Mein Hund ignoriert mich ....

  • Hallo zusammen! Ich kämpfe jetzt schon länger mit diesem Thema! Grundsätzlich zur Vorgeschichte... Wir haben unsere Boxerhündin als Welpe mit 10 Wochen bekommen. Zu Anfang hat sich mein Mann die Zeit genommen, bei ihr zu sein, weil ich arbeiten musste. Er ist und bleibt ihr Held und das wird sich auch nicht ändern. Damit habe ich mich schon abgefunden. Übertags ist unsere Hündin bei den Schwiegereltern (was die Sache sicher auch ein bisschen verkompliziert - zu viele Bezugspersonen ?!).


    Nun ja, ich liebe diesen Hund!!! (und mir scheint, sie liebt nur meinen Mann :???: )


    Ich bin diejenige, die in der Freizeit mit ihr spielt, Gassi geht, ihr Essen gibt und sich grundsätzlich kümmert. Und sie ignoriert mich teilweise völlig. Letztens habe ich mich neben ihr zum TV schauen auf die Couch gelegt. Da schaute sie mich total widerwärtig an und verließ die Couch, um sich bei meinem Mann anzukuscheln. Das war der Tropfen auf dem heißen Stein. Denn so hat sie sich mir gegenüber oft verhalten. Jeder x-beliebige Besuch wird mehr geherzt als ich z. B.


    Seit diesem Abend (vorgestern) ignoriere ich sie. Ich habe mal gehört, dass das was bringen soll, denn ich habe keine andere Idee mehr ...!!! Ich beachte sie nicht, spreche nicht mit ihr, sie darf nicht mehr im Bett schlafen (ok... das sollte sie sowieso nicht :headbash: )...


    Ihre Reaktion darauf: Sie rannte mir gestern irgendwie die ganze Zeit hinterher und versuchte, Aufmerksamkeit zu erregen. Gestern abend ging sie dann sogar freiwillig in ihr Körbchen! Ich glaube fast, dass das schon gute Zeichen sind.


    Aber... wie mache ich jetzt weiter? Ich hatte mir als Ziel 2 Tage Ignoranz gesetzt. Jetzt sind heute abend die 2 Tage rum und wie soll ich mich nun verhalten? Ins Bett soll sie auf keinen Fall mehr, aber ich kann sie ja jetzt nicht wochenlang ignorieren. Kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich die Situation nun auflösen und richtig reagieren kann?


    Das wäre wirklich super! Vielen Dank :smile:

  • Hallo!


    Du musst einfach das richtige Maß finden. Fordert sie Dich zum Spielen auf gehst Du nicht drauf ein, umgekehrt forderst Du sie aber ab und an dazu auf.


    Ich weiß natürlich nicht was Du genau mit ihr machst, aber oft ist es so, dass Männer sich mit den Hunden zwar nicht übermäßig viel beschäftigen, dafür spielen sie aber mit ihnen, wenn ihnen danach ist und gemeinsames Spiel und Erleben stärkt die Bindung.


    Manche Hunde zerren gerne, andere finden Suchspiele toll, die nächsten lernen gerne neue Tricks, andere mögen Intelligenzspiele.


    Probier einfach ein paar Dinge aus und schau Dir an woran sie Spaß hat. Manchmal reicht es schon, fangen zu spielen oder mit einer Plastikflasche oder einer Rascheltüte gemeinsam zu knistern.

  • Wenn ich mit ihr spazieren gehe, dann spiele ich auch mit ihr und sie hat richtig Spass! Zu Hause spielen wir auch! Ich hab manchmal den Eindruck, ich kann machen, was ich will ... klar, Liebe kann man nicht erzwingen, aber so eine deutliche Ablehnung vom Hund muss ja auch nicht sein!


    Mary, meinst du wirklich, es ist ein Bindungsproblem?


    Manchmal habe ich sogar den Eindruck, sie denkt, sie sei mit meinem Mann verheiratet und ich bin nur die ihrerseits freundlicherweise geduldete Mitbewohnerin ...?!?

  • Zitat

    Wenn ich mit ihr spazieren gehe, dann spiele ich auch mit ihr und sie hat richtig Spass! Zu Hause spielen wir auch! Ich hab manchmal den Eindruck, ich kann machen, was ich will ... klar, Liebe kann man nicht erzwingen, aber so eine deutliche Ablehnung vom Hund muss ja auch nicht sein!


    Mary, meinst du wirklich, es ist ein Bindungsproblem?


    Manchmal habe ich sogar den Eindruck, sie denkt, sie sei mit meinem Mann verheiratet und ich bin nur die ihrerseits freundlicherweise geduldete Mitbewohnerin ...?!?


    Wenn Du mit ihr soviel unternimmst ist es wirklich eher fraglich, ob es ein Bindungsproblem ist.


    Ich habe schon häufig gehört, dass Hündinnen sich mehr zu Männern und Rüden mehr zu Frauen hingezogen fühlen - vielleicht liegt es daran.


    Möglich ist auch, dass sie Dich eben immer zur Verfügung hat und Du wirklich zu sehr um sie gebuhlt hast und sie sich Deiner daher sehr sicher ist.


    Wie sieht es denn aus, wenn Dein Mann nach Hause kommt, begrüßt er Dich zuerst oder Euren Hund? Achtet er darauf, dass sie Euch nicht ausspielt? Beispielsweise, wenn Du sagst, es gibt nix mehr und Dein Mann reicht ihr heimlich ein Stückchen Käse?


    Da mein Hund sich immer nur auf mich konzentriert hat, habe ich einen "Trick" angewendet, um auch andere für ihn interessant zu machen, das klappt zwar nur bedingt, weil ich seine Nummer 1 bleibe, aber er freut sich inzwischen auch auf andere, spielt mit ihnen und schmust sogar gerne mit dem einen oder anderen. Dieser "Trick" bestand darin, dass ich immer, wenn die betreffende Person nach Hause oder zu Besuch kam, eine freudige Ankündigung der Person zelebriert habe, das hat nach kürzester Zeit Wirkung gezeigt. Vielleicht wäre das eine Möglichkeit, wenn Dein Mann kurz bevor Du heim kommst mit fröhlicher Stimme sagt "oh, gleich kommt das Frauchen". Dann wäre es eventuell noch eine Idee, dass Du hier und da ein ganz besonderes Leckerchen dabei hast, wenn Du nach Hause kommst. Du solltest dann allerdings zuerst Deinen Mann begrüßen und danach erst den Hund.


    Zum Thema Spielen: darf ich Dich fragen wie die Spiele aussehen? Bist Du von der Art her eher nüchtern oder tobst Du ausgelassen mit Deinem Hund? Wie ist Dein Mann von der Art her? Das kannst Du Dir auch selbst beantworten, es kommt mir nur darauf an, was Dein Mann eventuell anders macht und, ob es daran liegen kann, dass er für Eure Hündin interessanter ist. Im Grunde sind Hunde aber schnell zu begeistern, wenn man fröhlich und ausgelassen ist.


    Wenn Ihr spazieren geht, was machst Du dann? Achtest Du nur auf Deinen Hund oder tust Du ab und an so als würdest Du Dich mit irgendwas beschäftigen, was tooootal interessant ist? Hast Du einen Futterdummy, den Du irgendwo auf dem Weg versteckst, während sie grad beschäftigt ist und den Du dann stolz findest und ihr Deinen Fund präsentierst?

  • Moin,


    mein Malik ist auch so einer - Überläufer, einfach ne untreue Seele - ich hab ihn ausgebildet, bin mit ihm zur Jagd gegangen, achte darauf, das er seine Dinge ordentlich macht.... und meinen Liebsten, den liebt er einfach...... da bin ich schlicht abgemeldet.


    Ich erkläre es mir bei meinem Hund so, ich bin die Chefin und mit der spielt man nicht, mit der wird gearbeitet...... schickt irgendwer aus meiner Familie den Hund zum apportieren, egal was - er bringt es mir, da werden alle anderen nicht beachtet. Geht`s raus und egal wer den Hund führt, sage ich was, dann hört er wie ne 1. Obgleich er nicht mal gemeint ist......


    Kuscheln mit mir? Igitt - der steht auf und geht weg..... Kuscheln mit dem Chef? Och schööööööönnnnn.... kuscheln mit dem Freund meiner Tocher? Schöööööööööner geht`s gar nicht...... Mistviech. Gut das ich noch meinen zweiten Hund hab, der liebt mich......


    Der Große liebt mich auch, da bin ich sicher, und Dein Hund liebt Dich auch, Bindungsproblem würde ich das nicht nennen, aber vielleicht sieht er Dich auch als Chefin und ist ein, wie sag ich immer, sehr rudeliger Hund? Malik spürt auch genau, wie die Machtverhältnisse unter uns Menschen sind, bei meinen Schwiegereltern findet man den Hund tatsächlich zu Füßen meines Schwiegervaters....


    Und ignorieren? Du siehst ja, das es wirkt, finde das richtige Maaß..... das wird schon. Wobei ich mal gesagt hab, als wir noch nicht verheiratet waren "Den Hund? Den Überläufer kannst mitnehmen, falls Du jemals gehen solltest....." Gut, dass das nicht passieren wird.


    Sundri

  • Oh je, da habt Ihr ja wirklich schon eine Menge ausprobiert! Wenn Ihr bzw. Dein Mann grad erst an Eurem/ seinem eigenen Verhalten arbeitet, kann es natürlich sein, dass es in Zukunft noch zu einer Änderung führen wird.


    Ich fürchte allerdings fast, ein guter Verhaltenstrainer, der zu Euch nach Hause kommt, wäre das Beste. Man selber beobachtet sich nicht so genau und man vergisst eventuell wichtige Details zu erwähnen, die aber einen Ansatzpunkt bieten könnten.


    Mit dem Finden des Dummy´s machst Du Dich interessant, weil Du eine Futterquelle aufgetan hast.


    Bist Du den ganzen Tag mit Eurem Hund zusammen? Wenn ja, was macht sie dann so? Schläft sie nur, zieht sie sich generell zurück? Kommt sie ab und an zu Dir und möchte Aufmerksamkeit? Bekommt sie ihr Futter, ohne etwas dafür tun zu müssen?



    Sundri


    Auch ich bin die Einzige, die mit dem Hund arbeitet, wenn ich etwas sage hat es für ihn höchste Priorität und dennoch bin ich diejenige, die er am meisten liebt, mit der er am liebsten schmust und die er in jedes Spiel mit einbeziehen will, wenn andere mit ihm spielen.

  • Ts Mary,


    ob ich das jetzt hören wollte? :verzweifelt:


    Ich kann es mir nicht anders erklären als beschrieben, selbst wenn der Hund krank war, war ich diejenige, die neben ihm saß und notfalls auf dem Boden schlief, oder draußen mit ihm auf dem Trampolin - hilft aber alles nix..... der Chef ist der Beste. Hmh.....


    Sundri


    P.S. Vielleicht ist er auch einfach nur ein Männerhund? Macht nix, ich lieb ihn, das muss reichen.

  • Mary...


    Ach nein, wir arbeiten da schon länger dran! Aber ich habe auch fast die Befürchtung, dass sich da grundsätzlich nicht viel ändern wird! Vielleicht ist die Idee mit dem Verhaltenstrainer wirklich das Beste! Gibt es hierzu Empfehlungen?


    Vielen Dank für den Tipp, aber sie ist leider überhaupt gar nicht verfressen... von daher wird sie das wenig interessant finden mit der Futterquelle! Ich probiere es aber gerne mal aus :smile:


    Nein, unter der Woche ist sie bei den SChwiegereltern, weil wir arbeiten gehen! Dann spielt sie, geht Gassi, bekommt Aufmerksamkeit ohne Ende und ihr Futter grundsätzlich, ohne was dafür tun zu müssen. Die Zeit bei uns schläft sie auch entspannt, möchte aber auch zwischendurch spielen. Also bunt gemischt....


    @Sundry...


    Die Befürchtung mit dem Männerhund hab ich leider auch :|

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