Örtliche Betäubung beim Hund?

  • Da ich noch nichts so Richtiges als Antwort gefunden habe, frage ich nochmals nach:

    Lili hat auf der rechten Brustseite einen Knubbel, etwa so groß wie ein kleiner Fingernagel (ich denke, das ist eine Warze, alter Insektenstich, oder so was, sieht zumindest nicht bedenklich aus). Nachdem sie sich nun schon mehrmals daran gekratzt hat, ist inzwischen eine Kruste drauf und ich befürchte, dass sich das entzünden könnte. Also haben wir am Freitag einen Termin in der Tierklinik und ich denke, der Knubbel sollte entfernt werden.

    Nun aber meine Fragen, auf die ich noch keine richtigen Antworten gefunden habe. Ich will sie ja nicht wegen so einer Kleinigkeit in Vollnarkose legen lassen (es sei denn, es wäre was wirklich Ernstes, aber das glaube ich erstmal nicht). Hat jemand schon mal seinen Hund örtlich betäuben lassen? Wie läuft das ab? Wie lange dauert das? Merkt der Hund an der betrefffenden Stelle dann wirklich nichts mehr? Werden kleinere Wunden getackert, genäht oder geklebt? Vielleicht lässt sich das ja mit Medikamenten behandeln, aber da der Keks Morgens alleine sein muss, fürchte ich, dass sie sich Salben oder sowas ablecken würde.

    Generell lässt sie sich beim Tierarzt eigentlich alles gefallen, da muss ich mir eigentlich keine Sorgen machen. Also, hat jemand von Euch sowas schon mal unter örtlicher Betäubung entfernen lassen und kann mir erklären, wie das abläuft und auf was ich achten muss?


    Gruß
    Lilibeth

  • Ich habe bei Chica letztes Jahr einen (gutartigen) Tumor am Hinterlauf wegoperieren lassen. Mittlerweile war der auf 5DM Stück Größe (kennt die noch jemand ;-) ) angewachsen und wurde beim Liegen aufgescheuert.

    Da er in der oberen Hautschicht war, "nur" herausgeschnitten wurde und die Wunde in mehreren Lagen vernäht werden mußte, wollte ich keine Vollnarkose.
    Lediglich das Hinterbein wurde großzügig betäubt, der Hund auf die Seite gelegt, ich war die ganze Zeit dabei und Madame war tapfer, hat nicht gejammert und auch nicht gezuckt oder das Bein weggezogen.
    Scheinbar war es völlig taub.

    Danach die übliche Schonung, aber natürlich kein Vergleich zu einer Vollnarkose.

    In dem Fall war aber deutlich, daß nur oberflächlich Gewebe entfernt werden mußte. Wie es aussieht, wenn etwas tiefer sitzt ... !?

    Gruß, staffy

  • Hallo,

    ich war neulich dabei und habe geholfen als eine bekannte TA von mir das bei einem Hund so gemacht hat. Der hatte 2 kleine Knubbel am Hinterbein, die raus mussten und diese wurden auch nur lokal betäubt.
    Wichtig ist, dass der Hund ruhig hält und sich gut festhalten lässt -immerhin wird da mit Skalpell hantiert und hinterher genäht.
    Die TA sagt auch immer, die beste Vollnarkose ist die die der Hund nicht braucht ;) .

    Achja, einen Zahn ziehen stelle ich mir auf diese Weise allerdings eher schwierig vor. Zumindest eine leichte Sedierung so dass der Hund "pennt" ist da meiner Meinung nach schon nötig.
    Kommt natürlich auch drauf an wie locker der Zahn bereits ist und wo er liegt.

  • Zitat


    Achja, einen Zahn ziehen stelle ich mir auf diese Weise allerdings eher schwierig vor. Zumindest eine leichte Sedierung so dass der Hund "pennt" ist da meiner Meinung nach schon nötig.
    Kommt natürlich auch drauf an wie locker der Zahn bereits ist und wo er liegt.

    Das ist ein unterer mittlerer Zahn der tief abgebrochen ist. Und ja - er bekommt Vollnarkose / Sedierung, wenns nachher doch schwieriger ist mit dem ziehen bin ich auf der sicheren Seite und Hundi bekommt nix mit. ;)

  • Das ist wirklich keine große Sache. Musst dir ungefähr vorstellen wie beim Zahnarzt. Ein paar Milliliter Lokalanästhetikum werden rund um den "Knubbel" herum gespritzt, einige Minuten warten und schon merkt sie an der Stelle nullkommagarnix. Normalerweise kommt da nach der Entfernung dann ein Fadenheft drauf, sprich max. 4 Stiche.
    Klingt wie du's beschreibst am ehesten nach ner kleinen Warze oder evtl. auch einer verstopften Talgdrüse. Was Schlimmes steckt bestimmt nicht dahinter.

  • Danke schon mal für die Antworten, das beruhigt mich etwas. Tja, wie sieht das aus... Kennt Ihr den Ausdruck "wildes Fleisch"? Ich hatte sowas mal am Hals, kleine Hautfädchen, die von selber nicht mehr weggehen (und wenn man daran rumzippelt, tut es weh). Mein Hausarzt hat die damals mit Strom "atomisiert", das hat auch nicht weh getan. So ähnlich sieht das bei Lilli auch aus, nicht dunkel oder schwarz, sondern wie ein Stück verlängerte Haut, jetzt allerdings mit Kruste drauf vom Kratzen. Also ich denke jetzt auch erst mal an nichts Schlimmes (Gott bewahre), aber ich glaube, ihr ist das auch irgendwie unangenehm, deswegen fahren wir ja Freitag in die Tierklinik. Ich bespreche das auch genau mit dem TA, aber ich wollte mich schon vorher ein bisschen schlau machen.

    Gruß Lilibeth

  • Dusty hatte damals auch sowas wie ne Warze am Oberschenkel, die wir haben wegmachen lassen. Sie war knapp 6 Monate oder so.
    Da sie kurz vorher schon ne Vollnarkose hatte, die sie echt beschissen vertragen hat, habe ich die Vollnarkose bei der Warze verweigert.
    Der TA war erst sehr skeptisch, von wegen der Hund bleibt doch nicht still liegen, aber dem war nicht so.
    Sie hat gelegen, wurde vorne gekrabbelt und hinten wurde geschnippelt. :D

  • Kurzes Update für Interessierte:

    Der Knubbel war wirklich so eine Art Warze. Die TAin hat Lili dann in den OP-Bereich mitgenommen, dahin durften wir nicht mit (stellt Euch ein Hundegesicht mit suppentellergroßen Hundeaugen vor, aaahhhhhhhh mein Herz). Kurze örtliche Betäubung, weggeschnipst und gut war. Das hat nicht mal eine Zigarettenlänge gedauert. Anschließend schleifte Hundi die Tierärztin in unsere Richtung und freute sich wie Bolle. Schönes Bild! Also alles halb so wild, aber man macht sich immer selber bekloppt.

    Gruß Lilibeth

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