ständiges Ziehen an der Schleppleine

  • Hallo Foris

    ich habe ein Problem mit einem Gassihund:

    Lenny
    -ca. 10 Monate alt
    -griechischer Mix (vermutlich Dackel mit drin)
    -seit 6 Monaten bei seinen neuen Besitzern

    bekommt von seinen Besitzern weder Grenzen noch konsequente Erziehung und wird recht oft bei mir "geparkt". Er ist draußen völlig aus dem Häusschen und alles ist spannender (klar bei einem 10 monatigen Junghund :roll: ), deswegen läuft er bei mir nur an der Schlepp, denn der Hund ist WEG wenn man die Schlepp loslässt.

    Ihn interessiert nicht nur ich nicht, sondern auch kein Futter (selbst Leberwurst nicht :muede: ), kein Spielzeug und auch sonst nichts. Man muss ihn quasi einfangen wenn man die Schleppleine loslässt. Das ist auch bei seinen Besitzern so. Ist zwar sehr schade für den Hund, aber ohne die Mitarbeit der Besitzer wird dieser Hund so wohl erstmal keinen sitzenden Abruf lernen.

    Lange Reder kurzer Sinn, er zieht an der Schleppleine wie ein Ochse! Hab ich ihn an der kurzen Leine läuft er mittlerweile ganz ordentlich. Bei mir zumindest...ich seh jedesmal wenn sie ihn abholen wie der kleine Hund die Besitzer die ganze Straße runterzerrt :roll: Aber Schlepp ist für ihn gleich Freilauf und 10m reichen eben nicht :verzweifelt:

    Was ich bisher versucht habe: Wie bei der Leinenführigkeit vorzugehen, also stehenbleiben und Richtungswechsel, dann belohnen für lockere Leine, aber bringen tut das alles nix. Er sieht einen Hund, hängt in der Leine und Hirn ist ausgeschalten...

    Vorschläge und Ideen? :D

  • Huhu,

    wenns an kurzer Leine klappt, langsam die Leinenlänge erhöhen, ihn halt ansprechen, bestätigen, etc.

    Wenn du ihm plötzlich 10m gibst anstatt 1m, klar dass er damit "überfordert" ist und alles andere spannender findet.

  • Womit läßt er sich denn bestätigen? Futter ist nicht interessant genug, schreibst Du. Kannst Du ein "Superspieli" einführen?
    Ich arbeite beim Aufbau der SL und des Freilaufs immer viel mit Blickkontakt-Bestätigung. Das funktioniert super, aber in meinem Fall halt mit Futter.

  • @Manuu: Das mit dem Leine länger machen ist glaub ich ein ganz guter Ansatz...so rum hab ich noch gar nicht gedacht :roll:

    CorinnaS: Ich habe leider noch nichts gefunden was diesem Hund wirklich was bedeutet...Futter wird gern genommen, Spielzeug auch aber nur wenn eben gar nichts anderes Spannendes da ist :???:

  • Hallo Riann!

    Habe hier mein Getier sitzen, das zuerst auch nicht so echt mit der Schlepp wollte... ich habs dann nach dem Kosmos Hundeprogramm gemacht, sprich: Wenn dabei ist, jede Sekunde in die Leine zu rennen, sofort umdrehen und in andere Richtung gehen bis er auf deiner Höhe ist. Kann gut sein, dass man erstmal tagelang nicht weiter als 100 m kommt :headbash: Das Programm empfiehlt auch erstmal nur ne kurze Schlepp. ich habe mit 5m angefangen, bei deinem Exemplar dürften schon 3m reichen?
    Naja, alles in allem ging das aber nicht so richtig voran.... Da wir noch andere Baustellen haben, gönnen wir uns seit einiger Zeit ne super Trainerin. Für sie gehören Schlepp und Handfütterung - zumindest für einige Zeit und je nach Hund - zusammen. Deshalb bekommt der geliebet Hund nur noch Futter auf ein erfolgreiches "Komm". Und zwar nur das "Komm", alles andere wird verbal belohnt, weil wir zunächst diesen Befehl "eintrainieren". Knut ist auch einer, der nicht/kaum auf Futter reagiert und seine ehem. Straßenhundfreiheit lieber zurück gewinnt als Leberwurst zu fressen.Aber es klappt jetzt sehr gut, muss ich sagen.

    Klar, dass dieser Schritt für deinen Gassikumpel noch zu weit ist, auf "Komm" belohnt zu werden. Außerdem würde ich Handfütterung nie mehr ohne prof. Anleitung machen, da ich es in vielen kleinen Details falsch gemacht hatte. Deshalb mein Vorschlag: Vielleicht gibts ne gute Trainerin in der Nähe, die mal für ein, zwei Stunden mit euch SL und Handfütterung einübt, ansonsten telefonisch zur Seite steht?

    Ich drücke die Daumen ;)

  • Moin,

    ich hab ja auch so einen spanischen Streuner, der immer noch Probleme mit der Leinenführigkeit hat..... Leine ist für ihn einfach nur doof, und obgleich er drinnen ein sehr führiger Hund ist, draußen ist alles abgemeldet. Jetzt, fast drei Jahre später hört er schon hin und wieder (an der Leine) und, wenn mir diese mal aus der Hand flutscht, kommt er in unübersichtlichem Gelände und schaut wo ich bleibe - aber er kommt nicht so nahe, das ich ihn packen kann, es sei denn ich hocke mich hin und schaue ganz interessiert zu Boden, das lockt meinen alten Hund dazu und den jungen dann auch..... Neugier kann gefährlich sein. :D

    Längere Leine geht vermutlich nicht, da würde er nur mit mehr Schwung reinlaufen..... wir haben alles probiert, Hundeplatz, Training, stehen bleiben, umdrehen (5 Tage lang nur 20 mtr. weit :headbash: ), Richtungswechsel, nicht willkürlich, sondern gezielt, also nicht jetzt mal dies und dann was anderes, sondern das Ganze konsequent durch, über einige Tage - geholfen hat wirklich nix.....

    Mittlerweile trägt er ein Antiziehgeschirr, dessen Öse sich vorn an der Brust befindet, ich achte sehr auf ihn und im passenden Moment, wenn er mal wieder in die Leine rennt wie blöde, kommt kurz vor dem Ruck ein deutliches "Nein!" von mir, er könnte noch bremsen, was er mittlerweile hin und wieder macht. Dies Geschirr wirkt so, das es ihn schlichtweg von seinem Ziel abzieht, rennt er rein, steht er quer - und das findet er ganz schrecklich..... es wird immer seltener, das er rein rennt wie bescheuert. Und immer öfter hört er auch auf mich.

    Ich bin kein Freund von solchen Hilfsmitteln, aber nachdem ich Schulterschmerzen hatte, grad in Schweden wo es wohl mehr Wild als Blaubeeren gibt, raste mein Hund alle 5 Sekunden wie bescheuert in die Leine..... und nur bei Fuß gehen, geht ja leider auch nicht...... keiner wollte mehr mit ihn raus - mit diesem Geschirr geht es, auch in Schweden.

    Zwei Trainerinnern haben bei ihm aufgegeben, "es gibt manchmal solche Hunde, da könne man nichts machen, vielleicht über die Zeit mit viel Geduld....." und so wird es bei uns auch über die Zeit mit viel Geduld..... wie gesagt, bald ist er drei Jahre bei uns (er war auch so zwischen 8 und 10 Monaten alt) und es gibt tatsächlich Spaziergänge, in denen er sich nicht mehr regelmässig aufhängt.

    Viel Erfolg Sundri

  • Danke für eure Antworten!

    Also Trainer und co kommt gar nicht Frage zumindest nicht für mich...schließlich verdiene ich Geld mit dem Tier und will es nicht ausgeben. Versteht mich nicht falsch, ich arbeite mit ihm gerne und ausgiebig, aber er ist einfach nicht mein Hund und Abends geht er zurück nach Hause und die Sache ist gegessen.

    Handfütterung ist aus dem selben Grund leider nicht möglich (wäre auch einer meiner Ansätze gewesen) aber er kommt bereits gefüttert zu mir und bekommt Abends zu Hause wieder was.

    Die Sache mit dem Specialgeschirr ;) finde ich interessant...vor allem weil ich gar nicht sooo sehr das Reinrennproblem habe sondern eher dass er die Schlepp konstant auf Zug hält. Das ginge ja dann nicht mehr :D muss ich mal ausprobieren (nen zweiten Ring provisorisch vorne am Geschirr anzubringen sollte ja nicht so die Kunst sein)...und sei es nur um ihn mal ein bisschen zu verwirren :fies:

  • Ja schon...seine Besitzer lassen ihn meistens ohne Leine laufen, die fangen ihn eben wieder ein. Ich lasse die Schleppleine nur los wenn er sich gut abrufen lässt (an der Leine).

    Das ist aber leider sehr selten.

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