Jagdhund erschießen, wenn es soweit ist?

  • Moin,


    Zitat

    Sundri: Du magst einen Jagdschein haben aber von Populationsdynamik/-Entwicklung beim Rehwild hast Du wirklich nicht viel Ahnung. Also Deine obskuren Ausführungen über dahinvegetierende Rehe in Straßen haben mir wirklich heitere Minuten beschert, nichts für ungut!


    Na ja, ausprobiert hat das natürlich noch niemand, aber das unsere Populationen zu groß sind, das ist wohl unstrittig, unser heimisches Rehwild ist z.B. deutlich kleiner als Wild aus Gebieten in denen weniger Menschen herum laufen. Wie stellst Du Dir das vor? Das Reh stellt fest, das es kein Futter mehr hat, ständig gestört wird (Rehe haben einen ziemlich festen Rythmus, den sie nicht beliebig verlängern können) legt sich hin und beschließt zu sterben oder auszuwandern? Wohin denn nur? Und natürlich, es gibt immer mal wieder Revieren in denen die Planzahlen nicht eingehalten werden, da kann man dann durchaus im "Kleinen" sehen, was passiert, nicht das die Rehe kümmern, das ist ein langer Prozess, aber das sie vermehrt wandern und es mehr Unfälle gibt. Für mich ist die Gefährdung von Menschen keine Alternative.



    Nun ja, ein revierinhabender Jäger sollte eine Kurzwaffe haben, und Nachsuchenführer sowieso. Natürlich kann man mit einer Langwaffe einen Fangschuss abgeben :dead: das ist aber weder waidgerecht noch üblich noch schön..... und das abnicken ist bei denen, die es können, durchaus noch üblich. Sonst tut`s natürlich auch ne Saufeder....... muss man nicht so nah dran. Also wirklich.....


    Und natürlich machen Jäger Fehler, manche geben dafür ihren Jagdschein ab, Gott sei Dank. Den gebe ich übrigens auch ab, wenn ich meinen Hund im Revier in der Öffentlichkeit töten würde.


    @ Teddyschmuser, wie soll ich Deine Antwort in meinem Thread "mein Alterchen" verstehen?


    Kommt mal wieder runter und denkt Euch nicht so`n Sch.... aus.


    Sundri

  • Zitat


    Nun ja, ein revierinhabender Jäger sollte eine Kurzwaffe haben, und Nachsuchenführer sowieso. Natürlich kann man mit einer Langwaffe einen Fangschuss abgeben :dead: das ist aber weder waidgerecht noch üblich noch schön..... und das abnicken ist bei denen, die es können, durchaus noch üblich. Sonst tut`s natürlich auch ne Saufeder....... muss man nicht so nah dran. Also wirklich.....


    Klar, deswegen benutzt der Großteil der bestätigten Nachsuchenführer, mit zig Jahren Erfahrung auf dem Buckel, KEINE Kurzwaffen. :muede:


    Der Fangschuss mit der Langwaffe ist nicht "waidgerecht" :lachtot: ...sorry, aber irgendwo hörts dann auch auf, nech ;)

  • Dragonwog, ich bin fasziniert, Du kennst den Großteil aller Nachsuchenfüher, Respekt, dem beuge ich mich natürlich. Mein Hundeausbilder/Jagdausbilder war auch nur Heinrich Uhde, aber der - kann sich ja geirrt haben.


    Sundri


    P.S. Bei Fangschüssen geht es auch um den Erhalt des Wildkörpers..... schon mal gesehen, wenn man einem Tier mit Langwaffe den Fangschuss gibt? Oder in einer Falle den Fuchs mit Langwaffe tötet? Super..... ich merke, Du kennst Dich wirklich aus.

  • Schade eigentlich, weil ich die Diskussion bis jetzt ganz interessant fand.


    Aber Teddyschmuser, jetzt sei doch selbst mal ehrlich.


    Ich fange bei Deinem Nick an:
    Teddyschmuser, denn er spiegelt ganz gut die heutige Betrachtungsweise der Hunde dar.


    Da steht nicht: Sheepcare, Rabbitttaker, Spürnase, Wachhund.


    Hätte es vor 100 Jahren Internet gegeben und Du hättest Dich mit so einem Nick angemeldet, hätten die anderen mit ihren Nicks Dich wahrscheinlich als aristokratische Pussy verteufelt.


    Heute ist Einschläfern zeitgemäß, Massentierhaltung und Harvester im Wald sind es aber auch.


    Wir sind in einer Zeit, wo man nicht mehr jeden Fortschritt als supertoll hinstellt, sondern wieder anfängt kritisch zu hinterfragen.


    In vielen Gebieten geht man wieder einen Schritt zurück: trockengelegte Moore werden wieder bewässert, extensive Nutzung von Tieren und Flächen wird überdacht, Wölfe und Luchse werden wieder angesiedelt, bei uns z.B. gehen die Kühe freiwillig in Melkstände.


    Unter diesen Gesichtspunkten betrachten wir heute die Einschläferung.
    Gut, sie ist zeitgemäß, aber - und das haben wir auch hier lesen können, eine Entwicklung ohne Fehlerquote ist das nicht.
    Wir schauen wieder zurück. Was war eigentlich vor der Einschläferung mit der Spritze, als es diese Möglichkeit noch nicht gab?


    Entweder man hat das Tier dahinsiechen lassen, hat es vergiftet (auch unschön) oder erschossen.


    Das erste geht heute gar nicht mehr, beim zweiten erlaube ich mir auch mal einen braunen Vergleich: noch 1945 wurde von Menschen Kaliumcynid verwendet - ein schneller und angenehmer Tod durch Blausäure im Magen? Nicht wirklich.


    Damit sind wir beim Erschießen und erinnert sich an einen Berufsstand, der sich in all den Jahren nicht wirklich verändert hat, die Waffen ok, die Munition auch - aber der Vorgang an sich blieb gleich, während aufgrund der Erkenntnisse in Anatomie und Hirnforschung die tödlichen Einschussstellen genau definiert sind.


    Das heißt aber nichts anderes, als dass für die schnelle und schmerzfreie Tötung eines Tieres gewisse "Fachkenntnisse" nötig sind.
    Auch die EU-Richtlinien zur Fleischerzeugung sind so ausgerichtet: keine Medikamente bei Tieren, die der Lebensmittelgewinnung zugeführt werden, bzw. entsprechende Wartezeiten.


    Was bleibt dann übrig?


    Massive Gewalteinwirkung, die zum sofortigen Tod führt.


    Ich denke so ziemlich jeder ist dagegen, dass lebendige Hähnchen in den Häcksler geworfen werden oder Bolzenschüsse danebengehen, der Jäger reiht sich in diese Masse als ganz normaler Bürger der Gesellschaft ein.


    Schmeißt man das jetzt alles in einen Topf, dann ist es fast logischer, wenn ein Jäger seinem eigenen Hund den Gnadenschuß gibt, als das er es nicht tut.


    Fast Ironie des Schicksals: Würden Hunde in unserem Kulturkreis gegessen werden (wie in vielen anderen auch), dann wäre das Handeln des Jägers wie selbstverständlich akzeptiert.


    Bleibt die Frage: was ändert das für den Hund selbst, dessen Leben beendet wird?


    Nichts, aber rein gar nichts.


    Wie Du siehst, es gibt so einige Gedankengänge drumherum - einen Blick, buchstäblich "über den Tellerrand".

  • Diesen Link stelle ich mal rein, gewiss gibt es mehr Autounfälle, aber wenn ein Polizist einen Unfall baut, dann muß er damit rechnen, dass es in die Presse kommt und aufgebauscht wird, so ist das eben.


    Ich bin allerdings nicht gegen die Jagd, ich finde sie sehr nützlich, mir ist nur mulmig, wenn ich sehe, wer sich hier bei uns alles Jäger nennen darf.
    Und dann passieren solche Sachen.
    Wieso kann man die einjährige Ausbildung nicht zur Pflicht machen?
    Muß man eigentlich alle paar Jahre wieder geprüft werden, ob man Schußwaffentauglich ist zum Beispiel, oder gilt der Jagdschein ein Leben lang ohne weitere Kontrollen??
    Das würde mich mal interessieren.



    http://www.abschaffung-der-jag…straftaten2012/index.html

  • Die Jäger/Jägerinnen unter euch mögen mich berichtigen:


    soviel ich weiss darf der Jäger (ausser bei einer Treibjagd) nur vom Hochstand in einem Winkel von oben nach unten schießen.
    Somit kann ein Beschuß eines Mähdreschers und wasweissichwas alles gar nicht vorkommen.



    Zum Todesschuß eines Haustieres: bei uns ist im Hof mal versehentlich jemand über eine Katze gefahren. :verzweifelt: Mein Mann hat sofort das Gewehr geholt und sie erschossen. Das ging ganz schnell und die Katze hatte nicht mal äußerliche Wunden, ausser dass man Blut sah.
    Bei mir hätte die Katze lange leiden müssen, da ich erst zum TA hätte fahren müssen.
    Von einem weggeschossenen Gehirn kann keine Rede sein.

  • Ihr streitet euch hier über Kurzwaffenbesitz oder nicht.
    Das verstehe ich nicht! :???:


    Kann es nicht vielleicht sein, dass es von Bundesland zu Bundesland oder von Jägerschaft zu Jägerschaft (oder wie man die Vereinigung der Jäger nennt) anders geregelt ist? :???:


    Ich finde es auch etwas Schade, wie der Thread sich in den letzten Seiten entwickelt hat, dabei fand ich bis gestern Nachmittag die Diskussionen hier sehr anregend.


    Außerdem bitte ich als Threaderstellerin hier keine Diskussionen mehr zu führen, ob die Jäger "gut oder böse" sind. Das hat mit meinem Anliegen des Threads nichts zu tun.

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