Stress beim Hund

  • Unsere Angie ist auch so ein Stresshund seitdem sie etwa 12 Monate alt geworden ist. Sobald wir in eine Richtung der Kuhwiesen gehen (gibt 3 Möglichkeiten) fängt sie an zu gähnen, schüttelt sich und fährt immer mehr hoch. Noch schlimmer wird es wenn ein Hund vor uns auf den Weg lang gelaufen ist (sie riecht ihn nur). Sie denkt jedes Mal, dass es wieder ein Hundetreffen gibt und würde im Grunde nur noch ziehen um endlich zur Wiese zu kommen. Gehen wir mal am Eingang der Wiese vorbei bekommt sie Frust und fährt sofort runter.

    Eine sehr schlechte Situation, weil wir auf den Kuhwiesen auch Dummy- & Rückruftraining machen und sie jedes Mal aufgeputscht dort ankommt. Sie sucht auch immer nach Hundereizen... schnüffelt alles ab und sucht auch mit den Augen. Erst wenn wir sie mit Dummysuchen, Spielen oder Rückrufen ablenken haben wir ihre Aufmerksamkeit.

    Gehen wir mal nicht zu den Wiesen sondern in die andere Richtung ist sie auch nur solange mittelmäßig aufmerksam bis ein Hund kommt. Hatte sie mit dem Hund noch keinen Kontakt, dann geht das Umlenken schon ganz gut. Kennt sie den Hund aber genauer und kann dann nicht hin, bekommt sie Frust und sucht nach Ästen usw. zum Stressabbau.

    Dieses Verhalten ist in den letzten 2-3 Monaten sehr vermehrt geworden und wir konnten das Problem auf die Hundewiese und die Hunde begrenzen. Mittlerweile laufen wir auch bewusst noch langsamer und ruhiger, da Angie sehr gestresst reagiert, wenn wir mit zügigem Schritt laufen.

    Was wir gegen dieses Hochfahren machen sollen wissen wir auch nicht wirklich (außer langsam laufen und viel bestärken). Wir denken, dass es an der Pubertät liegt, worin sich Angie gerade befindet. Ich merke jedoch, dass es zum Thema Stress beim Hund irgendwie kaum interessante Infos gibt. Ich hoffe ihr findet eine Lösung. Bitte halte uns auf den Laufenden. :)

    Liebe Grüße,
    Maja

    • Neu

    Hi


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    • Okay, ich sehe schon es besteht noch Erklärungsbedarf ;)
      Wie ich schonmal irgendwie erwähnt habe, sind solche Treffen nicht nur für meinen Hund Anspannung. Genauer möchte ich da was mich betrifft nicht eingehen, wenn es Jemanden interessiert gerne per PN. Nur soviel: Ich habe nicht immer die besten Erfahrungen mit dem Kennenlernen neuer Menschen gemacht und hab da so mein Päckchen zu tragen.
      Ansonsten Ja, dickes Ja. Ich weiß, es liegt zum Teil an mir. Er wäre sicherlich bei einem Menschen, der in sich ruht, ruhig und überlegt vorgeht und eine Engelsgeduld an den Tag legt, weitaus besser aufgehoben. Ich bin dahingegen so impulsiv wie mein Hund - ja keine ideale Kombination, das habe ich schon lange eingesehen und ich würde es wohl nicht wieder tun.
      Nun ist er aber hier und er bleibt auch hier. Wir haben eigentlich eine gute Bindung, denn er nutzt so ziemlich jede Gelegenheit um bei mir zu sein, wenn er nur kann. Und er hätte auch andere Menschen zur Auswahl hier, so ist das auch nicht.
      Akupunktur finde ich eine schöne Idee, darauf kam ich bisher noch nicht. Radfahren ist aufgrund der Temperaturen und der Pfoten nicht so möglich, aber ich kann es einstreuen.
      Nichts machen ist momentan unser "Programm" momentan besteht sein Alltag aus Haus und Garten und eben dieses Wochenende mal wieder Gassi gehen mit anderen Hunden. (Ich habe übrigens bei diesen Treffen keinerlei Gehorsam oder sonstwas erwartet, sondern ihn rennen lassen und Skadi und Nemo sind zwei sehr ruhige Hunde, die mit ihm gut zurecht kamen).
      Eine Trainerin hatten wir relativ zu Anfang mal da, sie meinte der Hund würde im Haus kontrollieren und schaute sich das an. Ich war dann noch ein paar Stunden bei ihr um zu trainieren, wobei es mir vor allem um die Leinenführigkeit ging.
      Und ein Video eines Gassiganes wäre nicht aussagekräftig, da sowohl ich als auch der Hund uns anders verhalten, wenn Jemand dabei ist.
      Franks Idee mit dem losgehen wann ich möchte, egal was der Hund tut scheint mir brauchbar, denn ich muss arbeiten und kann z.b morgens nicht ne halbe Stunde vor der Tür warten, bis er sich mal beruhigt hat.
      Nur mal so zur Anschauung. Eben kam ich nach Hause, Lucky begrüßte mich, alles soweit normal.
      Ich hielt mich in der Küche auf, Lucky kam an. Er kam zu mir, drückte sich an mich, kuschelte mit mir, schmiss sich auf den Rücken. Kraulen jedoch wehrte er mit den Pfoten ab. Also hab ich ihn in Ruhe gelassen, er drückte sich jedoch prompt an mich, setzte sich und jammerte und winselte. Er legte die Ohren an und war sichtlich gestresst, warum nun auch immer. ich habe nichts zu ihm gesagt noch ein Kommando gegeben etc.
      Als er gar nicht mehr wohin wusste mit sich machte er Männchen vor der Terassentür, vor der wir uns befanden und wollte raus. Das hab ich ihn dann gelassen, nachdem ich noch ein bisschen gewartet hab, bis er kurz ruhig war und ging mit ihm und Logray raus.
      Was er wirklich wollte da drinnen und was ihn so in Stress versetzt hat, weiß ich nicht.
      Und das ist mein Hauptproblem: Es ist nicht nur mein Verhalten, sonst wären alle Hunde so, mit denen ich zutun habe. Und es ist sicherlich nicht nur Stress, sondern auch viel Frust.
      Ich bin auch der Meinung, dass ein Hund Frust aushalten können muss und wäre gerne bereit, ihn einfach mal das aushalten zu lassen, aber selbst Hunde, die schlecht mit Frust umgehen steigern sich nicht so da rein.
      Und würde er rumhampeln bei sowas wäre es ja noch okay, aber das tut er nicht. Er fängt vielmehr an sich hinzulegen und dann zu fiepen und wenns weiter geht zu japsen, zu zittern und dann zu kläffen. Und da hört er nicht mehr auf mit.

      Ums nochmal zusammenzufassen: Ich bin mir sehr wohl meiner eigenen Rolle, was sein Verhalten angeht bewusst und glaubt mir, ich arbeite sehr hart da dran, aber ich bin keine Maschine und werde wohl nie so neutral mit einem Hund umgehen können, wie er es bräuchte, und es geht nicht sofort.
      Zur Fütterung kann ich nur sagen: Seit wir Köbers füttern, was einen hohen Getreideanteil hat, sehe ich Verbesserungen, wenn auch nicht überall.

      Die Sache ist die: Ich habe jetzt noch einen Monat halbtags frei, kann das also nutzen, um intensiv und wirklich zu trainieren mit Lucky. Danach ist das Zeitfenster einfach etwas eingeschrränkter, denn nachts aufstehen will ich auch nicht, irgendwo ist dann auch Ende.
      Nur habe ich festgestellt, dass es auch nochmal was anderes ist, wenn ich mir vornehme mit Lucky zu "üben" also gezielt eine Wiese aufsuche und mich dort hin pflanze, und danach strickt nach Hause gehe, oder ob ich "Gassi" will. Und letzteres wäre mein Ziel, dass er auch bei sowas eben runter kommt.
      Den Ausgleich mit der Beißwurst finde ich eine super Idee, nur hibbelt er schon, wenn ich die nur mitnehme, aber das müsste ich durch Gewöhnung (also immer mitschleppen) auch rauskriegen.

      Achja, noch was zum festen Alltag: Den hatten wir vor Logray schon. Ich bin morgens aufgestanden, kurze Runde an der Leine durch den Wald. Mal mehr mal weniger hibbelig. Danach ins Auto (er kann rausgehen aus der Tür also schonmal nicht mit nur Gassi verbinden) und auf zur Arbeit. Da ist es so, dass er aus dem Auto kommt und vollkommen cool ist. Würde ich dann mit ihm Gassi gehen ginge es vielleicht sogar. Er kommt aber mit in den Laden und bis 13 Uhr ist Ruhe halten angesagt, was er auch tut. Mal kommt er gucken, was ich oder Kollegen machen, mal will er schmusen oder spielen, aber meist pennt er.
      Um 13 Uhr geh ich zu meinem Platz, wo er auch liegt, nehme meine Jacke (oder auch nur die Leine) und ich hab einen überdrehten Hund. Und wenn ich es nicht mache, sondern weiterarbeite kommt der überdrehte Hund trotzdem zum Vorschein. Also er weiß, es geht Gassi. Ergo dreht er auf.
      Wäre da nicht ein unberechenbarer Alltag besser?

    • Zitat


      Soviel zu meinem ersten und einzigen Eindruck.
      Ich möchte nochmal betonen, dass ich auch vollkommen falsch liegen kann und es ein falscher Eindruck sein könnte, da wir uns nur ein Mal gesehen haben, bzw es vielleicht auch heute ganz anders aussieht.

      Ehrlich gesagt, Linda, ein ähnlichen Eindruck wie Tjani hatte ich auch. Allerdings hatte ich jetzt vermutet, dass das an der Situation in neuer Umgebung und an der Führung von zwei Hunden gleichzeitig gelegen habe.
      Falls deine Nervosität allerdings auch im Alltag ähnlich ist, wird sie wohl einen großen Teil zu Luckys Verhalten beitragen.

      EDIT: Sorry, jetzt haben wir uns überschnitten...

    • Zitat

      Ehrlich gesagt, Linda, ein ähnlichen Eindruck wie Tjani hatte ich auch. Allerdings hatte ich jetzt vermutet, dass das an der Situation in neuer Umgebung und an der Führung von zwei Hunden gleichzeitig gelegen habe.
      Falls deine Nervosität allerdings auch im Alltag ähnlich ist, wird sie wohl einen großen Teil zu Luckys Verhalten beitragen.

      Da hab ich oben schon was zu geschrieben und nein - weder ich noch der Hund sind immer so ;)
      Dann hätte mein Mann mich wohl schon erschossen, glaube ich...

    • Das glaube ich dir sogar wirklich, Linda :D
      Vom Geschriebenen her wirkst du auf mich auch komplett anders. :)

      Aber es ist doch was Gutes, dass meine Momentaufnahme dann auch nen falschen Eindruck von deinem Alltags-Ich übermittelt. :)

    • Zitat

      Nur mal so zur Anschauung. Eben kam ich nach Hause, Lucky begrüßte mich, alles soweit normal.
      Ich hielt mich in der Küche auf, Lucky kam an. Er kam zu mir, drückte sich an mich, kuschelte mit mir, schmiss sich auf den Rücken. Kraulen jedoch wehrte er mit den Pfoten ab. Also hab ich ihn in Ruhe gelassen, er drückte sich jedoch prompt an mich, setzte sich und jammerte und winselte. Er legte die Ohren an und war sichtlich gestresst, warum nun auch immer. ich habe nichts zu ihm gesagt noch ein Kommando gegeben etc.

      Hmmm... das Verhalten macht mich ein wenig nachdenklich... du schriebst, das die Hundetrainerin euch gesagt hätte, Lucky würde im Haus zum kontrollieren neigen. Was genau tut er denn im Haus und was hat sie euch diesbezüglich für Tipps gegeben?
      Denn das Verhalten, was du in dem zitierten Absatz beschreibst, kann sehr wohl Kontrollverhalten sein. Wenn Hunde sich an einen drücken, muss das nicht zwangsläufig eine Zuneigungsbekundung sein. Es kann auch eine Art "Maßreglung" a la Bewegungseinschränkung/bewusster Individualdistanzunterschreitung bedeuten. Die Betonung liegt auch KANN.
      Wie sieht denn sein Begrüßen aus?

    • Ich sag mal so - wie ich gerne wäre und wie ich eben bin.
      Beherrscht und geduldig bin ich eben nicht immer - leider. Und ich bemühe mich wirklich, mich für diesen Hund zusammenzureißen und nicht die Geduld zu verlieren, aber es hat auch was von self fullfilling prophecy. Ich weiß, er wird stressen und bin dementsprechend angespannt, was wiederrum ihn anspannt etc.
      Und gäbe es nicht überall so verdammt "spießige" Menschen, die in einem Frustbeller/Abschnapper gleich nen Kampfhund sähen müsste ich mir nicht auch immer und überall nen Kopf machen.
      Klar, ich hab schon überlegt, ihm einfach nen MK überzuziehen und gut ist, aber nach 3 nicht passenden MKs und der Tatsache, dass er wahnsinnig Schiss vor dem Teil hat, hab ich es gelassen. Es hätte sowieso nicht viel geändert und er hat auch in solchen Situationen ein super Sozialverhalten, nur einige Individuen kann er nicht leiden und das schnappt er eben ab. Und bisher wurde immer er letztendlich gebissen.

      Zum Kontrollieren: Da ging es darum, dass ich ihn z.b in seinen Korb geschickt habe, und er einfach wieder aufgestanden ist. Das ist viel besser geworden. Begrüßung sah heute so aus, dass er im Wohnzimmer gebellt hat als er mein Auto hörte und eben zur Tür wollte. Mein Freund hat ihn aber verbal einmal zurückgeschickt und er blieb. Danach kam er für seine Verhältnisse ruhig auf mich zugetrabt und ich mache dann nicht viel, sondern gehe rein und beachte ihn nicht bzw. manchmal kommt ein aufmunterndes "komm mit".
      Normalweise also nichts, was ihn jetzt besonders flippen lässt.
      Und ja, ich weiß er hat vermutlich auch nicht genügend Grenzen, und die Trainerin meinte damals auch, dass er drinnen macht was er will darum tut er es auch draußen... aber da war die Stresssache noch nicht so ersichtlich für uns und es ist draußen def. kein Ungehorsam, sondern ein nicht-können, denn sonst würde er nicht die leisesten Signale wahrnehmen, sobald er sich leicht abgeregt hat.

    • Zitat

      Wie ist er eigentlich bei deinem Mann? Geht dein Mann auch mal allein mit ihm Gassi? Wie läuft das dann ab?

      Mein Männe geht nicht wirklich mit unseren Hunden Gassi. Er ist eher ein ruhigerer Mensch, außer wenn ihn etwas aufregt, dann ist Holland in Not. Aber ist eher der Schmuse- und Spielpartner für unsere Hunde. An Gassigehen hat er nur wenig Interesse und die will ich ihm nicht aufzwingen.
      Lucky geht ansonsten nur noch mit meinem Schwiegervater raus. Er lässt ihn nicht von der Leine und geht immer dieselbe Runde. Hundebegegnungen verlaufen problematisch ansonsten lässt er ihm wohl viel durchgehen, aber er kommt damit zurecht. Er hat zwar die nötige Geduld und Ruhe, aber es ist eben nicht sein Hund.

    • Krambambuli: Danke für den Hinweis mit dem Appetenzverhalten. Könnte bei unserer Hündin auch ein Ansatzpunkt sein.

      Liebe Grüße,
      Maja

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