Der Aussie-Klönschnack Thread - Teil 2

  • Ich schaue auch regelmäßig mal auf der Seite vorbei und es ist wirklich teilweise traurig. Ich beobachte derzeit den kleinen Timmy, der zwar vermittelt wurde aber schon nach 2 Wochen wieder zurück gegeben wurde, da er mehrfach gebissen hat :ka: . Der arme kleine Kerl...

    Ich würde jedoch genauso wie @IDAundAMY die meisten Notaussis auch nicht adoptieren wollen. Einfach aufgrund der ganzen Arbeit, die man in diesen Hund (der mit Pech schon durch mehrere Hände gegangen ist), stecken muss. Da würde ich mir lieber wieder einen Welpen holen und selbst großziehen. Es hat zwar bei Amy bis heute auch viel Energie und Durchhaltevermögen gekostet und an kleinen Baustellen wie zB an ihrer Hibbeligkeit in manchen Situationen müssen wir noch weiter arbeiten, aber alles in allem ist sie ein toller Hund geworden und ich würde mich immer wieder für die Rasse entscheiden. Man muss halt wissen, worauf man sich einlässt.

    Richtig geführt sind Aussies wunderbare Begleiter. Das schätzen vermutlich aber auch nur ihre Halter, weil sie die meiste Zeit mit ihnen verbringen. Ihre Anhänglichkeit, ihr Kumpeltyp und ihre Bedingungslosigkeit wiegen einfach manche Problemchen bei der Erziehung zehn Mal auf. So ist es jedenfalls für mich.

    :bindafür: genau das!

  • Die Not-Aussie-Seite deprimiert mich auch immer wieder. :/

    (...)

    Aber was ich mich auch immer wieder frage: Was sind das für Leute, die ihre Hunde da zur Vermittlung stellen? Warum haben die es mit den Problemen überhaupt so weit kommen lassen? Ich glaube, in 1 oder 2 Texten steht im Moment, dass "Spaziergänge nicht möglich sind", weil die Noch-Besitzer so überfordert sind. Wow, und da hat keiner mal vorher die Handbremse gezogen? :( : Sowas passiert doch nicht über Nacht.

    Ich kann mir bei dem ein oder anderen vortellen, dass die Besitzer die Probleme spät "bemerkt" haben, aber meine persönliche Erfahrung ist, dass es verdammt wenige Trainer oder / und Hundeschulen gibt, die mit Aussies richtig umgehen können. Da werden Erziehungskonzepte gefahren, die einfach nicht zu solchen Hunden passen. Auf dem Hundeplatz oder in der Hundeschule funktionieren die Streberlein sogar gut. Das Problem scheint erst mal behoben, aber später - meist in dem Alter, in dem sie dann bei den Notorgas landen - kommen die Probleme wie ein Boomerang zurück und dann sind die Besizer sehr schnell am Ende ihres Lateins. Hunde, die extrem sensibel sind, schnell dabei zu übergeneralisieren, gern daran festhalten, dass alles immer doof ist, was einmal doof war und keine adäquaten Ersatzhandlungen im Repertoire haben und dann plötzlich in einem Alter sind, in dem Verbot und Bestrafung so gar nicht mehr funktionieren wollen und sich Dinge rächen, die Jahre zurückliegen können. Ein Kreislauf setzt sich in Gang, der auf beiden Seiten von Hilflosigkeit und Frust geprägt ist. Irgendwann können die Leute nicht mehr und wissen wahrscheinlich auch nicht, wo ein Trainer zu finden wäre, der ihnen wirklich helfen kann.

  • Ich kann mir bei dem ein oder anderen vortellen, dass die Besitzer die Probleme spät "bemerkt" haben, aber meine persönliche Erfahrung ist, dass es verdammt wenige Trainer oder / und Hundeschulen gibt, die mit Aussies richtig umgehen können.

    Das ist auch meine Erfahrung. Den Rest unterschreibe ich.
    Ich halte den Aussie für ein der am meisten missverstandensten Rassen überhaupt. Oft gelten sie ja auch als "Border Collie light", sie sind "Superstreber" oder "Superhunde" und werden dementsprechend falsch behandelt. Ich bekomme auch oft gut gemeinte Ratschläge, die so für meine Hunde niemals funktionieren würden. Einfach, weil man grundsätzlich den Aussie und seine Reaktionen völlig falsch einschätzt. Gerade was das Aggressionspotenzial angeht sind die Leute doch immer wieder erstaunt. Das wollte man mir neulich sogar gar nicht glauben, dass so ein netter plüschiger Aussie von seinen Anlagen her gar nicht so ein rundum netter Hund ist...Ich wurde belächelt, als ich darüber sprach. :|
    Und meistens sind es ja genau diese Sachen, mit denen die Leute überfordert sind. Schutztrieb,-und Wachtrieb besonders. Manche wissen ja nichtmal, für welchen Zweck der Aussie ursprünglich gedacht war. Und diese Leute verstehen ihn dann auch in der Regel nicht. Leider ist das der Großteil der Leute. Wobei ich glaube, dass sich das Bild langsam gerade rückt. Es sind zu viele Exemplare unterwegs, die quer schießen und abschrecken. Schade um das Image, aber gut für die Rasse.

  • Sehe ich genau so wie ihr. Im Verein würde wohl niemand mit Raja klar kommen, sie trainieren können. Die sehen nur den perfekten Hund, weil ich weiß was ich machen muss. Das dauerhaft ein Auge auf sie gerichtet sein muss und ich sie seeehr gut einschätzen kann, sehen sie ja nicht.

  • Ich erlebe halt oft, dass sich manche Leute total wundern, wenn ich meinen Hund plötzlich aus einer Situation nehmen, ihn kurz zurechtweise ohne für sie erkennbaren Grund oder gewisse Dinge gar nicht erst probieren will, weil ich weiß, dass das zu 100% schief geht. Da werde ich schon komisch angeschaut. Aber ich kenne meine Hunde sehr gut. Das wäre eine reine Katastrophe, wenn ich die einfach mal machen lassen würde...

  • Ich kann mir bei dem ein oder anderen vortellen, dass die Besitzer die Probleme spät "bemerkt" haben, aber meine persönliche Erfahrung ist, dass es verdammt wenige Trainer oder / und Hundeschulen gibt, die mit Aussies richtig umgehen können.

    Ich bin ja momentan auf Vereinssuche und davon abgesehen, dass es hier an sich schon wenige gibt, gestaltet sich die Suche mehr als schwer.
    Brooke ist in neuen Situationen einfach noch nicht souverän genug und fiept und bellt dann eben auch schonmal, wenn wir uns einen Hundeplatz anschauen. Bis jetzt wurden wir dann immer als "die dumme Blonde mit ihrem durchgeknallten Aussie" abgestempelt... Das auch ich nicht die Weisheit mit Löffeln gegessen habe und ja auch da hin möchte, damit ICH und mein Hund eben noch viel mehr lernen können, sieht da in dem moment irgendwie keiner.
    Und alles was ich dann so über sie und den Alltag erzähle kauft mir dann eh keiner ab. "Der Hund muss ja seit x Wochen nicht mehr ausgelastet worden sein", weil der jetzt gerade in einer neuen Situation ganz nervös ist. Ich finde das einfach nur schade... Nicht nur, dass keiner helfen will - und hey ich bin für jeden gut gemeinten Vorschlag offen - sondern dass sie einem den eigenen Hund, der im regulären Alltag absolut problemlos und toll ist, auch noch schlecht reden :tropf:

  • Ich hab gerade als Hundeanfänger wahnsinnig lange gebraucht, um meinen (ersten) Aussie zu verstehen. Er wird bald 8 und er macht einen relativ normalen Eindruck. Aber damals bin ich an dem Tier fast verzweifelt, dabei hat er einfach nur so ziemlich alle Baustellen gehabt, die ein Aussie haben kann. Allerdings hat er nie eine ernsthafte Bedrohung dargestellt... Aber überfordert war ich eindeutig. Die Zeit hat es gerichtet, aber wer hat schon solche Möglichkeiten wie ich. Mit Kindern im Haushalt zB wäre es nicht gegangen, keine Chance. Und Trainer, hört mir auf mit Trainern...

  • Brooke ist in neuen Situationen einfach noch nicht souverän genug und fiept und bellt dann eben auch schonmal, wenn wir uns einen Hundeplatz anschauen. Bis jetzt wurden wir dann immer als "die dumme Blonde mit ihrem durchgeknallten Aussie" abgestempelt...

    Das tut mir echt so leid für dich :verzweifelt:

    Ich finde das einfach nur schade... Nicht nur, dass keiner helfen will - und hey ich bin für jeden gut gemeinten Vorschlag offen - sondern dass sie einem den eigenen Hund, der im regulären Alltag absolut problemlos und toll ist, auch noch schlecht reden

    Das kommt sowieso oft vor. "Da haste aber auch gut mit zu tun" oder "Oha...die/der ist ja nicht ohne". Ständig. Und man selbst denkt sich "Ja nee..eigentlich sind wir ziemlich cool miteinander". Darfst du aber nicht persönlich nehmen. Genau das meine ich mit dem dicken Fell und damit, dass eigentlich nur der Halter genau weiß, wie der Hund ist. Mal abgesehen davon, dass solche Momentaufnahmen überhaupt nichts über das verhalten irgendeines Hundes aussagen, finde ich diese Auslastungsgeschichte immer echt witzig. Das scheint für die Meisten Nicht-Aussiehalter immer der Weisheit letzter Schluss zu sein. Beschäftigen, beschäftigen, beschäftigen...Den Fehler machen dann ja auch manche. :fear:

    Man darf sich halt nicht alles so zu Herzen nehmen, muss sein Ding durchziehen und irgendwie eine merkwürdige Form eines "Von sich selbst überzeugt Seins" entwickeln. Aber dann ist man ja wieder arrogant und weiß alles besser...schmaler Grad :D #

    Ich würde sowieso nicht bei einem verein trainieren wollen, der Hund-Mensch-Teams sofort einen Stempel aufdrückt. Würde ich denen so sagen und weitersuchen.

  • Dem Aussie wird eben sein nettes Äußeres immer wieder zum Verhängnis. In meinem Umfeld erlebe ich es auch immer wieder, dass ein Aussie nicht ernst genommen wird und immer nur die positiven Eigenschaften hervor gehoben werden. Von Schutz- und Wachtrieb will immer keiner was hören. Und wehe sie zeigen sich doch mal.
    Barry wird sogar als "falsch" (hinterlistig) wahrgenommen, weil ein so süßer roter Plüschi ja nicht einfach knurren und Leute stellen kann. Egal wie oft ich drauf hinweise, dass der sein Grundstück bewacht und es dabei ernst meint. Bei einem DSH wird immer nickend daneben gestanden,"der muss ja schließlich bewachen."

    Bei den Notaussies habe ich mich damals auch gerne mal umgesehen, aber 99% flogen raus, weil sie nicht mit Katzen und/oder Kleintieren klar kamen. Ich habe mich allerdings oft erschrocken, dass viele Hunde wegen Verhaltensweisen abgegeben wurden die für Barry völlig normal sind bzw. die wir mit Management oder Erziehung gut in den Griff bekommen haben. Viele Halter scheinen immer noch vollkommen überrascht zu sein, wenn ihr Aussie tatsächlich territorial wird oder stark auf Bewegungsreize reagiert.

  • Hundeplatz ... Trainer ... hört mir auf, ich habe auch Jahre gebraucht, um vernünftige Trainer zu finden. Vom Hundeplatz wurden wir ausgeschlossen, weil das Aussiekind lieber mit meiner großen Hündin bei mir sein und üben wollte, als sich mit einem pöbelnden Pinscherrüden in seinem Alter auf dem Welpenplatz zu kloppen. Ich hab ihn einfach mitgenommen und sah da gar kein Problem drin, aber ich hab dann erzählt bekommen, Hund habe keine Bindung zu mir. Das erschloss sich mir schon nicht und dann kam irgendwann ein Punkt, an dem der Trainer eine schwierige Phase in seinem Leben hatte und völlig abgedreht ist - Hunderasse gewechselt, inkl. eigenen Hunden, und Mittelaltermethoden auf den Platz gebracht. Sein Kommentar dazu: "Jetzt ist hier Schluss mit lustig." Bei mir war schon vorher Schluss, aber das hat mich sehr in meiner Meinung bestätigt. Der andere Privattrainer arbeitet mit Leinenruck und solchen Methoden und das braucht kein Hund. Hundeschule mit "Spielstunde" war ganz gruselig: "Sie müssen den Schutz für ihren Hund aufheben." u.s.w.

    Kurios finde ich bloß, dass viele Leute meine Luna für kreuzgefährlich halten, weil sie "schwarz ist,so aggro aussieht, man das doch sähe, die dominant sei etc.", aber Shadow, der auch schwarz ist und eine deutliche Körpersprache hat, dieselben Leute unterstellen, dass der doch gar nicht böse werden könne. Dabei ist meine Luna eine Schaf und Shadow hat eine große Individualdistanz, die er aussietypisch "verteidigen" würde, wenn man ihn ließe.

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