Warum einen Züchterhund ? - Warum einen Tierschutzhund?
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@Mäusezahn bzw. andere, die sich auch auskennen:
In wieweit kann man das denn bezüglich der Charakter-Eigenschaften bei Rassehunden, gerade bei Welpen eigentlich vorhersagen? Kann ich zum Züchter gehen und den bitten, mir einen Welpen zu geben, der ..... hmmmmm ... sagen wir mal - auf jeden Fall ruhig sein soll, sich mit meinen anderen Hunden oder Kindern vertragen soll, katzenfreundlich sein soll und für den Sport geeignet?
Klar, es gibt die Rassebeschreibungen, aber treffen die, gerade bezüglich des Wesens auch immer zu?
Ist sowas bei einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz nicht einfacher?
Ernstgemeinte Frage (warum habe ich nur das Gefühl, dass ich das immer dazu schreiben muss?)
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Beispiel aktuell Mara, der Zwerg: sie und ihre Schwestern wurden nach dem Todesfall des Züchters durch halb Deutschland transportiert zu einem Treffpunkt bei einer Bekannten. Nach der ganzen Fahrt, wohl recht verstörenden letzten Tagen, war sie sehr schüchtern und zurückhaltend. Ihre eine Schwester forsch und mutig. Ich war mir nicht ganz sicher, ihre mutige Schwester hatte schon Interessenten, von daher war eine PS bei ihr nicht ganz so dringend.
Ich tendierte von Anfang an zu Mara, rein aus Gefühl. Deshalb schickte ich meine Hunde zu ihr in den Welpenauslauf. Von ihrem Verhalten her und von Maras Seite aus - Mara.Ich hörte auf MEIN Gefühl. Ergebnis: Sie ist genauso, wie ein Gos sein sollte. Mutig, stark, selbstbewusst, eigenständig, stur, aber auch lernwillig und aufnahmebereit. Sie hinterfragt ein Nein oder ein Verbot mehrfach. Sie sucht Lösungen eigenständig für ihre Probleme. Sie weiß, was sie will und was sie nicht will. Und damit passt sie einfach exakt zu den anderen. Sie lässt sich von unserem Problemhund Nr. 1 nicht die Butter vom Brot nehmen, hat ihm an ihrem zweiten Tag eine Ansage gemacht, dass er durch das ganze Wohnzimmer geflüchtet ist, um dann bei ihr angekrochen zu kommen.
Allerdings - bei Mara konnten wir gar nichts vorhersagen. Der Züchter, der es vielleicht am Besten hätte einschätzen können, war gestorben und seine Frau hatte keine Ahnung von den Welpen.
Ich denke allerdings schon, dass ein Züchter, der seine Welpen mit den verschiedensten Situationen konfrontiert (also nicht nur Garten und Haus) ein bisschen vorhersagen kann, wie sich der Welpe entwickelt. -
Zitat
Beispiel aktuell Mara, der Zwerg: sie und ihre Schwestern wurden nach dem Todesfall des Züchters durch halb Deutschland transportiert zu einem Treffpunkt bei einer Bekannten. Nach der ganzen Fahrt, wohl recht verstörenden letzten Tagen, war sie sehr schüchtern und zurückhaltend. Ihre eine Schwester forsch und mutig. Ich war mir nicht ganz sicher, ihre mutige Schwester hatte schon Interessenten, von daher war eine PS bei ihr nicht ganz so dringend.
Ich tendierte von Anfang an zu Mara, rein aus Gefühl. Deshalb schickte ich meine Hunde zu ihr in den Welpenauslauf. Von ihrem Verhalten her und von Maras Seite aus - Mara.Ich hörte auf MEIN Gefühl. Ergebnis: Sie ist genauso, wie ein Gos sein sollte. Mutig, stark, selbstbewusst, eigenständig, stur, aber auch lernwillig und aufnahmebereit. Sie hinterfragt ein Nein oder ein Verbot mehrfach. Sie sucht Lösungen eigenständig für ihre Probleme. Sie weiß, was sie will und was sie nicht will. Und damit passt sie einfach exakt zu den anderen. Sie lässt sich von unserem Problemhund Nr. 1 nicht die Butter vom Brot nehmen, hat ihm an ihrem zweiten Tag eine Ansage gemacht, dass er durch das ganze Wohnzimmer geflüchtet ist, um dann bei ihr angekrochen zu kommen.
Allerdings - bei Mara konnten wir gar nichts vorhersagen. Der Züchter, der es vielleicht am Besten hätte einschätzen können, war gestorben und seine Frau hatte keine Ahnung von den Welpen.
Ich denke allerdings schon, dass ein Züchter, der seine Welpen mit den verschiedensten Situationen konfrontiert (also nicht nur Garten und Haus) ein bisschen vorhersagen kann, wie sich der Welpe entwickelt.Okay. Danke für deinen Erfahrungsbericht. Auch wenn mich die Mara zuerst irritiert hat - kicher - ist wohl doch ein recht häufiger Hundename. Sorry für OT.
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Zitat
Außerdem finde ich sollte man vorsichtig damit sein Allen und Jedem zu einem zu einem Tierschutzhund zu raten. Solche Tiere sind eben nicht für allle die richtigen Hunde. Das zu erkennen-auch das ist Tierschutz.
Ebenso, wie ich einen Beagle vom Züchter nicht Jedermann anvertrauen würde, würde ich auch nicht jeden Hund aus dem Tierschutz an Jedermann geben.
Aber bei den Tausenden an Hunden im Tierschutz, lieb und eigen, groß und klein, weiß und braun und schwarz, alt und jung, verträglich oder nicht verträglich mit Artgenossen/Katzen/Kleintiere, passend oder nicht passend zu Kindern/Senioren ... da gibt es garantiert für jeden, der einen Hund sucht, ein geeignetes Exemplar.
Aber genauso, wie man auf den passenden Hund vom richtigen Züchter etwas warten muss und ggf. auch ein paar Kilometer fahren muss, gilt das natürlich für einen Hund aus dem Tierschutz.
Dagegen spricht leider das "SOFORT HABEN WILL"- und das "BILLIG HABEN WILL"-Denken vieler Menschen :-/
Viele Grüße
Doris
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Zitat
@Mäusezahn bzw. andere, die sich auch auskennen:
In wieweit kann man das denn bezüglich der Charakter-Eigenschaften bei Rassehunden, gerade bei Welpen eigentlich vorhersagen? Kann ich zum Züchter gehen und den bitten, mir einen Welpen zu geben, der ..... hmmmmm ... sagen wir mal - auf jeden Fall ruhig sein soll, sich mit meinen anderen Hunden oder Kindern vertragen soll, katzenfreundlich sein soll und für den Sport geeignet?
Klar, es gibt die Rassebeschreibungen, aber treffen die, gerade bezüglich des Wesens auch immer zu?
Ist sowas bei einem erwachsenen Hund aus dem Tierschutz nicht einfacher?
Ernstgemeinte Frage (warum habe ich nur das Gefühl, dass ich das immer dazu schreiben muss?)
Es ist tatsächlich möglich die grundlegenden Eigenschaften eines Hundes schon im frühesten Welpenalter zu erkennen, noch während sie bei ihrer Mutter sind. Ein seriöser Züchter kann durchaus die elementaren Wesenszüge eines jeden Welpen erkennen. Sogar über die Inteligenz eines Welpen lassen sich recht zuverlässige Aussagen machen, schaut man einmal genauer hin und beschäftigt sich ein wenig mit ihm.
Ein seriöser Züchter wird dich fragen, was für Ansprüche du an deinen Hund stellst. Solltest du dann Antworten, daß du einen Hund suchst, der sich auf jeden Fall mit anderen Hunden gut vertragen soll und mit dem du Sport machen möchtest würde er wahrscheinlich einen Welpen für dich auswählen, der von sich aus aktiv und neugierig ist, wenig Angst hat und selbstbewußt ist und sich bisher im Umgang mit seinen Geschwistern problemlos zeigte.
Sowohl bei Gino als auch bei Till trafen die Aussagen bezüglich des Charakters durch die Züchter recht genau zu.
Erfahrungen mit Tieren aus dem Tierheim/Tierschutz habe ich bisher nicht, kann dir da also leider nicht weiter helfen.LG Franziska mit Till
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Ja Doris, diese Mentalität widerspricht dem leider.
Ina war ein Ü-Ei, Sam war ein Ü-Ei, Nono war ein Ü-Ei. Jeder hat sein Paket zu tragen und ich helfe ihnen dabei. Aber damit kann eben auch nicht jeder umgehen.
Z.B. Nono auf den ersten und zweiten und dritten Blick lieb und nett, auf den zweiten Blick: hohe Beuteaggressionen, enorme Ängste, beißt beim ersten Ziepen beim Bürsten zu. Tja und wenn einer dann das nicht leisten kann oder will? -
Zitat
Ebenso, wie ich einen Beagle vom Züchter nicht Jedermann anvertrauen würde, würde ich auch nicht jeden Hund aus dem Tierschutz an Jedermann geben.
Aber bei den Tausenden an Hunden im Tierschutz, lieb und eigen, groß und klein, weiß und braun und schwarz, alt und jung, verträglich oder nicht verträglich mit Artgenossen/Katzen/Kleintiere, passend oder nicht passend zu Kindern/Senioren ... da gibt es garantiert für jeden, der einen Hund sucht, ein geeignetes Exemplar.
Aber genauso, wie man auf den passenden Hund vom richtigen Züchter etwas warten muss und ggf. auch ein paar Kilometer fahren muss, gilt das natürlich für einen Hund aus dem Tierschutz.
Dagegen spricht leider das "SOFORT HABEN WILL"- und das "BILLIG HABEN WILL"-Denken vieler Menschen :-/
Viele Grüße
Doris
Das kann ich soweit gut nachvollziehen. So sehe ich das im Grunde auch. Aber ist es aber nicht so, daß alle Tierschutzhunde irgendwo ihren Packen zu tragen haben deshalb nicht wirklich Problemlos sind. Die Einen mehr, die anderen Weniger? Und sei es nur, daß sie mehr Kontinuität und Regelmäßigkeit brauchen als andere?
LG Franziska mit Till
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Zitat
Ebenso, wie ich einen Beagle vom Züchter nicht Jedermann anvertrauen würde, würde ich auch nicht jeden Hund aus dem Tierschutz an Jedermann geben.
Aber bei den Tausenden an Hunden im Tierschutz, lieb und eigen, groß und klein, weiß und braun und schwarz, alt und jung, verträglich oder nicht verträglich mit Artgenossen/Katzen/Kleintiere, passend oder nicht passend zu Kindern/Senioren ... da gibt es garantiert für jeden, der einen Hund sucht, ein geeignetes Exemplar.
Aber genauso, wie man auf den passenden Hund vom richtigen Züchter etwas warten muss und ggf. auch ein paar Kilometer fahren muss, gilt das natürlich für einen Hund aus dem Tierschutz.
Dagegen spricht leider das "SOFORT HABEN WILL"- und das "BILLIG HABEN WILL"-Denken vieler Menschen :-/
Viele Grüße
Doris
Das stimmt. Und hierbei hilft auch die Wahl der richtigen Tierschutz-Orga oder des richtigen Tierheims.
Das Problem ist, dass das vielleicht nicht jeder erkennen kann ob gut oder schlecht. Wenn ich mir überlege, wieviele Leute sich einen Hund wünschen, die nie zuvor einen hatten.
Die denken, Hund muss 3x am Tag ausgeführt werden, man hat ein Haus mit Garten, so die üblichen Klischee-Anforderungen, die Nicht-Hundehalter eben immer anbringen. Mehr nicht.Ein gutes Tierheim führt Vorgespräche und sucht ggf. ein paar Hunde raus die passen könnten. Hoffentlich informiert dieses Tierheim die Leute auch noch, dass die Klischee-Anforderungen eben nicht ausreichen, sondern dass unbedingt noch eine Hundeschule besucht werden sollte und nur Spaziergänge den Hund nicht auslasten.
Dann wird ein passender Kandidat heraus gesucht, oder - falls es nicht passt, gibt es von diesem Tierheim eben keinen Hund.Ein schlecht geführtes Tierheim zeigt die Kennel, die Leute suchen einen aus weil er gefällt, zahlen die Gebühr und gehen wieder.
Ich denke, ein großes Problem ist die Unkenntnis vieler Menschen, und dieses -3malprotaggassi- ist weiter verbreitet als man glaubt.
Drum wäre ich auch grundsätzlich für einen Sachkundenachweis oder eine Art Führerschein. Dann gäbe es viele Probleme nicht.
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Zitat
Tja und wenn einer dann das nicht leisten kann oder will?
Der wird unter Umständen schon Probleme damit haben, einen Welpen stubenrein zu kriegen oder ihm das Alleinebleiben beizubringen.
Einen Hund, der seine Menschen gar nicht fordert, gibt es nicht. Und wenn ich die eierlegende Wollmilchsau will, die mir gar keine Arbeit macht, sollte ich mich eher im Spielwarenladen umsehen als beim Züchter oder im Tierschutz ;-)
Insgesamt jedoch, Franziska, kann ich von meinen bisherigen Pflegehunden wirklich sagen, dass da durchaus absolut unkomplizierte Hunde für Anfänger dabei waren. Davon gibt es nämlich sehr viele, man muss nur ausreichend Zeit aufwenden, Fragen stellen und Geduld haben, um den passenden Hund zu finden. Mara hat das in Sachen Vorgespräch usw. gut beschrieben. Doch wenn ich mich in das erstbeste Bild im Internet verliebe und den Hund trotz minimaler Angaben einfliegen lasse (und ihn auch bekomme), brauche ich mich nicht wundern, wenn er anders ist als erwartet.
Viele Grüße
Doris
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Zitat
Der wird unter Umständen schon Probleme damit haben, einen Welpen stubenrein zu kriegen oder ihm das Alleinebleiben beizubringen.
Einen Hund, der seine Menschen gar nicht fordert, gibt es nicht. Und wenn ich die eierlegende Wollmilchsau will, die mir gar keine Arbeit macht, sollte ich mich eher im Spielwarenladen umsehen als beim Züchter oder im Tierschutz ;-)
Insgesamt jedoch, Franziska, kann ich von meinen bisherigen Pflegehunden wirklich sagen, dass da durchaus absolut unkomplizierte Hunde für Anfänger dabei waren. Davon gibt es nämlich sehr viele, man muss nur ausreichend Zeit aufwenden, Fragen stellen und Geduld haben, um den passenden Hund zu finden. Mara hat das in Sachen Vorgespräch usw. gut beschrieben. Doch wenn ich mich in das erstbeste Bild im Internet verliebe und den Hund trotz minimaler Angaben einfliegen lasse (und ihn auch bekomme), brauche ich mich nicht wundern, wenn er anders ist als erwartet.
Viele Grüße
Doris
Dem stimme ich zu 100% zu.
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