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Hallo,
bei uns lebt seit 4,5 Monaten KIRA, eine mittlerweile 13,5 Jahre alte Jagdhündin, die die ersten 13 Jahre in einem Zwinger bei einem Jäger verbrachte. Das nur zur Erklärung, warum ich manches Verhalten nicht so deuten kann, wie bei unserem Hunde-Opa, der schon lange bei uns lebt.
Kira hatte einen Mamma-Tumor, so wurde die Gesäugeleiste entfernt und Kira kastriert.
Sie hat eine leichte Herzinsuffizienz.
Die Zähne sind abgenagt und eher nur noch in Stumpfform vorhanden.
Und Kira hat ein verkrüppeltes Ohr, der Gehörgang ist zugewachsen, das andere Ohr hat eine Ohrerkrankung - jedenfalls ist Kira taub.Soweit die Krankenakte :-)
Anfang des Jahres waren wir schon mit Kira beim Arzt, weil sie abends immer brummte, auch mal fiepte und wir das nicht als wohliges Brummeln einstuften.
Großes Blutbild: OK
Ultraschall: OK
Allgemeincheck: OKVorgestern und gestern (minus 15 Grad bei uns) war es abends extrem. Kira kam nicht zur Ruhe, brummte, fiepte, legte sich nach rechts, stand auf, lief eine Runde durch den Raum, legte sich auf die andere Seite, brummte und fiepte wieder. Erst als ich ihr eine Kortisontablette gegeben hatte, kam sie zur Ruhe.
Vorher schleckte sie auch immerzu am Anus. Da sie eigen ist in Sachen anfassen und mir auch die Erfahrung dahingehend fehlt, konnte ich nicht erkennen, ob evtl. die Analdrüsen angeschwollen sind.
Der Bauch war jedenfalls härter als tagsüber.
Gestern früh hatte sie Schleim gebrochen und abends Gras im Garten gefressen.
Aber Futter schmeckt wie eh und je (Frischfleisch mit Obst-/Gemüse usw.) und auch die Leckerlis (getrocknete Entenhälse oder Lunge).
Tagsüber ist Kira auch absolut putzmunter. Von Unwohlsein keine Spur.Heute nun war ich natürlich gleich früh beim Arzt. Soweit er bei der Standarduntersuchung erkennen kann, fehlt ihr nichts, auch die Analdrüsen sind ok. Er fragte mich, ob sie nach wie vor Karsivan bekommt, was ich bejahte. Seit 4,5 Monaten.
Wir wollen ihr jetzt abends immer eine halbe Rimadyl geben um zu sehen, ob das Brummen-Fiepen dann noch immer auftritt. Denn um Herauszufinden, was ihr fehlt, müssten wir umfassende Untersuchungen machen, wozu Kira aber in Narkose gelegt werden müsste, was ich gerne vermeiden würde.
Jetzt meine Frage an Euch: Kann das echt sein, dass ein Hund nur abends Schmerzempfinden zeigt? Oder ist das irgendeine Form von Demenz? Oder habt Ihr sonst Ideen, was es sein könnte?
Liebe Grüße
Doris
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Könnte es sein, dass ihr die Temperaturen zu schaffen machen und dass sie davon Rückenprobleme bekommt?
Ich kenne ähnliches Verhalten von Maja bei einer Wasserrute (zu lange zu kalt geworden) und wenn sie halt Rückenschmerzen hat, weil sie verspannt ist. Die Wasserrute zeigte sich dann erst abends, weil dann die Entzündungen so richtig schön ausgeprägt waren und morgens wars eben besser, weil über nacht wenig Belastung stattfand, die Rute wieder wärmer gehalten wurde und ich im Regelfall sofort mit Körnerkissen und Traumeel gegengesteuert habe, wenn ichs bemerkt habe.
Die Rückenschmerzen traten auch oft abends auf, bei Maja meist, wenn sie durchs Schwimmen kalt geworden ist und dann so getrocknet ist, da ist der Rücken einfach zu kalt gewesen, die Muskulatur verhärtet - Hund verspannt. -
Vieleicht liegt es ja wirklich an der Kälte das sie Schmerzen hat. Kann ja durchaus sein bei so einem Ommchen das die alten Gräten zwicken.
Kannst du ihr irgendwo eine Wärmelampe aufhängen (Ferkellampe) und darunter ein kuscheliges Plätzchen her richten? Vorrausgesetzt sie nimmt es an, tut es ihr bestimmt gut.
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Hallo,
Du schreibst ihre Zähne sind so weit abgenutzt. Das hat unsere Hündin auch und die hatte definitiv Zahnschmerzen. Ihr mussten 2 Zähne gezogen werden und diverse sind verfüllt worden, weil die Nerven fast blank lagen.
Vielleicht mal in der Richtung gucken.Grüße aus HH
Silke -
Wenn sie am Anus schleckte, wann habt ihr die letzte Wurmkur gemacht?
Ansonsten würde mir auch nur ne Rotlichtlampe einfallen, da packe ich Bibo auch nach dem Gassi immer drunter und das tut ihr sichtlich gut
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Vielen Dank für Eure Tipps
Die Zähne sind zwar abgenutzt, aber soweit ok.
Kira bekommt gegen die Herzwürmer derzeit noch 14-tägig Advocate und dieses Spot-On tötet auch andere Würmer ab.
Das mit der Wasserrute hatte ich gelesen und da schon überlegt. Es aber verworfen, weil Kira bei dieser extremen Kälte jeweils nur kurz draußen ist und dann einen Overall trägt.
Ich sehe schon, wenn ich nachher mit Zampa und Mila zurückkomme, schalte ich mal die Rotlichtlampe ein. Wenn Kira das gefällt, werden wir halt eine Ferkellampe kaufen ;-) Schaden kann es nicht.
Und ich werde mal sehen, ob ich einen Termin bei der Physio kriege. Vielleicht hat sie ja noch Tipps, denn trotz viel Bewegung (bei nicht so eisigen Temperaturen) ist der Bewegungsapparat von Kira durch die frühere Haltung schon geschädigt.
Danke Euch!
Liebe Grüße
Doris
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Bei den Altenpflegern ist das Phänomen des abends besonders unruhigen Hundes leider nur allzu gut bekannt.
Viele unserer Oldies neigen gerade abends zu einer Steigerung ihrer sonstigen Problemchen.
Abends ist das Schmerzempfinden deutlich ausgeprägter - u. a. hängt das damit zusammen, dass der Organismus dann allmählich auf "Ruhezustand" umschaltet und somit die Tages-Hormone, die für schnelle Reaktion, Abwehr, etc. zuständig sind, abnehmen, dementsprechend fehlen auch die "schmerzverwischenden" Botenstoffe.
Gerade abends machen sich viele Herzprobleme deutlich bemerkbarer (und dann wieder morgens in aller Herrgottsfrühe, wenn die Systeme allmählich wieder auf den Wachzustand umschalten).
Gerade abends wird die allgemeine Durchblutungssituation schlechter - somit verstärken sich nicht nur Schmerzen, sondern auch Probleme in Sachen cerebrale Dysfunktion. Nachtdienstler in Altenheimen und Kliniken können ein Lied davon singen.
Bei Kira könnte ich mir ähnliches vorstellen, wie bei meinem Sid - der hat aus uns unbekannten Gründen abends öfter mal Bauchweh. WARUM das so ist, haben wir auch nach langem Suchen und Herumprobieren in Sachen Fütterung nicht herausgefunden. Wenn er jetzt abends Bauchweh hat - Hecheln, noch stärkere Unruhe als sonst, Speicheln, etwas festerer Bauch, bekommt er Novalgin, denn seine Knochen-Schmerzmedis nützen für den Bauch nix.
Einige Karsivan-Hunde zeigen abendliche Unruhe mit Hecheln auch als Nebenwirkung auf das Karsivan - s. Beipackzettel. Da muss man ggf. ein wenig rum-probieren, bis man die passende Dosierung für den einzelnen Hund gefunden hat. Die Jenni-Oma hat damals abends nur die halbe Dosierung bekommen, unser Sid jetzt bekommt Karsivan nur morgens. Damit ist ein grosser Teil der abendlichen Unruhe schon mal beseitigt worden.
Falls Du den Wolff - "Unsere Hunde - gesund durch Homöopathie" hast, dort gibt es ein Extra-Kapitel für alte Hunde mit ihren typischen Problemen (wenn nicht, schreib mir gern eine PN) und ein weiters Buch könnte ich Dir als Hunde-Altenpfleger auch noch empfehlen, mit naturheilkundlichen Ansätzen: "Geriatrie in der naturheilkundlichen Tiermedizin" von Andreas Striezel, da findet man auch noch den ein oder anderen guten Tipp und typische Verläufe beim alten Hund.
Gegen die abendliche Unruhe des leicht herzinsuffizienten Hundes, aber auch der Hunde, die abends zum dementen Wandern neigen und nicht zur Ruhe kommen können, haben sich Hopfen-Baldrian-Präparate - im Altenpflerger-Club in Form des berühmten "Schlaf- und Nerv-nicht-Tees" (in echt natürlich Schlaf- und Nerven-Tee) bewährt - ganz popelig aus dem Supermarkt, je nach Hundegröße 1 - 2 Teebeutel mit wenig Wasser als Tee zubereitet und über etwas Futter (ich mach das, indem ich die Teebeutel aufreisse und die Kräuter so aufgiesse und mitverfüttere) gegeben, z. B. oder bei Hunden, die das mitmachen auch einfach per Spritze ins Maul. Das gibt es auch in Dragee-Form. Damit "knockt" man den Hund nicht aus - sondern man lindert auf sanfte Weise die innere Unruhe, die solche Hunde (genau wie alte Menschen) oft haben. Einen Gewöhnungseffekt, weshalb man die Zahl der Teebeutel steigern müsste, habe ich noch nicht feststellen können.
Im Pahema-Shop findet man ganz nützliche Beschreibungen in Sachen Kräuter beim Hund, u. a. auch Baldrian und Hopfen:
http://www.pahema.com/lexikon/…t/6/k_id/14/baldrian.htmlLG - von Altenpfleger zu Altenpfleger
Chris
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Hallo Schlaubi,
wir haben unsere Dackelomi ja mit einer dicken Ohrenenzündung bekommen.
Tagsüber war es eigentlich soweit in Ordnung, aber abends hat sie der Schmerz fast rasend gemacht.
Vielleicht hat deine Omi doch noch Probleme mit den Ohren?Ansonsten kann ich nur erzählen, dass meine Große, wenn sie mal etwas Ranzenzwicken hat, es auch nur abends zeigt. Also immer dann, wenn sie eigentlich Ruhen sollte.
Ich denke die Hunde sind tagsüber meist abgelenkt, wenn es sich um einen latenten Schmerz handelt. Abends haben sie dann die Möglichkeit sich sozusagen auf den Schmerz zu konzentieren und dadurch wirds nur schlimmer.
So kenne ich das zumindest auch von mir, abends bin ich dann nur noch am jammern.Gute Besserung an den Wauz!
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Ach manno *seufz*. Eure beiden Beiträge sind sehr hilfreich für mich, treiben mir dennoch die Tränen in die Augen.
Ich will doch nicht, dass Kira bei uns leidetIch vermute fast, dass es die Ohren sind, denn Karsivan bekommt Kira nur morgens und rein vorsorglich hat sie gestern ja eine Antibiotika-Spritze und eine Spritze mit Rimadyl bekommen. Gestern war es etwas besser, aber heute ist es wieder wie vorgestern. Sie ist vorhin extrem unruhig gewesen, brummt, fiept, winselt. Trotz Antibiotika morgens und abends und abends einer Rimadyl. Erst, als ich ihr vorhin OTOMAX ins Ohr gegeben und die Ohren massiert habe (wobei sie laut gebrummt hat) liegt sie auf der Couch. Aber sie atmet kurz ein und hörbar aus.
Die Bücher habe ich (noch) nicht, werde mich da mal zu einem bekannten Shop begeben ;-)
Und den Tee kaufen wir gleich morgen.
Rimadyl scheint nicht zu helfen. Sollte ich den Arzt wegen Novalgin fragen?
Chris, wenn Du Tipps hast, gerne her damit. Ich bin für jegliche Hilfe dankbar, damit Kira keine Schmerzen hat
Liebe Grüße
Doris
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Ich würde ihr Novalgin geben. Wenn es ihr damit besser geht wisst ihr schon mal das es ein Schmerzproblem ist und könnt auf Suche gehen wo es hakt.
Wenn es keine Veränderung bringt ebenso. Schon aus Diagnostischen Zwecken würde ich ihr ein- zwei Tage Schmerzmittel geben. -
- Vor einem Moment
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