Betrifft "Wie richtig bestrafen"

  • binbin:


    Ist der Schmerz beim Lernen nicht gross genug, kommt es zu der Reaktion, wie Liquid beschrieben hat, mit der Verwirrung von Achterbahn, HeavyMetall und Vokabeln - also ein das Lernen unmöglich machender Informations-Brei, der überfordert. Sollte der Schmerzreiz aber noch grösser sein, kippt das Ganze in ein Trauma. Dies hat den Nachteil - wenn einem deshalb nicht schon der Hund leid tut - dass die ganze Sache äusserst irrational und unkontrollierbar verknüpft wird.


    Traumatas bewirken im Gehirn, dass sofort im Anschluss daran - einfach gesagt - quasi unauslöschliche Autobahnen an Hirnnervensträngen in das innere, emotionale Gehirn gelegt werden. Das Gehirn macht das auch sinnig, denn es dient der Selbsterhaltung. Das, was Du wahrscheinlich als "Lerneffekt" bezeichnest. Das Problem dabei ist, dass es nicht kontrollierbar ist, sondern ein wahlloser Zugriff des Gehirns auf soviel wie möglich Informationen, die als Auslöser dienen könnten. Ein Trauma hat die Eigenschaft, unselektiv auf die Auslösung zu warten, selbst wenn es die Butterblume am Wegesrand ist, die zufälligerweise beim traumatischen Erlebnis dabei war.


    Ganze Forscherheerscharen bemühen sich um den Schlüssel für die Behebung und Auslöschung solcher Traumata.


    Mit einem Trauma (Kind-Herdplatte) wird also keine selektive Lernerfahrung möglich, sondern alles, was zum Zeitpunkt des Traumas passierte, wird als möglicher Auslösemoment mit einkalkuliert. Also ziemlich unberechenbar, aber zwingend.


    Du müsstest Deinem Hund, um ihn wirklich sofort zum Parieren zu zwingen, schon ein Trauma zufügen. Ein leichter Klaps bewirkt nur Informations-Brei, wie Liquid Sky schon gut erklärte.


    Es ist auch beim Menschen bekannt, dass eine korrekt ausgeführte, selektive Handlung erst dann "reflexhaft" sitzt, wenn sie ca. 5000 mal geübt wurde. Das weiss jeder (z.B. Kampf)sportler. Beim Hund ist das ähnlich - ausser, es wurde durch ein Trauma verkürzt. Weitere Ausnahme wäre, dass er es einfach gerne macht.


    Bei Risiken und Nebenwirkungen - zum Beispiel einem kriechenden, sich einpinkelnden Hund beim Anblick von Butterblumen - kannst Du dich dann jederzeit vertrauensvoll an einen sehr, sehr guten Hundetrainer wenden.

  • Zitat

    ...hat sie es noch nicht kapiert.



    Oh, kapiert hat sie was: Das sie Angst haben muss und binbin nicht berechenbar ist. Besagtes "Freuden"pipi..... bspw.


    Falbala : :gut: !!! Aber leider wird binbin vermutlich auch das nicht verstehen wollen.

  • Weißt du, was wunderbar funkioniert?
    Sowas.



    [youtube][media]http://www.youtube.com/watch?v=rpJ1FRsjcq8[/media][/youtube]


    und ich musste ihn noch nie dafür klapsen. Und wie du hörst... muss ich es ihm noch nicht mal verbieten. Und das Gefühl, meinem Hund JEDERZEIT derart vertrauen zu können... wahnsinn.

  • Lach, das ist ja niedlich? Und die Frage, die der kleine Kerl ausstrahlt.


    FRauchen? Was soll ich jetzt damit? Frauchen???


    Na toll und jetzt lässt sie mich damit allein...

  • Ist zwar OT,
    Aber ich stelle fest, das das DF-Forum viel entspannter geworden ist.
    Früher war bei solchen Themen der Thread nach max 20 Seiten gesperrt. :respekt:

  • Zitat

    Oh, kapiert hat sie was: Das sie Angst haben muss und binbin nicht berechenbar ist. Besagtes "Freuden"pipi..... bspw.


    Falbala : :gut: !!! Aber leider wird binbin vermutlich auch das nicht verstehen wollen.



    Seh ich auch so...Falbala und nicht zu vergessen Lisa :gut: :gut:


    bleibt für mich doch eine Frage. Ich komme nicht umhin, mich zu fragen, ob es ein
    nicht verstehen wollen oder können ist. Ist es ein trotziges, trolliges oder ein ewig
    gestriges und provozierendes " nicht wollen" oder ein "nicht können" weil einem eben Erfahrung und
    anscheinend nötiger Backround fehlen ?

  • Was ich zum Eingangspost zu sagen hätte, wurde hier bereits X-Mal wiederholt (Lerntheorie), drum lass ich es.


    Allerdings muss ich auch sagen, dass es Dinge gibt, für welche ich weder Alternativverhalten anbiete, noch sonstwie trainiere. Dafür gibts dann das Abbruchsignal, ein scharfes "Hey". Wird (selten) eingesetzt, z.B. wenn Madame, die mit meinen Katzen aufgewachsen ist, plötzlich auf die Katze drauf will, weil ICH der Katze was anbiete. Also in Situationen in denen ich weiss, dass mein Hund damit umgehen KANN – normalerweise lebt sie sehr friedlich mit den Katzen zusammen. Und sie weiss dann auch ganz genau, wofür das "Hey" steht. Ob sie dabei lernt oder nicht, ist zweitrangig. Ich will das nicht, das geht nicht und Punkt. Hätte der Hund ein generelles Ressourcending mit den Katzen würd ich das natürlich trainieren und nicht einfach unterbinden, wär mir auch zu blöd, dauernd unterbinden zu müssen. Ein Trauma kriegt sie nicht vom "Hey", selbst wenn sie deutlich danach aussieht im Moment. Aber sie lässt es sein, vielleicht versucht sies in nem Jahr mal wieder und dann käme wieder das Abbruchsignal.


    @Bluemeleinchen: Süss, Dein Wuff. Aber was er da tut (oder nicht tut) hat nichts mit Vertrauen IN DICH zu tun. Du schenkst ihm diesbezüglich 100%iges Vertrauen, das ist natürlich toll. Aber es ist auftrainiert und schlussendlich kriegt der Hund ja die passende Belohnung. Ich meine, es gibt Verhaltensweisen, die man sehr einfach trainieren kann u.a. weil die adäquate Belohnung da ist. Geht der Hund einmal jährlich auf die eigene Katze los (Beispiel), so gibt es dafür A. keinen "Trainingsrahmen" und B. keine adäquate Belohnung wenn er das Verhalten einstellt. Ich finde, das sollte man differenzieren.

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