Wie bringe ich meinem Hund "Sitz" bei?

  • Hallo ihr Lieben,


    meine Jagdterrierhündin Susi ist zwar schon 5 Jahre alt, hat aber bisher noch keinerlei Erziehung genossen. Sie hat einige Zeit zur Eingewöhnung gebraucht, aber jetzt ist sie so weit, dass sie mir vertraut und wir mit der ernsthaften Erziehung beginnen können. Wir wollen zwar in eine Hundeschule gehen, aber auch nebenbei noch einiges tun.


    Wie man einem Hund das "Sitz" beibringt, dass weiß ich. Man hockt sich hin und ruft den Hund zu sich. Dann nimmt man ein Leckerli zwischen Daumen und Mittelfinger und streckt den Zeigefinger nach oben. Später soll sich der Hund ja aufgrund des erhobenen Zeigefingers hinsetzen. Dann halte ich ihr das Leckerli direkt vor die Nase, damit sie es sieht. Nun führe ich die Hand dicht über ihrem Kopf nach hinten. Da der Hund mit der Nase dem Leckerli folgen will, muss er sich schon aus anatomischen Gründen hinsetzen.


    Auf diese Weise funktioniert das bei meiner Susi aber leider nicht.


    Ich hocke mich hin, rufe sie und sie kommt herangelaufen. Sie bekommt mit, dass ich ein Leckerli in der Hand habe und hüpft ganz aufgeregt vor mir rum und will unbedingt an das Leckerli ran. Ich halte ihr das Leckerli vor die Nase und will es über den Kopf nach hinten führen, aber sie springt weiter vor mir rum. Wenn ich dann eine Hand nehme, sie ihr auf das Hinterteil lege, um sie am Springen oder Rückwärtslaufen zu hindern, dann klemmt sie ihr Schwänzchen ein und duckt sich ängstlich. Wenn ich mit der Hand auf ihrem Hinterteil ein wenig Druck ausübe, damit sie weiß, was ich von ihr will, dann stellt sie sich mit den Hinterbeinen hin wie ein Sägebock, was ein sanftes Runterdrücken des Hinterteils unmöglich macht. Drücke ich dann doch mal etwas festerr, dann wirft sie sich komplett auf die Seite und zeigt ihren Bauch zur Unterwerfung.


    :?: Wie kann ich der Susi das "Sitz" so beibringen, dass sie es gerne und ohne Unterwerfung macht?


    Lieben Gruß von Katja


    .... die sicher noch ganz viele Themen mit Fragen zur Erziehung eröffnet, da sie Susi viel beibringen will und muss und dabei alles richtig mache will.

  • hi katja,
    ich musste grad so lachen. du hast mein problem von vor drei monaten exakt beschrieben :)
    bei uns war es so, dass lima das auch nicht so angenommen hat, genau dasselbe, springerei und so. er steht sowieso gerne auf den hinterbeinen, also hat er versucht, von oben an das lecker ranzukommen.
    bei uns wars ne mischung aus geduld, immer wieder "schnell-sitz-sagen-wenn-er-sitzt-und-direkt-loben" und dann auch das üben mit dem leckerli, aber _dabei aufrecht stehen bleiben_.
    aufrecht stehen bleiben ist deshalb gut, weil doggi zwar das leckerli sieht, aber auch merkt, dass er durch gehampel erstmal nicht drankommt (also rein theoretisch - unserer springt uns bei großem hunger einfach an den ellenbogen...*g*). wenn dein hund merkt, mit anspringen ist es nicht getan, setzt er sich schon irgendwann.


    viele grüße
    silvia

  • Ich habe bei meinem Hund ebenfalls festgestellt, dass ein Training mit Leckerchen NULL Erfolg hat, weil er dann derartig gierig wird, dass er sich auf nix anderes mehr konzentrieren mag.
    Versuch' es doch 'mal so:
    Ohne Leckerchen in der Hand (leg es Dir für Dein Hundchen unsichtbar irgendwo griffbereit hin!) neben den Hund hocken. Sachte mit der einen Hand am Halsband den Kopf nach oben "ziehen" (aber wirklich nur gaaaaaaaanz sachte - eigentlich nur fixieren!) und gleichzeitig den Popo ebenso sachte nach unten drücken, dazu das Kommando "Sitz". Im Grunde genommen solltest Du durch das Festhalten am Halsband nur verhindern, dass die Kleine sich gleich ganz hinschmeißt. Ganz besonders wichtig ist Geduld, Geduld und nochmal Geduld! Auch habe ich bei meinem Hund bei neuen Übungen manchmal das Gefühl gehabt, dass er es nie kapiert. Habe dann aufgegeben und ein paar Tage später in Ruhe neu versucht und - schwupp - die Übung klappte..! Vielleicht ist es bei Deiner Maus ja auch so! Ach ja, wenn's funktioniert hat, gibt es das Leckerchen! ;-) Wenn sie erstmal gelernt hat, dass Du nie böse mit ihr wirst, wird sie sich auch bald nicht mehr hinwerfen und das Training wird einfacher. Bei Hunden, die zu verfressen sind, hat es sich auch bewährt, ein Spielzeug als Belohnung parat zu haben.
    Viel Spaß beim Üben!
    Und - es würde mich interessieren, ob es klappt! ;-)
    Liebe Grüße von Andrea (und ihrem verfressenen Jargo)

  • vielen dank ihr beiden für eure tips.


    andrea, die sache ohne leckerli mit der hand hinten und vorne werde ich auf jeden fall verscuhen, denn das hört sich gut an. ein spielzeug als belohnung nützt bei susi nicht, denn sie nimmt absolut nix zum spielen. aber ich habe das gefühl, dass sie mit dem loben per stimme und einem streicheln und knuddeln auch zufrieden ist.


    ich werde auf jeden fall über die erfolge berichten und auch darüber, was die hundeschule dazu sagt.


    lieben gruß von katja

  • Ja, auf Deinen Bericht bin ich schon ganz gespannt -
    Dass Deiner Hündin Deine Stimme und das Lob wichtig ist, ist auch eine sehr gute Voraussetzung!
    So wie in dem anderen Beitrag schon geschrieben wurde, ist es auch hilfreich, immer dann das Kommando "Sitz" loszulassen, wenn der Hund sich gerade von alleine hingesetzt hat. Deine Hündin scheint ein Sensibelchen zu sein. Das bedeutet, Du hast gute Voraussetzungen, dass sie schnell lernt. Aber es bedeutet auch, dass wahrscheinlich das kleinste "ungerechte " Laut-werden Deinerseits sie wahrscheinlich völlig verunsichern würde.... Also immer schön die Ruhe bewahren und nicht vergessen: Wir freuen uns über Info's. wie es bei Euch weitergeht! Jargo und Andrea ([email='happyhorse@email.de'][/email])

  • Hallo,
    also wir haben es folgendermaßen geschafft: immer wenn Nicki gerade saß, bin ich zu ihm hin, "ja fein sitz macht der Nicki" ... und Leckerchen.Also immer wenn er sich gerade sowieso hinsetzte sofort bestätigen mit Kommando "sitz" und erhobenen Zeigefinger und zur Belohnung Leckerchen.
    Anfangs guckte er mich zwar etwas sparsam an wenn ich ihn für sein Sitzen belohnte aber es klappt!
    Auf die selbe Weise habe ich ihm auch "Platz" beigebracht und beide Kommandos klappen mittlerweile auf Fingerzeig.
    Dauert so vielleicht ein bischen länger aber ich halte nicht viel von den Methoden mit Runterdrücken und so.
    Viel Spaß beim Üben!
    LG, Manu

  • Hi,
    sorry, aber gerade bei sensiblen Hunden finde ich Anfassen im Training nicht so angebracht, das verunsichert die Doggis m. E. schon. Vor allem aktive Hunde, die immer erstmal rumhampeln müssen, sind mit der Anfasserei nicht so glücklich. Und wenn der Hund noch nicht so lange bei euch ist, würde ich alles vermeiden, was er unangenehm findet.
    Wenn man selber zur Statue wird und einfach kurz wartet, wird er sich schon hinsetzen (da ja am Lecker interessiert).


    Nochwas zum Knuddeln: bist du sicher, dass sie das mag? Woran erkennst du, dass sie zufrieden ist? Hunde tun nur was, wenn es sich für sie lohnt. Meistens mögen sie knuddeln und Lob nur so mittelmäßig - Futter ist da bedeutend interessanter. Kann man ja später ausschleichen, aber zu Anfang würde ich es schon beibehalten.
    Wenn der Hund zu unkonzentriert und wild wird, weil er zuviel Hunger hat, einfach abbrechen. Später mit viel Ruhe und ganz ruhiger eigener Körpersprache und Stimme nochmal versuchen. Nach 2-3 ruhig umgesetzten Kommandos kannst du ja wieder aufhören, Hauptsache, dein Hund hat sich zumindest kurzzeitig so auf dich konzentriert, wie du das möchtest. Wenn der Hund noch gar nicht erzogen ist, musste er sich ja bis jetzt auch nicht konzentrieren, also überforder ihn nicht.


    Viele Grüße und viel Erfolg :)
    Silvia

  • hallo,


    die seite zur erziehung der magyarvizsla habe ich mir durchgelesen und gleich in den favoriten gespeichert, denn sie ist sehr hilfreich, weil alles recht einfach erklärt wird.


    was ich nur etwas schwierig in der ausfürhung finde, ist dass bei-fuß-gehen, denn meine susi ist ja nur 30 cm hoch und da ist es sehr unbequem, wenn überhaupt möglich, ihr das leckerli beim gehen neben mir vor die nase zu halten.


    mit den befehlen so ganz nebenbei habe ich auch begonnen. wenn ich auf dem wc sitze, dann kommt susi zu mir und setzt sich vor mich hin. in dem moment, wo ich sehe, dass sie ihren popo absenkt, sage ich dann ganz erfreut sitz und lobe sie. das gleiche mache ich, wenn sie auf ihre decke geht (auf die decke) oder sich hinlegt (platz). wenn sei oder ich niesen, dann sage ich hatschi. nicht, dass sie das unbedingt lernen soll, aber vielleicht niest sie ja irgendwann mal auf befehl.


    am montag war ich mit susi im park. da es schon kurz nach 18 uhr war, war es schon etwas dunkel und es befanden sich keine weiteren hunde dort. ich hatte sie an einer 10-meter-schleppleine, als ein paar mit einem kleinen aidale-terrier-rüden kam. wir hatten die drei schon einmal getroffen und die hunde konnten sich gut leiden. der rüde lief ohne leine und so riskierte ich es, susi das allererste mal auch von der leine zu lassen. und siehe da - die beiden hunde tollten über die wiese und spielten miteinander. als ich mich hinhockt und "susi komm her" rief, was meint ihr, was da passierte. sie drehte sich um, kam auf mich zugerannt und blieb vor mir stehen. dann sagte ich mit erhobenem zeigefinger "sitz", ohne sie anzufassen. und da? mein hund setzte sich brav hin. boah, was hab ich mich gefreut. sie bekam ihr leckerli und auf das kommando "und lauf" rannte sie wieder zu dem rüden.


    *völlig*stolz*auf*meine*susi*bin*

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