Revierverhalten (Erziehungshalsband)

  • Ich find die Standard-Forumsantwort "das kann dir in einem Forum niemand sagen, such dir einen Trainer" echt unnötig. Die TS HATTE bereits einen Trainer und man sieht wieder mal, dass das nicht automatisch die Lösng ist. Wenn man sichs jetzt einfach macht und das hübsche Adjektiv "kompetent" in die Floskel einfügt, hat man auch nicht recht geholfen: von der Situation ausgehend, dass die TS NICHT weiß, wie man mit der Situation gut umgehen könnte (sonst hätt sie vmtl nicht geschrieben), weiß erkennt sie auch nicht am Geruch, welcher Trainer kompetent, geschweige denn genau für Hund, Frauchen und Situation geeignet ist. Dazu muss sie Vorstellungen von der gewünschten Herangehensweise haben - und die bekommt sie ziemlich gut, wenn hier viele - möglichst ohne mit Vorwürfen abzulenken - verschiedene Meinungen und Tipps mit zugehöriger Argumentation zum Besten geben. So kann sie abwägen und entscheiden, was gut für sie ist.


    Ich würde den Hund zunächst an einen Beißkorb gewöhnen. Die gibt es in jeder Größe. Es ist wichtig, dass er ihn erstens nicht runter bekommt und zweitens nicht gestört wird (kein Druck, groß genug um noch hecheln zu können). Bei der Gewöhnung muss man langsam vor gehen: erst in einer entspannten Situation und nur ganz kurz und immer loben, wenn er oben ist und alles passt (Achtung: nicht, wenn man ihn schon wieder runter gibt!). Wenn sich der Hund mal mit Beißkorb unbeeinträchtigt bewegt, kommt der vorerst immer drauf, wenn die Kleine da ist. Außerdem sonst ab und zu und schon in unregelmäßigen Abständen bevor sie kommt und nachdem sie geht, damit der Beißkorb möglichst nicht mit dem Besuch verknüpft wird.


    Ungesichert würd ich HUnd und Mädchen auf keinen Fall mehr zusammen lassen!


    Dann rat ich dir, möglichst ein paar gute Hundebücher zu lesen, insb auch zu deiner Körpersprache (souveränes Auftreten) im Umgang mit dem Hund.


    Mit Aggressionen selbst hab ich keine Erfahrung. Das Bellen meiner Hündin

  • (sorry, versehentlich gesendet, Handy)
    .. Das Bellen wenn Besuch kam hab ich nach 6 Jahren völlig fruchtlosem Schimpfen in dieser Situation an einem einzigen Tag (bzw anhand zweier Versuche) auf der Stelle weggebracht, indem ich sofort gelobt habe, wenn ich den Besuch gehört habe und das Bellen unterbrochen habe (Hand auf die Schnautze gelegt, also nicht "Schnautzengriff oÄ sondern ohne Druck - kommt natürlich auf den Hund an, wie er reagiert). Vor allem eben gelobt, gelobt, gelobt. Auch ein leises "Wuff" das immer noch aus ihr raus kommt, als könnte sie nicht anders (du weißt sicher, was ich meine ;) ) lobe ich - das ist eine Alternative, die ihr leichter fällt, als ganz ruhig zu sein, und die mich nicht stört.
    Würde Kiwi Anzeichen von Aggressionen zeigen, würd ich auf ähnliche Weise versuchen, dem zuvorzukommen.


    Das soll aber keine Anleitung für euch darstellen, weil ihr in einer anderen Situation seid.


    Wenn ihr euch - vielleicht mit Hilfe des Forums oder eines Buchs oder eines Trainers - für eine Methode entschieden habt, ist es super wichtig, die goldene Mitte zwischen Konsequenz/Berechenbarkeit und Reaktion auf Erfahrungen, was gut und was schlecht klappt, zu finden.


    ich wÜnsch euch viel Erfolg!

  • Zitat

    Vielleicht etwas OT: meint ihr nicht, dass das 'auf dem Platz bleiben' nur Symptombekämpfung ist?
    Gut, meine Monster müssen auch im Büro bleiben, wenn Besuch da ist und bekommen kaum direkten Kontakt, allerdings haben wir auch kein Problem mit Agressivität und Schnappen.
    MIR persönlich wäre es zu unbefriedigend dem Hund einfach nur die Möglichkeit zu nehmen sein unerwünschtes Verhalten zu zeigen.
    ICH persönlich würde deshalb nach der Ursache forschen und diese 'ausmerzen', statt nur Symptombehandlung zu betreiben.


    Nein, ich finde nicht, dass es sich hier um eine Symptombekämfung handelt, sondern die Möglichkeit dem Hund eine andere Handlungsweise vorzuzeigen.


    1. Der Mensch regelt alles in Bezug auf den Besuch
    2. Der Hund muss sich nicht kümmern, er kann ruhig am Platz warten (sobald das trainiert ist)
    3. Der Hund darf später auch zum Gast, aber NUR, wenn der Mensch es erlaubt


    Das gibt Struktur und Sicherheit, sowie Ruhe.


  • Was ist denn ein Beißkorb? (schäm....ich kenn ja gar nix)
    Wenn das sowas ähnliches ist wie ein Maulkorb wäre das doch nur die Bekämpfung eines Symptoms aber nicht die Behebung der Ursache für das Verhalten des Hundes, oder?
    Sowas wäre bei mir die Ultima ratio.


    LG

  • Zitat

    Was ist denn ein Beißkorb? (schäm....ich kenn ja gar nix)
    Wenn das sowas ähnliches ist wie ein Maulkorb wäre das doch nur die Bekämpfung eines Symptoms aber nicht die Behebung der Ursache für das Verhalten des Hundes, oder?
    Sowas wäre bei mir die Ultima ratio.


    LG


    Jein. Bis das eigentliche Problem gelöst ist, ist der Maulkorb als Sicherung gedacht. Ich sehe einen MK nie als Trainings- oder Erziehungsmassnahme!

  • Ja, ich meine einen Maulkorb (klingt auch hübscher ;) Bei uns ist beides gängig). :)


    Kommt darauf an, auf was bezogen du von Symptom und Ursache sprichst ;)
    Ein Maulkorb würde Sicherheit schaffen! Dass ganz direkt und unmittelbar. Dafür würde ich ihn einsetzen.


    DANN würd ich mich - wie geschrieben - um weiteres Training mit dem Hund kümmern.
    Auch da hat der Maulkorb den einen Vorteil, dass er uU die Spannung aus der Situation nimmt, weil einfach nicht so viel schief gehen kann wie ohne.
    Von Wegsperren bin ich kein so großer Freund, weil erstens der Hund meist drunter leidet unds zweitens den Menschen das Beisammensein vermiest (es geht ja um die Tochter des Partners - die kommt vmtl nicht nur zwei Mal im Jahr kurz vorbei).


    lg

  • Zitat

    Nein, ich finde nicht, dass es sich hier um eine Symptombekämfung handelt, sondern die Möglichkeit dem Hund eine andere Handlungsweise vorzuzeigen.


    1. Der Mensch regelt alles in Bezug auf den Besuch
    2. Der Hund muss sich nicht kümmern, er kann ruhig am Platz warten (sobald das trainiert ist)
    3. Der Hund darf später auch zum Gast, aber NUR, wenn der Mensch es erlaubt


    Das gibt Struktur und Sicherheit, sowie Ruhe.


    Sehe ich genauso.


    Und ich könnte mir gut vorstellen, dass das zur Lösung des Problems führt. Denn egal, ob das Verhalten angst- oder agressionsmotiviert ist, es hilft in beiden Fällen, den Hund aus der Situation zu nehmen.


    Das wäre, evtl. kombiniert mit einem gut sitzenden und langsam angewöhnten MK auch mein Weg.


    Natürlich funktioniert das nur, wenn auch das "bleib" richtig aufgebaut wurde und dementsprechend sitzt.

  • Zitat

    Ein Maulkorb würde Sicherheit schaffen! Dass ganz direkt und unmittelbar. Dafür würde ich ihn einsetzen.


    DANN würd ich mich - wie geschrieben - um weiteres Training mit dem Hund kümmern.


    Ah, okay. Dann habe jetzt verstanden wie du das meinst.


    Zitat

    Kommt darauf an, auf was bezogen du von Symptom und Ursache sprichst


    Ursache: Hund hat keine klaren Regeln und Struktur => Hund zweifelt Hierarchie an, Hund ist unsicher
    und meint Dinge selber regeln zu müssen


    Symptom: Hund maßregelt, Hund schnappt


    (Ist jetzt meine Interpretation der Schilderung von der TS)

  • Zitat

    Ursache: Hund hat keine klaren Regeln und Struktur => Hund zweifelt Hierarchie an, Hund ist unsicher
    und meint Dinge selber regeln zu müssen


    Symptom: Hund maßregelt, Hund schnappt


    (Ist jetzt meine Interpretation der Schilderung von der TS)



    Jap, genau so sehe ich das auch!
    Klare Strukturen und eine geregelte Hierarchie müssen her! :D

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