Wirklich ein Rangordnungs-und Kontrollzwangsproblem ?

  • Zitat


    ich auch nicht :???:

    Wer so gar nicht hört und macht was er will, "scheisst" offensichtlich auf "seinen" Menschen :ka:


    ... das iss n Terrier, und er ist 5,5 Monate jung...... Und die "scheißen" nunmal auf alles, was interessanter als Frauchen/Herrchen ist draußen - und das ist ziemlich viel anfangs..... *gg

    Was mich zur Frage an die Threaderstellerin bringt: was tut Ihr, um für den Hund druaßen interessanter zu sein als andere Leute/Hunde etc.? Denk einfach darüber mal nach. Wenn Du unterwegs bist mit dem Hund, was tust Du MIT ihm. Kriegt er mal was zum Suchen, spielst Du mit ihm? Wenn ich mit meinen Terriern unterwegs bin, hab ich immer ein Spieli oder Leckerlis dabei, "verliere" mal Gegenstände, renne ne Runde mit denen, geh was angucken mit denen etc. Die Abwechslung ist also bei MIR, nicht bei anderen Leuten/Hunden. Bei MIR ist Action geboten. Inzwischen hab ich den Großen so weit, daß ich interessanter bin als andere Hunde, er ist problemlos aus dem Spiel abrufbar (die andere hat keinen Hundekontakt, das geht nicht gut. Aber auch bei ihr bin ich, wenn Futter o.ä. dabei ist, und ich mit ihr was arbeite - und wenns nur mal ein SITZ oder ein gesuchtes Leckerli ist - interessanter als die Umwelt).

    Tu ich mit denen nix, gehen sie schnüffeln, jagen, Leute begrüßten und Hunde anpöbeln. Was sich halt grad so ergibt.... *gg

    Und weil Shilashadow die Souveränität so treffend anspricht: souverän ist jemand, der Situationen managt, cool bleibt in allen Sitautionen, den Hund beschützt, weiß, was er will, konsequent ist (d.h. immer dieselbe Reaktion bei demselben hündischen Verhalten), der darauf besteht, daß Kommando eingehalten werden etc. nicht jemand, der den ganzen Tag Befehle erteilt, hektisch reagiert oder rumschreit o.ä. und das gilt nicht nur im zwischenmenschlichen Bereich, sondern auch für einen HundeFÜHRER.

  • Zitat

    ...Also die meisten Hunde die ich so kenne,sind in Spielsituationen schon abrufbar-sollte schon so sein (bzw.muss für mich so sein,kann ja mal Gefahr drohen).

    Das sind aber keine Welpen/Junghunde (der hund ist 5,5 Monate jung), und dann noch Terrier, oder?

  • Zitat

    Ein richtiges Rudel existiert nur unter artgleichen Lebewesen, d.h. Hund und Mensch bilden KEIN Rudel.

    Vielleicht sollte man dann auch sagen WAS Hund und Mensch sind. Ich tendiere ja zu "Sozialverband" :D
    Hunde wie Menschen sind soziale Lebewesen, bilden sie eine Gemeinschaft, gibt es einen, der FÜHRT, und einen der FOLGT. (böse worte: dominant und subdominant)
    Wenn der Mensch nicht führen kann - tut es der Hund, ob er das will und kann ist dann eben die Frage :pfeif:

  • "Fachleute", die einem 5,5 Monate alten Junghund für seinen völlig natürlichen Folgetrieb "Kontrollzwang" oder gar "Stalking" (!) unterstellen, finde ich schon mehr als abstrus:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Stalking

    Aber so geballter Sachverstand scheint sich ja zu häufen - hatten wir neulich in einem Thread nicht sogar einen Welpen, der schon mit zwei Stinkefingern zur Welt gekommen war....?

  • terriers4me: Wie würdest Du das Schnappen beim vom Schoß wegschicken interpretieren? Das klingt für mich so garnicht unsicher. Kein Vorwurf, ich gebe Dir in einigen Punkten recht, aber wie siehst Du das?

    Zu Emma, ich würde sie an einen Platz gewöhnen und den positiv besetzen (z.B. dort gibt´s Kekse) und auch nicht erlauben dass sie dort jemand nervt. Es soll ihr Entspannungsplatz werden, sie soll dort gern sein und freiwillig hingehen. Ich würde sie erstmal hinterherdackeln lassen, dann aber öfter das 'ich laufe eine Stunde lang in der Wohnung rum und es passiert nix was junge Hunde interessieren könnte'-Spiel spielen, hier und da die Tür hinter mir schließen bis es ihr zu doof wird. Wenn sie übermäßig Kontakt/Aufmerksamkeit einfordert (fordernd anspringen, schnappen bei nichtbeachten), würde ich sie wegschicken. Nicht grob, aber bestimmt. Grundsätzlich würde ich es so halten, wer sich benimmt bekommt Aufmerksamkeit, wer rotzfrech fordert, wird weggeschickt. Und gerade was Bindung angeht ist gelegentliches Kontaktablehnen das beste was man tun kann. Kennt ja jeder, was man nicht kriegt, will man umsomehr. :smile: Dabei nicht vergessen, dass sie noch recht jung ist und natürlich auch ihren Kontakt noch ganz besonders dringend braucht, aber eben nach Euren Regeln. Ich habe die Vermutung, dass Deine Mutter nicht besonders klar und konsequent mit Emma umgeht und das Terrortier dann nicht verstehen kann/will warum nicht jetzt geht was doch sonst immer geht, wenn man lange genug ningelt... Was die Unsicherheit betrifft, nur für den Hund stets durchschaubare Handlungsweisen können Vertrauen erzeugen!

    BieBoss: :gut:

  • Beim Schnappen würde sie bei mir umgehend vom Schoß fliegen, mit einer deutlichen Ansage dazu - da wär es mir in dem Moment auch egal, ob das Unsicherheit oder Frechheit ist: sowas ist einfach ein no-go, und darüber würde ich mit dem Zwerg auch nicht "diskutieren".

    Allerdings würde ich nach der akuten Situation schon drauf achten, ob sie "nur" unverschämt oder eben doch sehr unsicher ist - dummerweise neigen Terrier ja dazu, gerade aus Schiß nach vorne zu gehen. Kann ich mir aber beim Auf dem Schoß-Sitzen eher nicht vorstellen, insofern würde ich da sehr strikt reagieren: Wer sich nicht benimmt, ist unten.

    Und ansonsten kann ich dir nur zustimmen: Kontakt reichlich - aber dabei lernt der Hund dann gleich meine Regeln. Finde ich so übrigens wesentlich einfacher und streßfreier als über Wegschick-Umwege: ich will ja gerade, daß der Kleine erstmal so viel Alltag wie möglich mitbekommt, um dabei zu lernen.

    Eins würde ich allerdings anders machen: Ich würde den Welpen möglichst seinen Platz wählen lassen, statt ihm einen anzuweisen, um so größer ist die Chance, daß er sich da bald freiwillig entspannt. Manchmal haben die Zwerge da wirklich seltsame Anwandlungen: Meine hat von jetzt auf gleich alle Superplätze abgelehnt und darauf beharrt, unter der Garderobe zu liegen. Notfalls ganz allein - aber es MUSSTE dieser Platz sein.
    Da hab ich dann eben nachgegeben, ihr einen Korb hingestellt - und von diesem Korb aus "kontrollierte" der Winzling fortan stundenlang ganz zufrieden den Haushalt - nachlaufen fand sie dann nur noch selten nötig:

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    Da mal nachzugeben, läßt einem keinen Stein aus der Besitzer-Krone fallen, macht aber oft vieles einfacher. Was eine moderne Hundeschule allerdings zu so viel erfolgreichem "Kontrollzwang" gesagt hätte, weiß ich natürlich nicht....

  • Zitat

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    Da mal nachzugeben, läßt einem keinen Stein aus der Besitzer-Krone fallen, macht aber oft vieles einfacher. Was eine moderne Hundeschule allerdings zu so viel erfolgreichem "Kontrollzwang" gesagt hätte, weiß ich natürlich nicht....


    :D Was süß das Tierchen!

  • @ ShilaShadow

    (sorry off topic)
    Ja, so wird es auch in den Büchern von Bloch beschrieben. Ich habe dort auch gelesen, dass das normale natürliche Wolfsrudel eigentlich ein Familienverband ist. So kommt es, dass Kinder, die ja auch von den Eltern zurechtgewiesen, eben als "gleichrangig" (und ich benutze jetzt doch das Wort) betrachtet werden.

    Und hier finde ich, schneiden sich die Definitionen. Denn ob Rudel oder Familienverband, zusammengewürfelt oder nicht, irgendwo ist es eben letztendlich doch ein Familienverband wo, ob Hund oder Mensch, jeder seine Stellung hat. Es ist nicht so, dass in einem Familienverband nicht auch der Mensch eine Stellung einnimmt. Und welche das ist, dass spürt der Hund genau. Und das wechselt auch nicht. Kinder bleiben immer Kinder, Eltern immer die Eltern. Wenn Oma zum Beispiel nur betreut und ansonsten irgendwie mitläuft, dann kann der Hund schon merken, dass sie nix zu sagen hat im Verband.

    Ich will sagen, egal wie man es nennt, das Tier lebt mit uns in einem Verband und er weiß schon sehr gut, auf wen er hören muss und auf wen nicht. Ich habe unseren Hund noch nie bestraft, ich gebäre mich nie als "Alphatier", nicht dass ich missverstanden werde (er liegt gerade zwischen den Kindern auf dem Sofa und ich quetsche mich auf einen kleinen Sessel), aber ich bin schon davon überzeugt, solange der Hund sich das Fressen nicht selbst besorgt, muss er in hierarischen Mustern denken. Denk ich mal... laienhaft ausgedrückt.
    Und deswegen kriegt er schon mit, wer was zu sagen hat, glaub ich. Darauf muss er überlebenswichtigerweise eigentlich achten, oder nicht?

    LG
    Natalie
    (mit echten Interesse und offen für neue Erkenntnisse)

  • Wenn man den Hund an seinem unterstellten, natürlichen Verständnis einer Rangordnung packen wollen würde, dann müsste man sich selbst halt konsequenter Weise verhalten, wie ein Hund. Und auch das stünde noch auf wackeligen Beinen, denn zwischenzeitlich ist ja in Expertenkreisen durchaus aufgefallen, dass a) sämtliche Basisliteratur zum Rudelverhalten von Wölfen an Wölfen in Gefangenschaft recherchiert worden ist, die ihrerseits von Menschen zusammengesetzt wurden. Also kein natürliches Wolfsrudel und erstrecht kein Verhalten das 1zu1 auf wildlebende Wölfe übertragbar ist. Dazu hat man dann b) festgestellt, dass Hunde sich ja gar nicht verhalten wie Wölfe. Nicht nur manchmal nicht sondern insgesamt nicht sehr oft. Viele Verhaltensweisen sind nur noch im Ansatz oder gar nicht mehr vorhanden und manche Dinge, die Wölfe mit dem Erwachsenwerden abstellen behalten Hunde bei. Deshalb spricht man ja von Vergleichen zu juvenilen Wölfen - nicht zu erwachsenen. Ein juveniler Wolf wiederum steht in einer Rangordnung unter Gleichartigen aber wieder ganz anders da, als ein erwachsener. Wirklich griffige Untersuchungen zu einem Rudelleben bei Hunden gibt´s nicht. Es gibt ja bisher noch nicht einmal flächelndeckende Beobachtungen zum Rudelverhalten wildlebender Wölfe, eben weil man ewig dachte, man kann die ja auch bequem in Gefangenschaft beobachten..

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