Hund "respektiert" keine Kinder
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Huhu liebe DFler,
der Betreff ist etwas unglücklich gewählt, aber mir ist kein besserer eingefallenIch erkläre es mal. Es geht um Fureto, mein Dackelmix (8kg, 8Jahre). Grundsätzlich ist er ein Hund, der Menschen liebt und offen auf sie zu geht, egal ob groß oder klein, er ist sogar (bei Erwachsenen) total unterwürfig (also, vom Charakter her), z.B. würde er NIE einen Erwachsenen anknurren, wenn dieser ihm sein Spielzeug abnehmen will oder so.
Mit kleinen Kindern verhält es sich anders. Die sind ok bzw. er begrüßt sie auch oder latscht hinterher in der Hoffnung, was zu Futtern zu bekommen, aber kommt es zu für ihn unangenehmen Situationen, guckt er kurz(!) schief und im nächsten Schritt schnappt er. Ich vermute, dass es von seiner Seite aus ein "hey ich mag das nicht" bedeutet (andere Hunde knurren, er schnappt direkt, das hat er im Hundekontakt gelernt, da wird er nämlich nicht für voll genommen).
Mal 2 Beispielsituationen: Eine Freundin war mit Kind im Krabbelalter (bzw. er übte gerade das Laufen) zu Besuch, wir saßen auf dem Boden, Fureto lag dabei (entspannt, also weder fixierend, noch ängstlich noch sonst irgendwas) und alles war in Butter. Der Menschenzwerg probierte zu laufen und fiel auf Fureto, Fureto schnappt wild um sich. Aus seiner Sicht für mich völlig verständlich.
2. Situation: Freunde mit Kind im Laufalter (~2 Jahre, war also schon schnell unterwegs), Fureto musste natürlich mitten drin sein und hat das Kind genau beobachtet (meine Interpretation: er hat beobachtet, ob ihm das Komische Ding zu nah kommt, also kein Kontrollverhalten, sondern Selbstschutz). Irgendwann merkte ich, dass er immer angespannter wurde und intensiver guckte, rief ihn zu mir und legte ihn hinter mich -> alles in Butter.
Grundsätzlich halte ich es so, dass meine Hunde sich wehren dürfen, wenn jemand sie bedrängt (keine Sorge, ich hab keine Beißer, aber theoretisch dürften sie), da wir aber (in ferner Zukunft, also noch genug Zeit zum trainieren) irgendwann selbst Kinder wollen, möchte ich an dem Problem arbeiten.
Für mich steht schon fest, dass die Hunde natürlich ihre Rückzugsorte haben werden, die fürs Kind tabu sind (und andersrum) und weiterhin wird unser Kind direkt lernen (müssen), dass Hunde keine Spielzeuge sind, an denen man rumziehen kann. Wenn es denn aber doch mal zu einer unangenehmen Situation kommen würde, fänd ichs natürlich nett, wenn Fureto gelernt hat, einfach wegzugehen oder zu knurren oder was auch immer.
Vielleicht sollte ich noch dazu sagen, dass Fureto im Kontakt mit anderen Hunden "gewöhnt" ist (auch daran arbeiten wir bzw. ich im "ich beschütz dich"), dass er sehr oft bedrängt wird und kein bisschen ernst genommen. Das bedeutet, er wird ziemlich schnell ziemlich laut und immernoch wird er nicht in Ruhe gelassen. Ich denke, dass das Kinderproblem übertragbar ist (bzw. in seinem Kopf das Gleiche abläuft). Nur, was tun?
In 2 Wochen haben wir unseren ersten Termin in einer Hundeschule, wo ich auch dieses Thema anschneiden werde, aber ich dacht, vielleicht gibt es hier ja Leute mit ähnlich tickenden Hunden, die mir schonmal ein paar Ideen geben können, wie ich daran arbeiten kann.
Also, mein langfristiges Ziel wäre, wenn Hund bedrängt wird (also er sich unwohl fühlt), dass er selbstständig weg geht (auf seine Ruhezone oder zu mir, egal). Jedoch ist es völlig in Ordnung, wenn er (z.B.) knurrt, wenn er schlafen will und das Kind poltert auf ihn ein (also ein bescheid sagen ala "hey ich mag jetzt nicht").
Achso, was wir bisher tun: Einerseits beoachte ich ihn (was dazu führt, dass ich die ganze Zeit unter Strom stehe, wenn wir Kinderbesuch haben) und sobald er für meine Begriffe "zu schief" guckt, rufe ich ihn zu mir und andererseits schaue ich, dass er Positiv-Erlebnisse hat (z.B. schmeißt das Kind, dass damals auf ihn drauf gefallen ist, Leckerlies für ihn oder seinen Dummy, das funktioniert auch wunderbar, Fureto ist begeistert).
also, nicht, dass ihr mich falsch versteht, Fureto hat kein grundsätzliches Problem mit Kindern, er findet sie nett, spielt auch mit ihnen, macht Kunststückchen auf Kommando, wenn die Kids was zu Futtern in der Hand haben, aber in blöden Situationen (in denen er bei Erwachsenen nur "blöd guckt" und NIE irgendwas machen würde) wird direkt geschnappt (danach ist aber auch direkt wieder gut).
Ok, genug Text, ich hoffe, ich hab mich halbwegs verständlich ausdrücken können
Erfahrungen? Ideen?
lg Nadine
PS: Mein Freund findet, ich übertreibe total, er meint, an unser eigenes Kind wird er sich gewöhnen und dann wird alles ganz entspannt - sicher wird er das, aber man kann doch Vorsorge betreiben oder nicht? Ich find schon *denk*
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Zu Situation 1
Wenn ich einen Hund habe, der schon mal nach Kindern schnappt, dann hat dieser NICHTS aber auch garnichts ungesichert so nah bei einem Kleinkind verloren.
Unverantwortlich von dir
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Wenn Du an dem Problem ,,arbeiten" willst dann lege bitte zum Schutz der Kinder einen Maulkorb an. Auch wenn er ,,nur" schnappt kann das Verletzungen geben und das Risiko wäre mir viel zu groß.
Viele Hunde haben mit Kindern ein Problem da sich oft nicht so sicher (Kleinkinder) fortbewegen wie Erwachsene und die Warnsignale Deines Hundes nicht deuten können. Du kannst das aber das kannst Du nicht von einem Kind erwarten. Ich würde ihn wenn Besuch da ist konsequent auf seinen Platz beschränken und das Kind davon abhalten in die Nähe seines Platzes zu gehen. Somit gibst Du Deinem Hund die Sicherheit das er da seine Ruhe hat und das Kleinkind kann sich gefahrlos durch die Wohnung begeben. -
Junimond: Bis dahin hatte er noch nach keinem Kind geschnappt (damals kannten wir noch keine Kinder) und das Kind war schon seit Tagen bei uns zu Besuch, aber ja du hast recht, mir ist klar, dass ich schuld bin.
Das stimmt schon bzw. klingt sinnvoll, dass ich ihn auf seinen Platz beschränke, aber was mach ich in Richtung eigener Kinder? Es ist ja nicht Sinn der Sache, dass sich nur einer gleichzeitig in der Wohnung bewegen kann. Ich fänds gut, wenn Fureto bis dahin soweit ist, dass er dem ganzen etwas relaxter gegenüber steht bzw. eben geht, wenn es ihm zu blöd wird.
Gruß Nadine
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Hm, dein Freund findet, du übertreibst? Ich finde dich sogar noch recht entspannt, wenn du, könnte man jedenfalls aus deinem Text rauslesen, hauptsächlich an zukünftige eigene Kinder denkst und nicht daran, dass aus dem Schnappen jetzt auch ratz fatz ein Zubeißen werden kann.
Und ich bezweifle auch mal ganz stark, dass sich ein Hund, der eh schon ein Problem mit Kindern hat, sich einfach so ans eigene gewöhnt, nur weil es immer da ist. Ich glaube, da seit ihr mächtig auf der falschen Spur...Fakt ist, er schnappt und das weißt du. Und Fakt ist auch, dass Kinder in einer solchen Alterspanne absolut nicht berechenbar sind. Laufanfänger stolpern und fallen hin, gern mal direkt neben dem Hund. Die meisten langen gern mal zu, weil das puschelige Ding da so rum liegt. Die Geräusche und Bewegungen von Kindern sind nunmal ganz anders als die Erwachsener.
An deiner Stelle würde ich mit den Eltern verabreden, dass die ihre Kinder und du deinen Hund gut im Auge hast und kein Kontakt mehr stattfindet. Was hat der Hund mitten zwischen den Kindern zu suchen? Mit älteren Kindern kannst solche Sachen wie Leckerlischmeißen machen, aber sonst? Ich an deiner Stelle würde tausend Tode sterben, würde ich daneben sitzen.
Ich hab selber einen Hund, der vermutlich wegen schlechter Erfahrungen keine Kinder mag. Nach meinem Neffen hat er geschnappt, als der gut 2 Jahre alt war. Seitdem wurden die beiden eben getrennt. Mir ist speiübel, wenn meine andere Schwester mit ihrem Einjährigen vorbeikommt und den zum Hund lassen will, während der schon zitternd und leise knurrend neben mir steht.Ganz ehrlich, nimm diese Sache bloß ernst und mach das auch deinem Freund und den Eltern der Kinder klar. Sonst ist irgendwann etwas passiert...
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Das Kind, dass jetzt die Leckerlies schmeißt, ist mittlerweile 4 Jahre alt, Hunde gewöhnt (sie haben selbst einen) und soweit "kontrollierbar" (also, wenn man sagt, tatsch nicht rum, macht er es auch nicht). Natürlich passiert das nur unter Adleraugen, gar keine Frage. Ich weiß nicht, ob ich total fahrlässig rübergekommen bin, ihr kennt mich ja auch nicht persönlich, aber so ist es wirklich nicht. Wenn Fureto dabei ist, wenn Kinder da sind, bin ich IMMER(!!) mit Argusaugen dabei, wenn ich mal in die Küche muss oder Ähnliches, nehm ich ihn mit. Die Idee dabei ist (und ich denke nicht, dass ich die Kinder in Gefahr bringe, ich passe wirklich auf), dass sich der Hundemann daran gewöhnt, dass Kinder da sind und ihm nichts tun bzw. ich ihn im Zweifel beschütze. Wie gesagt, bei der zweiten Situation habe ich ihn ja dann zu mir gerufen, er lag dann hinter mir und das Kind ist vor mir rumgelaufen. Er startet ja auch keine Attacken oder so, er wehrt sich "nur" (das heißt nicht, dass ich es runterspielen will), wenn er seiner Meinung nach bedrängt wird. Ich will doch das Thema üben, da kann ich ihn doch nicht komplett weg tun von Kindern. Und ich sag es nochmal (weil ichs wirklich so meine), ich pass wirklich sehr genau auf, wann und wie Kontakt mit Kindern statt findet. Ich glaub, ich würde es mir nicht verzeihen, wenn ein kleines Kind durch MEINEN HUND ein Trauma kriegen würde und ewig Angst vor Hunden hätte. Ich mach das wirklich sehr sehr behutsam.
Ich will, dass er die Sicherheit kriegt, dass er bzw. ich es gemanaged kriegen, wenn Kinder da sind und dass ihm keiner was tun will.
ZitatIch finde dich sogar noch recht entspannt, wenn du, könnte man jedenfalls aus deinem Text rauslesen, hauptsächlich an zukünftige eigene Kinder denkst und nicht daran, dass aus dem Schnappen jetzt auch ratz fatz ein Zubeißen werden kann.
Er kann nicht ernsthaft zubeißen (anatomisch geht das nicht), was nicht heißt, dass ich die Sache nicht ernst sehe. Ich hoffe, das wurde aus meinem Text klar.
ZitatMit älteren Kindern kannst solche Sachen wie Leckerlischmeißen machen, aber sonst? Ich an deiner Stelle würde tausend Tode sterben, würde ich daneben sitzen.
Vielleicht kam das falsch rüber, kein 1-jähriges Kind schmeißt dem Hund Leckerlies, das macht der 4-Jährige und einige ältere, die wir kennen, also welche, die sicher auf ihren Beinen stehen und da muss ich auch keine Tode sterben, da ist Fureto begeistert.
ZitatGanz ehrlich, nimm diese Sache bloß ernst und mach das auch deinem Freund und den Eltern der Kinder klar. Sonst ist irgendwann etwas passiert...
Wie gesagt, ich nehme es bereits ernst (kommt das nicht aus meinen Texten raus?) und nicht umsonst gehe ich doch demnächst auch in die Hundeschule ins Einzeltraining.
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Oh eins fällt mir noch ein, ich denke an unsere eigenen Kinder, eben weil ich es mit Besucherkindern natürlich so managen kann, dass Kind und Hund nicht aneinandergeraten können. Aber wenn ich eigene Kinder hab, ist es doch nicht Sinn der Sache, dass Hund tagsüber, wenn das Kind wach ist, auf seinem Platz liegen muss, da muss man doch einen Kompromiss, mit dem alle zufrieden sind, finden können. Ich hoff, ihr versteht mich so langsam und haltet mich nicht für die zukünftige Rabenmutter - DANN würd ich mir jetzt keinen Kopf machen.
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Wieso kann der Hund anatomisch nicht ernsthaft zubeissen?
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Zitat
Er kann nicht ernsthaft zubeißen (anatomisch geht das nicht), was nicht heißt, dass ich die Sache nicht ernst sehe. Ich hoffe, das wurde aus meinem Text klar.
Wieso kann der Hund nicht beißen? Hat er keine Zähne mehr?
Edit: zwei Doofe ein Gedanke
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*lol* Sein Oberkiefer ist 10cm lang, sein Unterkiefer nur 5, er müsste sich sehr anstrengen, um jemanden zu verletzten. Aber ist ja auch wurscht, es ist nicht so, dass ich es deshalb runter spiele oder so.
Also fassen wir Bisheriges zusammen: Nicht frei rumlaufen lassen mit Krabbelkindern bzw. Kindern, die gerade laufen lernen, soweit ists mir jetzt klar. Trotzdem würde ich gerne in Richtung eigener Kinder trainieren. Mag mir dazu jemand Tipps geben?
Ich weiß, übers Internet kommt vieles anders rüber und so, aber ich bin kein "mein Hund will kleine Kinder fressen, mir doch egal" - Leuten, im Gegenteil, nicht umsonst schreib ich mir hier nen Wolf
Ah und wie gesagt, es ist NICHT so, dass er Kinder hasst oder so, er findet sie "nur" komisch. Und ich würde gern das komisch in "anders, aber total ungefährlich und cool" umwandeln.
Ich hoffe, ich konnte nun alles erklären *schweißabwisch*
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