Fieber, keine Kondition, wunde Pfoten, entzündete Augen,...

  • @ Familienkromi: Danke, ich melde mich jetzt auch an sobald ich Zeit habe. Habe die letzten Wochen jeden Tag durcharbeiten müssen.

    Ich dachte mir, dass es sinnvoll wäre, hier mal wieder den aktuellen Stand zu posten... Vor allem für die, die aus eigenen Problemen über diesen Thread stolpern sollen natürlich wissen, wie die Diagnose nun letztlich lautet.
    Liam hat Systemischen Lupus erythematodes (SLE). Eine Autoimmunkrankheit, die seinen gesamten Körper angreift.

    Liams aktuelle Symtome sind:
    - Entzündungen der Haut, damit verbunden Bildung von Eiterbläschen am Bauch, geschwollene Lefzen, sehr dünne, leicht rissige Haut an der Nase, teils entzündete Pfoten und eitrige Bindehäute --> Behandlung mit Antibiotikum, Vit K und Vermeidung von direktem Sonnenlicht
    - ab und an geschwollene Gelenke --> verbessert sich durch Kühlung
    - Erbrechen mit Durchfall, teils blutig und damit verbundene Bauchkrämpfe --> spezielle Diät und bei anhaltendem Durchfall Aufbau der Darmflora, Medikamente gegen die Übelkeit
    - seine Kondition hat sich gebessert aber man merkt, dass er trotz tollem Muskelaufbau schneller ermattet
    - Fieberschübe durch aktute Infektionen wie Bronchitis, Rachenentzündung und Lungenentzündung
    - laut letztem Blutbild verminderte Zahl der Leukos und Thrombozyten, er hat ne leichte Blutarmut, aber sonst ist alles einigermaßen im Norm

    Ich habe bestimmt wieder Symptome vergessen *grübel* aber egal...

    Er bekommt aktuell Cortison, regelmäßig Antibiotika, Vitamin K Tropfen, Ulcogant für den Magen, Leberschutz und noch diverse Bedarfsmedikation. Alles in allem eine ganz schöne Latte aber es geht ihm damit sehr gut, zumindest bis es jetzt so heiß wurde.
    Seitdem kämpft er wieder vermehrt mit Entzündungsherden. Die Vorhaut, die Bindehäute, die Zitzen sind stark entzündet und es tritt Sekret aus. Wie es in ihm aussieht lässt sich nur vermuten. Seit dem Wochenende erbricht er wieder, gestern Abend / letzte Nacht wurde es wieder besonders schlimm. Und seiner Nase gehts seit heute auch wieder schlechter. Sie bleicht wieder merklich aus und heute Nacht ist sie beim erbrechen auch wieder aufgeplatzt und hat geblutet.
    Gestern wollte er dann gar kein Futter mehr anfassen, nicht mal mehr seinen Tiefkühl-Kong. Aber sein heutiges Frühstück hat er mit Appetit gefuttert, es nur leider nicht drin behalten. Ich habe ihn dann heute morgen bei meinem Tierarzt abgegeben und der versucht ihn jetzt tagsüber leicht anzufüttern und er bekommt wohl wieder eine Infusion um mit allem lebensnotwendigen versorgt zu werden. Die Medis wurden jetzt nochmal angepasst und hoffentlich optimiert. Hoffen wir dass es hilft.
    Noch lang kein Grund zur Panik aber alles in allem wirklich nicht schön die Situation. :/ Frech sein und freuen geht übrigens immer noch sehr gut :D auch wenn sein Verhalten, sobald es nicht mehr so durch äußere Reize gepuscht wird, sehr gedämpft ist.

    Einer der TÄ von der TU München hat jetzt vorgeschlagen Liam mit dem das Malariamittel Hydroxychloroquin zu behandeln. Wie und warum das helfen soll weiß ich nicht und da muss sich auch mein Doc erst schlau machen.

  • Unglaublich, dass schon wieder ein dreiviertel Jahr vergangen ist... In vielen Punkten würde ich sagen, für Liams Gesundheit war es ein gutes dreiviertel Jahr, zumindest die ersten acht Monate davon. Im letzten Monat allerdings haben wir wieder mehr zu kämpfen.
    Aktuell zeigt er immer wieder ein paar Tage lang Durchfall und Erbrechen, beides in der Hochphase auch blutig, dann wirds ruhiger und er hat ein paar Tage lang guten Kot und erbricht nicht. Appetit hat er fast immer *g*, halt ein Goldie ;) Die Medikamente zollen allerdings ihren Tribut und Liams Leberwerte sind momentan eher suboptimal. Er bekommt Infusionen und seitdem gehts wieder bergauf. Insgesamt ist er zwar etwas gedämpft im Verhalten, doch wenn man ihn nicht kennt und die leichte Entzündung der Haut an Lefzen, Ohren und rund um die Vorhaut nicht sieht (man muss schon genau hinschauen), dann würde man ihn sicher für einen ganz normalen jungen Rüden halten, der gern mal protzt ohne Ende und die Mädels beeindruckt. :D

    Ganz akut mache ich mir allerdings wegen einem anderen Grund etwas Sorgen... Liam hatte zwischen seinen Schulterblättern im Herbst (glaube ich) schon einmal einen hühnerei großen Knubbel. Er hat damals Entzündungshemmer bekommen, die Haut wurde eröffnet und Flüssigkeit trat hervor. Der harte Kern blieb damals, er saß unbeweglich tief im Muskel. Wir hatten den OP Termin rausgeschoben weil in Liams Fall eine Vollnarkose ja ein deutlich höheres Risiko birgt als bei einem gesunden Hund. Die Ärztin in der Tierklinik wollte aber unbedingt operieren, weil sie den Knubbel zwar gut abgrenzen konnte, aber einen Stil nach unten spürte. Er hat dann trotzdem weiter Antibiotika und ziemlich starke Entzündungshemmer bekommen (seine Blutwerte waren damals nicht so rosig) und nach ein paar Wochen war das Ding kaum noch zu tasten.
    Letzten Freitag ist mir im Nacken, direkt am Ansatz der Schulterblätter, wieder ein solcher Knubbel aufgefallen (ca. 4cm vor der Stelle an der der erste Knubbel saß). Und beim Abtasten ist mir aufgefallen, dass weiter hinten ein weiterer Knubbel sitzt, der sich unters Schulterblatt zieht. Vermehrt warm ist es nicht, also ganz normale Körpertemperatur und es wächst. Genauso wie der erste Knubbel sitzt das Ding wohl wieder im Muskel und ist inzwischen gut golfballgroß.
    Nun meine Frage: Mein Tierarzt ist der Meinung, Liam wäre einfach anfällig und es ist ein Bluterguss, so wie er auch schon beim ersten dachte. Ich soll die Stelle seiner Meinung nach einfach in Ruhe lassen und die Natur würde es schon richten. Er möchte auch aufgrund von Liams angeschlagener Leber auf Entzündungshemmer und AB verzichten.
    Ich bin unsicher, klar, grundsätzlich würde ich auch davon ausgehen, dass das Ding wie sein Vorgänger von selbst weg geht. Allerdings mache ich mir Sorgen, dass der zweite Knubbel, der sich unters Schulterblatt zieht, vllt doch der ehemalige erste Knubbel ist und einfach irgendwie abgesunken ist? Vor allem: Wird es ohne Medikamente und Eröffnung der Haut selbst weg gehen? Liam wälzt sich aktuell auch mehr und versucht sich an der betroffenen Stelle zu kratzen. Dabei unterbinde ich ihn natürlich.
    An sich habe ich geplant am Samstag in die TK zu gehen, wo ich davon ausgehe, dass es entweder gleich nen OP Termin oder erstmal wieder Medis gibt. Keine Ahnung welcher der richtige Weg ist.
    Habt ihr schonmal was von einem vergleichbaren Fall gehört? Danke, das ihr euch durch den vielen Text gequält habt und ich bin gespannt auf eure Antworten!

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