Wirklich ein Rangordnungs-und Kontrollzwangsproblem ?

  • at schwarzkittel

    Emma darf fast alles: in den Garten wann sie will, auf die Couch wann sie will, sie hat ihr Spielzeug frei zugänglich, usw.
    Sie darf NICHT: im Bett schlafen, beim Essen am Tisch sitzen, auf den Arm und Schoss (aber erst seitdem sie geschnappt hat), darf keine Waesche klauen (was sie mit Vorliebe macht)

    Es sind sich alle einig, wenn Emma ein Verbot bricht, sagen wir direkt NEIN oder AUS und schicken bzw. bringen wir sie auf ihren Platz, denn wir bringen ihr den grad erst bei.

  • Huhu,

    also dass sie nicht unbedingt kommt, wenn ihr ruft - tja, zum einen ist´s ein Russell und die sind einfach auf Selbstständigkeit gezüchtet und zum anderen braucht es viel Arbeit, bis ein Hund verlässlich reagiert, wenn man ihn ruft. Der Abruf aus dem Spiel ist sogar schon eine der höheren Disziplinen. Sie ist noch ziemlich jung, ich würde zwar daran arbeiten, aber nicht gleich eure Beziehung in Frage stellen.

    Genau so wenig würde ich mir über die Rangfolge Gedanken machen. Unsere Hunde und wir bilden kein Rudel, das tun nur Individuen einer Art. Und selbst, wenn es irgendwelche Stellungskämpfe gäbe - wir sind die Menschen mit dem großem Gehirn und, fast noch entscheidender, dem Zugang zum Kühlschrank :p Das macht uns sowieso schon Mal zum Obermacker.

    Auf die Ängstlichkeit deiner Hündin würde ich nicht großartig eingehen. Dieses sensible Verhalten kenne ich von meinem Russell auch und Vieles lässt sich regeln, wenn man weiterhin einfach souverän, ruhig und selbstsicher bleibt.
    Härte vertragen die Viecherse nicht besonders, dafür brauchen sie umso mehr Konsequenz und Gelassenheit.

    Kontrollieren wird euch euer Welpe wohl eher weniger, das klingt nach dem Folgetrieb. Welpen wissen, dass sie alleine aufgeschmissen sind und halten sich daher eben an ihre Bezugspersonen.
    Dennoch solltet ihr sie behutsam an einen Platz gewöhnen, um ihr zu zeigen, dass nicht die Welt untergeht, wenn ihr den Raum verlasst.
    Baut es in kleinen Schritten auf, erst nur ein paar Sekunden, dann ein Riesenlob und macht sie das wie aus dem FF, mal ein paar Minuten... usw. Erst in eurer An-, später dann in Abwesenheit.
    Setzt es aber auch durch, wenn ihr es von ihr verlangt. Das heißt immer und immer wieder zurück bringen, wenn sie aufsteht. Klare Grenzen und Regeln schaffen auch Sicherheit.

    Wenn ihr andere Hundeschulen in der Umgebung habt, würde ich durchaus über einen Wechsel nachdenken - ich finde es nämlich unmöglich, Halter schon anfangs so zu verunsichern.

    p.s.: Speziell zu deiner Mutter: Was macht sie anders als ihr? Ist sie vielleicht unklar in der Kommunikation?

    Liebe Grüße

  • [quote="Liquid_Sky"]


    p.s.: Speziell zu deiner Mutter: Was macht sie anders als ihr? Ist sie vielleicht unklar in der Kommunikation?


    Also vor langer Zeit hat sie wenn wir nein oder aus gesagt haben Emma auf den Arm genommen und gesagt: "Komm schnell zur Mutti, ich beschütz dich. Die sind alle böse!" und hat sie gestreichelt. Sie meinte das im Spass nur leider versteht der Hund das nicht. Das macht sie aber schon etwas länger nicht mehr

  • Zitat

    Sooo abwegig find ich das jetzt gar nicht...so beim ersten Lesen...


    ich auch nicht :???:

    Wer so gar nicht hört und macht was er will, "scheisst" offensichtlich auf "seinen" Menschen :ka:

  • Zitat

    Ähm...was ist denn jetzt das Problem an der Hundeschule?
    Sooo abwegig find ich das jetzt gar nicht...so beim ersten Lesen...

    Ich glaube kritisiert wurden die schnellen Einschätzungen der Trainer dort (z.B. das der Hund keine Bindung hat,weil er nicht abrufbar war),aber vielleicht haben sie ja mit ihrer Idee Recht-immerhin haben sie den Hund ja oft live erlebt.
    Also die meisten Hunde die ich so kenne,sind in Spielsituationen schon abrufbar-sollte schon so sein (bzw.muss für mich so sein,kann ja mal Gefahr drohen).

  • Schäferhundfan25:

    Wir haben bei der ersten Stunde gefragt was das sein könnte das sie so ist mit dem jammern dem hinterherlaufen und dem auf den Arm wollen, da kannte die Dame den Hund 10 Minuten und hat geurteilt. Jedoch sind wir davon ausgegangen das sie viel Erfahrung hat und weiss wovon sie spricht.

  • Hallo erstmal.....

    Du hast da mit 5,5 Monaten noch ein halbes Baby - daß das noch nicht alleinbleiben möchte, kann ich nachvollziehen. Wie habt Ihr denn bisher das Alleinsein aufgebaut? Wie lange soll er denn momentan alleine bleiben können?

    Daß sie eure Mutter abschlabbert und als "Kumpeline" sieht und mit ihr macht, was sie will, liegt einfach nur daran, daß Eure Mutter es sich gefallen läßt *gg Der Hund hat nicht zu schnappen - sobald sie das tut, würde ich sie auf den Boden setzen/ins Körbchen bringen (mit den kurzen Hausleine o.ä., sodaß die Mutter sie nicht direkt anfassen muß). Schluß mit Spielen/Streicheln. Das ist dann auch im Zweifel der Job dessen, der den Hund letztlich führt (oder dem er gehört und der ihn ausbildet, den runterzunehmen und das zu verbieten).

    Wie habt Ihr denn bisher das Herkommen etc. geübt? Weil der Hund Angst vor der Hand hat: ist da schon mal was passiert - daß sie vielleicht etwas zu heftig weggeschoben wurde o.ä.? Wie reagiert Ihr, wenn sie nicht umgehend herkommt?

    Daß der Hund auf dem Hundeplatz spielen möchte, ist vollkommen normal - es ist Aufgabe der Hundeschule, Euch zu zeigen, wie er es schafft, sich Stück für Stück mehr auf Euch zu konzentrieren, statt auf die anderen Hunde. genau deswegen geht man ja in ne Hundeschule, um zu lernen, mit solchen Situationen zurechtkommen. Ein junger Hund tut sich noch sehr schwer, sich auf mehrere Dinge gleichzeitig zu konzentrieren. Wenn der spielt, sieht und hört der nichts anderes mehr. Ist anfangs auch einfacher, ALLE fangen ihre Hunde zum selben Zeitpunkt ein oder rufen sie her, und unterbinden das Spielen ab dem Moment - wo kein Hund mehr rennt, kann er sich evtl. auf Euch konzentrieren und nimmt wieder wahr, daß Ihr ruft. Und wenn gerufen wird, ist das Spiel zu Ende. Da hilft nur Konsequenz.

    Generell stimme ich hier The007Gretchen und Fusselflitz zu: sucht Euch ne anständige Hundeschule, die nicht schon an normalem Welpen-/Junghunde-Verhalten scheitert..... und die Euch die Körpersprache Eures Hundes erklären kann, besonders der Mutter, die immer gezwickt wird - es hat seinen Grund, wenn ein Hund zwickt... Evtl. bedrängt sie ihn z.B. in manchen Situationen o.ä., was man, wenn man die Körpersprache nicht interpretieren kann, gar nicht bemerkt. Kein Bezug zum Menschen, wenn ich sowas schon lese.... Die sollen sich ihr Lehrgeld wieder auszahlen lassen, diese Hundeschule!

    An einen Kontrollzwang glaube ich bei einem 5 Monate alten Junghund beim besten Willen nicht.

    Achja - wie streichelt Ihr den Hund - auf dem Kopf? Dies ist unter Hunden eine Dominanzgeste und führt bei nem erwachsenen Terrier, wenns ein anderer Hund macht, auch gern mal zu Prügeleien..... Könnte ursächlich dafür sein, daß der Hund der streichelnden Hand ausweichen möchte. Und wenn die Hand dann noch von oben kommt (wie z.B. ein einem Welpen durchaus gefährlicher Greifvogel/sonstiger Feind von oben kommen würde), wundert mich ein eventuelles Ausweichen nicht mehr.

    Zum Abruf nochmal: das ist höhere Schule, der Abruf aus dem Spiel. Wenn das nicht gleich in den ersten Monaten passiert - egal...... Man muß dran arbeiten, aber man kann nicht verlangen, daß das angeborenes Verhalten ist, sich nach Euch zu richten. Terrier sind selbständige Jagdhunde. Dann braucht man sich nicht zu ärgern, wenn sie mal ne eigene Entscheidung treffen - dazu sind sie da. Außerdem sind sie recht sensibel, so sehr sie manchmal den "Haudrauf" raushängen lassen, und so wenig wie man das glauben möchte - aber es stimmt.... Wenn ich daheim bin, klöeben meine an mir. Nicht lästig, aber wenn ich wo sitze, freuen sie sich, wenn sie mit aufs Sofa dürfen und kuscheln sich ganz dicht an mich. So irre, wie sie draußen sind, so ruhig und anlehnungsbedürftig sind sie daheim. Motz ich meine Tochter an, schleichen sie bedröppelt davon...

    Generell: ein Streicheln soll den Hund ja belohnen und/oder verwöhnen. Das ist aber nur der Fall, wenn er dies gerne mag. Zum Vergleich: wenn ich Dir jedes Mal für was Tolles z.B. eine auf den Allerwertesten batsche/tätschle, und Du magst das net, dann wirst Du diesem vermeintlichen Lob auf Dauer auszuweichen lernen. So schaffe ich kein Vertrauen des Tiers zu mir, wenn ich dauernd was mache, was das Tier doof findet: hochnehmen, anfassen, wenn es gerade nicht möchte, etc. Dann würde ich zum Belohnen auf was anderes umsteigen (Leckerli? Spieli? Gemeinsames Rennen? Was apportieren dürfen? Was Zerren? Mit Dir toben? Knochen abnagen? Wenn Du Dich freust - macht ihn das glücklich? Manchmal ist es ein tolles Lob, wenn man selbst einfach nur die Freude darüber zu erkennen gibt, daß etwas geklappt hat. Du hast nen Terrier, die sind nomalerweise spielfreudig, teste doch mal aus, was er mag, und achte ein bißchen auf seine Körpersprache. Was sagt er Dir damit? Was dabei oft hilft: mach Dir ne Liste, was er am liebsten mag, und bring die Dinge in eine Reihenfolge - was mag er mehr, was weniger, womit kannst ihn gar nicht hinter dem Ofen vorlocken. Das hilft beim Belohnen: wenn Du was Schwieriges/Neues forderst im Training, belohne mit etwas, das der Hund totaaaaal toll findet, macht er Routineaufgaben gut, gibt´s eine mittelmäßige Belohnung etc.).

    Und wie sieht das "Unterwerfen", von dem Du schreibst, aus: heißt das nur, daß sie deren Kommandos befolgt, oder "unterwerft" Ihr sie in irgendeiner Art und Weise?

    Ansonsten: vergiß das Rangordnungs-Gedöns mal ganz schnell...... ne gute Hundeschule erklärt Dir das.

    ...warum müssen sich so viele Leute als Ersthund ausgerechnet nen sturen, temperamentvollen Terrier anschaffen, bei dem´s Erfahrung, immer und überall 100% Konsequenz und Energie braucht...... *verzweifel....

    Ich drück Euch die Daumen, daß Ihr das nach ner Weile hinkriegt. Machbar ist das sicherlich. Dazu gehört aber auch, daß Ihr bereit seid, Euch in die Kommunikation des Hundes und seine Körpersprache einzuarbeiten, dazu gibt´s viiiiel Literatur. Ansonsten seh ich da schwarz, wenn Ihr schon beim Junghund Schwierigkeiten habt..... Was macht Ihr, wenn der in die Pubertät kommt - da müßt Ihr gerüstet sein mit der nötigen liebevollen Konsequenz und Geduld gegen temporäre Taubheit und ähnliche Frechheiten Eures Jungspundes... ;-)

    Also - auf, zur Suche nach ner anständigen Hundeschule, es ist noch kein Profi vom Himmel gefallen, und auch ein Terrier ist nur n Hund und hat 4 Füße (auch wenn die schneller sind als die mancher Hundeführer.... *gg). Von allein kommt nix, also - informieren, Bücher lesen, andere Hundehalter beobachten im Umgang.

    Und, noch ein wichtiger Tip zum Schluß: in der Hundeschule auf´s Bauchgefühl hören: wenn die was machen, das Euch nicht paßt (mit der Leine rucken, Hund anschreien, Hektik verbreiten o.ä.): denen das sagen, daß Euch das nicht paßt und Ihr das nicht wollt, oder gehen. Hundeschule heißt nämlich nicht, den Verstand an der Eingangstüre abgeben zu müssen, Ihr dürft durchaus mitdenken und Fragen stellen (wenn nicht, überdenkt die Wahl der Hundeschule nochmal!!), und im Zweifel auch Methoden in Frage stellen. Es ist Euer Hund, und Ihr müßt mit ihm arbeiten, und auch verantworten, was mit ihm geschieht/gemacht wird. Die HuSchu soll Tips geben - Ihr müßt die im Alltag umsetzen. Und das geht nur, wenn Ihr mit den Methoden einverstanden seid. Wenn die z.B. sagen, gib dem Hund nen Klaps, wenn er zwickt, und Euch ist das (zu Recht) suspekt, dann macht das nicht. Ein Trainer ist auch nur ein Dienstleister und hat sowas zu lassen, wenn Ihr das nicht wollt.

    Und wer sich mit etwas Literatur zum Thema Lernverhalten und Kommunikation beim Hund befaßt hat (auch im DF findest Du darüber bestimmt viel), bevor er in die HuSchu kommt, dem macht so schnell auch kein Trainer ein X für ein U vor, und kann beurteilen, was der Trainer sagt. Besser jedenfalls, als wenn man nix weiß - dann kann der einem alles erzählen und man setzt es nichtsahnend um, und handelt sich damit selbst Probleme ein, die nicht sein müßten.

    So - was für´n Roman ;-) Aber vielleicht hiflt´s Euch ja ein bißchen.

  • Zitat

    Inwiefern ist das denn Quatsch? Also Du meinst solche Rangordnungen existieren nicht? Kannst Du das erklären?

    Weil, also wie das Verhältnis des kleinen Jack Russels zur Mutter beschrieben wird, so ähnlich kann ich dies von unserem Hund zu unserer 3jährigen Tochter beschreiben. Er spielt sehr gerne mit ihr, mag sie, leckt sie gerne auch zur Begrüßung ab, aaaaber er lässt sich von ihr nur ungern etwas bieten. In seinen Augen ist sie Welpe wie er, wenn sie sich auf die Couch setzt, beeilt er sich, schneller drauf zu sein. Ich habe das immer so betrachtet und beurteilt eben, dass sie aus seiner Sicht ranggleich ist.

    LG
    Natalie

    Ein richtiges Rudel existiert nur unter artgleichen Lebewesen, d.h. Hund und Mensch bilden KEIN Rudel. Auch ist es bei freilebenden Wölfen so, dass das Rudel schlichtweg ein Familienverband ist, in dem es zwei Elterntiere gibt (gemeinhin als "Alphawölfe" bezeichnet) und deren Nachkommen. Dort gibt es schon so etwas wie eine Art Familienhierarchie, die aber nicht so konsequent und vor allem nicht mit so viel Gewalt durchgesetzt wird, wie es gerne verbreitet wird.

    Auch wenn man Menschen und Hunde nicht miteinander vergleichen soll, kann man sich das hier doch ganz gut verdeutlichen: Auch bei uns gibt es eine Struktur. Mama und Papa geben die Regeln vor, die Kinder halten sich dran, manchmal aber auch nicht, sind aufmüpfig, testen aus, gucken, wie weit sie gehen können... Und werden dafür zurecht gewiesen. Genauso machen Hunde das auch mal. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie in irgendeiner Rangfolge aufsteigen wollen und die Weltherrschaft an sich reißen. Ein Welpe bzw. Junghund denkt da genausowenig drüber nach wie ein Kind. Er denkt für den Moment: Wenn ihm was nicht passt, dann zeigt er das, aber das ist immer nur situationsgebunden. Danach ist auch wieder gut.

    Kein "Rudelführer" ist ein Diktator... Er teilt auch durchaus seinen Platz, sein Essen, kümmert sich um seine Familie, schlichtet Streit, beschützt. "Rudelführer" zu sein heißt in erster Linie, Verantwortung zu übernehmen (wie es eben so ist als Mutter und Vater), Vorbild zu sein, und das ist nicht immer einfach. Und nicht jeder Hund möchte das. Kein "Rudelführer" hat irgendwelche Statussymbole a la "ich habe den höchsten Platz" nötig, im Gegenteil, er strahlt so viel Ruhe und Souveränität aus, das die anderen Hunde von sich aus vollstes Vertrauen in ihn haben.
    Hunde, die diese Souveränität nicht austrahlen, sind i.d.R. Rüpel und/oder einfach unsicher, aber KEIN ernstzunehmender Kandidat für eine Führungsposition.

    Mal abgesehen davon, bilden Mensch und Hund halt nunmal kein Rudel, da
    a) nicht artgleich und
    b) keine Familie, sondern "zusammengewürfelt"

    Das heißt: Dieser angebliche Wille, in der "Rangfolge" aufzusteigen, ist beim Hund überhaupt nicht da.

    Wenn solche Verhaltensweisen wie bei euch auftreten, dann muss man da nicht ewiglange Philosophien von wegen Alpha- und Beta reindeuten. Mann kann es auch einfach "frech", "aufmüpfig", "ignorant" oder eben "unsicher" und "ängstlich" nennen, ohne Hintergedanken an irgendwelche Vormachtsstellungen.

  • Zitat

    Ein richtiges Rudel existiert nur unter artgleichen Lebewesen, d.h. Hund und Mensch bilden KEIN Rudel.


    Das ist ja so ne Foren-Meinung...liest man ständig...gibt es dazu eigentlich irgrendwelche wissenschaftliche haltbaren Untersuchungen???

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!