Rassehund vs Mischling
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Genau darüber denke ich in den letzten Wochen auch vermehrt nach...
Ich finde es schon sehr abstoßend das Hunde nur auf Grund ihrer "Standards" beurteilt werden. Und das sind ja bei dem normalen Züchter nun mal äußerliche Merkmale. Das der Mensch dann auch noch Qualzuchten herstellt, kauft und zur Mode macht, ist für mich einfach nur widerlich.
Bei Menschen ist das alles undenkbar, jeder verpaart sich mit demjenigen den er auserkoren hat. Und DNA-Tests lassen wohl die wenigstens von uns machen bevor sie schwanger werden, oder?Gibt es denn eigentlich "Mischlingszüchter"? Also jemanden dem die Rasse herzlich egal ist, der einfach nur auf die Gesundheit und das Wesen der Tiere achten, der die notwendigen Untersuchungen alle machen lässt aber dem die Rassestandards egal sind?
Gibt es Untersuchungen über wildlebende Hunde? Weiß das jemand?
Ich weiß für mich das ich nie einen Hund aus einer Rassezucht kaufen könnte, weil es mich eben so abstösst.
Wie hier schon jemand richtig geschrieben hat, warum noch mehr Hunde produzieren wo es schon genug gibt die in Tierheimen sitzen und warten, oder getötet werden.Untersuchungen über wildlebende Hunde
natürlich sind die fitter, wer nicht fit ist geht drauf
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Beide haben ihre Daseins-Berechtigung, ich finde Mischlinge toll, bin allerdings total gegen bewusste Vermehrung selbiger, genauso bin ich aber gegen die hirnlose Verpaarung zweier "Rassehunde" (a la Lieschens Goldie mit NAchbars Goldie).
Mischlinge sind gesünder? Erzähl das mal meinem Hund gesegnet mit beidseitiger HD und PRA
Wir haben hier nen Mix hocken, Dackelbeine und Schäferhundkörper, ich hoffe es war ein Straßenunfall, wenn jemand bewusst so einen Hund produziert, ist das für mich absolut unverständlich. Er ist süß, er ist nett, er ist toll ... aber die kurzen Beinchen sind absolut suboptimal und machen halt auch Probleme.
Solange die TH voll sind, brauch ich persönlich keinen Rassehund weil ich weder exzessiv Hundesport machen möchte, noch ganz bestimmte Eigenschaften wie ausgeprägten Arbeitswillen o.ä. suche.
Wir suchen einen netten Begleiter, haben auch Interesse am Hundesport, allerdings halt alles auf Hobby und just-for-fun Ebene. Wenn Hund mag, okay. Wenn Hund nicht mag, auch okay :) -
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Gibt es denn eigentlich "Mischlingszüchter"? Also jemanden dem die Rasse herzlich egal ist, der einfach nur auf die Gesundheit und das Wesen der Tiere achten, der die notwendigen Untersuchungen alle machen lässt aber dem die Rassestandards egal sind?
Ja es gibt Leute, die nur nach Gebrauchsfähigkeit selektieren und züchten.
Allerdings wirst du solche Hunde kaum in Familienhand finden, weil die für den Arbeitsmarkt gedacht sind und es den selektierten "nur" Begleithund nicht gibt.Das Problem bei der Mischlingszucht ist, dass ich immer ein Zuchtziel haben muss und ein Zuchtziel ist immer ein Gebrauchsziel. Was nutzt mir ein durch und durch gesunder Hund, der nicht zum angestrebten Gebrauch passt? Sprich ein mannscharfer Jäger, der aber eigentlich Schafe hüten sollt oder einfach nur als Familienbegleithund leben soll?
Leider ist das heute ziemlich in Vergessenheit geraten, aber am Anfang der Zuchtüberlegung sollte IMMER der Gedanke des Gebrauchsziels stehen. Nicht die Frage nach Schulterhöhe in cm oder Farbe, sondern die Frage: wofür soll dieser Hund geeignet sein.
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Nur soviel zum Thema "testen lassen beim Menschen": Ich hätte eigentlich noch eine große Schwester, damals war man in der Medizin aber noch nicht soweit, dass sie überlebt hätte. Und ich weiß, dass diese genetische Disposition besteht und werde meinen Partner, wenn wir Kinder anstreben sollten, darauf testen lassen. Weil es nen Risiko von ca. 50% gibt, dass ich Träger für diesen Gendefekt bin.
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Leider ist das heute ziemlich in Vergessenheit geraten, aber am Anfang der Zuchtüberlegung sollte IMMER der Gedanke des Gebrauchsziels stehen. Nicht die Frage nach Schulterhöhe in cm oder Farbe, sondern die Frage: wofür soll dieser Hund geeignet sein.Ich zitiere jetzt mal Dich -auch wenn andere schon ähnliches geschrieben haben
Das ist ja auch das, was mir Kopfzerbrechen beschert. Klar ist es toll einen Hütehund zu haben, wenn man seine Schafe hüten will, ABER ist es auf Dauer gesund einen Hund dahin zu züchten? Wir züchten uns doch dadurch "Arbeitsmaschinen" oder "Spezialisten" -Vergleichbares ist ja bei Menschen undenkbar. Wir vermehren uns auch nicht nach dem, was wir uns als Ergebnis erhoffen -wie zB nur 2 intelligente Menschen oä.
Bevor wir uns die verschiedenen Rassen "zurechtgezüchtet" haben, waren Hunde allrounder. Ist sowas nicht "gesünder"?Ich weiss, dass das alles rein hypothetisch ist, denn die Rassen sind nunmal da! Aber wenn ich sehe wohin so manche Zucht geführt hat und welche Probleme es gibt, frage ich mich, ob es nicht ein großer Fehler war... Nein, ich bin mir sehr sicher, dass es ein Fehler war uns die Hunde dermaßen "zurechtzuzüchten". Auch ich bin Fan von so mancher Rasse -keine Frage! Aber von den körperlichen Aspekten mancher Rassen abgesehen (Rassetypische Krankheiten, Fehlbildungen, ...) hat es sicherlich auch psychische Folgen, wenn ein Hund seit generationen auf zB "apportieren" gezüchtet wird -oder nicht???
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Ich verstehe Deine Einwände gegen die Zucht nach Leistungsmerkmalen durchaus. Angewandt auf den Menschen wäre selbiges aus moralischen Gründen undenkbar.
Sich beim Hund jedoch gegen eine gezielte Zucht auszusprechen, würde für mich nahezu bedeuten, sich gegen die Existenz des Hundes an sich auszusprechen.Der Hund wurde im Laufe seiner Geschichte an verschiedenen Orten, zu verschiedenen Zwecken gehalten. Durch gezielte Auswahl und Verpaarung wurden Hunde "erschaffen", die den Menschen durch das Ziehen schwerer Lasten, als Beschützer von Mensch und Herdentieren, als Hüter, als Jagdgehilfe, als Kämpfer oder als Wächter dienten.
Ich denke der Hund verdankt seinen Erfolg an der Seite des Menschen zum einen dem Umstand, dass die sozialen Strukturen in denen er lebt, denen der menschlichen Gesellschaft sehr ähnlich sind. Dies erlaubt ein gegenseitiges Verständnis, das unter komplett verschiedenen Spezies m. E. schon sehr erstaunlich ist.
Auf der anderen Seite wäre der Hund trotzdem wohl nicht so erfolgreich gewesen, wenn er nicht zusätzlich ein anpassungsfähiges, effektives Werkzeug für seine Menschen gewesen wäre. Der Nutzen, sich einen grossen Beutegreifer zu halten, muss den Aufwand für dessen Haltung bei Weitem überwogen haben. Einen Hund rein als Sozialpartner zu halten, ist ein Luxus, den sich nur dank unserer modernen Wohlstandsgesellschaft auch Normalmenschen leisten können.Ich bin relativ stark davon überzeugt davon, dass der Hund das Schicksal vieler grosser Beutegreifer (sprich Nahrungskonkurrenten) geteilt hätte, wenn nicht durch Auslese Spezialisten erschaffen worden wären, die dem Menschen sehr dienlich waren. Dabei ist es für mich unerheblich, ob das ursprüngliche Zuchtziel einer Rasse nun "Sauenpacker" oder "Hofdamenbespasser" war. Der Hund hatte stets einen Zweck zu erfüllen.
Meiner Meinung nach verdankt der Hund seinen Erfolg der Zucht und Domestifizierung. Ohne dies gäbe es m. E. das Haustier "Hund", so wie wir es kennen, nicht.
Ich hoffe, ich konnte meinen Gedankengang klar ausdrücken - daran hapert es bei mir oft.
Viele Grüße
Annika -
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Warum mehr Hunde in die Welt setzen, wo es genug gibt, die unsere Hilfe benötigen?Warum soll es bei Hunden anders sein als bei Menschen?
ZitatDoch, zum Teil schon. Und das wird noch zunehmen.
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Warum soll es bei Hunden anders sein als bei Menschen?
ich habe keine Kinder ;-)sagte ich, dass es bei Menschen anders ist?
wobei ich da klare Unterschiede ziehe und hier geht es um Hunde und nicht um Schwangerschaften und Kinder
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wobei ich da klare Unterschiede ziehe und hier geht es um Hunde und nicht um Schwangerschaften und KinderIch bin auch gegen die Vermenschlichung von Hunden. Aber es ist nun einmal möglich, Tiere nach Belieben zu züchten. Und was möglich ist, wird auch gemacht. Glaubst Du etwa, dass die genetischen Möglichkeiten beim Menschen in Zukunft nicht ausgeschöpft werden? Die Wertvorstellungen werden sich ändern und irgendwann wird es ganz normal sein, Menschen genetisch zu manipulieren.
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Ich bin auch gegen die Vermenschlichung von Hunden. Aber es ist nun einmal möglich, Tiere nach Belieben zu züchten. Und was möglich ist, wird auch gemacht. Glaubst Du etwa, dass die genetischen Möglichkeiten beim Menschen in Zukunft nicht ausgeschöpft werden? Die Wertvorstellungen werden sich ändern und irgendwann wird es ganz normal sein, Menschen genetisch zu manipulieren.
was bitte legst du mir denn da in den Mund?hab ich mit keinem Wort erwähnt, geschweige denn, Stellung zu sowas bezogen
wie ich darüber denke, gehört hier net her -
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