Der "Hunde aus dem Auslands-Tierschutz Fan" Thread !

  • Soooo, dann will ich mal :)


    Eine sehr gute Freundin von mir ist schon seit Jahren im ATS engagiert. Ist Pflegestelle, reist jährlich nach Spanien runter, zum einen um Spenden (die sie vorher hier gesammelt hat) runter zu bringen, als auch bei den Kastrationen zu helfen, im Refugio auszuhelfen und einfach "Mädchen für alles zu sein". Vor drei Jahren hat sie dann einen eigenen Tierschutzverein gegründet (http://www.hundelebensaar.de). Damals wohnte ich noch in einer Studentenbude, nix mit Hundehaltung. Und als ich dann endlich mit meinem Freund in eine hundefreundliche Wohnung zog, jammerte ich so sehr, das ich einen Hund möchte - aber ja gar nicht weiß ob ich das finanziell hinkriege, bla bli blubb. Da schlug sie mir vor, Pflegestelle zu werden. Und so kam es dann auch. Im Februar 2011 zog der erste Pflegling ein. Im April sah ich auf unserer TSV Seite ein Bild von einer total hübschen Podenca. Aber wir hatten ja Dina hier und überhaupt - die hat ja schon eine PS und ein eigener Hund? Nee, noch nicht! Im Juni wurde Dina dann ganz toll vermittelt und schon 2 Wochen später stand Leico in unserem Wohnzimmer. Seine Vermittlung hat nur eine Woche gedauert - er war aber auch echt zu hübsch und lieb! Dann kam Foc, eine ganz schöne Herausforderung! Aber auch für diesen wunderschönen Kerl haben wir zwei Monate später das perfekte zu Hause gefunden. In der Zwischenzeit hab ich immer mal wieder auf die TSV Seite geschaut und mich total gewundert, warum diese tolle Podenca einfach niemand haben will! Dann, sie ist vermittelt! Das war ganz kurz vor Leico's Einzug. Aber, schon DREI (!) Tage später, wollte die Endstelle sie nicht mehr - aber wir hatten ja Leico hier (konnte ja keiner wissen, das er 4 TAge später schon vermittelt ist). So ist die arme Maus wieder in eine PS gewandert. Ich behielt sie immer im Auge, schaute und fragte, ob es schon was neues gibt, aber nein, war wie verhext, niemand wollte dieses hübsche Mädel haben.


    Und dann, Anfang September 2011 redete ich mit meiner Freundin, der Vorsitzende, darüber, das ich Maya (die Podenca) adoptieren will - wenn sie bis Februar 2012 nicht vermittelt ist. Steffi grinste. Durch berufliche und private Veränderungen in ihrer Pflegestelle suchte Maya eine neue Pflegestelle.. So zog sie also am 27.09.11 hier ein.. offiziell nuuur als Pflegehund mit Option - aber Steffi wusste schon, warum sie mir den Adoptionsvertrag gleich mitgegeben hat :roll:
    So blieb sie also hier, die Hibbeltriene.


    Anfangs war sie sehr unsicher und ängstlich. Fremde Menschen beäugte sie zuerst gerne aus der Ferne, und mag es bis heute nicht, wenn man sich ihr zu schnell und zu frontal nähert.
    Ihre Angst im Dunkeln hat sich so gut wie gelegt, bei lauten Geräuschen/Knallerei erschreckt sie sich zwar noch, verfällt aber nicht mehr so in Panik wie früher noch.
    Alleine bleiben klappte von Anfang an problemlos, sie hat noch nie irgendetwas größeres kaputt gemacht oder dergleichen.
    Stubenrein war sie auch, außer ein paar Unfällen bei zu viel Stress (Fremdhund in der Wohnung, Gewitter, etc.).
    Leinenführigkeit kennt sie bis heute nicht - da sind wir aber auch ehrlich gesagt zu faul für :ops:
    Und Jagdtrieb hat sie, klar, ist ja auch ne reine Podenca!
    Es hat extrem lange gebraucht, bis sich Maya auf uns eingelassen hat, und langsam anfing uns zu vertrauen.


    Sie wurde in Spanien mit knapp 7 Monaten auf der Straße aufgelesen, kam in ein Tierheim (http://www.refugio-casas-ibanez.org) und wurde dann mit 8 Monaten im April '11 nach Deutschland gebracht.


    Hier ist meine Hübsche:




    Mehr Bilder (auch wie sie im Tierheim aussah) gibt's in meinem Thread (in meiner Signatur auf "Maya" klicken).

  • Ich hab seit Juli 2011 auch einen Auslandshund.


    Finya ist aus Serbien. Sie hat dort wohl auf einem Bauernhof bzw. auf der Straße gewohnt, hatte mindestens einmal Welpen, die mit ihr nach Österreich gekommen sind.
    Fini hat eine verletzte Vorderpfote - Ursache unbekannt, aber ihre Strecksehnen in der Pfote sind durchtrennt und sie läuft meist dreibeinig.
    Sie hatte große Angst vor Fremden, besonders vor Männern und Kindern, mit denen sie in Serbien wohl schlechte Erfahrungen gemacht hat. Sie wurde wohl von ihnen gejagt und getreten.
    Frauen mag sie ganz gern, sie wurde auch von einer von dort mitgenommen, weil die Leute sie loswerden wollten...
    Sie hatte Angst vor Hunden, Menschenmengen, Kreuzungen bzw. vielen Autos, etc. Das Stadtleben ist ihr immer noch äußerst suspekt, aber sie ist ruhiger geworden, beobachtet mehr und verlässt sich mehr darauf, dass es nicht gefährlich sein wird, wenn ich es ignoriere.


    Ihre Probleme mit Hunden...sie tut sich sehr schwer in der Hundesprache, Beschwichtigung hat sie lange Zeit kaum gezeigt gegenüber Hunden, dafür umso mehr bei Menschen. Das üben wir und es wird besser :smile:
    Trotzdem ist sie noch ein gutes Stück von normaler hündischer Kommunikation entfernt und würde oft gerne, weiß aber nicht wie.


    Sie ist sehr selbstständig, es fällt ihr schwer nicht alles selbst zu regeln, sie jagt mit Freude, liebt Katzen und hat panische Angst vor Gewitter, Feuerwerken und Geräuschen, die sich wie das Klicken von einem Gewehr anhören. (Ich will gar nicht wissen warum.)


    Finya im Jahresvergleich

  • Hallo,


    ich habe seit Anfang Januar eine Tornjakmixhündin aus Kroatien. Sie kam Mitte Dezember 2011 nach Deutschland und schon zwei Wochen später zu uns. Sie ist machte unser Rudel komplett - es sind nun 4 Hunde (Tornjakmix, Malteser, Westi).
    Ich bin auch der Ansicht, dass es keine langfristige Lösung ist, unerwünschte - traumatisierte und kranke Tiere einfach aus einem Land in ein anderes Land zu schaffen. Dennoch habe ich allergrößten Respekt vor den Menschen, die sich im Tierschutz - spez. im Auslandstierschutz - engagieren. Es gibt so viel Leid, mir reichen da schon die diversen Fotos, um geschockt und traurig zu werden.


    Unser kroatischer Doggy kam mit 6 Monaten zu uns. Sie war, ihrer Vorgeschichte entsprechend, unterernährt und etwas ängstlich. Es stellte sich außerdem heraus, dass sie aufgrund einer durchgemachten Parvo gesundheitlich nicht die Stabilste ist. Also habe ich alle Hunde auf Barf umgestellt und lese mich immer tiefer in entsprechende Literatur ein. Das kostet viel Zeit und bisher auch schon viel Geld für den TA. Aber genau darauf muss man sich eben einstellen, wenn man ein solches Tier adoptiert. In der Regel hatten sie einen schweren Start ins Leben. Das macht sich bemerkbar, ob gesundheitlich oder psychisch.


    Andererseits ist es eine wunderbare Erfahrung ein solches Tier aufblühen zu sehen. Wir haben natürlich mal Rückschritte, aber im Gesamten wird sie immer gesünder, stabiler und selbstbewusster. Diese Entwicklung gibt mir unheimlich viel und führt auch zu einer sehr engen Bindung zu dem Hund.


    Und hier ist die Lady.


    Ihr erster Abend bei uns:


    Und das ist sie heute (rechts):

  • Pali ist auch aus Ungarn - sie kommt quasi aus einem Eine-Frau-Tierheim, denn Magda lebt in der Nähe von Budapest und nimmt ausgesetzte Hunde auf.
    Pali wurde mit Ibike (wir vermuten ja, daß es ihre Mutter ist, auch wenn sie sich farblich nicht ähnlich sehen) und deren elf Welpen in einem Überseekoffer an der Stadtgrenze von Budapest ausgesetzt. Sie hat sich schon damals liebevoll um die Welpen gekümmert und ist auch jetzt (anderthalb Jahre später) immer noch ein prima Welpen- und Kleintiersitter :)


    Magda und ihr Gazdatlán wird von uns mit Geld- Sach- und Futterspenden unterstützt und wenn wir in Ungarn sind, dann besuchen wir sie natürlich...


    Achja, das ist Pali:
    Damals, bei der Ankunft


    Beim Besuch im Gazdatlan (Magda hält Ibike zum ersten Beschnüffeln an der Leine)


    ...und beim Kurzurlaub in Holland


    sie ist mein absoluter Traumhund - auch wenn sie ihre Macken hat:
    Treppenhäuser und geflieste Räume sind erstmal unheimlich, aber nach dem dritten bis vierten Mal geht's...
    Bällchen und Dummys sind eher uninteressant (außer Futterdummies, die werden früher oder später verbuddelt), Pali steht eher auf Rennspiele und nervt die anderen (eher Ballfetischistischen) Hunde so lange, bis sie ihr hinterherrennen. Wenn die anderen nicht drauf eingehen, dann rennt sie halt alleine :)


    Ich kann mir ein Leben ohne sie einfach nicht vorstellen - Manne auch nicht, obwohl er am Anfang gar keinen Hund haben wollte... Jetzt kuscheln beide zusammen auf der Couch.

  • Django kam Dezember 2010 aus der Slowakei zu uns. Ihn habe ich erstmal vor Ort kennenlernen dürfen, haben uns auf Anhieb gegenseitig als sehr sympathisch befunden und ihn nach Hause geholt.


    Ich hab mich für einen bereits mehr oder weniger erwachsenen Hund entschieden, er war damals ungefähr 2,5 Jahre alt. Vernünftig...naja, das ist er nicht immer aber wir arbeiten daran :lol:
    Ein Jahr lang saß er ungefähr in der Auffangstation, über seine Vergangenheit ist nichts konkretes bekannt, er wurde streunend gefunden. Bestimmt hat er einmal bei Menschen gewohnt, er kannte beim Einzug ins TH auch ein paar Grundkommandos (und hat auf diese sogar auf deutsch reagiert. Entweder Material zum spekulieren oder es war einfach nur die Körpersprache ;)).


    Menschen gegenüber ist er aufgeschlossen, geht aber nicht auf jeden zu. Bei Kindern und Kleinkindern ist er komplett cool. Und er liebt und braucht ganz einfach die Nähe von uns Zweibeinern und fühlt sich am wohlsten wenn er immer dabei sein darf.
    Angst hat er allerdings vor Leuten, die sich mit Stöcken prügeln. Sind letztens an einer Gruppe vorbeigegangen, die mit Plastikschwertern geübt haben (ich weiß nicht was das war, sah aus wie eine Kampfsportselbsthilfegruppe...), und einmal sahen wir einen kleinen Jediritter und Ninja beim Holzstockduell... beides fand er absolut nicht gut und wollte so schnell wie möglich weg.
    Ansonsten ist er, wären da nicht Knallgeräusche, ein durch und durch neugieriger und umweltsicherer Hund. Türen, Treppen, Straßenlärm, Menschenmengen, Ubahn......hat ihm alles kaum etwas ausgemacht. Im Gegenteil, der Lausbub steckt seine Schnüss wirklich überall rein. Stubenreinheit und Alleinbleiben waren auch nie ein Problem. Futter ist für ihn das Größte aber wider Erwarten klaut er absolut nicht.


    Ein paar Macken hat er ja: wie erwähnt, Knallgeräusche/teilweise Gewitter/Silvester und er ist ein wilder Stresskeks mit anderen Hunden. Wir arbeiten dran.



    Das ist meine Sabberbacke. Manchmal macht er mich, auf gut wienerisch gesagt, narrisch aber er ist etwas ganz Besonderes und ich fühle eine tiefe Verbundenheit zu ihm.

  • Hab noch nicht alle Antworten lesen können - werd das noch nachholen, aber schöne Hunde habt ihr . Mein zweiter Hund kommt wieder aus dem Ausland, wird aber kein Welpe werden, sondern ein erwachsener Hund und wird wahrscheinlich auf einer Pflegestelle in Deutschland sein, weil mir das Risiko zu groß ist einen Problemhund zu bekommen, weil ich darin immer Pech habe und es mit meinem Hund auch nicht immer problemlos läuft (fährt z.B. nicht gerne Bus,Bahn oder Zug>wird dann sehr unruhig und ist ständig am winseln; fühlt sich in ihm unbekannten Situationen bzw. Orten unsicher und manchmal muss ich ihn Treppen tragen; hat/hatte große Probleme mit der Stubenreinheit .... ) Wenn ich dann 2 Hunde haben, die beiden ungefähr dieselben Probleme haben, dann ist das ja auch nicht toll . Deswegen will ich meinen nächsten Hund schonmal kennenlernen und erfahren ob er katzenverträglich ist, stubenrein, gut an der Leine geht und evtl. schon etwas erzogen ist, ob er sozial ist mit anderen Hunden ob er genauso gern Frauen wie Männer mag, ob er gerne Auto bzw. Bus und Bahn fährt und ob er sonst keine Ängste hat . Das ist für mich wichtig um spätere Probleme aus dem Weg zu gehen und das Leben mit dem Hund angenehm und erträglich zu machen .

  • Das ist ja ein großer Vorteil an der Sache: Wenn man bestimmte Kriterien hat, die einfach stimmen müssen, dann ist das Pflegestellenprinzip wirklich hilfreich. Obwohl es da auch keine Garantie gibt - aber wo gibt es das schon im Leben.
    Wenn du Glück hast, wirkt sich ein souveräner Zweithund vielleicht sogar positiv auf deinen ersten aus.

  • Danke für deine Antwort, Fusselnase . Das könnte möglich sein ........ Gerade wenn man schon Pech hatte, sollte man besonders bei einem Zweithund darauf achten so gut wie keine Probleme zu haben .

  • Ich hatte bisher echt immer Glück!
    Alma wäre genau der richtige Zweithund für dich. Mit ihr klappt einfach alles völlig problemlos. Ich weiß noch, wie ich sie ans U-Bahn-Fahren herangeführt habe, bin runter in den Bahnhof und wollte, dass sie sich das alles erstmal in Ruhe ansieht. Habe sie gut gesichert, falls sie Panik bekommt (haha).
    Wir haben uns auf eine Bank gesetzt, hinter mir fuhr eine U-Bahn ein. Und was macht sie? Stellt sich mit den Vorderpfoten auf meinen Schoß und guckt so nach dem Motto: "Nanu, was ist das denn? Aha, da kommen Leute raus, interessant. Ach, und da steigt man ein, soso. Komm Frauchen, wir steigen da mal ein."
    So ungefähr. :D
    Oder das Thema Alleinbleiben. Das hasst sie wirklich, am besten soll das ganze Rudel immer zusammensein (die Kehrseite der Medaille, dass sie so menschenbezogen ist, ohne Leine laufen kann, gut hört etc.). Also hat sie gebellt, was das Zeug hält, wenn sie alleine war.
    Aber ich musste nur ein paar Mal wieder reingehen und ihr sagen, dass sie ruhig sein soll. Seitdem bleibt sie eben ruhig. Sie ist echt klasse.


    Lange Reder, kurzer Sinn: Wenn du so einen Hund findet, kannst du nur gewinnen.
    Würdest du denn auch einen älteren Hund nehmen?

  • Ich würde auf jeden Fall einen älteren Hund nehmen, jetzt aber nicht, später ganz sicher mal . Das hat aber den Grund, dass ich für meinen (auch zukünftigen) Hund eine Tierkrankenversicherung momentan abschließen "muss" weil ich hohe Tierarztkosten auf einmal zur Zeit nicht bezahlen könnte und die Tierkrankenversicherung nur Hunde bis einem bestimmten Alter bzw. ältere Hunde nicht mehr aufnimmt . Und zum einen möchte ich mich jetzt zur Zeit noch nicht so schnell von meinem Hund trennen müssen .

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