IBD, chronisch entzündliche Darmerkrankung

  • @Trixie03 wie bekommt man denn IBD ohne Magenspieglung bzw. Biopsie heraus?

    Durch Ausschlussverfahren, so hat es zumindest unsere TÄ gemacht und sie hat viel Erfahrung mit dieser Krankheit, ihr Hund leidet z.B. auch darunter. Die Symptome von Trixie lesen sich aber auch fast wie im Lehrbuch.
    Wir haben alle möglichen Kot- und Blutuntersuchungen gemacht, vom Blut her kann man es zwar nicht 100 Prozentig feststellen, aber es gibt wohl Werte die daraufhin deuten. Bei einer Biopsie kann man es ja auch nicht 100% feststellen und das wollte ich Trixie einfach nicht zumuten.

  • Das ist eben mein Problem, Alana verträgt gar nichts mehr :omg:

    Als es bei uns wegen IBD mal so weit war, hab ich einfach gegeben, was irgendwie ging, egal wie 'unheilig' es war: viel Brot (das mochte mein Hund sehr), Kartoffeln, einfach sehr häufig und in ganz kleinen Mengen. Ich hatte den Eindruck, dass ihm hochdosierte Enzyme (der Marke Creon aus der Apotheke) ein wenig geholfen haben. Und natürlich Kohletabletten in reichen Mengen. Wenns gar nicht mehr ging, Schmerzmedikamente. Was ich aber vorausschicken muss: der Hund hatte zwar wohl eine IBD, später fanden wir dann aber heraus, dass er auch noch unter einem Herzfehler litt. Nachdem dieser operativ behoben worden war, hat sich die Darmsache - obwohl ursprünglich von den Tierärzten als völlig ausgeschlossen bezeichnet - doch merklich verbessert.


    Zweierlei habe ich daraus gelernt: erstens, dass solche IBD-Geschichten manchmal mit ganz anderen körperlichen Problemen Wechselwirkungen eingehen und gewisse andere Symptome dadurch verschleiern oder verstärken. Zweitens, dass auch Tierärzte diese Wechselwirkungen kaum abschätzen können und es sich lohnt, nicht aufzugeben.


    Wenn ich mit Futter abgewechselt hab, wars bei unserem Hund ein bisschen weniger schlimm. Fleisch habe ich so wenig wie möglich gegeben, häufig ganz weggelassen, stattdessen z.B. Joghurt, Käse, oder was auch immer er eben vertrug. Alles nur gekocht (hab eine Weile selbst gekocht) und dann eben auch Hill's z/d gegeben, bis mir von der Klinik dann auch Exclusion Diet (ein italienisches Produkt, die Firma heisst Dorado), empfohlen wurde. Gemüse oder gar Früchte oder irgendetwas in roher Form verschlimmerten die Symptome nur.


    Ich sollte möglichst eine Fleischsorte nehmen, welche der Hund noch nie hatte. Ich war erst sehr skeptisch, aber dann äusserst positiv überrascht. Das war wirklich der Durchbruch bei unserem Hund. Zunächst erhielt er nur das Feuchtfutter in Dosen, dann ging plötzlich auch das Trockenfutter - obwohl das vorher jahrelang und durch alle probierten Marken durch völlig unmöglich gewesen war.


    Das ist natürlich keinesfalls die Lösung für IBD - die kann es gar nicht geben, weil das ja 'nur' ein Sammelbegriff für einen ganzen Fächer von möglichen Ursachen ist. Ich schreibe das nur als 'persönlichen' Erfahrungsbericht auf und vielleicht als kleinen Hoffnungsschimmer, dass es selbst bei einem Hund, bei dem 'gar nichts mehr geht,' plötzlich doch wieder gehen kann.


    Wegen IBD operieren oder öffnen würde ich persönlich wohl nicht machen. Aber das muss jeder selbst wissen.

  • Von Lupovet gibt es ein neues Produkt, hat da schon jemand Erfahrung ?
    Magen-/Darmtrakt - Ergänzungsfuttermittel - PRODUKTE

    Es ist Rinderpansen enthalten, das behagt mir nicht, da Rind hier nicht gut vertragen wird. Vielleicht ist das ja bei Pansen in getrockneter Form anders, aber ich hätte doch Schiss, das auszuprobieren.
    Flohsamenschalen kann man ja auch separat selber geben, was ich auch hin und wieder mache.

  • Danke für den Tipp, das kannte ich noch gar nicht, werde ich einmal ausprobieren.


    Ich auch.



    Zu 90% ist es bei Alana auch so.




    Wir kommen gerade aus der Klinik zurück.
    Wir werden es jetzt mit Kortison probieren.
    Sie hat wieder ein halbes Kilo abgenommen.

  • Das ist eben mein Problem, Alana verträgt gar nichts mehr :omg:


    Ich habe jegliche Fleischsorte und „Zubereitungsart“ durch (von Fisch über Pferd, Ziege und Känguru, Kaninchen, Huhn, Rind, Wild .... Barf, gekocht, Dose und Trofu...) aber bei jedem kriegt sie nach spätestens zwei bis drei Wochen wieder heftigste Durchfälle :tropf:


    Vor der Darmsanierung bekam sie anfangs eine Woche lang Moro Suppe mit Kohle Tabletten und Homöopathischen Mitteln damit der Durchfall endlich aufhört und selbst das kam wie Wasser wieder raus

    bei uns wars auch soooo schlimm, us hat echt nur eine dauerhafte AB Gabe gerettet.


    IBD ist eine doofe Krankheit mit so individuellen Gesichtern. Ein Ta der sich damit auskennt und wirklich indivinduell behandelt ist in meinen Augen das wichtigste. Und eben Lebensqualität über Quantität.


    Wir haben uns bewusst für eine dauerhafte Gabe von AB entschieden, auch mit der eventuellen Möglichkeit, dass es die Lebensdauer beeinträchtigt. Um aber auch mal Mut machen zu können: Jedi ist dauerhaft mit AB behandelt seit Mai 2017 und die Nebenwirkungen sind 0, die Blutwerte top von daher hat es bis jetzt gsd nichts beeinträchrigt. Mein Ta meinte letztens "mit diesee bewussten Entscheidung haben wir ihm minimum 1,5 Jahre Lebenszeit geschenkt". Ich bin so unendlich danbkar für diesen tollen Ta der uns beigestanden hat und so unkonventionelle Wege mit uns gegangen ist. Wir haben IBD auch über Ausschlussverfahren diagnostiziert, aber die Kernussage war immer "egal was es ist ib Colithis, Reizdarm oder IBD, wir müssen Jedi Lebensqualität geben und eine Behandlug finden die für ihn funktioniert".


    Gerade das Thema Futter war der HORROR!! Und ich bin so so froh, dass wir nach einer Ewigkeit die Allergietests gemacht haben und endlich eine Hilfe hatten was geht.


    Wir haben hömopathisch einiges versucht, leider hat Jedi da nix geholfen. Daher dann das AB.


    Euch alle die jetzt bangt: habt Hoffnung, man kann mit IBD leben. Mittlerweile kann Jedi mjnimal manchmal (selten) sogar auch mal was vom Tisch (Fisch oder Brathähnchen) essen. Gebt nicht auf!!! Wir sind alle im selben Boot und gemeinsam stark!! :streichel:

  • Mit AB war es bei Alana auch immer gut aber sobald das AB nicht mehr gegeben wurde ging es irgendwann wieder los mit Durchfall.
    Die Abstände wurden im Laufe der Zeit immer kürzer.


    Ich hoffe das Kortison schlägt an...

  • Bei uns hat damals das Kortison geholfen, wir haben es in minimaler Dosis über Jahre gegeben. Inzwischen haben wir es auch fast ausschließlich über Futter im Griff.


    Ich weiß nicht aus welcher Ecke du kommst, aber im Süden Deutschlands kann ich dir Dr. Breuer in der Kleintierklinik Müllheim empfehlen.

  • @JediRitter : das ist wirklich mutmachend zu lesen, was Du berichtest.
    Bekommt Jedi das Metronidazol in der Normaldosierung? Oder wird das runtergefahren, wenn man es als Langzeitgabe gibt?
    Unser TA ist sehr bemüht, die Tierklinik zwar auch, aber die wollen eben die große Bauchöffnung durchführen, halten alles andere nur für Rumprobieren.
    Bei meinem Kleinen ist die (vermutete) IBD ja "nur" die Grunderkrankung, die Pankreatitis, die nicht wirklich abklingt, ist gerade im Vordergrund. Das Futter soll möglichst hypoallergen sein, sehr fettreduziert, wenig Komponenten. Und eine AB-Gabe ist bei Pankreatitis ja immer eher ein Wagnis.
    Außerdem habe ich das Gefühl, dass der Kleine das Metronidazol zwar verdauungstechnisch verträgt, aber mit depressiver Verstimmung zu kämpfen hat, was ja eine mögliche Nebenwirkung ist. Vorerst soll er es noch bis Mittwoch bekommen (das wären dann vier Wochen), danach sehen wir weiter.
    Das neue Futter (VetConcept Dog sana Pferd) gebe ich momentan noch gemischt mit der alten Mischung (Hirsch und Hirse), weil ich den Eindruck hatte, dass die Umstellung ihn vom Magen her belastet.
    Für mich ist diese Krankheit, mit der ich in 30 Jahren Hundehaltung noch nie zu tun hatte, ein Tanz auf der Rasierklinge. :dagegen:
    Ich bin gerade auf der Suche nach einem kompetenten THP, was auch nicht so einfach ist.

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