Hund "respektiert" keine Kinder

  • Zitat

    Oh eins fällt mir noch ein, ich denke an unsere eigenen Kinder, eben weil ich es mit Besucherkindern natürlich so managen kann, dass Kind und Hund nicht aneinandergeraten können. Aber wenn ich eigene Kinder hab, ist es doch nicht Sinn der Sache, dass Hund tagsüber, wenn das Kind wach ist, auf seinem Platz liegen muss, da muss man doch einen Kompromiss, mit dem alle zufrieden sind, finden können. Ich hoff, ihr versteht mich so langsam und haltet mich nicht für die zukünftige Rabenmutter - DANN würd ich mir jetzt keinen Kopf machen.


    Ich verstehe was du meinst und das du dir vorab einen Kopf machst ist lobenswert!


    Ob du diesen Hund noch sensibilisieren kannst, sehe ich als unwahrscheinlich an und ich spreche wirklich aus Erfahrung. Meine beiden Kinder sind mit einer Schnauzermixhündin aufgewachsen und egal was passierte, sie hätte nie geschnappt ... ging einfach weg und gut wars.


    Nun haben wir 3 Hunde, zwei Enkelkinder und das Dritte ist in Arbeit. Die ersten 3-4 Jahre sind wirklich anstrengend, auch die Schmerzgrenzen der Hunde zu durchleuchten. Buffy ist dann auf ihrem Platz und will Ruhe, kommt das Kind auf sie zu und sie wird zu arg bedrägt, knurrt sie leise - doch würde auch eher ihren Platz räumen als zu schnappen und so fische ich mein Enkelchen rechtzeitig weg. Rowdy ist alles wurscht und tolleriert fast jede Situation, wird es ihm zu viel geht er weg.


    Nun kommt Fusselchen, ähnlich wie dein Flacher mit einem sehr empfindlichen Nervenkostüm. Jede Situation die grob wird oder ihn unsicher macht, wird mit einem Knurren und angedeutetes Schnappen beantwortet ( wie bei dir ... auch bei großen Hunden die ihn nicht so für voll nehmen).


    Ich kann / könnte die Situationen kontrollieren, was ich in ruhigen Momenten auch tue, doch setze ich mich und Fussel bei turbulenteren Situationen dann ziemlich unter Stress, so geht er dann in seinen Flurkorb und da hat keiner etwas zu suchen.


    Klar ich könnte ihn aus jeder heiklen Situation herausholen und bei mir parken, doch könnte ich nie sicher sein, das es irgendwann nicht schon eine unaufmerksame Sekunde zu spät ist und er richtig zuschnappt.


    Bis meine Enkelchen gelernt haben die Hunde richtig zu deuten oder sie in Ruhe zu lassen, muss ich Kompromisse eingehen - auf beiden Seiten - . ;)




    LG Sabine

  • Danke für deine Antwort Sabine :)
    Auch wenn sie doch recht pessimistisch ist..


    Klar, Kompromisse werde ich so oder so eingehen müssen und wenn es mal richtig turbulent zugeht (Kindergeburtstag z.B.) werde ich alle (haben ja 3) Hunde in ein Zimmer tun, weil man nie weiß, was die Kids alles anstellen. Und wenn das Menschenkindlein seine 5 Minuten hat und wild durch die Wohnung rennt, ist es natürlich auch zu managen, dass der Hund irgendwo liegt, aber im normalen Zusammensein hoffe ich doch schon auf eine Mitte, die ungefährlich fürs Kind und stressfrei für die Hunde ist, mehr erwarte ich ja gar nicht. Ich bin sehr gespannt, was die Trainerin dazu sagt.


    Nächsten Monat kommt besagtes Kind (das, dass drauf gefallen ist) wieder für eine Woche zu Besuch und wir werden auf jeden Fall Übungen machen. Der Kleine macht das echt super mit. Wir haben ja auch einen Angsthund und letztes Jahr hat er uns auch beim Training geholfen (altersgerecht natürlich, z.B. mit Mama ruhig auf der Couch sitzen, wärend Angsthund sein Geschirr ankriegt oder draußen rumrennen ist ok, auf Bodo zurennen tabu). Ich hab ja keine Monster, nur nicht die perfekten Kinderhunde ;)

  • Also wir haben auch so ein Exemplar zu Hause.
    Fremde Kinder halte ich von ihm fern. Unser eigenes Kind akzeptiert er mittlerweile völlig.
    Im Krabbelalter hatten wir mal einen Vorfall wo er sie gezwickt hat, weil sie auf ihn zu krabbelte und er seinen Platz verteidigte.
    Er bekam eine klare Ansage und wurde ab da gelobt wenn er von alleine aus der Situation ging, ansonsten wurde er an seinen Platz verwiesen, was für ihn auch völlig ok war.
    Er hat gelernt dem Kind aus dem Weg zu gehen und das macht er bis heute.
    Meine Tochter ist jetzt 4, sie darf in streicheln, umarmen, anleinen etc.. das wäre früher undenkbar gewesen.
    Das einzige was er sich nicht gefallen lässt ist wenn sie ihn umrennt (versehentlich) dann schnappt er schon mal noch zu. Aber er schnappt ohne Abdrücke, also von meiner Seite ok wenn er sie auf diese Art maßregelt (was 1-2 im Jahr vorkommt).
    Bei uns läuft es harmonisch. Nur fremde Kinder haben an diesem Hund nichts verloren. Er nimmt sie einfach nicht Ernst und meine Tochter gehört halt zur Familie.
    Ich finde es gut wie Du es bisher machst und würde so weiter daran arbeiten. Ich würde aus Gründen der Sicherheit aber den Hund von kleinen Kindern eher fernhalten und bei mir abliegen lassen.
    Aber ich bin auch nicht der Meinung das man mit Kanonen auf Spatzen schießen muss, von wegen Maulkorb und so. Einfach noch ein bisschen mehr Kontrolle und den Hund eben rechtzeitig aus der Situation nehmen, oder erst gar nicht in brenzlige Situationen bringen (die bessere Variante).
    Fremde Kinder und eigene Kinder sind ein himmelweiter Unterschied. Ich denke die meisten Hunde akzeptieren den Nachwuchs nach einer gewissen Zeit, vor allem da Nachwuchs auch immer was fressbares fallen lässt.

  • Zitat

    Auch wenn sie doch recht pessimistisch ist..


    Ich hab ja keine Monster, nur nicht die perfekten Kinderhunde ;)


    Nee ich sehe das eher realistisch :D und aus Fussel wird wohl nie ein Kleinkindschmuser!


    Ich glaube schon daran das man an einem Tolerieren arbeiten kann, doch das er bei fallsüchtigen Kleinkinder ruhig drunterliegt und nichts macht, glaube ich eher nicht.


    Bin gespannt was deine Trainerin sagt und wünsche euch viel Erfolg !! ;)


    LG Sabine


  • Das kann ich auch so unterschreiben. Unser ist auch kein Kinderfreund, aber er lässt mittlerweile auch mal was über sich ergehen. Aber selbstverständlich ist das nicht.
    Unser Aussie ist mit Kleinkindern aufgewachsen. Der geht damit ganz anders um und ist da völlig souverän.

  • Ich kann nur von meinem Neffen sprechen, den fand Luna eigentlich gut, aber sobald laut gequitscht und gerannt wurde wollte Sie zuschnappen. Sie fand es auch sehr seltsam, wenn wir mit ihm getobt haben und fing an zu bellen. Aber mit der Zeit ging es immer besser. Ich hab halt aufgepasst, das er Sie nicht bedrängt und mittlerweile gibt es eigentlich garkeine Probleme mehr. Aber Ich pass immer auf ob Sie angespannt wirkt, dann muß Sie auf Ihre Decke und aus der ´Schußlinie´


    LG katja

  • Hallo Sharky,
    für mich hört es sich so an, als wenn eine Hündin ihre Welpen "korrigiert", das sieht auch schon mal heftig aus, ist
    aber im Grunde harmlos. Bei Menschenkindern darf der Hund sich natürlich nicht hundgerecht verhalten und
    angedeutet schnappen, das geht gar nicht. Je nach dem an wen man gerät, kann das ganz böse Dinge nach sich ziehen auch wenn nichts passiert ist (Anzeige beim Ordnungsamt etc.) Du musst handeln und das tust Du ja auch.
    Ich würde den Hund in Situationen, in denen er sich bedrängt fühlen könnte (diese kann man nicht immer vermeiden) zu mir rufen, ihn loben und auf seinen Platz schicken. Das Loben darf natürlich nicht erfolgen, wenn der Hund schon geknurrt hat, da sollte er vorher rausgeholt werden. Hat der Hund schon geknurrt, würde ich
    ein scharfes "Hey" rufen (nicht schreien!) um ihm zu zeigen das das nicht gewünscht ist.


    Gehst Du mit den Kindern auch zusammen mit dem Hund spazieren? Dabei meine ich nicht dieses "Wir sind draußen, Hund von der Leine und Kinder rennen irgendwo rum" sondern an der kurzen Leine nahe bei den Kindern und Dir, als Gruppe gehen. Das stärkt den Zusammenhalt.


    Ich würde mit einem "Dummy" (Puppe in der Größe eines Kleinkindes vom Trödel etc.) testen, wie weit
    der Hund wirklich geht, wenn die Puppe z.B. ins Fressen greift oder das Spieli anfasst (kommt mit den eigenen Kindern öfter vor, als man denkt). Und natürlich könnte ich damit auch kontrolliert und sicher üben.


    Kleine Kinder sollten nie mit Hunden allein und unbeobachtet sein, ich würde für keinen
    Hund bürgen, das nichts passiert! Du sagst, er könnte nicht fest beissen, aber er kann ein Kind
    auch anspringen und es fällt unglücklich...


    Ich würde einen festen Platz (Haus mit mehreren Etagen am besten auf jeder Etage) einrichten,
    an dem sich der Hund zurückziehen kann, der für alle Kinder absolut tabu ist.


    So, das zu dem, was ich machen würde.


    LG HildaDobby

  • Oje, ich dachte nicht, dass du meinen Beitrag als so vorwurfsvoll auffassen würdest.
    Besonders meine Aussage mit dem Leckerlischmeißen war eher eine Überlegung dazu, was man üben könnte, um Fureto gute Erfahrungen mit Kindern sammeln zu lassen. Ich meinte nicht, dass ich denke, du lässt die ganz Kleinen sowas machen ;)
    Und mit dem ernst nehmen meinte ich, dass du es weiter ernst nehmen sollst, so wie jetzt, weil dein Freund das ja schon sehr gelassen zu sehen scheint, jedenfalls mit eigenen Kindern. Ich meinte, du sollst dich nicht von dem Vorhaben abbringen lassen, ihn an Kinder zu gewöhnen.
    Dass er gar nicht richtig zubeißen kann, hab ich vorher nicht mitbekommen. ;)


    Mal schauen, was die Trainerin sagt, aber ich würde wohl die Schiene fahren, ihn möglichst viele gute Erfahrungen mit Kindern machen zu lassen.

  • Kind und Hund geht immer nur unter absoluter Aufsicht. Daran ist nichts zu rütteln. Und wo ist das Problem später mal ein Laufgitter zu installieren hinter dem sich der Hund aufhalten kann, während auf der anderen Seite das Baby seine ersten Krabbelversuche startet?
    Das Baby sollte niemals auf den Hund fallen können, denn so eine Schreckaggression, wie dein Hund da gezeigt hat, ist quasi ein Automatismus, der Hund analysiert da niemals vorher , ob das ein wildes Tier, ein anderer Hund, ein Baby oder ein Erwachsener war, de rihn da grade in seinen Augen tätlich angreift.

  • Also mal ganz langsam, das arme Dackeltier ist keine kinderfressende Bestie. Er wehrt sich, weil ein kind auf ihn gefallen ist. Sorry, hätte ich an seiner Stelle auch getan. Aber das bedeutet einfach nur, dass man den Hund nicht einer solchen Situation aussetzen darf. Wieso sollte er weg gehen, er wohnt doch dort, das Kind nicht.


    Ein Kind versteht absolut nicht, wie es mit Tieren umgehen soll, das funktioniert frühestens ab dem Zeitpunkt, ab dem es zur Schule geht und auch da nur eingeschränkt. Man sollte weder Kinder noch Hunde überfordern, in dem man sie zusammen bringt und auch noch von dem hund - einem völlig anders tickenden Wesen - vernünftiges Verhalten in unserem Sinne erwartet.


    Sicher kann man Kinder und Hunde zusammen bringen, aber man muss rund um die Uhr dabei sein, damit niemand Schaden nimmt. "Kind drückt Hund Buntstift tief ins Ohr, verletzter Hund beisst Kind ins Gesicht", so oder so ähnlich steht es dann in der Zeitung...nur dass das mit dem Buntstift meist weggelassen wird.
    Ein Kind, dem man von Anfang an einen respektvollen und vorsichtigen Umgang mit einem Hund vermittelt, wird das für den Rest seines Lebens verstanden haben und später vielleicht selbst einmal ein glücklicher Hundehalter werden.

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