Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Anja, die Symptome kann man hier nachlesen, ist eine Menschenseite, aber die geben oft mehr her, weil die Hunde bei vielen Symptomen kaum mehr als "allgemeines Unwohlsein" merken lassen, so dass man sie nur schwer zuordnen kann:
    http://www.medizinfo.de/endokr…yperparathyreoidismus.htm


    Janosch ist 12,5 Jahre. Durch eine bei Autoimmun-Thyreoditis aufgetretene SD-Unterfunktion hat er grauen Star auf einem Auge und eben die Nebenschilddrüsengeschichte. Er läuft noch gern und ist auch sonst recht munter, hat aber seit etwa 4 Wochen immer mal wieder einen Tag dazwischen, wo ihm etwas weh zu tun scheint. Die Niere/Blase sind es nicht - die sind frisch geschallt, der Urin ist unauffällig, also können es entweder diffuse Bauchschmerzen sein, oder aber Muskelschmerzen, wie es im Link auch beschrieben ist. Herzrhythmusstörungen im Sinne von einem ständigen Wechsel zwischen sehr langsamen, normalem und recht schnellem Herzschlag hat er mittlerweile auch - das macht ihm aber kaum Beschwerden. Janosch ist glücklicherweise ein Hund, der sofort "Bescheid gibt", wenn es ihm nicht gut geht. Heute sollten die Nierenwerte und das Calcium da sein, das haben wir gestern abgenommen, um einfach einen Verlauf zu sehen. Wenn die Niere einknickt, was ich vermute, da er etwas mehr trinkt und pieselt als sonst, ist es gut zu wissen. Groß was dran ändern können wir nicht - evtl. noch die Nieren-Schonkost etwas anpassen und die SUC-Therapie, die er seit Diagnose bekommt, noch intensivieren und den Magen unterstützen. Ihm macht die derzeit wöchentliche Spritze glücklicherweise nichts aus.


    Er ist halt in allem langsamer geworden, ist in der Hinterhand manchmal etwas wackelig und fällt auch ab und an mal hin, wenn er etwas schnellere Aktionen durchzieht - beim Rennen über unebenes Gelände, etc. Er frißt total gern, auch die moderate Nierenschonkost, wir füttern ja frisch und ist als Podenco drinnen halt überwiegend unter seiner Kuscheldecke anzutreffen. :lol:


    Manchmal hadert man mit sich - die Diagnose war ja im Grunde ein Zufallsbefund beim jährlichen Oldie-Check, der etwas früher als geplant ablief, weil das eine Auge so rasch eingetrübt ist. Das Calcium war zu hoch und die Nierenwerte einen Hauch angestiegen. Da ging dann die Ursachenforschung los. Da wir aber eh gar nicht viel machen konnten - die einzige Therapiemöglichkeit wäre eine operative Entfernung der Adenome gewesen, was wir Janosch aber aus verschiedenen Gründen nicht zumuten wollten, auch wenn mein ITS-Schwester-Herz natürlich bei soetwas der Schulmedizin zugeneigt ist, ging und geht es im Wesentlichen darum, mögliche Beschwerden rechtzeitig erkennen zu können, um es Janosch möglichst bequem und angenehm zu machen. Wenn man weiß, was da auf einen zukommen kann, ist das für jemanden mit meinen Wesenszügen leichter. Für Janosch selbst macht es wohl keinen großen Unterschied - außer, dass vermutlich seine Niere eher eingebrochen wäre.


    Alles in allem sind die 4 Hunde-Oldies hier aber eine lustige Truppe, in der jeder so seine liebenswerten Schrullen hat. So überwiegt der schöne Teil den Teil deutlich, der von sich Sorgen machen und die Dinge zu akzeptieren, wie sie sind, geprägt ist.


    LG, Chris

  • Danke für deine Antwort und die Infos :gut:
    Das mit dem diagnostizieren find ich mit das schwerste überhaupt wenn der Hund mal was hat. Bis jetzt bin ich an noch keinen TA gekommen der das wirklich kann und die nötigen Schritte empfiehlt/einleitet. Bei Nele wurde zum Beispiel noch nie die Niere geschallt, obwohl das ja recht leicht möglich sein müsste.




    Nele macht mir etwas Sorgen. Seit heute pinkelt sie nur recht wenig. Entweder schlägt das SUC an (was ich nicht glaube) oder es ist Zufall (vielleicht) oder sie trinkt weniger, was dann wohl ein Hinweis drauf wäre, dass es nicht mehr lange dauern kann. Nicht fressen ist das eine, aber nicht trinken bei den Nieren...
    Schlimm finde ich auch, dass sie total nach den Leckerchen giert (getrockneter Fisch), ich ihr die aber nur begrenzt geben kann, weil sie sonst wieder Durchfall bekommt und dann gehts ihr noch schlechter. Mogen brate ich ihr mal ein Fischfilet und mach Nudeln, vielleicht mag sie das auch. Eier sind langsam wieder out.



    Wie gehts den anderen Oldies? Ich hoffe gut. So ein positiver Bericht wär auch schön :D

  • Arme Nele :verzweifelt:


    Positiver Bericht kann ich leider nicht bieten.
    Wir haben uns entschlossen, Helena, wenn kein Wunder geschieht, am Montag gehen zu lassen. Ihr ging es gestern, dank der Medikamente vom Arzt, recht gut, aber ihr Körper kann nicht mehr wirklich. Nach dem Wälzen (seid Wochen das erste Mal, dabei ist das eine gewohnheit von ihr. Normal sind mehrmals täglich) gestern kam sie kaum mehr hoch. Heute scheint es wieder eher schlechter zu gehen. Der Bauchumfang nimmt wieder mehr zu.
    Ich habe das Gefühl, das es jetzt gut ist. Die kurze Zeit lassen uns die Medis noch, um sämtliche Zweifel (die wird man wohl nie los, also die meisten) auszuräumen.

  • Romina, das tut mir sehr leid. Und doch ist es irgendwie auch eine gute Nachricht, in dem Sinne, dass Du sehr gefaßt klingst - denn ich denke, dass die Akzeptanz die wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass wir unsere Hunde ruhig und friedlich vorauslaufen lassen können. Ist zu verstehen, was ich meine? Es ist schwierig, bei solch einem schwierigen Thema die richtigen Worte zu finden.


    Ich wünsche Euch noch ganz besondere Momente miteinander. Kannst Du Dir frei nehmen?


    LG, Chris

  • Ich arbeite momentan von zu hause.
    Ich wechsel grad von gefasst zu absolutem Nervenzusammenbruch.
    Ich denke, mit den richtigen Medis könnten wir es noch eine Woche oder mehr rausziehen, aber ich muss mich auch immer fragen, will ich das für sie? Ich seh ihr ja an, das es ihr nicht wirklich gut geht.
    Leider ist es ja so, das es nicht mehr besser wird. Es wird stetig weiter bergab gehen. Sie baut täglich mehr ab. Die K1 Gabe mussten wir auch schon erhöhen.
    Ich hoffe ehrlich gesagt, das wir bis Montag wirklich noch Zeit haben :( : .

  • Oh nein Romina,


    ich weiss gar nicht was ich schreiben soll. Ich durfte Helena ja kennen lernen. Sie ist ein Sühlhund.


    Irgendwie erinnert mich das sehr an Laila.....


    Ich drück dich ganz doll.

  • Danke, Chris und Ziggy.
    War eben beim Tierarzt um den Montag zu besprechen. Sie sind, so hab ich das Gefühl, froh um die Entscheidung und haben den Termin vorverlegt, damit sie genug Luft haben. Auch wenn jetzt früher was passiert, nehmen sie sich Zeit.
    Jetzt hat das alles so was offizielles. Ich fühle mich einfach nur schlecht.
    Einerseits weiß ich, das sie nicht mehr kann und auch nicht so wirklich will, dann schau ich sie an und suche nach etwas was sagt, da ist noch was, was mir sagt es ist zu früh.

  • Ich weiß nicht genau, was ich dazu schreiben soll. Es tut mir nur so Leid :( :

  • Was mir immer sehr hilft, ist, dass ich nicht über das Sterben an sich entscheide - das hat irgendjemand/irgendetwas schon längst getan. Aber wir können das WIE beeinflussen - und das ist oft sehr wichtig. Dieses Hin und Her mit den kleinen und großen Zweifeln, ich nenn das die "Eier-Phase", habe ich bisher jedes einzelne Mal erlebt - es war wirklich so, dass in dem Moment, wo es richtig war, das Tier einzuschläfern, diese Zweifel, das Unbehagen und alles weg waren und sich alles traurig natürlich, aber einfach ok angefühlt hat.


    Kommt der TA denn heim zu Euch?


    LG, Chris

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