Wundheilungsstörung nach Schleimbeutelentfernung Ellenbogen

  • Hallo,

    wir sind ratlos.

    Unser Collie Benny (10 Jahre, 38kg) hatte innerhalb der letzten Monate mehrfach Schleimbeutelentzündungen an beiden Ellenbogengelenken.

    Jedes mal schwoll der Ellenbogen bis auf Tennisballgrösse an und wurde dann zur Entlastung vom Tierarzt geöffnet. Danach jeweils Schonung, Polsterung etc.
    Nachdem am rechten Ellenbogen zum 3. mal diese Entzündung auftrat entschied der Tierarzt den Schleimbeutel operativ zu entfernen. Es wurde sogar ein wenig Haut verpflanzt, um die relativ grosse offene Stelle zu schliessen (ca. Durchmesse einer 2€ Münze).
    Das Bein wurde mittels einer Gipsschiene und Verband ruhig gestellt, um die Heilung bestmöglich zu unterstützen. Der Verband wurde alle 2-3 Tage gewechselt.

    Die OP war vor 4 Wochen. Die verpflanzte Haut ist abgestorben.

    Heute sieht die Wunde schon etwas besser aus als Vorgestern. Man erkennt erste Heilungstendenzen, nachdem vorgestern ein Hydrokoloid-Verband versucht wurde.

    Hat jemand Erfahrungen in diesem Bereich bzw. einen Vorschlag für die weitere Vorgehensweise?

    Lieben Dank für Eure Kommentare vorab.

    Gruss,

    Christian und Ina, mit Benny und Kelly

  • Hi Christian,

    Herzlich willkommen! Das tut mir sehr leid zu lesen.

    Ich hatte mich damals eingelesen in das Thema Ellenbogenbursitis als Kuna dasselbe Erscheiningsbild zeigte wie Dein Hund. Sie war damals nur 8 Monate alt. 3mal wurde die Fluessigkeit abgezogen aber jedesmal fuellte sich die Stelle wieder. Erfolg brachte dann ploetzlich Traumeel, ein homoeopathisches Kombipraeparat in Tablettenform. Kuna hatte den "Tennisball" ueber 3 Monate lang, mit der Gabe von Traumeel klang die Schwellung innerhalb 3 Tage ab und ward auch nicht mehr gesehen. Vielleicht kann das auch bei Euch helfen?

    Es wundert mich ein klein wenig warum der Schleimbeutel entfernt wurde denn er hat ja einen Sinn, unter anderem um Fluessigkeit abzusondern bei vorliegendem Trauma und um das Gelenk vor weiterem Tauma zu schuetzen. Aber das tut auch nuescht zur Sache, denn nun ist der Schleimbeutel ja entfernt und die Wundheilung soll vorangehen. Die Bursitis kann auch bakterieller Herkunft sein, wurde das ueberprueft? Dies koennte ein Grund sein warum die Stelle immer noch solche massiven Probleme bereitet. Ich wuerde eventuell Traumeel in Erwaegung ziehen als Begleitbehandlung.
    Alles Gute fuer den Patienten!! ;)

    P.s. Ernaehrungstechnisch koenntest Du mit Omega Fettsaeuren die Wundheilung versuchen zu unterstuetzen.

  • hallo,

    nur ganz kurz, denn ich muss los:

    gab es nach der letzten OP nochmal eine wundrevision? also ich meine, wurde die abgestorbene transplantierte haut wieder entfernt? wie sieht die wunde aktuell aus? gibt es nekrotische wundbereiche? ist die wunde entzündet?

    folgende sachen fallen mir ein:
    - es ist absolut wichtig, dass die wunde steril behandelt wird! d.h. regelmäßige verbandswechsel mit sterilen wundauflagen, wundspüllösungen etc. - der verband sollte keinesfalls durch äußere einflüsse verschoben oder durchnässt werden! achtung, nicht alle desinfektionsmittel eignen sich - einige wirken sich negativ auf die wundheilung aus.
    - falls sich noch nekrotische gewebereste in der wunde befinden: es gibt salben, die bakterielle kollagenasen enthalten. diese enzyme fressen totes gewebe weg und frischen die wunde an, sodass es quasi eine neue initialzündung für die wundheilung gibt.
    - die wunde darf nicht unter spannung stehen und sollte so ruhig wie möglich in position gehalten werden. d.h. so wenig bewegung wie möglich bzw. das bein ruhig stellen.

    damit transplantierte haut anwächst, muss ihr übrigens über 5 tage ein druckverband aufliegen, ansonsten ist sie zum absterben verurteilt. ich glaube aber, dass das bei einer 2euro-großen wunde nicht nötig ist - die wunde muss von unten und von den seiten her langsam zu granulieren, das dauert einige zeit. und in dieser zeit ist es das a und o, einer wundinfektion vorzubeugen.

    drücke euch die daumen, gute besserung!

  • Vielen Dank für die vielen guten Hinweise. Wir arbeiten weiter an der Wundheilung. Ein Tip von anderer Seite lautet Honig einzusetzen.

    Euch ein schönes neues Jahr!

    LG Christian

  • Leider hast du jetzt die Fragen von "dieveni" nicht beantwortet :???:

    Weißt du nix drüber? Oder verstehst du die ganzen Fachausdrücke nicht. Dann frag bitte.
    Ansonsten wärs nett wenn du das beantworten würdest.

    Ich wüßte noch ganz gerne wie die Wunde bei den Verbandswechseln gereinigt wird, mit was? Und wie häufig erfolgen die Verbandswechsel. Trägt sie momentan noch den Gipsverband? Wie wurde der Gips angelegt? Zirkulär (also umlaufend) oder wurde dei Wunde offen gelassen?
    Egal was der Hund jetzt auf die Wunde draufkriegt. Ob Hydrokolloide, Hydrofasern, Alginate, Polyurethan Schaum. Solange die Wunde nicht entlastet wird, heilt das nicht richtig. Leider ist das ja in deinem Fall relativ schwer.

    Wenns durch die Hydrokolloide langsam anfängt zuzugranulieren würde ich das vorerst beibehalten, aber trotzdem mal nen Wundabstrich machen lassen. Zur Sicherheit.

    Ich persönlich bin kein Freund der Hydrokolloide, ich möchte eine Wunde jeden Tag sehen / sehen können. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.

    Ansonsten gute Besserung für dein Hundi

  • Die Fragen habe ich tatsächlich übersehen.
    Eine Wundrevision fand nicht statt. Die gebildeten Nekrosen wurden zwischenzeitlich entfernt.
    Gereinigt wird die Wunde gar nicht, um das neu gebildete Gewebe zu erhalten.

    Nach der OP hatte Benny eine Gipsschiene (3 Wochen lang), Gepolstert und dann umwickelt mit PH-Haft.
    Jetzt hat er nur noch einen Verband um den Ellenbogen, Rivanol-Salbe, Suprasorb und eine beschichtete Kompresse, Polsterwatte und Tape. Das ganze wird gehalten durch Ellenbogenschoner.

    Hier ein Link zu einem aktuellen Foto der Wunde:

    Externer Inhalt www.polar-chat.de
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    LG Christian

  • Meiner Meinung nach sieht das ganz böse aus. Ist das der Knochen, der da rausguckt ? Was soll denn da drüber wachsen?
    Seid ihr in einer Klinik, macht der TA öfter solche OP`s ?


    Ich würde morgen bei einem 1a Chirurgen auf der Matte stehen - egal wie -.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!