bin etwas verunsichert
-
-
Hallo
Als erstes vorweg: es ist nicht mein erster Hund. Aber der erste Rüde. Ich bin mit einem Hund aufgewachsen, also eigentlich den Umgang mit Hunden gewöhnt.
Mein Hund ist ein deutscher Pinscher und heisst Diego. Er ist ein Jahr alt und seit 4 Monaten bei uns.Gegenüber Fremden reagiert er sehr unterschiedlich. Zu manchen möchte er hin, vor manchen läuft er weg. Kinder mag er sehr. Normal geht er aber problemlos an allen vorbei (auch an Joggern und Radfahrern) und interessiert sich nicht für sie. Geräuschempfindlich ist er überhaupt nicht. Er fährt recht gerne im Auto mit und spielt gerne mit uns. Andere Hunde sind der Hit. Ich kann ihn inzwischen teilweise frei laufen lassen (im Wald herrscht bei uns derzeit noch Leinenpflicht) und er orientiert sich sehr stark an mir.
Vor 2 Wochen war ich beim Tierarzt um abzuklären, ob eine Kastration sinnvoll sein könnte, da er sehr an Hündinnen und deren Hinterlassenschaften interessiert ist und dabei auch keine Zeit für anderes (z.B. Spielen) hat. Beim Tierarzt wurde mir nun erklärt, dass bei so einem ängstlichen Hund eine Kastration sicher nicht gut sei und die Angst massiv verschlimmern würde. Es wurde mir auch gesagt, dass Diegos Angst regelrecht panische Züge habe und er nur so gut bei uns klar käme, weil ich mit Hunden so gut könne. Den letzten Teil fand ich natürlich schmeichelhaft, stimmt so aber nicht ganz. Die panischen Züge wurden Diego attestiert, da er sich von der Tierärztin erst nach 5 Minuten mit Leberwurst füttern liess, sich auf dem Behandlungstisch gegen mich lehnte und im Behandlungsraum nicht ruhig hinsetzen konnte sonder immer herumtigerte. Ich wurde noch gefragt, ob sich Diego denn zu Hause entspannen könne. Meinen Versicherungen, dass das nun wirklich absolut der Fall sei, jedoch kein Glauben geschenkt. Dazu muss ich noch erwähnen, dass ich den Fehler begangen hatte, mit Diego bereits eine Woche, nachdem ich ihn hatte, zum Tierarzt zu gehen. Dabei hatte er wirklich einfach Angst und wollte nichts als weg. Zu diesem Zeitpunkt hat er mir noch nicht im Mindesten vertraut und einiges, was er in dieser Zeit kennengelernt hat, meidet er auch heute noch.
Die Tierärztin hat meinen vorherigen Hund eigentlich immer sehr gut versorgt und wir kamen gut miteinander klar. Diegos Vorgängerin war ein Angsthund. Sie hatte vor sehr vielen Dingen Angst, auch vor Geräuschen und Kindern, nur nicht vor Erwachsenen, zumindest normal nicht. Dieser Hund wurde mir jetzt von der Tierärztin als normal betituliert. Aus diesem Grund war ich über ihre Aussagen bezüglich Diego auch schockiert.Für mich ist jetzt die Frage, inwieweit Diegos Verhalten normal ist, oder ob "wir" in Therapie müssen.
Von der Kastration habe ich zur Zeit Abstand genommen.
Und ich habe vor, den Tierarzt zu wechseln. Für mich ist die Vertrauensbasis nicht mehr gegeben.Was denkt ihr darüber?
Gruss
Monika -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Doofe Frage:
Und was ist nun deine Frage??? Du sagst ja bereits selbst der TA wird gewechselt und von einer Kastra nimmst du erstmal Abstand. Nach den Aussagen deines TA wäre meine Hündin ebenfalls ein Fall für die Klapse
Sie sieht Fremde am liebsten von der Ferne, anfassen nur unter Zwang, fremde Hündinnen doof, Kinder werden zwar geduldet, mehr aber auch nichtZu den Mädels und deren Hinterlassenschaften:
für einen intakten Rüden nicht ungewöhnlich. Daran kann man mit Sicherheit arbeiten bzw. den Grundgehorsam festigen, auch unter starker Ablenkung. Dann sollte das handlebar sein. Das geht natürlich nicht von heute auf morgen, aber daran läßt sich mit Sicherheit viel machen -
Hallo Simone
Danke, du hast mir die Frage eigentlich schon beantwortet. Ich war mir nicht so sicher, ob nicht doch die TÄ mit ihrer Einschätrzung recht hat. Ich kenne sie schon ziemlich lange (Didi wurde über 14 Jahre alt), und in der Zeit hatte ich sie als kompetente Ärztin kennengelernt. Und sie riet mir bei der Besprechung, einen Verhaltentherapeuten aufzusuchen.
Mit Rüden bin ich nicht so vertraut. Viele Rüdenbesitzer rieten mir zur Kastration.
Am Gehorsam arbeiten wir noch, wird aber zunehmend besser.
Gruss
Monika -
Finde ich gut, dass die ihn nicht kastrieren lässt. Er entdeckt gerade seine Männlichkeit und findet Hündinnen interessant - alles ganz normal.
So, wie du es beschreibst, ist Diego kein verunsicherter Hund. Nur weil er beim TA Angst hatte? Es gibt mit Sicherheit ganz viele Hunde, die denn TA nicht mögen und sich dort anders verhalten als im Alltag. Ich sitz auch nicht locker flockig beim Zahnarzt und bin tiefenentspannt. Da habe ich auch einen hohen Puls und bin froh, wenn ich da wieder raus bin -
Zitat
da er sehr an Hündinnen und deren Hinterlassenschaften interessiert ist und dabei auch keine Zeit für anderes (z.B. Spielen) hat.
Sorry, dein Hund zeigt absolut normales Rüdenvehalten. Er wird erwachsen und interessiert sich für Gerüche, für die Damenwelt, für Konkurrenten, Markieren und Revieren wird nun immer wichtiger.
Frag mal nen Jugendlichen, was er interessanter findet : sein Handy oder ne Runde Mensch ägere dich nicht spielenMit Erziehung lenkst du das Ganze in vernünftige Bahnen, aber lass deinen Hund bitte Hund sein.
-
-
Hallo
Danke für eure Antworten.
Inzwischen bin ich mir zu 100% sicher, dass Diego normal und nicht ängstlich oder gar panisch ist. Wir waren heute Klettern in einem Klettergarten und hatten Diego dabei. Er hatte nicht die geringsten Probleme mit den Leuten um uns herum. Er liess sich auch streicheln und alle durften auf Tuchfühlung an ihm vorbei gehen.
Bezüglich der Kastration: ist hier wohl immer noch üblich, dass alle Hunde wenn möglich noch vor der Pubertät kastriert werden. Deshalb raten wohl auch die meisten Rüdenbesitzer dazu. Sie kennen es nicht anders. Und ich kenne mich eben mit Rüden nicht sonderlich gut aus. Wir werden jetzt erst mal abwarten, wie es weitergeht. Wenn er keinen ausgeprägten Liebeskummer hat, während andere Hündinnen hier in der Liegenschaft läufig sind, darf er bleiben wie er ist. Das Markieren war nie mein Problem, da lässt er sich recht gut lenken. Und mit anderen Rüden versteht er sich zumindest bislang noch ausgezeichnet.
Gruss
Monika -
Bezüglich der Kastration: ist hier wohl immer noch üblich, dass alle Hunde wenn möglich noch vor der Pubertät kastriert werden. Deshalb raten wohl auch die meisten Rüdenbesitzer dazu. Sie kennen es nicht anders.
Kann ich so bestätigen! Fast alle Hundebesitzer und mein Tierarzt (danach auch umgehend gewechselt) haben mir geraten Carli unbedingt so schnell wie möglich kastrieren zu lassen! Werde machmal auch blöd angemacht oder zumindest schief angesehen, weil es offenbar eine "Todsünde", zumindest aber höchst verantwortungslos ist, einen Rüden, vor allem wenn man selbst Anfänger ist, nicht kastrieren zu lassen. Meine Tierärztin sagt, ich solle mich nicht bekloppt machen lassen, sie würde nur dann kastrieren, wenn gesundheitliche Gründe vorliegen oder ein Rüde einen abnormal gesteigerten Sexualtrieb zeigt und darunter alle einschl. Hund leiden. Ich habe halt akzeptiert, daß Carli mitunter starkes Interesse an einigen Hündinnen zeigt, die Ohren dann schon mal auf Durchzug stellt, ich ihn mal massiv an unsere "Hausordnung" erinnern muß und dann zu hören kriege, "wäre er kastriert..."Und was Panik beim Tierarzt angeht: Bei unserem "alten" gings nur schlotternd im Schneckentempo rein und mit "Überschallgewindigkeit" raus. Bei der neuen ist es Gott sei Dank etwas besser, aber immer noch weit von entspannt entfernt. Dieses Verhalten repräsentativ für eine Feststellung "Hund reagiert panisch und hat Angst" heranzuziehen, läßt in meinen Augen eher auf "keine Ahnung" als auf Kompetenz schließen.
MfG Sina
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!