Verhalten sich Aussies anders als andere Hunde?

  • Früher hätte ich gesagt: nö, die verhalten sich wie andere Hunde auch - meine Hündin hat nämlich eine inzwischen zehnjährige Aussiefreundin, die ein Muster an Verträglichkeit und guter Erziehung ist.

    Aber in den letzten zwei Jahren sind wir hier regelrecht mit Aussiewelpen überschwemmt worden, und es fällt wirklich auf, wie viele dieser Heranwachsenden nicht nur ständig nervtötend kläffen, sondern auch schnell und "von sich aus" hart zufassen. Meine Hündin hat von Aussies knapp aus dem Welpenalter schon mehrere Male beim Spielen blutige Bisse kassiert, und es gibt hier im Revier aktuell eine Menge Aussie-Ärger, immer wieder um Aggressivität gegen Spaziergänger und andere Hunde.

    Ich schätze mal, diese "süßen bunten Hunde" gehen gerade heftig in den Modehunde-Massenproduktions-unfähige Besitzer-Teufelskreis, der zum Beispiel Jack Russells in wenigen Jahren buchstäblich vor die Hunde gebracht hat.

  • Hallo!

    Ich kenne auch einige Aussies und muss sagen es gibt solche und solche einige eher Neutral und freundlich aber ich kenne auch einige die gern mobben! jona ist eher ein Mobbingopfer :/ Verspielt, freundlich an der leine etwas zickig aber meist Opfer...

    Allerdings mobbt sie wenn ich sie lassen würde gern Welpen/ Junghunde! Was ich aber unterbinde und dann lässt sie es. ich denke es liegt nicht an der Rasse sondern Sozialisierung und wie oft man mit anderen Hunden verschiedenster Rassen, Mischung spazieren geht. Und wie die Hunde aufgewachsen sind.

    Wenn mein Hund von denen immer so gemoppt würde und sie nichts macht würde ich mit ihr nicht mehr gehen!

    MFG steffi

  • Die Aussies, die ich kenne bzw. führe sind grundsätzlich erstmal sozialverträglich...ABER:
    - sie haben ein hohes natürliches Aggressionspotenzial
    - das sind Hunde, die mit bekannten, vertrauten Hunden absolut unproblematisch sind, aber nicht jeden Fremdhund toll finden und oftmals langsam an diese herangeführt werden müssen.
    - sie haben eine niedrige Frustrationstoleranz und gehen entsprechend schnell auf kleinste Provokationen ein
    - die sind ziemlich "ressourcengeil"

    All das hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun, dass das " wer weiß wie" ursprüngliche Hunde sind...das hat mit derem Einsatz und ihrer Zuchtgeschichte zu tun.
    Aussies sind tolle Hunde, aber um die problemlos durch den Alltag zu führen muss man Ahnung von Hunden haben...sonst wirds ne Katastrophe!

  • Zitat

    und es fällt wirklich auf, wie viele dieser Heranwachsenden nicht nur ständig nervtötend kläffen, sondern auch schnell und "von sich aus" hart zufassen.

    Das stimmt...und viele ahnungslose Hundehalter, die nen netten bunten Familienhund wollen sind damiot restlos überfordert...
    Aber genau das sind Verhaltensweisen, die züchterisch gefestigt wurden...um sich als Hund irgendwelchen halbwilden Jungrindern entgegenzustellen musst du schon etwas "gaga" im Kopf sein... :D

  • Zitat


    Find ich ne komische Ansicht :???:

    Das würde bedeuten dass Hunde vom Züchter grundsätzlich ein gutes Sozialverhalten haben und Mischlinge nicht?

    Die Logik von Biomais ist nicht ganz von der Hand zu weise.
    Aber wurde dann schon von euch relativiert, in dem ihr es in Folge ja korrekterweise diferenziert habt.

  • Ich habe selbst einen Aussie-Rüden und er mag vielleicht die ein oder andere Macke haben, aber wenn er eines richtig, richtig gut kann, dann ist es der Umgang mit anderen Hunden! Er verträgt sich mit allen Hunden (bis auf einen Labbi, von dem er angegriffen und gebissen wurde), egal ob Rüde oder Hündin, kastriert oder intakt. Ich kann ihn auch ohne Bedenken mit Welpen spielen lassen, da ist er mega vorsichtig und ganz sanft. Es ist wahr, dass er schon ganz gerne mal etwas grob spielt, aber nur, wenn der andere Hund das okay findet.
    Wenn wir einen Hund treffen, der irgendwie komisch und ihm nicht geheuer ist, dann schaut er mich sofort an, kommt zu mir her und wir gehen einfach weiter.

    Ich denke also nicht, dass Aussies anderen Hunden gegenüber ein bestimmtes Verhalten aufweisen. Alle Aussies, die ich kenne (und das sind eine ganze Menge), sind super sozial verträglich und ich habe nie gesehen, dass sie andere Hunde mobben würden. Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass hier in der Gegend viele Labbis Probleme machen (eben weil es hier viele Labbis gibt).
    Trotzdem glaube ich nicht, dass sowas rassebedingt ist.

    Und ja, ich glaube, dass eure Erfahrungen mit dem Aussie als Modehund zusammenhängen. Ich kenne Leute, die Aussies nur halten, weil sie die Hunde wunderschön finden und weil man ja auch oft top erzogene Aussies sieht und die Leute einfach denken, sie würden diesen Hund ohne Probleme gehändelt bekommen. Aussies gibt es mittlerweile LEIDER wie Sand am Meer und in den falschen Händen können solche Probleme, wie ihr sie beschreibt, sehr leicht vorkommen. Aber ich denke nicht, dass das an der Rasse liegt, sondern (wiedermal) an der Erziehung durch den Menschen. ;)

  • Zitat

    aber wenn er eines richtig, richtig gut kann, dann ist es der Umgang mit anderen Hunden! Er verträgt sich mit allen Hunden (bis auf einen Labbi, von dem er angegriffen und gebissen wurde), egal ob Rüde oder Hündin, kastriert oder intakt. Ich kann ihn auch ohne Bedenken mit Welpen spielen lassen, da ist er mega vorsichtig und ganz sanft.


    Ich glaube dir sofort, dass das auf deinen Hund zutrifft!
    Aber ist das wirklich eine rassetypische Eigenschaft...ist das zu erwarten???

  • Wenn unsere Aussiehündin Skadi mit ihrem Freund, auch einem Aussie, zusammen ist, überwachen die beiden die Hundewiese. Sie haben dabei eine viel einheitlichere Körpersprache, als Skadi und meine Husky-Hündin es haben. Die beiden Aussies scheinen sich "wie ein Hund" zu verstehen. Ich kann mir vorstellen, dass mehrere Aussies zusammen eine Macht darstellen, der ein anderer und möglicherweise unsicherer oder fremder Hund wenig entgegenzusetzen hat.

    Wir lassen es zu, dass Skadi und ihr Freund die Wiese hüten - denn den Haltern der ungezogenen Terrier ist es ganz recht, wenn sie nicht ständig hinterher müssen - aber sie dürfen niemanden anbellen oder ärgern. Anbellen kommt mitunter vor, mobben haben wir noch nie beobachten können.

    Ich habe Aussies als durchaus führungswillig und kompetent erlebt, sie sind kreativ und denken aus ihrer Sicht problemlösend. Wenn der Halter sich das anders vorstellt, MUSS er etwas tun. Vielleicht sind andere Rassen bei menschlicher Führungsschwäche etwas weniger auffällig.

  • Zitat


    Ich glaube dir sofort, dass das auf deinen Hund zutrifft!
    Aber ist das wirklich eine rassetypische Eigenschaft...ist das zu erwarten???

    Als rassetypische Eigenschaft würde ich es sicher nicht bezeichnen. Aber auch das Gegenteil von meinem Hund wäre nicht rassetypisch. Gerade beim Sozialverhalten ist es schwierig von "rassetypisch" zu sprechen (meine Meinung!). Jeder Hund, der in der Prägephase und darüber hinaus Kontakt zu netten Hunden hatte und vielleicht auch gelernt hat, sich von der anderen Sorte Hund fern zu halten, kann ein tolles Sozialverhalten haben. Da hat die Rasse weniger Einfluss.
    Ich kenne eben nur sozialverträgliche Aussies und habe diese auch noch nie mobben sehen. Das ist vielleicht nicht bei allen Aussies zu erwarten, aber bei welcher Rasse wäre das denn so???

    Auf jeden Fall verstehen sich Aussies untereinander immer super! Eine ehemalige Hundetrainerin sagte mal zu mir, dass Aussies eine sehr klare Körpersprache sprechen mit vielen winzigen Signalen, die andere Hunde manchmal nicht genügend wahrnehmen. Ich war in einer Hundegruppe in dieser Hundeschule, in der drei Aussies waren, aber auch noch ein Labrador und ein Schäferhund. Da gab es nie Probleme, die Hunde haben immer gemischt miteinander gespielt. Man könnte also nicht sagen, die Aussies hätten sich da irgendwie zusammengerottet.

    Ich hoffe auf jeden Fall, dass der Aussie durch diese Geschichten ein bisschen außer Mode kommt. Mir tut es nämlich im Herzen weh, wenn ich unterforderte Aussies treffe, die eindeutig einen so tollen Charakter haben, aber die Besitzer das gar nicht wahrnehmen. Das wären so tolle Hunde, hätten die Besitzer ein bisschen Ahnung von der Rasse und vor allem von Hundeerziehung!

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