Shiba-Inu Fragethread

  • Weil mich selbst ein paar Fragen zum Shiba-Inu beschäftigen und weil es in Zukunft bestimmt noch andere geben wird, die Fragen zu dieser Rasse haben, gibt es hier einen allgemeinen Fragethread :D

    Nun zu meinen Fragen.
    und zwar hatten mein Freund ich so den "Deal", dass unser Zweithund ein Shiba Inu wird (Ersthund Aussie). Zwar kommt der frühestens in ein oder zwei Jahren, aber ich hab ihm trotzdem schonmal Stress gemacht, dass er sich informieren soll, weil das dann nämlich "sein" Hund wird. Hat er nun sogar heute schon gemacht, und da stellen sich mir bzw uns ein paar Fragen.

    auf der Homepage vom amerikanischen zuchtverband steht allerhand zeug, dass man mit shibas so anders umspringen müsste. z.b. dass leinenführigkeit gaaanz heikel ist und man dem hund am Anfang immer hinterherrennen soll, um ihn dann ganz langsam zu überreden, in die Richtung zu gehen wo der hundeführer hin will und der hund möglicherweise aber nicht.
    ein anderer Punkt war, dass shibas angeblich nie so richtig gehorsam sein werden.

    Das hört sich für mich halt so an wie das "die muss man aber viel beschäftigen!" bei aussies. machen die leute dann schon im welpenalter, statt dem Hund erstmal Ruhe beizubringen, und dann braucht der erwachsene Hund natürlich auch viel Beschäftigung.
    bei shibas befürchte ich nun, dass man das alles so liest und sich dann den ungehorsamen hund erst anerzieht, weil man nicht von Anfang an auf das Kommando besteht ("so sind sie halt! das ist charakter!") und der Hund nur deswegen dann nicht 100% gehorsam ist. oder dass man dem Hund zu Füßen kriecht, er möge doch bitte in die andere Richtung mitkommen - da lernt der Hund ja auch, dass er sich nur ausreichend querstellen muss, um zu bekommen was er will.

    gibt es hier ein paar Shiba-Inu-Kundige, die mir das beantworten können? IST das tatsächlich so oder erzieht man sich das dann nur an, eben weil man auf den "quatsch" im Internet gehört hat?

    • Neu

    Hi


    hast du hier Shiba-Inu Fragethread schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!*


    • Hey,
      ich bin zwar bei Weitem kein Experte da ich meinen Rotzbengel ja grad erst ein knappes Jahr habe, aber ich gebe trotzdem mal meinen Senf dazu.

      Grundsätzlich ist bei einem Shiba (wie ja aber letztendlich bei jedem Hund) Konsequenz das A und O. Ich merke bei Aki total deutlich, welche Punkte mir wirklich von Anfang an wichtig waren (Leinenführigkeit, warten an der Straße, bestimmte Kommandos) und welche nicht so (nur mit Erlaubnis auf's Bett). Die Dinge, die mir wichtig waren, beherrscht/befolgt er sicher, da wo ich 'geschlampt' habe, sieht es anders aus.

      Was du da zur Leinenführigkeit gelesen hast kann ich nicht bestätigen. Aki hat zwar am Anfang Terz gemacht, weil er die Leine ätzend fand, aber das hat sich sehr schnell erledigt. Das ist übrigens ein Punkt, den ich in Bezug auf den Shiba erwähnenswert finde: die machen Geräusche, dass einem die Ohren abfallen (hört sich bei Aki an wie Affengebrüll).

      Alles in allem finde ich Aki bislang recht easy zu erziehen, von der Pubertät merke ich bisher gar nichts. Unsere größte Baustelle ist der Freilauf, den ich ihm auf lange Sicht gerne so viel wie es nur geht ermöglichen will. Da der Shiba aber ein extrem selbstständiger Hund ist und noch dazu Jagdtrieb hat, ist das - für mich - der schwierigste Punkt an der Rasse. Aki hatte zum Beispiel nicht mal als Mini-Welpe Folgetrieb und er hatte auch überhaupt kein Problem damit, wenn er uns im Hundeauslauf mal verloren hat. Es funktioniert meiner Erfahrung nach allerdings gut (also, bei Aki zumindest), wenn ein zuverlässig hörender Hund dabei ist. An dem orientiert Aki sich dann, deswegen denke ich, dass euch die Kombi Aussie - Shiba was das angeht helfen könnte.

      Übrigens der Punkt, dass der Hund lernt dass er sich nur ausreichend querstellen muss stimmt in meinen Augen zu 100%! Das ist das, was ich oben schon mit der Konsequenz meinte, da muss ich bei Aki echt extrem aufpassen. Wenn der einmal mit irgendeinem Quatsch durchgekommen ist (sowas wie Quengeln nach Aufmerksamkeit, beim Gassi den Weg den ich gehen will verweigern etc.), kann ich mir sicher sein, dass er das in Zukunft immer wieder probieren wird.

      Puh, ganz schön viel zusammenhangloses Zeug, ich hoffe du kannst was damit anfangen. Wenn du noch weitere Fragen hast - immer gerne!

    • Hallo,

      ich hoffe das ich dir bei deiner Frage weiter helfen kann.
      Ich selber besitze 5 Shiba Inu und ich habe nur mit einem dieses Leinen- Problem und das ist unser 1. Shiba Ben.
      Auch ich habe damals sehr viel gelesen um mich mit der Rasse vertraut zu machen und das war in der hinsicht falsch.
      Habe alles so gemacht wie es im Radgeber für Shiba Inu steht und es ist total nach hinten losgegengen.

      Ben haben wir mit einem halben Jahr übernommen von seinen " Züchtern" :/ (es gab mit ihm eine Menge Problem, auch nachzulesen in meinem Thread)

      Nunja nach mehrfachen weglaufen seiner -seits haben wir auch die ganzen Radgeber verzichten und aus dem Bauch heraus entschieden was für den Hund am besten ist.
      Ich würde sagen man muss dem Shiba konsequent mitteilen was er darf und was nicht, dabei aber ( wie bei jedem anderen Hund nicht anbrüllen oder gar schlagen) liebevoll bei auf einer Vertrauensbasis aufgebauten Partnerschaft.

      Bei all meinen anderen 4 habe ich gleich vom Bauch her entschieden und ich muss sagen, alle meine Hündinnen und auch teilweise meinen 2 Rüden kann ich frei laufen lassen, bei einer übersichtlichen Umgebung.
      Mann darf nicht vergessen das der Shiba zum jagen gezüchtet wurde so also Jagttrieb vorhanden ist.

      Ich hoffe ich habe nicht zu umständlich geschrieben und man hat verstanden wie ich alles gemeint habe.
      Wenn nicht einfach Fragen :smile:

    • Damit kann ich schon richtig viel anfangen, vielen Dank! :D

      Wie gesagt, über Aussies liest man auch so vieles, was womöglich nur bei "verzogenen" Hunden beobachtet wird und dann gleich auf die ganze Rasse übertragen wird. Oft heißt es ja auch, der Aussie sei Fremden gegenüber reserviert... kenne ich keinen einzigen. Andersherum gibt es sicher einige, die reserviert sind, aber das muss ja nicht heißen, dass alle so sind :)

      Also du meinst auch, dass man bei einem Shiba da keine Extrawurst und "Ach, ist doch das Wesen, den starken Willen muss man akzeptieren" machen sollte? Als mein Freund mir das halt so erzählt hat, was er gelesen hat, ist mir echt fast die Kinnlade runter... weil wenn ich das über irgendeinen anderen Hund hören würde, würde ich denken, das ist eine bloße Anleitung zur Inkonsequenz und Verziehen.

      Auch was Kommandos angeht stand da wohl, dass die Shibas Kommandos halt ausführen, wenn es ihnen in den Kram passt und auch nur wenn sie nicht abgelenkt sind. Da dachte ich dann auch, klar, mach das mit dem Welpen und lass ihm den Ungehorsam wegen einem vorbeifahrenden Fahrrad durchgehen, dann macht er das mit dir dein Leben lang... beruhigt mich auf jeden Fall, mal aus erster Hand etwas zu hören, mit Shibas kenne ich mich bisher halt wirklich null aus. Eine Zucht haben wir auch schon gefunden, aber wir wollen uns erstmal ein bisschen informieren, bevor wir die kontaktieren :)

      Achso, und was mir auch ein bisschen spanisch vorkam... dass der Shiba Inu ein sehr stolzer, eigenwilliger Hund ist kann ich mir wirklich gut vorstellen und glaube ich auch. Aber dann gab es eben auch so eine Formulierung (weiß den genauen Wortlaut nicht), dass man sich den Respekt des Shiba erst verdienen müsste, bevor er einen für würdig erachtet, den Kommandos zu folgen. Dazu kam mir erstmal ein vor seinem Hund kniender Hundehalter in den Sinn :headbash:

      Konsequent sein kann ich dank unseres Aussie-Monsters schon, aber mir bereitet es einfach etwas Schwierigkeiten, dass der Shiba Inu so eigenständig dargestellt wird und dabei beinahe verlangt wird, dass man seinen Sturkopf auch noch unterstützt. Wie gesagt, wenn ich ein Kommando ausspreche, bestehe ich bei jedem anderen Hund doch auch darauf, warum sollte man da bei einem Shiba nur seines Stolzes wegen etwas anderes verlangen? :???:

    • Der Shiba ist ein sehr stolzer Hund, das ist richtig ( zuminsest bei meinen). Dennoch muss auch der stolzeste Hund eine Erziehung geniesen. Sie können sehr eigenständig sein wenn man sie lässt, müssen sich aber auch bei der spannensten Sache noch ansprechen lassen, wie jeder andere Hund.

      In meinen Augen sollte man seinen Hund so erziehen wie man es für richtig erachten und auf das Wesen des Hundes bezogen.
      Bei einem sehr selbstbewussten Shiba muss man halt schon mal etwas deutlich werden, ihm also zeigen was man von ihm will. Bei einem zurückhaltendem Shiba würde ich es mit mehr Einfühlungsvermögen versuchen, da man ihn sonst verunsichern könnten.

    • Viele junge Shibas haben ein Problem, Geschirr bzw. Halsband zu akzeptieren, aber mehr als die "üblichen" Probleme, einem jungen Hund die Leinenführigkeit beizubringen, habe ich bei Shibas bisher nicht gehört.
      Man sollte sich immer vor Augen halten, dass eine gewisse Bandbreite in dem Genpool der Shibas vorhanden ist. Es gibt sehr eigentständige Shibas mit einer gehörigen Portion Jagdtrieb. Bei solchen Hunden wird das Freilauftraining sicher viel Zeit und Geduld in Anspruch nehmen. Einige Shibas sind unverträglich mit Artgenossen.
      Vieles kann man sehr früh in die richtige Bahnen lenken, trotzdem kann es passieren, dass ein Shiba, trotz intensiven Abruftrainings bzw. mühevoller Sozialisierung mit Artgenossen nicht ableinbar bzw. verträglich ist.
      Mein Hündchen kann ohne Leine laufen und ist verträglich mit Artgenossen. Ich habe früh mit Schleppleinentraining angefangen und bin fleissig in eine passende Welpenfruppe gerannt. Ob ich die Erziehung bei einem anderen Shiba auch so hinbekommen hätte, weiss ich nicht, da es mein erster Shiba ist.

    • Ja, das mit dem Respekt liest man immer wieder, nicht nur in Ratgebern, auch auf Seiten von Züchtern etc. Ich kann das selber nicht einordnen und kann da auch gar nicht wirklich was zu sagen :ka:

      Allerdings hatte ich grad am Wochenende die Situation, dass Aki plötzlich keinen Bock hatte, an der Straße 'sitz' zu machen (siehe obiger Post, eine Sache, die er an sich wirklich kann). Ich habe also eine geschlagene Dreiviertelstunde mit dem Mistkäfer an der Straße gestanden, er hat zunächst Löcher in die Luft gestarrt, dann gequengelt und getobt, weil es nicht weiter ging und sich dann schließlich hingesetzt. Ich hab ihn dann kurz gelobt und den Rest des Spaziergangs war Aki wirklich außergewöhnlich aufmerksam und hat Kommandos extrem schnell ausgeführt (ja auch 'sitz' an der Straße :lol: ). Da hatte ich schon das Gefühl, dass es ihn beeindruckt hat, dass ich den längeren Atem hatte. Vielleicht ist sowas damit gemeint, ich weiß es nicht.

      Und ja: bloß keine Extrawurst, das rächt sich auf jeden Fall. Genauso rächt es sich, wenn man sich vom Hund manipulieren lässt. Ich kann da nur von meinem Exemplar reden, aber der hat so unfassbar schnell raus, wie er mich mit seinem Verhalten manipulieren kann und da Aki ein recht willensstarker Hund ist kann das sehr anstrengend werden, wenn man nicht aufpasst.

    • Ich denke es ist hilfreich zu verstehen, dass die Lernmechnanismen bei allen Hunden gleich funktionieren. Aber viele Hunderassen der westlichen Welt wurden auf Lerneifer, Kooperationswillen und Führerbezogeheit selektiert. Ich kann mir vorstellen, dass gerade nach einem Aussies, man etwas erstaunt sein wird, einen Hund vom Urtyp zu erziehen, da er weniger Lerneifer, Kooperationswillen und Führerbezogenheit mitbringt ;)

    • Nochmal vielen Dank für eure ausführlichen Antworten!
      Langsam lichtet sich der Wald :D

      Wir haben ja nun zwar schon eine Züchterin im Auge, aber ich wollte mal fragen, ob mir hier vielleicht jemand noch andere empfehlen kann? Mein Freund ist ziemlich japanophil (hat das auch studiert) und wenn er irgendwo wahllos hingeklatschte japanische Zeichen sieht wird er immer gleich misstrauisch... und da ich ja von Shiba-Züchtern nun auch nicht so die Ahnung habe, bzw inwiefern sich verschiedene Zuchten unterscheiden (bei Aussies ist das ja ganz krass, was den Phänotyp angeht)...

      Sandmann:
      Ja, ich kann mir vorstellen, dass das echt was anderes wird. Aber andererseits denke ich mir: Ich hab Katzen auch schon immer geliebt, und die haben ja nun Null will-to-please :D

      kati:
      Ohje, das hört sich ja grausig an :D Ich mein, ICH hätte die Konsequenz ja (naja, eigentlich bin ich nur schrecklich stur :headbash: ), aber ob mein Freund da fast eine Stunde auf ein Kommando bestehen würde... na, das muss ich ihm noch einreden!

    • Die zwei grossen Zuchtvereine des VDHs kennst Du (die Shiba-Seite des Clubs für Nordische Hunderassen und der Shiba-Club Deutschland)? Und ein Kissen liegt auch parat, um in Ohnmacht fallen zu können, wenn Du die Welpenpreise erfährst? :D

    Jetzt mitmachen!

    Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!