Betrifft "Wie richtig bestrafen"

  • Um trotzdem nochmal kurz auf den Mensch-Hund-Vergleich einzugehen. Also Lernen funktioniert eigentlich bei allen Lebewesen gleich. Es ist ein Ursache-Wirkungs Prinzip. Mach eine Aktion deiner Wahl, beobachte die Wirkung, speichere das. So funktioniert das grundlegende Lernen. Nicht die höheren kognitiven Fähigkeiten wie Lesen oder Rechnen. Wenn man sich also fragt, wie man selber am besten lernt, hat man die Antwort darauf, wie ein Hund am besten lernt. Die neurologischen Prozesse dabei sind die gleichen.


    Grenouille


    Ich denke, man macht keine Giraffe-Mensch Vergleiche, weil beide Arten keine soziale Bindung eingehen. Eigentlich bildet der Mensch doch nur mit Hunden eine Sozialgemeinschaft. Oder irre ich mich da jetzt?

  • Wenn lernen lernen ist, wieso machst du dann den Unterschied zw. normalen Sachen und lesen/rechnen? Entweder lernen ist immer das gleiche (Ursache-Wirkung) oder es ist es nicht. Bei 1. mußte auch lesen/rechnen miteinbeziehen und bei 2. kannste Hund und Mensch nicht vergleichen.


    Außerdem reden wir von pupsnormalen Dingen wie Stubenreinheit und nicht von Ausbildung um auf einer WM zu laufen..
    Wenn du so auf diese Vergleiche stehst: Welches Kind der Welt wird denn sauber, weil es den Arsch voll bekommt? Wer verlangt von einem Säugling nicht in die Windeln zu machen?

  • Es gibt natürlich unterschiedliche Arten des Lernens. Deswegen meine ich ja, daß das grundlegende Lernen so funktioniert. Und mitm Baby. Klar verlangt man von keinem Baby der Welt, daß es nicht in die Windeln macht. Das verlangt man auch von keinem Welpen. Aber ein 16 Wochen alter Welpe ist kein Baby mehr. Weiß nicht wie alt. 5 oder 6 oder 7. Man sollte nicht den Fehler machen, einen 16 Wochen Welpen mit einem 16 Wochen Baby zu vergleichen.

  • Tja, wenn mein Hund mit 16 Wochen noch regelmäßig in die Bude macht und ich den mit 8 Wochen bekommen habe, dann habe ich wohl etwas falsch gemacht. Somit erübrigt sich das strafen in dem Bereich einfach mal, wenn ich vorher nicht absoluten Bullshit mache (oder den Hund später bekomme, so wie ich meinen Zornhund). Meine Mädels kamen mit 4 und 8 Wochen in die Familie. Mit 16 Wochen waren die längst so stubenrein, dass sie abgesehen von Krankheiten oder bedingt durch Medikamente nicht mehr in die Wohnung gemacht haben. Pepper hat - wie gesagt - keine 5x in die Bude gemacht :roll:


    EDIT:

    Zitat

    Man sollte nicht den Fehler machen, einen 16 Wochen Welpen mit einem 16 Wochen Baby zu vergleichen.


    Außer Dir vergleicht hier niemand Hund und Mensch, egal in welchem Alter..

  • Zitat

    Um trotzdem nochmal kurz auf den Mensch-Hund-Vergleich einzugehen. Also Lernen funktioniert eigentlich bei allen Lebewesen gleich. Es ist ein Ursache-Wirkungs Prinzip. Mach eine Aktion deiner Wahl, beobachte die Wirkung, speichere das. So funktioniert das grundlegende Lernen. Nicht die höheren kognitiven Fähigkeiten wie Lesen oder Rechnen. Wenn man sich also fragt, wie man selber am besten lernt, hat man die Antwort darauf, wie ein Hund am besten lernt. Die neurologischen Prozesse dabei sind die gleichen.


    Oh, da vergleichst du ja wirklich Welten - kognitive Fähigkeiten sind auch schon Sachen wie:
    Ich bringe meinem Hund bei, wie zwei Spielzeuge heißen. Dann lege ich ein drittes dazu und sage einen unbekannten Namen und der Hund bringt das ihm unbekannte Spielzeug.
    Ich habe erst von einem Fall gehört, wo das geklappt hat und es ist wahrlich bemerkenswert, weil es zeigt, dass Hunde kognitiv denken können. Macht aber auch deutlich, auf was sich das beschränkt.


    Natürlich hast du Recht, dass es - ganz stark vereinfacht - das Ursache-Wirkungs-Prinzip ist, aber man kann es auch da nicht mit uns vergleichen. Habe da sogar ein schönes Beispiel aus eigener Erfahrung:
    Meine ehemalige Hündin hatte furchtbare Angst bei Gewitter.
    Ein Mal kam sie während eines tobte in die Küche und es donnerte. Sie rannte verängstigt weg.
    Als die sich wieder in die Küche traute, donnerte es erneut.
    Und zack hat sie eine Woche die Küche nicht betreten.
    So eine Verknüpfung würde kein Mensch herstellen, dem Hund fehlt aber das kognitive Verständnis dafür, dass das gar nicht der Auslöser gewesen sein kann.


    Und das ist auch das Heikle am Strafen. Ich kann schwerlich sagen, dass der Hund wirklich sein Handeln mit der Strafe verknüpft. Im ungünstigen Fall sieht er in den Momenten zufällig jedes Mal einen Menschen mit Hut und verknüpft, dass dieser die Ursache ist.

  • Zitat

    "eine Aktion deiner Wahl"


    ...und genau DA liegt das Problem: der Welpe hat noch keine. Wenn er ganz plötzlich muß, muß er.


    Jap.


    Und zähl ich dann noch Krankheit dazu, Stress, Angst..... joah, interessant.


    Vorallem dann wenn ich bedenke, dass Dein Hund bin-bin ja immer noch "Freudenpipi" macht.


    Und weiter überlege, dass ein Hund in dem Alter sich nur noch löst wenn er akuten Stress oder Angst hat.


    Nun ja.....

  • Zitat


    Und weiter überlege, dass ein Hund in dem Alter sich nur noch löst wenn er akuten Stress oder Angst hat.


    Nun ja.....


    Gut, da muss man aber auch sagen, dass es sowohl "positiver" als auch "negativer" Stress sein kann.
    Es muss nicht zwangsläufig Angst sein, es wäre auch möglich, dass schon durch eine enorm positive Erwartungshaltung soviel Stress entsteht, dass ein paar Tropfen daneben gehen, weil das VNS mal eben "aus der Fassung" gerät.


    Und dass ein 4 Monate alter Hund noch nicht so souverän ist und dass man da eventuell (und sicher ungewollt) eine blöde Verknüpfung hergestellt hat, ja nu... dagegen sollte man arbeiten, mehr Ruhe reinbringen, aber es ist nichts, was zwangsläufig auf einen schlechten Umgang schließen lässt.

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