Club der (Hunde-)Altenpfleger & Altenpflegerinnen - Teil 2

  • Hallo!


    Stichwort: Fressdemenz! Haben eure Oldies das auch und wenn ja, was macht ihr dagegen?
    Kann man überhaupt etwas machen, ich befürchte fast das nicht.
    Hört sich vielleicht für diejenigen, deren Hunde das nicht haben, lustig an, ist aber gar nicht witzig.
    Ich habe Sam die ganzen Jahre immer nach dem großen Morgenspaziergang gefüttert und abends
    gegen 19:00 Uhr das zweite Mal.
    Er hat die ganzen Jahre immer zweimal am Tag gefuttert.


    Jetzt im Alter habe ich das Verfahren leicht geändert, morgens gibt es eine kleine Runde zum Pinkeln und K..cken.
    Dann gibt es was zu Futtern.
    Danach kommt in der Regel die große Runde, entweder vormittags oder nachmittags, je nachdem wie ich arbeiten muß.
    Abends hat sich nix geändert.
    Das Problem: mittlerweile will er dauernd futtern, fast jedesmal wenn wir draußen unterwegs waren und wieder reinkommen.
    Er ist dann total aufgeregt und völlig entsetzt wenn ich ihm nix in den Napf tue.
    Er schmatzt und rennt hin und her und - ja man könnte sagen er nervt :roll: .


    Ich habe schon überlegt dem Opa ein drittes Mal, gegen Mittag eine Kleinigkeit zu reichen.
    Nur befürchte ich das das nicht hilft, weil er nachmittags ja auch spazieren geht.


    Habt ihr Ideen für mich?
    Oder wenigstens tröstende Worte?
    LG Falynn

  • Eine Idee habe ich leider nicht.
    Aber ich kenne dieses Problem auch.


    Sally bekommt auch morgens eine Ration und Abends. Wurde nie verändert. Jetzt nervt sie ab und zu auch Mittags oder manchmal sogar eine Stunde nach dem Fressen.
    Hunger dürfte sie auch nicht haben. Wir haben an der Ration bzw. an ihrer Aktivität nichts geändert.


    Jedoch hat Sally das auch oft mit Spaziergängen.
    Wir waren draußen spazieren und nach kurzer Zeit rennt sie wieder zur Tür.
    Wenn man dann mit ihr in den Garten geht, weil man denkt sie müsse mal, bleibt sie einfach stehen und rührt sich nicht vom Fleck...


    Bei uns ist es zum Glück noch nicht täglich so, aber man merkt, dass sich die "Vorfälle" häufen.


    Vielleicht sollte man das mit der zusätzlichen kleinen Mittagsfütterung mal versuchen. Aber ob es hilft weiß ich auch nicht :???:

  • Ich habe mir ja angewöhnt, es mir leicht zu machen, mit den Altersmerkwürdigkeiten. Ändern kann man die Herrschaften ja sowieso nicht mehr :roll: Was hältst du denn davon, die tägliche Futtermenge einfach durch die Anzahl der Gassigänge zu teilen und Sam dann eben nach jedem Gang was zu geben? Dann ist er nicht mehr entsetzt, dass es nix gibt :headbash:

  • Würde ich auch machen.


    Mehrere kleinere Portionen sind eh besser für die alten Hunde und so ersparst du euch beiden viel Stress.
    Viel mehr Aufwand ist es auch nicht.

  • Zitat

    Ich habe mir ja angewöhnt, es mir leicht zu machen, mit den Altersmerkwürdigkeiten.


    Das ist wohl auch die nervenschonendste Variante... :lol:


    Unser Sid hat zum Schluss ja sogar bis zu 6 x tgl. Futter bekommen - wegen seiner Lebergeschichte und wegen sehr häufiger Verdauungsprobleme. Der hat vorher 1 Stunde im Vorfeld angefangen "Bescheid zu geben", dass ja jetzt, gleich, jeden Moment, aber jetzt wirklich ganz bald, wieder Futter-Zeit ist. Und auch er hat irgendwann nach jedem Rausgehen erwartet, dass nun aber wieder was zu Futtern fällig ist. Wir haben ihm dann einfach einen kleinen Haps in seinen Napf gegeben und gut war. (Zumindest für ne Stunde... :D )


    Da ist man schon froh, wenn man nette Nachbarn hat, die für einen betagten Hund Verständnis aufbringen. Aber ich schätze mal, auf dem Dorf hat man es da eh etwas leichter.


    Die "ritualisierten Abläufe" im Alter kann man sich aber auch manches Mal wirklich gut zunutze machen. Wir nennen das mitterweile "reseten". Wenn unsere Omi nicht zur Ruhe kommen kann abends, z. B. und wir den Grund nicht herausfinden können, starten wir die Abendabläufe noch mal neu - reset - dann gehts nochmal kurz zum Pieseln raus, es gibt noch ein Betthupferl, die Zähnchen werden nochmal mit Platinum eingeschmiert, dann wird noch ein paar Minuten gekuschelt...und nach dem "Reset" klappts dann auch mit dem Einschlafen. :D


    Das war schon bei der Jenni-Omi so - da ging es mehr ums Pieseln abends, das hat beim Sid geholfen und funktioniert auch jetzt bei der Doba-Omi.


    LG, Chris

  • Chris, das klingt ja total niedlich, wie Kind ins Bett bringen :smile:



    Zitat

    Das ist wohl auch die nervenschonendste Variante...


    Definitiv, denn ändern kann ich ja eh nichts mehr. Teddy hat fast alle Kommandos vergessen, bin ich denn doof und versuche, einem dementen Hund alles wieder beizubringen? Nö. Ich hab schon zweimal über mehrere Monate hinweg Oppi das Alleinebleiben neu beigebracht. Dann kam der nächste Demenzschub und tataaa, alles wieder weg, zurück auf Null :gott: Da lass ich mich lieber auslachen, mit meinen präparierten Müllbeuteln, die dem Hund vorgaukeln, dass ich Müll wegbringe und nicht 6 Stunden weg sein werde.


    Ich lass mir von meiner Oma ja auch jedes Mal wieder das Selbe erzählen. Die Oma einer Freundin isst jeden Tag Salzkartoffeln, weil sie nicht weiß, dass sie sie gestern schon hatte. So sind sie halt, die alten Leutchen.

  • ... ich kann jetzt nicht mehr in eurem thread mitreden, leider. mein mädchen ist vor 6 monaten im alter von 18 1/2 jahren gestorben, sozusagen von heute auf morgen. wenn ich dieses forum schon früher gekannt hätte, hätte ich sicherlich viel untersützung erhalten können. liebe grüße

  • Nun ich scheine hier wirklich nicht die einzige zu sein mit einem fressdementen Hundesenior.
    Das finde ich schonmal beruhigend ;)
    Ich schätze ihr habt recht, die nervenschonenden Varianten gefallen mir persönlich auch am besten!


    Sam wird es wohl auch gefallen, wenn er mehrmals täglich Futter bekommt :smile:
    Ich hoffe nur mein Mann hält sich beim Füttern dann auch an die vorgegebene Menge Trockenfutter,
    er meint ja so schon immer das die Portionen zu klein sind
    (für so einen großen Hund, guck mal wie leer der Napf ist..., kein Wunder das der arme Hund noch Hunger hat...Männer!!!!)
    Sam war auch schon immer total verfressen und absolut gut mit Leckerchen zu bestechen.

    Mein Hundeopa ist glücklicherweise ansonsten noch recht pflegeleicht was seine Altersmarotten angehen.
    OK, Anwandlungen von Altersstarrsinn haben wir hier natürlich auch,
    wenn er nicht mehr laufen will, wird er zum Felsen.


    Vielen lieben Dank für eure Tipps, ich werde das ab sofort ändern und ihm dann doch nach jedem größeren
    Spaziergang eine kleine Portion Futter geben.
    Das sollte dann erstmal dreimal täglich sein, hoffe das reicht auch.


    LG Falynn

  • Ich würde das geschilderte Verhalten, glaube ich, nicht Fressdemenz nennen.
    Mir scheint es bei den Hochbetagten eine gravierende Veränderung des Stoffwechsels zu geben, die sie auch außerhalb der gewohnten Zeiten sehr gierig macht.
    Das Futter wird nicht mehr in vollem Umfang aufgeschlossen und dem Organismus zur Verfügung gestellt.
    Ich glaube, der Hunger ist nicht eingebildet. ;)
    Ich würde auch mehrmals füttern und vielleicht einen Tick mehr Hochwertiges.


    Friederike

  • Der Begriff Fressdemenz war nun wirklich nicht böse gemeint!
    Damit wollte ich ausdrücken wie mein Opi sich benimmt, nämlich so als würde er vergessen haben,
    das er schon gefuttert hat. Ich kann natürlich nicht ausschließen, das er tatsächlich mehr Hunger hat!
    Es macht aber rein von seinem Verhalten her mehr den Eindruck von Vergesslichkeit.
    Da schien mir der Begriff halt passend.


    Nicki
    Das mit Deinem Mädchen tut mir leid!
    Auch wenn 18 1/2 Jahre ein Stolzes Alter ist, das tröstet nicht wirklich.
    Hier Erfahrungen auszutauschen ist wirklich eine feine Sache., zumal wenn man zum ersten Mal einen Hundesenior betreut.


    Lg falynn

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