Hund schnappt aus Angst
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Vollkommen verständlich, dein Ziel.
Aber du musst dir einen angstbeißenden Hund quasi Vorstellen wie ein Kind, das erst panisch anfängt zu kreischen wenn z.B. ein Hund in Sicht kommt und wenn der Hund noch näher kommt, anfängt weiterhin kreischend nach ihm zu treten und zu schlagen, damit er weggeht.Natürlich unterbindest du das Treten und Schlagen aber du schnauzt doch nicht das Kind an, es soll sich gefälligst benehmen und lockst den Hund zu euch...
Weißt, wie ich meine?
Ja, ich verstehe was du meinst und es erscheint mir logisch.
Meine Mama wird jetzt noch Ihre ehemalige Trainerin anrufen, damit die sich uns mal anschaut.
Meine anfängliche Verzweiflung löst sich langsam und ich bin zuversichtlich das wir das mit dem richtigen Training hin bekommen werden.Danke werde mir den Thread heute Mittag in Ruhe durch lesen.
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Guten Abend zusammen,
Also ich hab mir nochmal alles hier durchgelesen und durch die Links auch weitere Trainer in meiner Umgebung gefunden. Da werde ich mir die Seiten anschauen und falls die Trainerin meiner Mama, die ihr bei Peppers Aggression gegen Hunde gut geholfen hat, mich auch nicht überzeugen kann werde ich dort die Leute mal anschreiben.
Maulkorb gehen wir morgen kaufen, da wir da ein gutes Stück weiterfahren müssen und das heute nicht mehr möglich war.
Allerdings hab ich dazu jetzt auch ne Frage, vielleicht stell ich mir das ja falsch vor.
Aber mit Maulkorb, kann er diese Schnappbewegung ja auch noch vollführen... ist das dann was anderes oder meint ihr durch den Maulkorb halte ich die Leute genug auf Abstand um ihn langsam an solche Situationen heranzuführen.So wie ich das verstehe ist es jetzt erst einmal wichtig, dass er mit diesem Verhalten kein Erfolg mehr hat und das er Vertrauen in mich bekommt. Und wenn wir das schaffen können wir anfangen in diesen Situationen zu trainieren.
Das "hinten" kling für mich schon einmal sehr gut und ich werde es auf jeden Fall mit beiden Trainern besprechen.
Allerdings kann ich mir gerade nicht vorstellen, wie man das richtig aufbaut?
Habt ihr dazu auch noch Tipps?Gibt es vielleicht noch Übungen, die ich machen kann, um ihm das Vertrauen zurück zu geben?
Ah, was mir noch eingefallen ist... er macht das nur, wenn wir sitzen oder irgendwo stehen.
Sobald wir in Bewegung sind ist ihm die Umwelt total egal. Da sind ist dann nur der Dummy oder die Leckerlies oder auch ich interessant. -
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Aber mit Maulkorb, kann er diese Schnappbewegung ja auch noch vollführen.
Er könnte, aber das Ziel ist, dass er dieses Verhalten gar nicht anwenden muss, der MK dient nur der Absicherung.
So ähnlich wie beim Anschnallen im Auto: macht man immer, aber nie weil man davon ausgeht einen Unfall zu haben, sondern ausschließlich für den Fall der Fälle.Zitat.. ist das dann was anderes oder meint ihr durch den Maulkorb halte ich die Leute genug auf Abstand um ihn langsam an solche Situationen heranzuführen.
Das "langsam" finde ich wichtig - dieser Hund muss erstmal die Menschen neu kennenlernen bei seinen Erfahrungen.ZitatSo wie ich das verstehe ist es jetzt erst einmal wichtig, dass er mit diesem Verhalten kein Erfolg mehr hat und das er Vertrauen in mich bekommt. Und wenn wir das schaffen können wir anfangen in diesen Situationen zu trainieren.
Eigentlich hast Du selbst schon den richtigen Ansatz formuliert: Vertrauen in Dich zu haben, heißt, Dir die Führung zu überlassen uns sich dabei sicher fühlen zu können.Erstmal ein paar Fragen:
- was beobachtest Du vor dem Schnappen?
- bei welchem Abstand zu Fremden beginnt es?Versuch unbedingt das herauszufinden, denn dort ist der Punkt, wo Du anfangen kannst, indem Du ihm alternative Verhaltensweisen zeigst und diese trainierst. Ist er schon im Modus: "ich muss jetzt was tun um mir den Menschen vom Leib zu halten", dann ist es schon zu spät.
Der langen Rede kurzer Sinn: es geht nicht darum unerwünschtes Verhalten abzubrechen, sondern es zu schaffen, dass er dieses Verhalten gar nicht mehr anwenden muss.....
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Da hast du di etwas Schwieriges vor genommen. Der arme Hund wurde auch noch misshandelt, du meine Güte. Dass er jetzt Angst hat, ist mehr als nachvollziehbar und auch, dass er sich an dir orientiert.
Ich denke es wird eine Weile dauern, bis er mehr Sicherheit gewinnt, du hast ihn ja erst kurze Zeit.Aber bitte, warum willst du einem völlig verängstigten Hund jetzt auch noch einen Maulkorb anlegen ? Das stresst ihn zusätzlich, er empfindet es als weitere Hilflosigkeit. Bist du denn nicht in der Lage, ihm Ruhe zu verschaffen und andere Menschen von ihm fern zu halten ? Er kann damit noch nicht umgehen, denk dran, er war völlig wehrlos an eine Kette gefesselt. Wenn er jetzt schnappt, wenn sich andere Menschen über ihn beugen, wundert mich das nicht.
Ein Maulkorb bringt dich nicht weiter. Gib deinem Hund die Sicherheit die er braucht, in dem du dafür sorgst, dass er seine Ruhe hat. Und wenn er Kontakte zu anderen hat, bist du dabei und kontrollierst das. Sobald er sich ängstlich zeigt, musst du den anderen Kontakt beenden.
Ich bin nicht der Meinung, dass sich diese Angst abtrainieren lässt. Dein Hund ist keine Maschine. Er braucht Zeit, bei euch anzukommen und im Moment bist du die Person, zu der er eine Bindung aufbaut. Mach es nicht kaputt, in dem du falsch darauf reagierst.
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Der langen Rede kurzer Sinn: es geht nicht darum unerwünschtes Verhalten abzubrechen, sondern es zu schaffen, dass er dieses Verhalten gar nicht mehr anwenden muss.....
Dieses "damit keinen Erfolg haben darf" ist bei einer Angstaggressionsproblematik nämlich ein extrem zweischneidiges Schwert. Den Erfolg könntest du dann nämlich nur unterbinden, indem die Menschen eben nicht weggehn, wenn der Hund schnappt. Das führt aber i.d.R. nicht dazu, dass es seltener auftritt sondern dazu, dass die nächste Stufe erreicht wird - in dem Fall Beißen.
ZitatAber bitte, warum willst du einem völlig verängstigten Hund jetzt auch noch einen Maulkorb anlegen ? Das stresst ihn zusätzlich, er empfindet es als weitere Hilflosigkeit.
Wieso sollte ein gut und in Ruhe angewöhnter, gut sitzender MK Stress für einen Hund bedeutet?
Woher die Idee, der Hund würde realisieren, dass er mit MK nicht beißen kann? Halte ich für ein Gerücht.Der MK ist zur Sicherung Dritter da und damit die Hundehalterin nicht automatisch angespannt in genau den Situationen ist, in denen ihr Hund sie so gelassen wir nur möglich braucht.
Selbstverständlich kann man Angst abtrainieren!
Wäre das nicht der Fall, dann würden wahrscheinlich 8 von 10 Hunden nicht Autofahren und sich 9 von 10 nicht baden lassen.
Für mich klingt da viel zu viel Vermenschlichung raus aus den Einwänden.
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Aber bitte, warum willst du einem völlig verängstigten Hund jetzt auch noch einen Maulkorb anlegen ? Das stresst ihn zusätzlich, er empfindet es als weitere Hilflosigkeit.
Zum Glück haben Hunde nicht dieselben Assoziationen wie Menschen. Meine Hunde sind alle an einen Maulkorb gewöhnt. Sie tragen ihn so selbstverständlich wie ein Halsband.
In diesem Fall kann man sogar die negative Assoziation der Mitmenschen mit Maulkörben nutzen, weil sie dann automatisch Abstand halten und den Hund nicht anfassen. Das ist für einen ungeübten Hundebesitzer gut, weil der neben dem Hund zunächst nicht noch die Menschen managen muss und es bringt Sicherheit in die Situation, weil tatsächlich nichts passieren kann. Man kann also Ruhe bewahren.
Viele Grüße
Corinna -
Guten Morgen,
Also erst einmal Eliot hab ich schon allein wegen der Physiotherapie langsam an die Maulschlaufe gewöhnt, einfach weil wir ja wussten, dass sie mit ihm arbeiten muss und ihn auch anfassen muss.
Mittlerweile ist das absolut kein Thema mehr für ihn und er trägt sie total selbstverständlich.
Gerade bei der Physio sieht man dann auch, dass dadurch, dass ich ruhiger bin, weil ja nichts passieren kann und sich das auch auf ihn auswirkt und er während der Behandlung komplett entspannt. Natürlich braucht er auch dort immer wieder etwas Zeit bis er ruhig ist und die Menschen an sich lässt, aber es klappt, einfach auch weil alle ruhiger sind.
Ab heute werden wir dann auf einen Maulkorb umtrainieren, so dass es einfach normal für ihn wird.Und ganz ehrlich, im Moment kann ich ihm in diesen Situationen nicht die Ruhe geben um sicher zu gehen das nichts passiert. Durch meine Anspannung wird auch er unsicher und ich glaube gerade das ist kontraproduktiv.
Zumal die meisten Menschen in ihm den totalen Knuddelbär sehen und leider auch nicht auf meine Bitte achten ihn in Ruhe zu lassen.
Und bevor etwas passiert bekommt er eben einen Maulkorb an und wir können in Ruhe daran arbeiten...
Denn wenn er erst einmal richtig gebissen hat, wird es doppelt so schwer... Ganz abgesehen von den Folgen wie Maulkorbpflicht usw.Wir meiden im Moment Wege mit vielen Menschen und trainieren das "hinten"
Zum Glück hab ich einen hilfsbereiten Freundes - und Bekanntenkreis und obwohl alle super skeptisch sind, weil ich einen Tierheimhund holte, sind sie alle bereit mit uns zu trainieren.
Die meisten von ihnen kennt Eliot auch noch nicht, so dass wir dann gezielt die Begegnung mit "Fremden" üben können.Meine Mama und ich haben Eliot jetzt gezielt beobachtet und es ist wirklich so, dass er sich einfach nicht mehr anders zu helfen weiß, er hat nie ein anderes Verhalten gelernt. Im Grunde versucht er die Situation zu meiden und durch kleine Anzeichen die Menschen auf Distanz zu halten. Allerdings nimmt man dieses wegducken und wegschauen nur minimal wahr.
Die Menschen dürfen bis auf zwei Meter an uns rankommen, dann ist es vorbei.
Mittlerweile hab ich viel im Internet gelesen und werde auf keinen Fall mit Abbruch arbeiten, sondern wie auch von euch geschrieben darauf achten, dass er gleich vornweg andere Alternativen sieht.Dazu muss ich jetzt aber erst noch einen Trainer finden mit dem wir das gezielt erarbeiten können, denn allein möchte ich mich daran einfach nicht wagen. Die Sorge etwas falsch zu machen, ist zu groß.
Habe verschiedene Trainern aus euren Links angeschrieben und warte jetzt einfach mal ab, was diese meinen.Habt ihr vielleicht noch Tipps, wie ich herausfinden kann, ob der Trainer kompetent mit unserem Problem umgehen kann? Und ist es besser dieses Training auf einem fremden Platz oder bei uns hier im Umkreis zu machen?
Lg und schönes Wochenende
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Wenn man das Maulkorbtraining gut aufbaut, sieht der Hund den Maulkorb als etwas positives. Er soll in diesem Falle ja keine Lösung sein, sondern ein Hilfsmittel. Ich denke, er wird der TE mehr Sicherheit geben, so dass sie auch mehr Ruhe ausstrahlt.
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Im Grunde versucht er die Situation zu meiden und durch kleine Anzeichen die Menschen auf Distanz zu halten. Allerdings nimmt man dieses wegducken und wegschauen nur minimal wahr.
Die Menschen dürfen bis auf zwei Meter an uns rankommen, dann ist es vorbei.Und genau da würde ich dann ansetzen.
Gib ihm die Sicherheit, dass diese Distanz erstmal gewahrt wird...mit Maulkorb dürfte das dann automatisch so sein...und festige auf dieser Distanz erstmal ruhiges Verhalten. Wenn das wirklich sicher ist und er dir vertraut, dann kann man in ganz kleinen Minischritten versuchen diese Distanz zu verringern...und dann irgendwann in weiter Zukunft, wenn der Hund wirklich sicherer in seinem Verhalten ist kann man auch evtl. daran denken ein Abbruchkommando einzuführen. Derzeit würdest du damit die Unsicherheit aber nur verschlimmern.
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Habt ihr vielleicht noch Tipps, wie ich herausfinden kann, ob der Trainer kompetent mit unserem Problem umgehen kann? Und ist es besser dieses Training auf einem fremden Platz oder bei uns hier im Umkreis zu machen?Ich persönlich finde es besser, wenn der Trainer sich den Hund im gewohnten Umfeld ansieht. Dort möchtest du schließlich auch in erster Linie trainieren und mit ihm zurecht kommen. Der Trainer kann auch die äußeren Gegebenheiten mit ins Training einfließen lassen. Außerdem könnte es sein, dass er in einer völlig fremden Umgebung ein anderes Verhalten zeigt. Bei meinem Hund kommt z.B. eine territoriale Komponente dazu.
Ob jemand kompetent ist, ist schwer raus zu finden. Wichtig fände ich, dass er nicht von Dominanz anfängt und eben nicht mit Zwang und Abbruch arbeitet. Ein so stark verunsicherter Hund muss positiv gearbeitet werden. Meiden muss bestätigt werden und nicht stattdessen per Leine näher zum Reiz ziehen, wie es leider oft gemacht wird. Den einzigen Zwang, den ich in dieser Situation zulassen würde, ist eben ein Abhalten davon, dass er jemanden angeht - durch Maulkorb oder Leine am Geschirr. Dann würde ich schauen wie mir der Trainer was vermittelt. Wird es auch mit theoretischem Wissen untermauert oder klingt es eher nach Bauchgefühl und eigenen Erfahrungen. Wie begegnet der Trainer deinem Hund? Jemand, der ihn provoziert, um das schlimmste Verhalten rauszukitzeln, wäre mir auch sehr suspekt. Eigentlich sollte er besser als andere Zugang zu ihm finden, da er wissen sollte wie man sich einem solchen Hund gegenüber richtig verhält und ihm die Angst etwas nimmt. Wie sehr bezieht er deine Persönlichkeit in seine Trainingsstrategie mit ein? Nicht jeder kann alles selbstbewusst umsetzen.
Mehr fällt mir jetzt auch nicht ein. Es ist wirklich schwierig. Vor meiner jetzigen Trainerin hatte ich auch schon zwei andere und bei der zweiten hat es Monate gedauert bis ich merkte, dass es eben auch nicht das Wahre ist. Klar, wenn jemand kommt und sagt verprügel den Hund, dann weiß jeder, dass das nicht der richtige Trainer ist. Aber manchmal sind es nur kleine Details, die verraten, dass jemand ganz ok ist, aber mit echten Problemhunden wohl doch nicht so gut zurecht kommt. Aggressives Verhalten überfordert viele Trainer, wie ich inzwischen denke.
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