Vermeintlich ausgesetzten Hund gefunden
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Hallo!
Folgendes hat sich gestern zugetragen und ich haette gerne ein paar Meinungen:
Wir waren gegen Mittag durch den Wald zu den Feldern spaziert. Als ich aus dem Unterholz stolperte, hab ich einen einzelnen Mann ziemlich ratlos mitten auf ner Wiese neben einem Busch stehen sehen. Sein Hund neben ihm.
- Ich rief: Muss ich die Leine dranmachen?
- Darauf kam zurueck: Nein. Aber ist das ihr Hund?
Ich denke: Wie mein Hund? Klar, warum rennt er sonst hinter mir her? - Aber wie ich beim Naeherkommen feststellte, meinte der nette Mann einen dritten Hund, der unter dem Busch lag.
Der Hund - schon sehr alt, recht gross, total verfilztes Fell, kein Halsband und konnte sich kaum aufrichten (Hinterbeine).
Der Mann stand bereits ueber eine halbe Stunde bei dem Hund und wartete, ob jemand kommt (aufgrund eines alten Pullovers, der in der Naehe lag) - und gemeinsam standen wir dann nochmal einige Minuten, in denen wir uns berieten, was wir tun sollten. - Ueber mehrere Telefonate bekamen wir dann die Sonn-und Feiertags-Notfall-Nummer vom Tierschutzverein raus und baten dort, dass jemand kommen soll.ca 10 Minuten spaeter (also ca 1 Stunde Wartezeit des Herren) kam eine eher abgerissen wirkende Frau auf uns zugestapft. Da ich die Dame vom Tierschutz nicht kannte, ging ich zuerst davon aus, das sei eben diese. Aber denkste!
"Was machen sie bei meinem Hund?"
Mir der Mund offen stehen geblieben - der nette Herr: "Das ist ihr Hund????"
Kaum hatte sie dies bejat, kam die gerufene Tierschutzfrau.Das Gespraech mag ich jetzt gar nicht im Einzelnen widergeben - aber diese Frau fuehlte sich (OT) in ihrer Privatsphaere angegriffen. Sie wuerde das schon 2 Jahre so machen, ihren alten Hund da ablegen lassen, weil er nicht mehr weit laufen kann und dann ne Runde joggen gehen. Sie sei ja schliesslich auch nur 20 min weggewesen (???!!!) - wir sollten uns um unseren eigenen Scheiss (wieder OT) kuemmern.
Irgendwann konnt ich nicht mehr still sein, weil das alles einfach ZU absurd war: "Also sind sie jetzt der Ansicht, dass man an einem womoeglich ausgesetzten Tier einfach vorbei gehen soll? Nochdazu, wenn es kein Halsband traegt und in keinem guten Zustand zu sein scheint?"
Da sagt die Frau doch echt: "Ja. Haetten sie doch auch in 5 Stunden nochmal vorbei kommen koennen, ob der Hund da noch da ist."
300 Meter weiter eine stark befahrene Strasse und im Uebrigen knappe 30 Grad im Schatten!!
Da ist mir dann wirklich jedes weitere Wort im Hals stecken geblieben. Es folgten noch einige Minuten, in denen die Dame vom TS ihr versuchte klar zu machen, dass immer wieder jemand bei ihnen anrufen wird deswegen und dass sie - ganz egal wie alt und brav der Hund sein mag, ihn nicht einfach in der Botanik liegen lassen kann. Zur Sicherheit aller! Dass sie doch froh sein soll, wenn sich jemand kuemmert, hat sie mit einem veraechtlichen Schauben quittiert.Die Frau war total uneinsichtig, fehlte nur noch eine direkte Beschimpfung, doch sie beschraenkte sich auf subtilere Beleidigungen wie: "Wenn man nen Tier findet, rennen gleich alle, aber den Menschen hilft keiner." ... den Schuh hat sich keiner von uns angezogen und wir haben den Rueckzug angetreten.
TS-Frau meinte zu mir: "Naechstes Mal sind wir schneller, dann ist der Hund weg." und stellte ueberfluessigerweise nochmal fest: "Diese Frau ist voellig uneinsichtig."Tja, soweit die Story. Nur jetzt, was mach ich, wenn ich den Hund wieder dort vorfinde? Ich komm da doch oefter mal vorbei. Ruf ich den TS, kommt die arme alte Fellnase in einen beschi**enen Zwinger. Meld ichs nicht, bringt er womoeglich sich und andere in Gefahr...
Was wuerdet ihr machen? - Vor einem Moment
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Hallo,
hast du hier Vermeintlich ausgesetzten Hund gefunden schon mal geschaut ?*
Dort wird jeder fündig!-
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Mag mir denn keiner sagen, wie er/sie reagieren wuerde, wenn der Hund da nochmal allein gelassen wird?
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Ganz klar, du hast richtig gehandelt!

Ich würde, wenn du den Hund noch mal findest, wieder den TS anrufen. Sowas geht einfach nicht. Schon gar nicht bei dem Wetter. Mein Rüde ist knapp 3,5 Jahre alt und macht so ein Wetter schon nicht mehr mit. Wie soll es dann erst dem armen Hund gehen!?
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Ich finde es ne Frechheit, wie die Frau reagiert hat.
Wenn es bei Euch so heiß war, wie bei uns, dann darf man einen Hund nicht einfach irgendwo hinlegen und er kann gucken, wo er bleibt.
Und da er sich ja scheinbar schlecht bewegen kann, finde ich es noch unmöglicher.
Was wäre, wenn er angegriffen wird, er kann sich nicht wehren und niemand weiß, wo er hingehört.Ich würde nächstes Mal sofort den TS holen und hoffen, dass der schneller da ist, wie die Frau *schnaub*
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So wie du den Vorfall schilderst, ist jeder noch so besch***ene TS-Zwinger eine Million mal besser als die "Betreuung", die der Hund im Moment hat. - Und obendrein mit Option auf Unterbringung wenigstens in einer liebevollen Pflegestelle - oder sogar Adoption ...
Wie meine Vorschreiber auch würde ich beim Wiederholungsfall direkt den TS anrufen und die Polizei gleich dazu, wegen "Gefahr in Verzug" (Schnellstraße) und auch wegen Identitätsfeststellung dieser unverantwortlichen Halterin. Du darfst als Privatmensch sie nämlich nicht zum Dableiben zwingen, falls sie in der Zwischenzeit wieder antanzt, sonst kannste dir ne üble Geschichte wegen Freiheitsberaubung ans Bein holen.
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Danke fuer eure Antworten!
Ich hab einfach Zweifel, weil ich ja irgendwie auch nicht will, dass der alte Hund seinen Lebensabend in einem TH-Zwinger verbringen muss... Das wuerde mir fuer das Tier sehr Leid tun.
Aber stimmt natuerlich, es birgt so viele Gefahren fuer das Tier allein schon. Sich wehren oder fluechten koennte er nicht.
Und auch wenn er die Strasse wohl freiwillig nicht ansteuern wuerde, wissen kann man das nie.
Zu heiss wars fuer ihn an dem Tag auch, trotz Busch, unter den er sich schon verkruemelt hatte.Wuerde mir wuenschen, dass die Halterin wenigstens im Nachhinein begriffen hat, was man ihr nahelegte und ich den TS gar nicht nochmal rufen muss.
Macht mich echt traurig, dass man bei einem Tier (seinem eigenen!) so viel Gleichgueltigkeit an den Tag legen kann.
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Muss der Hund nicht immer ein Halsband und theoretisch auch die Hundesteuermarke tragen? Vielleicht ist die Frau bei einer Geldstrafe lernfreudiger und passt in Zukunft besser auf den Hund auf?
Konstanz hat die Marke ja als Pflicht:Zitat(4) Der Hundehalter hat den von ihm gehaltenen, außerhalb des von ihm bewohnten Hauses oder eines befriedeten Grundbesitzes laufenden anzeigepflichtigen Hund mit einer gültigen und sichtbar befestigten Hundesteuermarke zu versehen.
http://www.konstanz.de/rathaus/ortsre…0003/index.htmlWürde das auf alle Fälle mal probieren.. manche Leute sind so einsichtiger.
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Ich würde auch wieder anrufen und ja, lieber den alten Hund in einen überdachten Zwinger (meist sind die ja sogar gekühlt) als das der Hund da immer liegen muss. (Wenn ich böse bin unterstelle ich der Frau, das sie darauf hofft, auf dem Weg den Hund zu entsorgen, wenn sie es so oft macht). Wenn du sagst, das er verwahrlost aussieht, extra. Würde er gepflegt aussehen, würde ich es bei einer Abmahnung belassen. Aber so? Ne. Es gibt auch Leute die sich noch einen alten Hund aus dem Tierheim holen oder eine Patenschaft übernehmen.
BtW: Ich habe Roxy auch mal angebunden um einen Trail zu legen. Als ich wiederkam, standen auch 2 Frauen da und waren kurz davor den TS zu rufen. Da habe ich nochmal Schwein gehabt und seit dem bekommt sie immer einen Zettel mit Telefonnummer umgebunden oder jemand kommt mit und bleibt bei ihr :)
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Was ich jetzt schreibe, soll gar nicht heissen, dass ich die Art der HH und ihre Vorgehensweise gut finden würde und das absolut in Ordnung finden würde.
Es soll aber einfach mal eine andere Sicht der Dinge ermöglichen.Man stelle sich vor, man hat einen Hund, der Jahr für Jahr täglich mit zum Joggen geht. Das ist für ihn das Größte, DAS Highlight des Tages.
Nun kommt der Hund in die Jahre, kann nicht mehr so, wie er will, aber es wäre für ihn die Enttäuschung seines Lebens, wenn er nicht mehr zum Joggen mit könnte.
Dass er dabei der "Bremser" ist, nur noch langsam laufen kann und auch nur bis zum 1. Gebüsch kommt, versteht der Hund ja nicht. Er will wie all die Jahre vorher auch mit zum Joggen...Also nimmt der Senioren-Halter seinen Hund mit, so weit der eben laufen kann. Hund hat das Gefühl, er darf noch mit zum Joggen und hat vermutlich auch kein Problem damit zu warten. Mensch legt ihm extra noch nen Pulli hin, damit Hund weiss, dass er da richtig ist. Hund wird nach dem Joggen wieder abgeholt und gemeinsam gehts heim. Vielleicht mit dem Pulli als praktische Geh-Hilfe. 30°C im Schatten wären vermutlich auch daheim im Garten gewesen. Allein bleiben zuhause kann der Oldie nicht mehr gut, da würde er sich im Alter nur noch aufregen und sich mehr erhitzen als beim gemütlichen Rumliegen draussen.
Alte Hunde sehen nicht immer gepflegt aus - das Fell wird struppiger und ja, sie haben ihre Wehwehchen und nein, sie können nicht mehr so rumspringen wie die Jungspunde...
Was ich zum Ausdruck bringen will - es KANN auch alles viel weniger entsetzlich sein, als es auf den ersten Blick zu sein scheint. Möglicherweise hat sich die Frau auch in die Enge gedrängt gefühlt, weil ihr gleich drei Leute Vorwürfe gemacht haben und deshalb so pampelig reagiert? Das ist doch eine recht typische Reaktion auf deutliche oder unterschwellige Vorwürfe, die man auch hier im Forum sehr oft zu lesen bekommt.
Was ich für keine gute Lösung halte - einen alten, gehandicapten Hund auf seine alten Tage noch in ein TH zu setzen. Der kommt doch da nie wieder raus. Wird aus seinem gewohnten Umfeld gerissen, wo all seine Schrullen bekannt sind und muss sich komplett neu zurecht finden. Ob das wirklich die beste Lösung für den Kerle wäre?
Ich würde tausend Tode sterben, wenn mein Hund unbeaufsichtigt irgendwo auf mich wartet - manche HH sehen das halt anders, wie es eben in vielen Bereichen der HH sehr unterschiedliche Ansichten gibt.
Sollte ich den Hund nochmal so auffinden, würde ich ein freundliches Gespräch mit der Halterin suchen - vielleicht klärt sich dann einiges auf.
Zuletzt nochmal - das soll alles nicht heissen, dass ich das Vorgehen gut finde, aber ich weiss nur allzu gut, dass unsere Oldies manchmal ganz schöne Schrullen entwickeln können und es meist leichter ist, denen nachzugeben, als das für den Hund vermeintlich bessere zu erzwingen. Mein Geschreibsel ist genauso wild spekuliert, wie einige andere hier geäusserte Vermutungen.

Vielleicht triffst Du sie ja noch mal an und dann ergibt sich ein Gespräch.
LG, Chris
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Bin so froh, dass ihr jetzt doch reagiert! Danke!
Was Chris schrieb, ging mir eben genau so auch durch den Kopf. Ich sagte zum Schluss auch zur Dame vom TS, dass ich nicht glaube, dass der Hund selbst ein Problem damit hat, dort zu warten (von der Hitze mal abgesehen)
Was das Fell angeht - ich kenne einige Senioren und davon hat keiner verfilztes Fell am Ruecken und vom Bauch baumeln. Der Hund ist definitiv eher ungepflegt, aber ich habe eben auch grosse Bedenken, so einen Opa einsperren zu lassen.
Ein Gespraech mit der Halterin ... Ich denke ich machs so: Find ich den Hund dort nochmal, warte ich wieder auf sie und versuche es mit einem Gespraech allein mit ihr. Obwohl ich da wenig Hoffnung habe, sie wurde im ersten Gespraech ja auch nicht in die Ecke gedraengt. Ihr wurde lediglich die Konsequenz ihres Handelns klar gemacht. - Aber wie man im 1. Moment auf sowas reagiert, weiss jeder von uns... die Chance geb ich aber weniger der Frau, als vielmehr dem Hund.
Wenn sie dann imme rnoch genauso uneinsichtig ist, werd ich ihr wohl deutlich machen, dass ich das naechste Mal wohl eher nicht nochmal auf sie warten werde. Es kann einfach zu viel passieren... - Vor einem Moment
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