Inzuchtkoeffizient
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Hallo liebe Foris,
es gibt doch sicherlich einige hier, die mir sagen können, wie viel Inzucht noch akzeptabel ist.
Ganz klar, eigentlich würde ich einen Hund bevorzugen, der einer komplett sauberen Linie entstammt. Allerdings entdecke ich sogar in VDH Zuchtlinien diesen sogenannten Linien- oder Inzuchtkoeffizienten.Vielleicht kann mir hier ja jemand vereinfacht vermitteln, wann eine Überschneidung der Zuchttiere noch in Ordnung ist? Ich hab die Formeln schon entdeckt, aber irgendwie steig ich da nicht richtig durch. Zumal sich ja auch manchmal die Namen unterscheiden, obwohl eine Verwandtschaft besteht.
Wie ist das denn z.B., wenn die Eltern eines Wurfes eine gemeinsame Großmama besitzen? Ist das schon zu viel? Dem VDH anscheinend nicht, so eine Ahnentafel hab ich nämlich schon entdeckt.Bitte verhelft mir zu ein wenig mehr Durchblick!
Da ich auch schon mit einer Züchterin telefoniert habe, die mir richtig Angst gemacht hat, bin ich echt verunsichert! - Vor einem Moment
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Hi,
Schau mal hier: Inzuchtkoeffizient*
Dort wird jeder fündig!-
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So weit ich weiß, wird Linienzucht sogar sehr häufig verwendet um bestimmte Merkmale zu festigen und einen Typ Welpen hervorzubringen, bei Outcross-Verpaarungen (also Hunde, die gar keine Ahnen haben, die in beiden Stammbäumen auftauchen) ist der Wurf bzw. die vererbten Merkmale meistens ungleichmäßiger.
Damit aber keine Inzucht entsteht, gibt es den Inzuchtkoeffizienten, der bis zu einem bestimmten Grad nicht überschritten werden darf.
Es gibt in meinem Verein allerdings nur eine Einschränkung bei Verwandten ersten Grades und Halbgeschwistern, was nur bei schriftlicher Vereinbarung zulässig ist.
Natürlich ist es bei engeren Verwandten echt ein Risiko und ich würde auch keinen zu eng verpaarten Welpen kaufen, aber Linienzucht mit gut ausgesuchten Zuchthunden ist im VDH bestimmt in jeder Zucht zu finden. In anderen Vereinen mit Sicherheit auch, bloß meist nicht mit den gleichen Zielen... -
Ach, danke dir für die schnelle Antwort.
Das heißt also, wenn ich von einem VDH Züchter kaufe, wird der Grad nicht überschnitten und ich kann dem Züchter trauen?!
Ich hatte schon mit einer Züchterin telefoniert, die mir Horrorgeschichten von anderen Züchtern und ihren Nachzuchten erzählt hat. Epilepsie hier, Aggressivität da...
Klar bin ich da skeptisch, sie wollte sich vielleicht gut darstellen, indem man andere schlecht macht. Doch Gedanken hab ich mir dennoch gemacht! -
Hallo,
schau mal bei http://www.weisse-schaeferhunde.de unter Infos - der AKV (Ahnenverlustkoeffizient). Find ich sehr interessant und gut geschrieben.
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Das ist keine einfache Frage.

Ich hatte jetzt angefangen was zu schreiben, aber ich denke ich weiß was besseres/einfacheres... lies dich doch hier mal ein:
http://sommerfeld-stur.at/site
Das ist wirklich eine sehr gute Seite zum Thema.EDIT:
Nein, dass der Hund VDH Papiere hat heißt nicht automatisch, dass er nicht "zu viel" Inzucht im Pedigree hat. Es gibt VDH Vereine die haben keine Begrenzung des COI nach oben und außer dem Sätzchen "Inzestzucht ist verboten" auch keine Regulierung in der Zuchtordnung wie weit ein Züchter davon abgesehen Inzucht betreiben darf.
Bei einigen Rassen ist die Zuchtbasis auch so klein dass man zwangsläufig mit sehr hohen Inzuchtwerten arbeiten muss.
Inzestzucht (also mit direkten, engen Verwandten, z.B. Vater x Tochter oder Geschwister untereinander) ist soweit ich weiß allerdings in allen VDH-Vereinen verboten).Linienzucht ist nicht per se was schlechtes.
Aber man muss da selber hingucken und vergleichen und sich eine Meinung bilden was man ok findet (ob man z.B. 4 Generation zurück 5 oder 6 Mal den gleichen Hund haben will...) und was einem zu viel ist. Das nimmt einem das Siegel "VDH" nicht automatisch ab. -
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Danke Sandra, hab´s gleich durchgelesen und war wirklich informativ!
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Es gibt zwei Werte, der Ahnenverlustkoeffizient und der Inzuchtkoeffizient.
Ein Ahnenverlust liegt immer dann vor, wenn ein Ahne mehr als einmal im Stammbaum auftritt. Im Gegensatz dazu wird durch den Inzuchtkoeffizienten der wahre Verlust der Ahnen wiedergegeben. Grundsätzlich kann man sagen, der AVK sollte so hoch wie möglich sein (100% ist die obere Grenze) der IK so gering wie möglich (0 ist der geringste Wert).
Ich habe mal eine Faustregel irgendwo gelesen: AVK > 80 und IK< 18, alles was diese Regeln nicht erfüllt ist als bedenklich einzustufen. Ob das nun in Stein gemeißelt werden soll, oder nur die Meinung des Autors widerspiegelt weiß ich allerdings nicht.
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Zitat
Ich hatte schon mit einer Züchterin telefoniert, die mir Horrorgeschichten von anderen Züchtern und ihren Nachzuchten erzählt hat. Epilepsie hier, Aggressivität da...
Das sollte ein guter Züchter eigentlich nicht nötig haben.Ich will zwar einen Hund kaufen und nicht den Züchter heiraten, insofern muss ich auch nicht in allen Punkten 120% mit ihm auf einer Wellenlänge liegen. Aber eigentlich hab ich ganz gern nach dem Kauf noch freundlichen Kontakt und mir persönlich fällt das bei solchen Lästermäulern bei denen nur die eigenen Hunde gesund und alle anderen krank sind eher schwer.
Letztlich züchten innerhalb eines geschlossenen Zuchtbuchs alle mit der gleichen Suppe, soll heißen: Wenn man im VDH ist und sich an die Regeln hält, hat man auch nix grundlegend anderes auf dem Sofa liegen als die Konkurrez. Und allein züchten kann man schon gar nicht, man braucht nunmal auch mal nen Deckrüden oder ne neue Hündin "von außen", GRADE wenn man auf einen niedrigen Inzuchtkoeffizienten und Ahnenverlust bedacht ist.Aber ok, Züchter sind auch nur Menschen und wenn dieser nunmal am Telefon vor Welpenintressenten über anderer Leute Hunde herzieht sagt das zwar viel über seinen Charakter, aber wenig über seine Hunde. Muss man dann jeweils selber wissen ob man da nen Welpen kauft und dann "auf Nimmer wiedersehen" oder ob man sich was anderes sucht.
Noch ein weiterer Punkt:
Der COI kann bei Null komma null sein - wenn die Eltern beide krank waren oder nen doofen Charakter haben bringt der niedrigste Inzuchtkoeffizient nix.
Wie man es auch dreht und wendet, sich einen Züchter in nem ordentlichen Verband zu suchen ist erst der Anfang, da gibt es dann immernoch genug Unterschiede. -
Zitat
Das sollte ein guter Züchter eigentlich nicht nötig haben.Jap, mir kam das auch ziemlich seltsam vor! Sonst war sie ja ganz nett und hat mir viel von ihrer Aufzucht und dem Umgang mit den Hunden erzählt, aber das fand ich auch doof. Sie hat allerdings, zu ihrer Verteidigung, keine Namen genannt...

Sie hatte in ihrem aktuellen Wurf keinen Rüden, daher ist sie in meiner Auswahl eh raus!
Ich freue mich auf die kommende Cacib in Nürnberg und werde dort mit meinen neu erworbenen Kenntnissen auch in diesem Bereich etwas sicherer sein.
Und nur am Rande:
Ich habe nie Erfahrungen mit dem Kauf beim Züchter machen können, weil bei meinem Engel DJ und unserem Familienhund davor das Schicksal entschieden hat.
Eigentlich wäre es mir das Liebste, es würde wieder so kommen... Ich hoffe, es wir der Moment kommen, in dem mein Bauch und mein Herz gleichermaßen sagen...der und kein anderer....egal welche Rasse, egal welches Geschlecht und welcher Herkunft!
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