Ungewöhnliche Farben, Fehlfarben & Co.

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    Und wer die Zeit hat sich neben Ausbildung, Gesundheit und die Selektion darauf auch noch Gedanken über die Farbvererbung beim DSH zu machen.... der hat echt viel Zeit.


    Ja wie denn nun? Auf die Farbe achten oder nicht?


    Farbvererbung ist im Vergleich zu Arbeitseigenschaften im Großen und Ganzen doch recht popelig!


    Es gibt natürlich Bereiche, da wird es vertrackter. Scheckung zum Beispiel ist im Detail dann auch nicht mehr so simpel und weiße Ohren = "Gefahr der Taubheit" kann man so einfach nicht sagen.
    Ist aber eine "Faustregel" und gerade weil das kein einfaches Thema ist finde ich es wiederum legitim, die Schecken bei Rassen mit großer Population lieber draußen zu lassen.
    Bei kleinen Populationen und Rassen mit Problemen muß man Farb-und Formvorgaben genau abwägen (und "Reinrassigkeit" / geschlossene Zuchtbücher).


    Man kann sich - metaphorisch gesprochen - auf ganz verschieden Arten in den Genpool pinkeln.....

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    Ja wie denn nun? Auf die Farbe achten oder nicht?


    Da ein Tag nur 24 Stunden hat und man einen Deckpartnrer finden sollte bevor die Hündin 8 ist, glaube ich nicht, dass jemand die anderen Punkte vernünftig abarbeiten und sich dann noch Gedanken darüber machen kann, welche Farbvererbung man denn bitteschön haben möchte.


    Klar, ob ein Hund Pigment vererbt ist noch schnell gemerkt, aber da jetzt zu schauen, dass ich bitte nur grau und ja kein schwarz oder nur schwarz und bloß kein Schwarzmarken rauskommt.... die Zeit sollte man sich nicht nehmen und darüber wichtigere Punkte vernachlässigen, auch wenn es auch beim DSH immer mehr losgeht, dass die Käufer wert auf Farbe legen



    Aber egal... wer einen blaugetupften Pandaschäferhund schön findet, wird sicher auch bei uns fündig werden. Er soll halt nur nicht jammern, dass die seriösen Züchter den Farbhype nicht mitmachen

  • Ich glaub ich verstehe schon, wie Du das meinst. Aber wenn man bestimmte Farben und Formen NICHT haben will, dann sollte man sich halt auch damit beschäftigen.


    Auf gut Glück draufloszüchten und den "Ausschuß" in Kauf nehmen ist ja auch nix. Wie bekomme ich Schecken und wie vermeide ich Schecken ist die gleich Überlegung.


    DIESE Zeit sollte man sich halt schon nehmen, wenn am Ende die Farbe nicht völlig wurscht ist. Um die Feinheiten kann man sich kümmern wenn man Spaß dran hat, einem das Verständnis leicht fällt oder man sich bei einer Anzahl möglicher Deckrüden nicht entscheiden kann weil alle gleich gut geeignet sind. Dann darf der Wurf gerne auch die Lieblingsfarbe haben. Das ist ja was anderes als Farbhype.


    Fehlfarben zu "ehemaligen Fehlfarben" zu erklären kann die Zuchtbasis erweitern, kann gute Hunde in die Zucht bringen (nach meiner Erfahrung sind nicht alle Welpen eines Wurfes identisch und gleich gut geeignet), kann mit Vorurteilen Schluß machen, kann bei Gesundheitsgefahren teilweise mit Gentests abgesichert werden, etc. pp.
    Das alles kann aber auch ein Vorwand sein und eigentlich geht es nur um Gewinnmaximierung.....
    Da sind wir glaube ich einer Meinung - das ist unseriös.

  • Naja, zum Thema Scheckung beim DSH - das kommt in D eigentlich so gut wie nicht vor. Wirklich Gedanken muss man sich da als Züchter eigentlich nicht machen. Ich kenne jetzt wirklich genug Schäferhunde/allgemein Hunde der Gebrauchshunderassen und ich hab , ausser bei Boxern, noch nie mehr als maximal ein paar weiße Haare an den Pfoten / der Brust gesehen.
    Diese "Panda" Story ist ja , oh Zufall, auch mal wieder was , was in den USA auf kam... wie so viele andere "seltene Fehlfarben, die schon immer in der Rasse da waren ". Wenn ich mir dann noch anschaue, dass z.B. die verlinkten Züchter, wenn ich mich richtig erinnere, auch noch Huskys haben (bei denen ich so große Blessen durchaus öfter gesehen habe) , schreit das für mich nicht gerade danach, dass das eine "spontane Mutation" war.




    Klar "muss" ein gescheckter Hund nicht unbedingt an sensorineuraler Taubheit erkranken - ich muss aber auch nicht ausprobieren, ob es dazu kommt, nur weil ich die weißen Abzeichen putzig finde, wenn es haufenweise Hunde ohne die Gefahr gibt. Dehnt sich die Scheckung so weit aus, dass im Innenohr keine Melanozyten vorhanden sind, verkümmern die Haarzellen . Ich wüsste auch nicht, dass es da viele andere Möglichkeiten gibt...




    Im Endeffekt ist das doch das gleiche Spiel wie mit den blauen Malis. Mir ist das ziemlich egal, wenn ein solcher Hund, sollte er auch ansonsten Eigenschaften besitzen, die ihn für mich wertvoll machen (!) , in die Zucht kommt. Für mich müsste man das nicht ausschließen. Das Problem ist nur, dass bei den Leuten bei solchen Sonderfarben das Hirn aussetzt und man das unbedingt haben muss. Und plötzlich werden überall blaue Malis angeboten..

  • Zitat

    Im Endeffekt ist das doch das gleiche Spiel wie mit den blauen Malis. Mir ist das ziemlich egal, wenn ein solcher Hund, sollte er auch ansonsten Eigenschaften besitzen, die ihn für mich wertvoll machen (!) , in die Zucht kommt. Für mich müsste man das nicht ausschließen. Das Problem ist nur, dass bei den Leuten bei solchen Sonderfarben das Hirn aussetzt und man das unbedingt haben muss. Und plötzlich werden überall blaue Malis angeboten..


    ...und die Farbe bei manchen Züchtern dann irgendwann den wichtigen Zuchtzielen vorgestellt, weil die sich besser verkaufen

  • Zitat

    ...und die Farbe bei manchen Züchtern dann irgendwann den wichtigen Zuchtzielen vorgestellt, weil die sich besser verkaufen


    Also quasi wie bei einigen Gesetzen, soll das die Züchter vor ihrer eigenen Korruption/Blindheit schützen?

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    Auch Züchter sind nur Menschen und keine Heiligen :roll:


    Aber kann das nicht auch jetzt passieren? Wenn einer z.B. nur reinschwarze DSH haben will und gezielt danach selektiert? Wäre es dann nicht sinnvoller zu sagen, ich will die und die Kriterien als Minimum, dafür ist die Farbe aber egal/egaler als vorher? Sprich der IPO3-Hund, der nen zu großes, weißes Abzeichen hat (ein Beispiel, ich weiß grade nicht, ob das nur ein Fehler oder schon zuchtausschließend ist) kann dann in die Zucht?

  • Auch wenn das mit dem eigentlichen Thema jetzt nicht mehr wirklich etwas zu tun hat...



    Jeder hat nunmal bestimmte Vorlieben - optisch genau wie bei den sonstigen Wesenseigenschaften. So gut wie jeder Standard bietet da eine gewisse Luft innerhalb der man sich dann halt austoben darf. Es gibt natürlich auch jetzt schon Leute, die z.B. lackschwarze Hunde bevorzugen und wenn ein Hund ansonsten auch ansprechend für die Zucht ist (und nein, dass der ne 3 Hat finde ich da jetzt nicht allein qualifizierend) , spricht da jetzt für mich auch nichts dagegen. Auch wenn man hier mal wieder meinen könnte , der DSH ist ja so "kaputt", dass man alles unbedingt in die Zucht nehmen muss... wer sagt eigentlich, dass der Fehlfarbene Hund ansonsten wirklich "gute" Dinge weitervererben würde? Vielleicht zeigt er sich nicht besser oder gar schlechter als sein Wurfbruder , der eben ohne diesen Mangel auskommt?
    Problematisch wird der ganze Spaß nur , wenn ich die Farbe eben nicht als Sahnehäubchen sehe, sondern aufgrund der Optik über andere Mängel hinwegsehe, bzw die Farbe wie hier schon öfters thematisiert Probleme mit sich bringt. Bevor ich einen "Panda" und was weiß ich noch in die Zucht bringe sollte ich mich vielleicht mal fragen, ob ich von dem Hund auch unbedingt Nachwuchs wollen würde, wenn er ne ganze normale Allerweltsfarbe hätte.



    Die Standards sind ja in dem Moment , in dem sie verfasst wurden auch nur deskriptiv. Wenn es da eben keine Hunde mit entsprechender Farbe gab, man sie mit bestimmten Problemen verknüpft hat oder sie dem Einsatzzweck entgegen standen (bzw man das glaubte), dann wars eben ne Fehlfarbe.



    Das Argument mit dem "man erkennt ja dann nicht mehr das es ein XY ist" halte ich übrigens auch für Blödsinn, sorry. Das passiert höchstens, wenn ich mich auf einen kleinen Teil des Standards fokussiere und mich extrem daran gewöhne. Angesichts dessen das der DSH für die meisten aussehen muss wie Kommissar Rex , bin ich nun schon mehrfach auf meinen Mischling :roll: angesprochen worden(bis ich dann die grüne Tätto im Ohr gezeigt habe) , ich wurde darüber aufgeklärt das die "mit geradem Rücken" ja so selten sind und mein Hund sicher reine DDR Linie (ich konnte da jetzt nichts finden... und Welpenzahlen für Leistungslinien die doppelt so hoch sind wie die für z.B. Golden Retriever find ich jetzt nicht so wenig) und der "die ist aber noch klein ... wie süß" Kommentar ist auch schon obligatorisch. (ja, sie ist mit 56,5cm nicht die größte, aber voll im Standard und wird jetzt im Februar 6. Da wächst nix mehr) Trotzdem hab ich so Garkein Interesse an einem Hund der "auch als DSH erkannt wird". Okay, der Rüde wird meist als DSH erkannt, aber grau ist natürlich ne ganz spezielle Sonderfarbe und so... die gibts gar nicht oft. :mute:


    Schau ich mir im Vergleich dazu die DMC Malis an die hier rumlaufen, bei denen wirklich sehr wenige Abweichungen zum nicht erreichen der Schaubewertung führen und die Bandbreite echt riesig ist , erkennt die aber trotzdem irgendwie jeder als das was sie sind.

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