Abenteuer WG mit Hund - Erfahrungen, Tipps, Meinungen?

  • Hallo ihr,


    ich bin ganz hin und her gerissen, und dachte vielleicht hier ein paar Erfahrungen und Meinungen zu Wohngemeinschaften mit Hund zu finden.


    Noch wohne ich mit meiner Hündin Luna alleine in einer recht schönen 68qm Wohnung. Wir fühlen uns hier wohl, doch iwie wünsche ich mir schon länger eine Veränderung. Ich wohne nun vier Jahre alleine (bzw. zwei Jahre davon mit Hund) und hege den Wunsch dieses zu ändern, also jetzt nicht den Hund, sondern das "alleine wohnen" ;)


    Eigentlich wollten mein Freund und ich im Sommer zusammen ziehen. Darauf hatte ich mich auch schon sehr gefreut. Das ändert sich nun, da er ein tolles Jobangebot für ein duales Studium hat und den Studienteil in einer anderen Stadt (120km entfernt) machen muss, den praktischen Teil kann er in unserer jetzigen Stadt absolvieren.


    Nun habe ich eine tolle Möglichkeit und grübel noch ein wenig ob ich es wage: Freunde von mir ziehen aus ihrer sehr schönen Wohnung aus, ich kann die Wohnung übernehmen und mir 1-2 Mitbewohner(innen) suchen.
    Vorteile wären:
    - 110qm Wohnung, 3ZKB mit Balkon und Garten
    - mehrere Freunde wohnen in anderen WGs im GLEICHEN Haus, mit Hunden, d.h. wir können zusammen Gassigehen, wir können uns (wie gewohnt) mit gegenseitigem Hundesitten unterstützen, die Hunde verstehen sich super
    - durch die befreundeten WGs im gleichen Haus gibt es viele Freizeitmöglichkeiten, gemeinsames Grillen, Baden am Kanal etc. und das auch noch mit mehreren Hunden mit denen sich Luna super versteht
    - meine Arbeit ist 150m vom Haus entfernt, ich kann also zu Fuß gehen und bin ruckzuck in der Mittagspause Zuhause (gehe immer mittags 1 Stunde mit Luna raus, fahre momentan dafür noch 10min hin und 10min zurück)
    - sehr hundefreundliche Umgebung, Park direkt nebenan (100m entfernt), einziges "erlaubtes" Hundefreilaufgebiet in der Stadt, weitläufige Wiesen, Felder, Wälder...
    - günstiger Preis, in einer WG würde ich nicht mal die Hälfte an Mietkosten zahlen wie bisher
    - Luna wäre oft mit anderen Hunden unterwegs, muss nicht mehr so oft alleine bleiben, ich kann sie dann einfach mal nach oben in eine andere WG bringen usw.
    - endlich mal mehr unter andere Leute kommen, ich muss mich nicht immer verabreden
    -...


    Nachteil:
    - ich bin nicht mehr mein eigener Chef, muss mich anpassen, ich habe keine WG-Erfahrung, bin aber eigentlich ziemlich anpassungsfähig... dennoch habe ich auch gerne mal meine Ruhe
    - ich habe eine sehr schöne Wohnung, ich müsste meine Möbel "teilen" (Sofa etc. im Gemeinschaftswohnzimmer)


    irgendwie überwiegen die Vorteile ja. Ich denke: "Ich kann es ja probieren, das hat soo viele Vorteile", gerade für Luna wäre das toll. Und für mich ja vielleicht auch, wer nicht wagt der nicht gewinnt. Auf der anderen Seite verlasse ich meine Wohnung sehr ungern... :/ Aber dafür hätten wir dort soviel Platz, tolle Wiesen ...


    Ach, jetzt sagt doch mal eure Meinung dazu :)


    PS: Mitbewohner(innen) würde ich wohl zeitnah finden. Das müsste halt passen, könnte mir auch Zeit lassen damit, kann notfalls auch erst alleine die Miete zahlen... Würdet ihr bei den Mitbewohnern Leute mit Hund oder lieber ohne Hund bevorzugen? Wie gesagt, ich hab ja bereits einen Hund und die WGs über mir haben auch welche. Nicht dass das zuviele werden und Luna gar nicht mehr zur Ruhe kommt...

  • Ich habe mit Hund in einer WG gewohnt. Meine Erfahrungen waren nicht sehr gut. Zum Einen kam es immer wieder vor, dass Mitbewohner von mir fremde Hunde ohne Anmeldung mit in die WG gebracht haben und es dann zu Beissereien kam.
    Dann wurde mein Hund krank und Infolge dessen hat sie oft Kot und Urin im Haus verloren. Das fanden meine Mitbewohner natürlich nicht toll, weswegen ich letztendlich auch ausgezogen bin.


    Weitere Probleme waren, dass mein Hund immer gerne in den Betten anderer geschlafen hat und deren Taschen nach Futter durchsucht hat.

  • mmh, ich würde wahrscheinlich als Hauptmieter eingetragen werden und mir Untermieter suchen, so kann ich es mir auch offen lassen ob mein Freund vielleicht später doch mal dazu zieht... Ich würde mir die Mitbewohner schon genau ansehen und vielleicht auch erst nur "Zwischenmieter" suchen, dann ist das noch nix endgültiges...


    Luna dürfte wahrscheinlich nicht in die Zimmer der anderen bzw. die könnten das entscheiden. Sie ist aber auch sehr ruhig, würde nie aufs Bett oder aufs Sofa gehen ohne dazu aufgefordert zu werden. In der jetzigen WG meines Freundes klappt das mit ihr auch ganz gut.


    Ärger könnte es wegen ihrem Haarausfall geben, aber da wäre mir schon klar dass ich häufiger sauge, das mache ich so ja auch (bin schon recht ordentlich, hab aber keinen Putzfimmel ;))

  • Ich wohne mit meinem Hund in einer 4 WG (Freund & ich + 2 weitere Mitbewohner). Bei uns klappt alles sehr gut. Zimmer der anderen beiden sind Tabu ausser wenn sie es erlauben. Um den Hund kümmer ich mich alleine, gekuschelt oder gespielt wird aber auch mal mit den anderen. Den Dreck den der Hund macht, fällt in einer WG zum Glück wenig auf ;)


    Da mein Hund aus Rumänien kommt und sehr ängstlich war, hat er den ersten Monat meine Mitbewohner nur angebellt, angeknurrt und wollte beissen. Die waren zum Glück sehr Verständnisvoll und haben das " ausgehalten" und viel mit mir und dem Hund gearbeitet. Dafür finden sie es jetzt umso toller.


    Wichtig sind absolut klare Regeln, für den Hund UND die Mitbewohner! ( zb. Wenn der Hund auf seinem Platz liegt, wird er definitiv in Ruhe gelassen & genauso andersrum, Zimmer und Betten der Mitbewohner sind für den Hund tabu).


    Wenn ich gehe, bleibt der Hund in meinem Zimmer. Falls jemand Lust hat, dürfen sie jederzeit reingehen und ihn zu sich holen.


    Bisher klappt alles Prima. Falls du noch fragen hast, kannst du mir gerne schreiben :)

  • Ich wohne in einer 4er WG, und die anderen drei Mädels sind alle tierlieb. Eine studiert sogar Tiermedizin.


    Die Mitbewohner müssen halt Verständnis haben und es darf keine Berührungsängste geben.
    Kleo hat zB grundsätzlich nur dann mal nen Explosionsartigen Jahrhundertdurchfall wenn ich nicht da bin....... Jemand der Probleme mit Tieren oder Dreck hat würde sich wohl vor der zugeschissenen Badezimmermatte ekeln, meine tollen Mädels machens weg, trösten den Hund und schreiben mir ne sachliche Info ins WG-Buch. :D


    Oder einmal, als meine Mitbewohnerin vorm Kühlschrank fast in eine "Erbse" getreten wäre und bei genauerem Hinsehen erkannt hat dass das eine dickefette krabbelnde Zecke war... :dead:


    Ich glaube daher Regeln allein reichen nicht, der Hund muss toleriert und gemocht werden!

  • Zitat

    Ich glaube daher Regeln allein reichen nicht, der Hund muss toleriert und gemocht werden!


    Natürlich reichen Regeln nicht aus. Aber Toleranz ist meiner Meinung eine Grundvorraussetzung für ein WG leben, auch unter Menschen.

  • Ich wohne in einer 3er WG und die Mädels wussten, das ich mit Hund einziehen werde und das dieser Hund auch eine entsprechende Größe mitbringen wird...


    Ich finde es wahnsinnig praktisch, vor allem, da ich Buddy hier lassen kann, wenn ich mal übers We zu meinen Eltern fahre. (Meine Mutter hat Angst vor Hunden)
    Meine Mitbewohnerinnen lieben Buddy und würden mir am liebsten noch mehr “Arbeit“ abnehmen und häufiger mit ihm rausgehen.
    (Nix da!!! ;) )
    Was ich nur an deiner Stelle nicht machen würde, ist, mich als Hauptmieterin eintragen zu lassen. Das ist ein großes finanzielles Risiko, du haftest für alles und wenn du an ein paar Deppen gerätst, dann musst du dich mit ihnen vorm Gericht rumschlagen.
    Meins wärs nicht... :ka:


    Liebe Grüße


    Tania

  • Ich glaube Regeln & Toleranz sind das A und O in einer WG. Egal ob mit oder ohne Hund.
    Es sollte klar sein, das das dein Hund ist, was der Hund darf, was der Hund nicht darf, was der Mitbewohner darf, was der Mitbewohner nicht darf (z.b. ständig Leckerlis zustecken, auf dem Platz stören, Erziehungsarbeit, etc.pp.).
    Aber meine Erfahrung sind inzwischen:
    Hör auf dein Bauchgefühl und auf deinen Hund.
    Wenn du die Wohnung nimmst, mache Bewerbungsgespräche in der Bude, mit Hund. Da siehst du schon wer sich vor Hunden fürchtet, wem Haare total viel ausmachen, wer direkt auf einer Wellenlänge mit dir und dem Hund ist.. Findest du einen Mitmenschen, der dir und deinem Hund super sympathisch ist, und bei dem ihr nach 5min "Bewerbungsgespräch" direkt locker miteinander über Hobbys, etc. reden könnt, ja den würde ich nehmen. Denn wenn man sich gut versteht, ist man (meiner Erfahrung nach) auch wesentlich toleranter.
    Und bezüglich der Ruhe, in allen meinen WG's (ich lebte in 3, einmal eine 9-er WG, einmal eine 5-er WG, einmal eine 7-er WG) gab's eine unausgesprochene "Regel": Tür zu = bitte nicht stören. Und Anklopfen gehört so oder so zum guten Ton! Und wenn man zusammen wohnt bekommt man auch ein gutes Gespür, wann der andere lieber mal seine Ruhe haben möchte.
    Ich würde immer wieder in WG's ziehen, wo die Leute mir zusagen.
    Aber: man sollte nicht konfliktscheu sein und sich trauen zu sagen, wenn man das Bad/die Küche zu dreckig findet oder irgendetwas sonst im Argen liegt :)

  • Ich bin WG-geschädigt!
    Damals mit Luna und meinem zu der Zeit noch besten Freund zusammengezogen, wurde es mir nach zwei Wochen schon zu viel.
    Luna war es an sich egal, aber es sind immer solche Kleinigkeiten, die ich jetzt an meiner alleinigen Wohnung sehr schätze:


    - Wenn ich die Haustür zu mache, bleibt sie auch zu und ich hab meine Ruhe
    - So durch die Wohnung rennen, wie ich gerade Lust zu habe
    - Wenn es chaotisch aussieht, weiß ich, dass ich das alles war
    - Wenn ich aufs Klo muss, kann ich jederzeit gehen
    - Alles, was im Kühlschrank ist, esse ICH! :D
    - Es betritt niemand die Wohnung, den ich nicht leiden kann (Freunde von Mitbewohnern zB)
    - ich kann in jeder Situation mit jedem nachhause kommen, ohne Rücksicht auf Mitbewohner zu nehmen


    Mit fremden Menschen eine WG gründen, finde ich sehr heikel. Kann gut gehen, kann aber auch absolut daneben gehen und man hat Menschen an der Backe, die blöd sind.


    Aber allerdings sind die hier genannten Gegebenheiten mit der Wohnung und den anderen WGs ja echt super und der Aspekt mit der Miete ist natürlich auch super. Aber ansonsten finde ich eine eigene Wohnung absolut supermegadupertoll! :D

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