Trotzpinkler

  • Zitat

    Eigentlich geht es mir gar nicht darum was es sein könnte oder was nicht,


    Darum sollte es dir aber gehen. Denn wenn du die Ursache weißt kannst du an der arbeiten und damit verschwindet auch das Symptom (pinkeln).


    Beide Situationen die du geschildert hast haben etwas mit allein bleiben und sich trennen zu tun. Da du schreibst dass sie noch nicht mal 5 Minuten allein bleiben kann könnte ich mir vorstellen dass sie Verlustangst hat. Habt ihr sie denn schon mal allein gelassen, wie ging das vor sich? Wie habt ihr das Allein bleiben seither trainiert?

    • Neu

    Hi


    hast du hier Trotzpinkler* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!


    • Ich schließe mich meinen Vorschreibern an.
      Wenn ihr den Grund nicht findet, warum euer Hund pinkelt, werdet ihr nicht dagegenwirken können.
      Und es hört sich wahrlich nach einem Angst-/Stresspinkeln an. Aus Trotz pinkelt KEIN Hund.

    • Hallo,


      darf ich mich in deinen beitrag einklinken ?


      wir haben nämlich dasselbe thema, auch wenn juna erst 12 wochen alt ist und erst seit kurzem bei uns.


      ich glaube auch, daß man streßpinkeln sagen sollte und nicht trotzpinkeln und daß verlustängste /streß dahinter stecken.


      bei uns ist es so, daß sie sobald ich nur für 1 minute den raum verlasse, sofort lautstark heult, aufs sofa springt und dort pieselt :(


      bei uns ist ganz klares aufbauen von alleinbleiben dran (was nicht leicht ist, denn sie hat massive verlustängste und jault sobald man den raum verlässt und man findet sozusagen keinen "guten" moment um wieder reinzukommen .... insofern hat sie auch erfolg denn ich komme ja bei gejaule auch immer wieder *seufz)


      weiß jetzt nicht ob das hilfreich war, aber so wie du es beschreibst würde ich auch sagen: streß und angst ist die ursache.


      lg

    • Zitat

      Woher weißt Du, dass es Trotzpinkeln ist und nicht aus Streß, Unsicherheit etc? Er ist doch erst 5 Monate :???:


      Mit 5 Monaten macht der Hund mit Sicherheit nicht aus Trotz in die Wohnung, so berechnend sind Hunde in dem Alter wohl nicht.


      Das stimmt so nicht ganz. Wir verbieten unserem Hund aufs Sofa (er hatte Dominanzprobleme), kaum waren wir weg sprang er aufs Sofa pinkelte drauf und war glücklich. Und da war er 5 Monate alt oder jünger und hat das sogar gemacht, wenn er spielen wollte und ich ihn ignorierte, hat er mir vor die Füße gepinkelt. oder nachdem ich ihn geschimpft habe, dass er in die Wohnung gemacht hat, pinkelte er wieder hin (nicht vor Angst, sondern vor Trotz) das ging eine Weile so bis er akzeptiert hat, dass ich der Boss bin und nicht er...


      Aber hier hört sich das ganz nach "ich muss mal dringen und ihr macht nichts"-pinkeln an...

    • Zitat

      Das stimmt so nicht ganz. Wir verbieten unserem Hund aufs Sofa (er hatte Dominanzprobleme), kaum waren wir weg sprang er aufs Sofa pinkelte drauf und war glücklich. Und da war er 5 Monate alt oder jünger und hat das sogar gemacht, wenn er spielen wollte und ich ihn ignorierte, hat er mir vor die Füße gepinkelt. oder nachdem ich ihn geschimpft habe, dass er in die Wohnung gemacht hat, pinkelte er wieder hin (nicht vor Angst, sondern vor Trotz) das ging eine Weile so bis er akzeptiert hat, dass ich der Boss bin und nicht er...


      Aber hier hört sich das ganz nach "ich muss mal dringen und ihr macht nichts"-pinkeln an...



      Das liest sich für mich eher nach Streß.


      Er darf nicht auf die Couch. Hat das irgendwie zwar mitbekommen, aber nicht ganz verstanden. Jetzt ist er im Zwiespalt. Er will hoch, darf aber nicht - was tun?
      Streß!


      Er will spielen, und Du ignorierst ihn.
      Was soll er da verstehen?
      Er weiß ja nicht, was für ein Alternativverhalten er statt dessen zeigen soll.
      Also, Streß!


      Du schimpfst mit ihm, weil der gepinkelt hat.
      Für Dich ist der Grund klar. Aus Hundesicht gibt es eventuell keinen Grund.
      Er hat Streß, und will beschwichtigen.




      :ka: Da lese ich nirgendwo Trotz heraus.



      Schöne Grüße noch
      SheltiePower

    • Er hat ständig Aufmerksamkeit gefordert, daher das ignorieren! Es hat sich auch innerhalb von 2 Tage geregelt, nach dem ich ihn dann immer igrnoriert habe. Und der ist nicht so einer gewesen, dass er bei jedem bisschen Stress bekam. Er versteh das ganz gut, warum er nicht auf das Sofa durfte, weil ich ihn einmal beim draufpinkeln erwischt habe. Und wie erzieht man Hunde sonst zur Stubenreinheit? Zugucken bis er fertig gepinkelt hat und mit ihm rausgehen? Jo denn jedesmal wenn ich mit ihm sofort raus bin, nachdem er gepinkelt hat, hat er das verknüpft und jedes mal wenn er raus wollte (auch nur zum Spielen, weil wir ja gerade von draußen kamen) hat er gepinkelt, weil er wusste, danach geht es raus. Nix Stress... zu schlau der Frechdachs!

    • Hallo!


      Ich habe das Gefühl, daß der Begriff "Streß" ziemlich negativ aufgefaßt wird.
      So war dies nicht gemeint!
      Im Grunde genommen beschreibt dies nur den Erregungszustand des Körpers.
      Streß kann sowohl positive, als auch negative "Verursacher" haben.
      Und, egal, wodurch der Körper in einem Erregungszustand versetzt worden ist, der weitere innere "Vorgang" läuft dann meist gleich ab.
      Dies mal als Erklärung vorab.



      Nehmen wir mal das Beispiel mit der Aufmerksamkeit.
      Natürlich wollen wir nicht, daß der Hund meint, ständig unsere Aufmerksamkeit erhalten zu müssen. Ich auch nicht.
      Jetzt soll er lernen, daß er dies nicht soll.
      Dazu gibt es zwei Möglichkeiten. Er kann es auf die „harte Tour“ lernen.
      Und ja, das Ignorieren in dieser Situation gehört für mich zu der „harten Tour“.
      Warum?
      Der Hund sieht nur, daß sein Halter ihn nicht beachtet. Er weiß nicht, warum. Er weiß auch nicht, was er dann stattdessen machen soll. Jetzt wäre eine Hilfe vom Halter angebracht. Aber, da dieser den Hund ignoriert, kann keine Hilfe kommen.


      Und ja, das streßt den Hund ungemein.
      Ein Hund, der sich im Streßlevel befindet, hat drei Möglichkeiten, wie er reagieren kann, um sich von der inneren Anspannung wieder „befreien“ zu können!
      - er fängt an zu bellen, jaulen, winseln
      - er fängt an zu kauen
      - er macht unter sich


      Man könnte sogar sagen, daß es eine vierte Möglichkeit gibt. Nämlich, der Hund „gibt auf“. Dies bedeutet allerdings nicht, daß er sich von der inneren Anspannung „befreit“ hat, und auch nicht, daß er gelernt hat, was er nun tun soll.


      Beim Menschen ist es übrigens auch nicht viel anders, wenn etwas Aufregung im Spiel ist!
      - der Mensch fängt an zu fluchen
      - der Mensch raucht eine Zigarette, oder kaut Kaugummi
      - der Mensch muß ständig aufs Klo
      Und die wenigsten Menschen setzen sich einfach irgendwo hin, und lassen es „gut sein“.



      Kommen wir wieder zurück zum Beispiel.
      Man kann dem Hund auch „erklären“, daß eine ganz bestimmte Verhaltensweise nicht erwünscht ist. Natürlich geht das nicht mit Worten, das ist klar.
      Trotzdem hat der Mensch Möglichkeiten, seinem Hund Alternativverhalten aufzuzeigen.
      Diese würde ich nutzen.
      Das hat den Vorteil, daß der Hund dann von sich aus recht schnell und auch immer wieder gerne die Alternativverhalten zeigen.
      Das bedeutet sowohl für den Hund, als auch für seinen Halter, weniger Streß.
      Und auf diese Weise macht das Lernen auch wieder Spaß! Für beide Seiten!



      Zitat

      Er versteh das ganz gut, warum er nicht auf das Sofa durfte, weil ich ihn einmal beim draufpinkeln erwischt habe.


      Meinst Du nicht, daß auch die Möglichkeit besteht, daß der Hund es eben nicht verstanden hat?


      Zitat

      Und wie erzieht man Hunde sonst zur Stubenreinheit? Zugucken bis er fertig gepinkelt hat und mit ihm rausgehen?


      Nein, natürlich nicht.
      Wenn man den Hund noch in flagranti erwischt, kann man ihn sofort hochheben (die meisten stellen die Pinkelei ein, aber Ausnahmen gibt es auch) und ihn raustragen.


      Nur, ist der „Unfall“ schon längst geschehen, dann ist Schimpfen tatsächlich eher kontraproduktiv!
      Man darf nicht vergessen, daß der Mensch sowohl für die Belohnung, als auch für die Bestrafung, nur max. 1,5 sec (!) Zeit hat, und zwar, während die Aktion noch am Laufen ist!


      Alles, was „danach“ passiert, auch wenn die „Tat“ nur 1 min her ist, ist Schnee von gestern, und der Hund wird eine Strafe nicht mehr mit der vorausgegangenen Aktion verknüpfen können!
      DAS sollte man als Halter nicht vergessen!


      Zitat

      Jo denn jedesmal wenn ich mit ihm sofort raus bin, nachdem er gepinkelt hat, hat er das verknüpft und jedes mal wenn er raus wollte (auch nur zum Spielen, weil wir ja gerade von draußen kamen) hat er gepinkelt, weil er wusste, danach geht es raus. Nix Stress... zu schlau der Frechdachs!


      Natürlich besteht hierbei die „Gefahr“, daß der Mensch eine Art Handlungskette aufbaut.
      Bei einer ungünstigen Konstellation lernt der Hund dann tatsächlich „ich muß ins Haus machen, damit ich raus komme“.
      Dann wurde aus Versehen etwas falsch „bestätigt“.


      Aber, nehmen wir doch das mal, was ich in Deinem Zitat dick markiert habe.
      Was ist denn passiert, während ihr draußen ward?
      - wurde gespielt?
      - wurde „richtig Gassi gegangen“?
      - wurde etwas Neues kennen gelernt?
      - wurde „trainiert“?


      Das alles sind Aktionen, wobei der Hund stark "abgelenkt" wird.
      Er ist "beschäftigt", und es wird so nebenbei ein Streßlevel aufgebaut.
      - Spielen kann puschen, da dauert es, bis der Körper runterfährt
      - „Gassi gehen“ an der Leine erfordert Konzentration vom Hund
      - andere Tiere, andere Menschen, Gerüche, Geräusche, Umgebung, ….


      Da ist es klar, daß Hunde in solchen Situationen schon mal „vergessen“, daß sie eigentlich müssen.
      Wenn sie dann wieder zu Hause sind, fällt die Aufregung, Anspannung, Ablenkung ab und der Hund „kann“ sich dann wieder lösen.
      Aus diesem Grund sollte man nach dem Spielen, und auch sonst, wenn man merkt, daß der Hund noch nicht gemacht hat, etwas länger an einer ruhigen und langweiligen Stelle warten, auch kein kurzes Stück gehen, und eben warten, bis der Hund gemacht hat.
      Auch, wenn er während des Spielens einmal zwischendurch sein Geschäft erledigt hat, würde ich, sobald ich mit der Toberei aufhöre, noch einmal kurz warten, bis er sich abermals gelöst hat.



      Schöne Grüße noch
      SheltiePower

    • Du hast das wunderbar erklärt, danke ! :gut:


      Eine Frage ist mir aber offen:


      Wenn ein Junghund oder in meinem Fall Welpe eine geringe Frustrationstoleranz hat und schnell in Streß gerät und dann "unerwünschtes" Verhalten zeigt, was wären dann gute Alternativvorschläge ?


      Bsp: Juna ist wach, spielt erst ein bisschen mit sich, wird auch mal gestreichelt, war kurz im Garten Pipi machen oder eine kleine Runde laufen oder Spielen und man merkt daß das innere Gefühl sagt, sie könne langsam wieder müde werden, beginnt auch hochzudrehen und kann sich nichts selbst mehr suchen um wieder runterzufahren.


      Evtl. hat man auch gerade noch anderes zu tun (kochen, Kinder usw.) und schliesslich muß sie lernen daß Wachsein nicht immer sondern eher gezielt und wenig Aufmerksamkeit bedeutet.


      Tja und dann hampelt sie los, bellt uns an, springt aufs Sofa (pieselt da manchmal sogar ...), dreht hoch, WILL jetzt Aufmerksamkeit.


      Was für ein Alternativverhalten biete ich ihr da an ?


      Geb ihr ihr was zum Kauen, wird das in der Erregung meistens wild durch den Raum geworfen.


      Leine ich sie neben mir (z.B. wenn ich am Tisch sitze) an winselt sie kurz, legt sich auf ihre Decke und schläft ein.


      Aber so ein tolles Alternativverfahren ist das ja auch nicht :muede:


      Oder ? Ich meine im Grunde ist es keine Alternative sondern eine Einschränkung.


      Aber irgendwie klappt es nur so, im Grunde endet fast jedes Wachsein so ... allerdings hat sie sich auch schonmal freiwillig an diesen Platz gelegt als ich die kurze Leine holen ging und ist eingepennt ... ob aus Lerneffekt oder eben "anerzogen" weiß ich nicht so ganz ... und ob das so toll ist irgendwie auch nicht.


      Ich kann sie dann übrigens auch immer nach 2 Minuten ableinen und sie schläft weiter ...

    • Ich finde, Du hast Dir die Antwort schon selbst gegeben ;)


      Zitat


      Bsp: Juna ist wach, spielt erst ein bisschen mit sich, wird auch mal gestreichelt, war kurz im Garten Pipi machen oder eine kleine Runde laufen oder Spielen und man merkt daß das innere Gefühl sagt, sie könne langsam wieder müde werden, beginnt auch hochzudrehen und kann sich nichts selbst mehr suchen um wieder runterzufahren.


      Es kann in der Tat sein, daß ein Tick zu lange, vielleicht auch zu "heftig" gespielt wurde.
      Die Grenze wurde erreicht.
      Danach kann der Hund nur noch aufdrehen.
      Das beschreibst Du sehr schön mit dem "beginnt auch hochzudrehen"!
      Im Prinzip ist dies so ähnlich wie bei Kindern. Wurde eine bestimmte Phase erreicht, bzw. "überschritten", werden sie nur noch quengelig, drehen erst recht auf und machen "Rabatz".


      Da müßte man als Halter versuchen, den goldenen Mittelweg zu finden.
      Was wäre, wenn man schon weit vorher mit dem Spielen aufhört?
      Vielleicht sogar mal ganz bewußt gar nicht spielt?
      Was passiert, wenn der Hund dann sein Kauseil, oder gar einen Kauknochen bekommt?
      Dreht er auch hoch, oder wird er in der Tat ruhiger?




      Zitat

      Evtl. hat man auch gerade noch anderes zu tun (kochen, Kinder usw.) und schliesslich muß sie lernen daß Wachsein nicht immer sondern eher gezielt und wenig Aufmerksamkeit bedeutet.


      Tja und dann hampelt sie los, bellt uns an, springt aufs Sofa (pieselt da manchmal sogar ...), dreht hoch, WILL jetzt Aufmerksamkeit.


      Wie gesagt: es besteht die Möglichkeit, daß da schon irgend etwas "zu viel" war.
      Ein aufgeputschter Körper, und spielen putscht nun einmal massiv, ist schwer so schnell wieder runter zu bekommen.
      Tatsächlich ist es sogar so, daß es einige Tage dauert, bis ein Streßlevel komplett herunter gefahren wurde.


      Das soll aber jetzt nicht heißen, daß man gar nicht mehr spielen soll.
      Dies kann man eventuell, zum bewußten Herunterfahren, für ein, zwei Tage machen.
      Dann sollte man schon etwas mit seinem Hund machen, nur halt eben nicht zu lange.
      Halte die Einheiten ruhig kurz.
      Gerade bei Junghunde sage ich gerne: "Weniger ist oft mehr!".
      Und das stimmt!


      Zitat

      Was für ein Alternativverhalten biete ich ihr da an ?


      Kommt darauf an, was Du haben möchtest.
      Soll der Hund zum Beispiel ins Körbchen, dann trainiere das.
      Aber sehr ruhig und konsequent. Nicht dabei hektisch werden.
      Und zu einem Zeitraum, wo er sowieso aufmerksam und lernbereit ist.
      Das kann nicht klappen, wenn er gerade seine "dolle fünf Minuten" hat.
      Zeige nur, was Du willst, und belohne das gute Verhalten.
      Da es noch ein Welpe ist, wird dieser sich eh noch nicht lange konzentrieren können.
      Die größeren "Zeitfenster" wird mit der Zeit kommen.
      Von daher wäre es für Euch gut, wenn die eventuell vorhandene Erwartungshaltung etwas heruntergeschraubt werden würde.
      Erziehung ist wichtig, und auch gut - ja - aber bitte alles dem Hund altersgerecht angepaßt.


      Kann man wieder sehr schön mit Kinder im Kindergarten vergleichen. ;)
      Versuche mal diese kleinen Menschleins zu "überreden", mal drei Stunden lang artig und brav am Tisch sitzen zu bleiben. Das wird nicht funktionieren. Die müssen zwischendurch mal toben, um ihre Energie, ihre innere Anspannung loszuwerden.



      Im Prinzip hilft Dir nur, selbst ganz ruhig zu bleiben.
      Nicht hektisch oder gar laut zu werden.
      Dein "Programm" vielleicht mal etwas kürzer fahren.
      Geduld und Humor sollte sowieso vorhanden sein :D



      Alles Gute,
      das wird schon klappen!
      Nur die Ruhe!


      Schöne Grüße noch
      SheltiePower

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