zu Hause haben) mal eure Erfahrungen, sowohl positiv als auch negativ, schreiben würdet.

    Ganz lieben Dank bereits im Voraus.

  • Hallo!

    Ich habe zwei weiße Schäferhunde einen Rüden 4 Jahre alt und eine Hündinn 1 Jahr alt.
    Eigentlich bin ich eher unverhofft zum Zweithund gekommen. Trotzdem will ich sie jetzt nicht mehr missen.

    Die Welpen zeit war sehr einfach. Die Kurze hat sich viel vom Großen abgeschaut. So das "Komm" "sitz" und "Platz" fast von alleine kamen.
    Durch die Kleine kann mein Großer endlich alleine bleiben. Sonst hat er Theater gemacht.
    Es ist wunderschön den beiden zuzusehen. Der Drang andere Hunde haben zu müssen ist bei dem Großen weg. Sonst wollte er immer unbedingt Hundekontakt.

    Zeitlich ist das spazieren gehen nun kürzer. Der Große ist einfach ausgelasteter.
    Dafür muss ich öfter Zeit frei schaufeln für die Hundeschule das ist nun 4 mal in der Woche. Plus evtl 2 mal zusätzlich zum Freilauf.
    4 mal die Woche da jeder der beiden 2 Kurse hat.

    Finanziell ist das ganze nicht immer so einfach. Wenn einer zb Durchfall hat bekommt der andere es auch ganz schnell. Zweimal mit so großen Hunden beim TA wird man einiges an Geld los.

    Es ist schwierig beide mal unterzubekommen wenn es nötig ist. Bei einem ging das noch. Bei Zweien scheuen sich die meisten sie zu nehmen.
    Eine Hundepansion geht dann ordentlich ins Geld.

    Ansonsten ist es wunderbar 2 Hunde zu haben.
    Und das positive überwiegt hier definitiv.

    Viel Glück beim Projekt Zweithund!

  • Danke Kati schon mal für deinen Beitrag.

    Hattest du die Anfangszeit denn Probleme die beiden allein zulassen oder haben die beiden sich einfach gegenseitig ergänzt und sind ruhig geblieben?

    Zitat

    Dafür muss ich öfter Zeit frei schaufeln für die Hundeschule das ist nun 4 mal in der Woche. Plus evtl 2 mal zusätzlich zum Freilauf.
    4 mal die Woche da jeder der beiden 2 Kurse hat.

    Wir sind ja zu zweit, daher würde das bzgl. hundesport auch funktionieren (wäre ja dann nebeneinander möglich).

  • Meine beiden sind drinnen auch nur am Schlafen oder rumgammeln, machen aber weder Krach noch sonstwas. Der Zweithund schlägt zwar gerne an, wenn draussen wer lang geht, aber das interessiert den Ersthund nicht.

  • oops, hallo erstmal :smile:

    Meine beiden Jungs (den 2. habe ich erst seit ca. einem Monat) haben sich anfangs überhaupt nicht gemocht, haben sich bei kleinster Gelegenheit angeknurrt und sich sogar öfter gebissen. Viele hätten mir wahrscheinlich zur Abgabe einer der Streithähne geraten..
    Aber dank meines tollen Hundetrainers ist das Schnee von gestern :smile: Die beiden mögen sich zwar immer noch nicht, aber sie akzeptieren, tolerieren sich und haben verstanden, dass es in meinem "Rudel" keine Beißereien gibt.

    Also, es kann auch passieren, dass sich der Erst- und Zweithund nicht super bzw. gar nicht verstehen und man dann erstmal lernen muss, mit grenzwertigen Situationen umzugehen..
    (Ich muss dazu sagen, dass ich zu meinem Unkastrierten (2) noch einen Rüden (4) genommen habe) :hust:

    LG Gina

  • ich hatte einen pflegehund hier!

    sie ist die schwester meiner hündin (selber wurf) und es hat wunderbar geklappt!
    obwohl es mit 2 pubertierenden herdenschutzhundmixen auch ordentlich hätte rumsen können, hat es aber nicht.
    die beiden grazien waren beide 1 1/2jahre alt als ich mina zu mir geholt habe.

    meine hündin ist aber artgenossen sehr freundlich gesonnen und hat mina sofort mit kusshand hier aufgenommen.
    die erste nacht durfte mina weder in dem einen, noch in dem andren körbchen pennen, sie wurde auf den kalten laminat verwiesen von cani.da habe ich mich aber auch nicht eingemischt, ich denke es war canis "gutes recht" so zu reagieren bei der schlafstätte, sie ist hier schliesslich aufgewachsen bzw war als erstes da und ist im recht solche sachen für sich zu beanspruchen.
    cani und mina haben sich aber relativ schnell arrangiert und ab der 2ten nacht prinzipiell sich ein körbchen geteilt.
    mina kannte garnichts als sie hier her kam (ausser sitz und gib pfote) hat sich aber sehr viele kommandos von cani abgeguckt (bleib, hier, strasse ect) und das alleine bleiben war von anfang an garkein problem.
    mina hat am anfang den hermann an der tür gemacht wenn sie jemanden gehört hat, dass hat cani aber nicht interessiert, sie hat teilnamslos weiter auf ihrer decke gedöst.

    mein freund und ich haben allerdings höllisch darauf geachtet den "neuen" hund nicht zu verhätscheln oder zu betüddeln, die beiden mädels haben die gleiche aufmerksamkeit von uns erhalten damit sich keiner vernachlässigt fühlt.

    ich denke aber es ist nicht bei jedem so entspannt zuhause mit 2 hunden, ich denke mal bei uns war es auch eine große portion glück dass beide hunde so entspannt gewesen sind von natur aus ;)

    was solls eigentlich werden bei dir zweithundtechnisch?

  • Pro
    - meine Hunde können fast 24 Stunden täglich hündisch kommunizieren, sie können miteinander die Wiesen unsicher machen und gemeinsam "Mäuschen jagen". Ich denke, das ist für die Hunde sehr angenehm, ich bin ja doch kein Hund. ;)

    - ICH habe einen zweiten Hund, mit dem ich meine Zeit verbringen kann, Sport betreibe, auf der Couch rumlümmel und meine Nerven verabschiede. Die ich auch mal untereinander gerne beobachte. Was ICH will ist entscheidend. :pfeif:

    Contra:

    - die Hunde können sich nicht ganz so grün sein, ja sie können sich sogar hassen - man muss Konflikte bewältigen können, die Hunde lesen und einschreiten, wenn es "zu bunt" wird.

    - auf Spaziergängen bildet sich gern eine Art Rudeldynamik

    - man muss zwei Hunde auslasten, mit zwei Hunden spazieren gehen, zwei Hunde erziehen - vor allem in der ersten Zeit auch viel allein.

    - mit zwei Hunden ist man nicht unbedingt gern gesehen, was Urlaub etc. betrifft.

  • Hallo,

    na da möchte ich als "Zweihund-Besitzer" auch mal meine Erfahrungen kundtun.

    Das Wichtigste gleich vorweg: nie mehr möchte ich weniger als 2 Hunde haben!!

    Indy wurde von mir als Welpe ausgesucht. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt eine betagte Hündin und unsere Überlegung war es, dass wir uns den Welpen auf alle Fälle noch zu Lebzeiten von unserer Senta bekommen wollten, da Senta aufgrund ihrer äusserst ruhigen Art positiv auf den Welpen "abstrahlt".

    Dabei war uns egal, ob es ein Rüde oder ein Mädchen würde, ob groß oder klein oder bunt oder grau. Uns war wichtig, dass die Chemie zwischen dem Welpen und unserer Senta passte.

    Da fuhren wir also hin zu der Züchterin, Senta im Gepäck. Die Rotte kleine "Wildsäue" stürmte gleich auf Senta zu und belagerten sie, was sie als unangenehm empfand. Sie stand auf und suchte sich einen neuen Platz. Kaum hatte sie diesen, kam die Meute wieder angeflogen. Das wiederholte sich immer und immer wieder - mit einer Ausnahme. Da war ein Welpe, der das Verhalten von Senta kopierte. Er legte sich in 2-3 Metern Abstand zu ihr hin, bedrängte sie nicht und wechselte den Liegeplatz, wenn auch Senta den Platz wechselte. Dieses Verhalten beobachteten wir nun ständig und hier wurde uns klar, dass es eben dieser Welpe sein muss. Tja und somit zog Dr. Indiana Jones bei uns ein - ein echter Glücksgriff. Da wir beide (meine Frau und ich) berufstätig sind, war es uns wichtig, dass wir ausgeglichene Hunde haben, Hunde, die nicht gleich für jedes bisschen das Kläffen beginnen und Senta war aufgrund ihres Alters schon fast taub und ebenso blind. Das wiederrum hatte zur Folge dass sie weder Menschen noch Autos wirklich wahrnahm, wenn denn mal eines zu uns kam. Naja und eben dieses Verhalten hatte sich Indy abgeschaut. Die "Olle" reagiert nicht, also kann ich auch ruhig liegenbleiben. An dieser Stelle sei gesagt: ich habe meinen Hunden eine prächtige Hundehütte gebaut, über 2 Etagen und dazu noch einen großen Auslauf eingezäunt. Vom ersten Tag an konnten meine Hunde wählen, ob sie lieber drinnen oder draussen sein wollten.

    Das war wirklich ein traumhaftes Bild und es funktionierte prächtig. Jetzt wurde Indy aber schnell grösser und ungestümer. Er hatte Bewegungsdrang, den Senta leider nicht mehr richtig bedienen konnte. Senta hatte bereits einen schweren Bandscheibenvorfall und war auf der Hinterhand schon sehr schwach. Wenn Indy nun spielen wollte, kam es leicht dazu, dass Senta einfach umfiel - hier musste was geschehen.

    Tja und wie der Zufall es wollte, erreichte uns die Nachricht von der Züchterin, dass ein vermittelter Welpe von ihr zurückgeholt worden sei, da die Besitzerin nur noch klagte und jammerte. Diesen Hund konnte die Züchterin aber selber nicht behalten, da sie zu diesem Zeitpunkt schon 4 Hunde ihr eigen nannte und kurzerhand nahm sie Kontakt zu uns auf und fragte, ob wir nicht vielleicht Interesse hätten.

    Wir sind dann dieses Wagnis eingegangen und sind in den folgenden 4 Wochen immer wieder zur Züchterin gefahren um die beiden Geschwister (stammten ja aus demselben Wurf) aneinander zu gewöhnen. Die Hunde waren zu diesem Zeitpunkt ein knappes halbes Jahr alt. Die Pubertät stand vor der Tür. Wechselseitig fuhren wir mit unserem Hund zur Züchterin, mal kam sie zu uns. Dann das erste Wochenende bei uns, um zu sehen wie es klappte. Alles bestens und so zog Momo am 23.12.2005 bei uns ein - und damit auch die Probleme!!

    Ich sags gleich: Mehrhunde immer wieder JA ganz eindeutig. Aber niemals mehr 2 gleichaltrige Hunde!!!! Wir hatten das große Glück, dass wir beide Hundenarren sind und somit war es kein Problem, dass jeder einen Hund übernommen hat und mit ihm gearbeitet hat. Wir sind getrennt gelaufen, wir sind gemeinsam gegangen. Wir haben verschiedene Kurse in der HuSchu genommen und einen Haufen Arbeit mit Momo gehabt.

    Indy's bis dahin vorzüglicher Gehorsam fiel um mindestens 1-2 Level zurück, da er sich von Momo's Verhalten anstecken liess. Andersrum ging es leider nicht so schnell vorwärts wie erhofft und somit hatten wir plötzlich 2 Hunde, die alles andere als "Sattelfest" waren.

    Senta hatten wir zwischenzeitlich räumlich von den beiden trennen müssen, da es nicht mehr anders ging. Zum Winter hin haben wir Senta dann zu unserer Schwiegermutter gegeben. Dort war sie immer willkommen und sehr gut aufgehoben - vor allem aber war sie aus der Schusslinie von den beiden Monstern.

    Heute sind unsere Hunde 7 Jahre und 2 Monate alt. Haben einen Marathon an Arbeit hinter uns gebracht und haben inzwischen 2 super ausgeglichene Hunde. Indy hat wieder zur alten Spur zurückgefunden und Momo ist wirklich durch eine harte Schule gegangen. Was wir heute über Hunde wissen, hat uns Momo beigebracht. Meine Frau war sehr oft am Limit angekommen und es kam der Gedanke auf, ob es nicht besser wäre, Momo wieder herzugeben. Aber wir haben den Ar.... zusammengekniffen und sind mit Momo durch die sprichwörtliche Hölle gegangen.
    Eine Zeit, die ich nicht noch einmal erleben möchte. Aber jetzt im Nachhinein auch eine Zeit, die ich keinesfalls mehr missen möchte! Sie war so intensiv, ging wirklich an die Substanz und an die Nerven aber wenn ich Momo heute über die Wiesen rennen sehe, könnte ich losheulen. Losheulen vor Glück und Zufriedenheit, dass wir es geschafft haben, Momo dieses lebenswerte Leben erst möglich zu machen. Freilauf? Mein Gott, daran war ja gar nicht zudenken. Momo ging alles und jeden an, stieg auf die Hinterläufe und geiferte, dass ihm der Schaum an den Leftzen hing. Aber heute trabt er seelenruhig neben uns her, hat Zeit auch mal zu geniessen statt nur Ausschau zu halten, wo er das nächste "Opfer" finden könnte. Ein kleiner Pfiff - da dreht er schon zu uns ab.

    Wenn ich dann noch sehe, wie sich Indy dazugesellt und die beiden auf einer Ebene miteinander umgehen, wie ich es den Hunden als Mensch niemals geben kann, dann weiß ich, dass es richtig war, einen Zweithund zu nehmen (eigentlich war Momo ja schon der Dritthund aber da Senta schon so alt war, und ohnehin nur noch die kleinsten Runden lief, waren wir doch meist nur mit den Zweien unterwegs).

    Ich würde immer wieder einen Zweithund haben wollen, jedoch mit einer entscheidenden Abweichung: ich würde künftig darauf achten, dass zwischen den Hunden ein größerer Altersunterschied liegt. Meine Wunschvorstellung geht dahin, dass es so zwischen 2 und 4 Jahren sind, die zwischen den beiden Hunden liegen sollte. In einem anderen Fred habe ich ausserdem geschrieben, dass man bei gleichaltrigen Hunden auch damit rechnen muss, dass sie (sofern alles normal verläuft) relativ zeitnah von uns gehen werden.

    Auch wegen diesen Punkt würde ich einen grösseren Altersunterschied haben wollen, damit einer der beiden mich noch ein Weilchen begleiten kann. Gute Freunde von mir haben diese Situation erst vor 2 Jahren durchmachen müssen. Innerhalb weniger Monate beide Hunde verstorben - die Trauer war riesig und man meint, es reisst einen ins Loch. Sicher....gerade dieser Punkt ist egoistisch gedacht aber ich denke er ist vertretbar, da er keinem Hund schaden wird.

    Tut mir leid, dass ich Euch jetzt mit diesem ellenlangen Text zugedröhnt habe, aber Mehrhundehaltung ist auch mehr als nur doppelte Tierarztkosten, doppelte Futterkosten oder doppelte Steuer. Wenn man es richtig macht, ist Mehrhundehaltung ein mehrfaches an Zugewinn in Sachen Freude, Zufriedenheit und mein Gott.....ja wir haben 6,5 steinige Jahre hinter uns gebracht....aber jetzt geniessen wir jede einzelne Sekunde.

    Euch allen noch einen schönen Abend, ich knuddel jetzt mal meine Monster ;-))

    LG
    Windi

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