Betrifft "Wie richtig bestrafen"

  • Zitat

    Also klare Überforderung in dem Moment und Hilflosigkeit... schön, und was kann der Hund für Deine Befindlichkeiten dass er es ausbaden muss????


    Vorallem, für ein "FEEEEIN" hab ich immer Zeit und nicht nur für ein "PLATZ!"

    Überforderung??? Das sieht anders aus, glaub mir. Hast du kinder?
    Hast du auch zeit für ein feeeeein, wenn du in dem augenblick ,in dem dein hund den befehl befolgt, du siehst, das dein kind grad mit nem messer rumhantiert?
    Ja, ich weiss, man lässt keine messer liegen, es ist nur ein beispiel.

  • Leute, es gibt 1000 Gründe, weshalb ein Hund einen mal anknurren könnte. Die Rexxoursenverteidigung ist nur eine davon und hier sollte wohl jeder das trainieren, was in seinem Haushalt notwendig ist.


    Da schafi es allerdings kategorisch abgelehnt hat, sich überhaupt jemals anknurren zu lassen, sollte man über Hund und Kommunikation vielleicht einfach mal nachdenken.

  • Hust, nee, das kann ich hier auch nicht gebrauchen.Vorallem, was hab ich denn am vollen Napf meines Hundes zu handtieren und warum sollte ich das Wegnehmen wollen?


    Warum spiele ich Machtspiele mit lebenswichtigen Ressourcen, die der Hund auf jeden Fall verteidigen wird und denen ich einen Stellenwert einräume, der im Ernstfall für mich böse Überraschungen bergen kann??????


    Versteh ich jetzt grad nicht. Vorallem, wie reagierst Du denn, Schafi, wenn man Dir Deinen vollen Teller wegnimmt und damit rumkaspert und Machtspiele treibt?


    Und warum machst du es mit Deinem Hund????


    Oh, ich habe Kinder, davon eines schwerbehindert und sorry, Du klingst grad mit der Formulierung sehr überfordert.


    Messervergleich, joah... Und? Fein zum Hund, Sprung zum Kind sind bei mir oft eines. Vorallem wenn meine Tochter aufgrund ihrer Behinderung grad wieder den Halt verloren und Hinzufallen droht.


    Zeit für ein Kommando haben alle Leute, aber für das Lob nicht??? Logik lässt grüssen!!!

  • Normalerweise wird man keine 45 Minuten brauchen um den Hund ins Sitz zu bringen. Außer man hat einen 4 Jährigen unerzogenen Kangalrüden (unkastriert) der sein "Frauchen" zusammengebissen hat an der Leine. Jeder normale Hund gibt nach 10 Minuten auf, außer vielleicht ein Dackel oder Jack :pfeif: .
    Bei dem hat es tatsächlich so einmal so lange gedauert.
    Mir gings mit dem Vergleich aber eigentlich darum zu sagen: Es dauert so lange wie es dauert und vorher lasse ich nicht locker!
    Das ist wie mit dem Leineziehen. Wenn ich nicht immer konsequent stehen bleibt bei JEDEM Mal wird das nichts. Und mit draufhauen auch nicht!! . Das dauert ca. 4 bis 6 Wochen und dann hat man das Problem eigentliche im Griff. Ja das ist nervenaufreibend und mit Kindern echt super anstrengend. Gott sei Dank ist meine Tochter 16 und unproblematisch trotz Pubertät :gott: .

  • Grins, rebrun... Dackel und Jack fragen nur höflich nach, warum sie denn jetzt Sitz machen sollen, ob man darüber verhandeln kann und ob du das von Deiner Warte aus überhaupt von ihnen verlangen darfst......


    Allerdings, haben sie gepeilt, dass Du konsequent, ruhig und geduldig wiederholst und Dich nicht aus dem Komzept bringen lässt, dann machen sie durchaus bereitwillig mit.


    Oder es lohnt sich halt.....

  • ich muss an dieser stelle leider müde lächeln. Deine beiträge habe ich bis zu dieser stelle echt gerne gelesen.... Was hat es mit überforderung zu tun, wenn mir in so einer situation der hund nicht gleichwichtig wie das kind ist? Und wäre ne akute situation mit meinem kind, bevor ich nen befehl gegeben hätte, hätte ich diesen dann auch nicht gegeben. Kind gehr vor, egal wie. Das ist ja echt ne erbsenzählerei hier.
    Ach und ja, mein hund ist kein mensch, er hat es sich einfach gefallen zu lassen, sich das essen kurz wegnehmen zu lassen. Da brauch ich nicht mal im ansatz darüber nachdenken, wie ich das finden würde.


    Find es wirklich traurig, das man hier jetzt mit überforderung kommt. Hier wird um sich geschlagen mit worten, nur weil man nicht der gleichen meinung ist.... :nosmile:

  • Zitat

    Normalerweise wird man keine 45 Minuten brauchen um den Hund ins Sitz zu bringen. Außer man hat einen 4 Jährigen unerzogenen Kangalrüden (unkastriert) der sein "Frauchen" zusammengebissen hat an der Leine. Jeder normale Hund gibt nach 10 Minuten auf, außer vielleicht ein Dackel oder Jack :pfeif: .
    Bei dem hat es tatsächlich so einmal so lange gedauert.
    Mir gings mit dem Vergleich aber eigentlich darum zu sagen: Es dauert so lange wie es dauert und vorher lasse ich nicht locker!
    Das ist wie mit dem Leineziehen. Wenn ich nicht immer konsequent stehen bleibt bei JEDEM Mal wird das nichts. Und mit draufhauen auch nicht!! . Das dauert ca. 4 bis 6 Wochen und dann hat man das Problem eigentliche im Griff. Ja das ist nervenaufreibend und mit Kindern echt super anstrengend. Gott sei Dank ist meine Tochter 16 und unproblematisch trotz Pubertät :gott: .


    Oh du machst mir mut. Mir wurde immer gesagt mädels seien so schlimm in der pubertät :D
    Ja, deine erziehung gefällt mir auch. So mach ich das in manchen angelegenheiten, was die kinder betrifft auch.

  • Zitat

    Nehmen wir z.B. das Jagen.
    Ich frage mich wirklich die ganze Zeit, wo da eine positive Strafe sinnvoll ist und der einzige Moment, der zum Jagen gehört und in dem du überhaupt die Möglichkeit hast, strafend einzugreifen, ist das Anzeigen.
    Und das Anzeigen zu bestrafen ist so ziemlich das Unsinnigste, was mir einfällt (davor kommt nur noch: Bestrafen, wenn er wieder da ist). Den einzigen Indikator dafür, dass dein Hund gleich eventuell losgeht, wegzustrafen, ergibt nun wirklich keinen Sinn, denn damit unterbindest du nicht das Jagen im Ganzen, sondern nur den Baustein.


    also gerade beim jagen gibt es schon möglichkeiten. man kann einerseits das vorstehen hoch belohnen und aber das lospreschen negativ belegen. das geht, mit dem richtigen timing, hervorragend und auch sehr nachhaltig, vorrausgesetzt man baut es absolut sauber auf. d.h. "stop" positiv aufbauen, jedes stehenbleiben, vorstehen etc. bestätigen (an der schleppleine) und den ersten ansatz zum losstürmen (nachdem der hund verstanden hat, was man von ihm will) in einem ersatzkonflikt (also nicht direkt am wild) mit einem abbruchwort und dementsprechender einwirkung aversiv unterbrechen.


    das geht, wenn man es kann.


    doch eine kollegin sagte einmal auf einem seminar:


    "wer nicht im richtigen loben kann, sollte sich erst recht nicht ans strafen wagen."


    und so sieht es aus: es gibt einfach wahnsinnig viele dinge, die es zu bedenken gilt.


    1. fehlverknüpfungen durch falsches timing/gfalsche handhabe. oftmals ist gar nicht gesichert, dass der hund die verknüpfung vollzieht, die man haben will. eventuell kaufen da ganz andere dinge im kopf ab, z.b. "aha, wenn frauchen in der nähe ist darf ich nicht jagen."
    den leuten muss klar sein: "was will ich abbrechen?"
    das jagen abbrechen?
    jagen besteht es verschiedenen sequenzen, die teilweise enorm wichtig sind für die zusammenarbeit. da sollte man doch konkreter werden, indem den abbruch mit einem klaren verständlichen signal ankündigt.


    2. falsches timing: wenn man den hund zu früh abbricht, wird er nicht mehr vorstehen und einem das wild nicht mehr anzeigen. damit macht man sich eine menge kaputt und hund wird höchstwahrscheinlich nicht kooperieren (was verständlich ist), sondern in dem moment abdüsen, in dem man nicht hinschaut.


    3. falscher aufbau/kein alternativverhalten: wenn man die bestätigung des stops nicht positiv aufbaut, hat der hund keine möglichkeit zu erlernen, was man von ihm will. so bleibt er ein dampfkessel, der irgendwann überläuft...und zudem auch noch eine arme sau, die unverstanden neben herrchen/frauchen herschlendert.


    kein abbruch, ohne alternativverhalten.


    4. noch einmal falsches timing: reagiert man wiederum zu spät, braucht man schon höchst massive einwirkungen, um irgendetwas am hund zu drehen, wenn es überhaupt noch geht.


    5. was auch viele machen: aversiv arbeiten ohne signal. das ist so ziemlich das mieseste, was man seinem hund antun kann, weil er nicht verstehen kann, warum jetzt eine unangenehme konsequenz folgt.


    6. eine falsche dosierung der einwirkung: ist es zu heftig, ist der hund traumatisiert. ist man zu lasch, muss man es andauernd wiederholen, der hund stumpft ab. ziemlich unfair, wenn man hier fehler macht.


    7. eine hohe emotionalität: wenn man sehr emotional wird, überträgt man stress, angst etc. auf den hund. das kann nicht verstanden werden. zudem neigen menschen leider gottes dazu, extrem nachtragend zu sein. für hunde ist es wichtig binär zu handeln, schwarz und weiß...nach einem abbruch muss sofort die bestätigung für richtiges verhalten folgen. IMMER.


    8. und das wichtigste: die meisten menschen neigen dazu kommandos inkonsequent zu benutzen. mal soll der hund bei "stop" stehenbleiben, mal darf er noch drei schritte laufen, mal isses ganz egal...wenn man wirklich, egal in welcher form, abgesicherte kommandos benutzt, müssen diese immer durchgesetzt werden und selten benutzt werden. sonst ist das einfach nur unfair.


    man sieht, es geht schon...aber man muss sehr genau wissen, was man da tut. und zu einem abbruch, der negativ belegt ist, gehört vor allen dingen eins: 99% positive verstärkung.

  • Meine Güte, man kann doch einfach sturer sein als der Hund. Schließlich hat man doch die "Macht" oder auch das Objekt der Begierde in der Hand.


    Bei Otto (7 Monate alt) läuft das so. Abends zur besten Tagesschauzeit gibt es Obst. Die Banane, der Apfel, die Birne liegt vor mir auf dem Tisch. Ich sag - mach sitz, Otto - Otto steht, das Obst liegt. Das Obst liegt so lange, bis Ottos Popo am Boden ist. Erst dann fange ich an zu füttern.


    Schon laaaange bleibt das Obst nicht mehr liegen, weil Otto ist ein kluger Hund und sitzt sofort vor mir :D


    Klapsen, runter drücken, sitz, sitz, sitzt du jetzt, sofort sitz, nö, brauch ich nicht.


    Gaby und ihre schweren Jungs

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