Angstpinkeln nach vermutlichem trauma

  • hallo zusammen,

    es geht um meine 8 monatige zwergpdelhündin nicky

    sie ist nun seit gut zweieinhalb monaten bei uns und zeigt auffälliges verhalten

    sie hat angst vor männern und in vielen anderen situationen kommt es durch ihre angst zu unkontrolliertem pinkeln ( wie z.B anlegen der leine, oder wenn jemand direkt auf sie zukommt,...) stubenrein ist und sie meldet sich auch, wenn sie mal raus muss

    warum sie so reagiert weiß ich leider nicht, ich vermute, dass sie bei der züchterin während der prägezeit nicht so gute erfahrungen gemacht hat

    das pinkeln haben wir ignoriert, also keine bestrafung

    beim anlegen der leine hatte ich mich anfangs über den hund gebeugt, der hund bekam noch mehr ansgt und pullerte, also habe ich mich auf den boden gehockt und den hund gerufen und sanft mit ihr gesprochen
    zunächst pullerte sie noch, aber mittlerweile kommt es kaum noch vor, wenn es ohne pullern klappt, dann lobe ich sie sehr, sonst wird sie einfach angeleint und los gehts ( sie liebt gassi gehen)

    wenn jemand direkt auf sie zukommt, rede ich mit ihr um sie abzulenken, das hilft aber nicht wirklich, vor allem wenn es sich um männer handelt

    ganz besonders schlimm ist es, wenn wir besuch bekommen, dann gerät sie fast in panik, bellt und bellt und kann ihr wasser kaum halten
    ich hatte sie mal auf dem arm, da hat sie dann zwar nicht gepullert, aber vor angst zitterte sie am ganzen körper und war erst zu beruhigen als ich das haus verließ
    der besuch verhält sich mittlerweile dem hund gegenüber neutral, also geht nicht auf den hund zu, redet erst mal auch nicht mit dem hund ( vorher wollten sie dann den hund immer streicheln) im verhalten hat sich nichts geändert von seiten des hundes

    wir hatten dann noch mal die züchterin besucht, der hund wollte nicht aus dem auto und schon gar nicht zur züchterin, vor lauter panik hatte sie beim öffnen der türe und dem anblick der züchterin ins auto gepullert
    ob sie da angst hatte sie muss wieder da bleiben?

    ich veruche dem hund mehr selbstvertrauen zu geben, indem ich sie bei jeder gelegenheit lobe und belohne

    vielleicht habt ihr ja noch tipps was ich machen kann, um meiner nicky die angst zu nehmen

    ich danke euch und


    :hallo: tinka und die rasselbande

  • Da bekomm ich ja echt so einen Hals, wenn ich das höre, was du berichtetst. Es ist sowas von klar, das deine kleine Nicky beim Züchter wahnsinnig schlecht behandelt worden ist. Wahrscheinlich wurde sie dort von einem Mann geschlagen und das wohl im Zusammenhang mit dem Anlegen der Leine (zB sie ist nicht gekommen, wo sie die Leine umbekommen sollte und dann hat sich der Mann über sie gebeugt und sie geschlagen oder ähnliches).

    Ich denke ihr solltet diese "Züchterin" unbedingt im Auge behalten und vielleicht auch das Veterinäramt zu einer Routinekontrolle mal vorbeischicken. Sowas darf doch nicht gefördert werden!!! Hat diese Frau denn überhaupt eine Berechtigung zu züchten oder ist sie einfach nur eine Hinterhofvermehrerin? Ansonsten könnte ihr ja die Lizenz aberkannt werden.

    Nun zu deiner kleinen Maus. Gib ihr Zeit, sie wird ihre Angst überwinden wenn sie immer und immer wieder merkt, dass ihr nichts mehr passiert und alle lieb zu ihr sind. Das klappt schon :freude:

  • Hallo Tinka,

    so wie du es beschreibst, hat sie wohl wirklich irgendwas schlechtes bei ihrer Züchterin erlebt. Das finde ich ganz schlimm, dass sie da ins Auto gepullert hat vor Angst.
    Also meine Beiden freuen sich sehr wenn sie bei ihren jeweiligen Züchtern zu Besuch sind. Sie begrüßen alle fröhlich und erkennen alles wieder.
    Ich kann dir nur raten, wenn sie dort nicht hin will, dann fahr mit ihr auch nicht mehr hin! Hab Vertrauen in deinen Hund, sie hat nicht grundlos Angst davor.
    Leider kann ich dir nicht sagen, was du wegen den anderen Situationen machen kannst, da ich damit nicht wirklich Erfahrung habe und dir nichts falsches sagen will.
    Ganz sicher kann dir hier aber jemand helfen. Ich wünsche dir wirklich alles Gute.

    LG
    Vollmond

  • Ich denke Du machst eigentlich alles richtig. Es wird einfach eine kleine Zeit brauchen bis Ihre Angst weniger wird (verschwindet...).

    Ein Hinweis vielleicht noch: Du brauchst ein sehr gutes Timing, dass Dein Loben o.ä. in kritischen Situationen nicht als "Trösten" rüberkommt. Ich würde also v.a. bei diesem Angsttrauma nicht zu viel auf den Hund einreden, sondern versuchen mit ruhiger Stimme klare Kommados geben.

    Du musst Ihr nicht nur Bestätigung, sondern vor allem auch Sicherheit geben. Dies erreichst Du hauptsächlich dadurch, dass Du Ruhe, Gelassenheit aber auch Durchsetzungsvermögen zeigst.

    Man muss aufpassen, dass man nicht durch Mitgefühl und viel Ansprache auf den Hund, das Angstverhalten unbewusst lobt und damit verstärkt.

    gruß
    robin :hallo:

  • [quote="tinka66"]hallo zusammen,


    wenn jemand direkt auf sie zukommt, rede ich mit ihr um sie abzulenken, das hilft aber nicht wirklich, vor allem wenn es sich um männer handelt

    ganz besonders schlimm ist es, wenn wir besuch bekommen, dann gerät sie fast in panik, bellt und bellt und kann ihr wasser kaum halten
    ich hatte sie mal auf dem arm, da hat sie dann zwar nicht gepullert, aber vor angst zitterte sie am ganzen körper und war erst zu beruhigen als ich das haus verließ


    Hallo,

    ich würde, wenn jemand auf sie zukommt sie nicht probieren abzulenken, denn vor was man Angst hat, dass will man ja im Auge behalten und Ablenkung klappt nicht wirklich. Vielleicht wäre es gut, wenn du dich zwischen deinen Hund und den z.b. Mann stellst.

    Wenn ihr Besuch bekommt, würde ich sie auf einen "sicheren" Platz, z.B. ihr Körbchen bringen und probieren, dass sie dort bleibt, evtl durch anleinen. Sie kann sich dann aus sicherer Entfernung alles ansehen und merkt, dass ihr nichts passiert. Der Besuch sollte sie nicht beachten.

    Ich drücke euch die Daumen, dass ihr dem kleinen Kerlchen viel Selbstvertrauen und Sicherheit geben könnt.

  • Hallo Tinka,
    versuchs doch zusätzlich mal mit Bachblüten. Ich würde der Kleinen eine Mischung aus Mimulus, Star of Bethlehem, Walnut u. Larch geben. Bei unserer panischen Katze hat es sehr gut geholfen.
    LG
    Maggie

  • Uups, da geht ja einiges schief.
    Davon mal abgesehen ob die Züchterin der Ursprungs des Verhaltens ist, sollte im Umgang einiges geändert werden.

    Zitat

    beim anlegen der leine hatte ich mich anfangs über den hund gebeugt, der hund bekam noch mehr ansgt und pullerte, also habe ich mich auf den boden gehockt und den hund gerufen und sanft mit ihr gesprochen
    zunächst pullerte sie noch, aber mittlerweile kommt es kaum noch vor, wenn es ohne pullern klappt, dann lobe ich sie sehr, sonst wird sie einfach angeleint und los gehts ( sie liebt gassi gehen)

    Besser geht's kaum. Richtige Reaktion, weiter so.

    Zitat

    wenn jemand direkt auf sie zukommt, rede ich mit ihr um sie abzulenken, das hilft aber nicht wirklich, vor allem wenn es sich um männer

    Gar nicht auf den Hund eingehen. Verhalte dich so, als ob nichts wäre. Gut wäre es natürlich wenn du es mal "provozieren" könntest, also, daß bekannte entgegen kommen, die allerdings einfach vorbei gehen sollen.
    Wenn du den Hund in dieser Situation ansprichst, fühlt sich der Hund in seinem Verhalten (in diesem Fall Unsicherheit/Pullern) bestätigt. Der Hund merkt ja nur daß er Aufmerksamkeit bekommt, verstehen tut er dich ja nicht.

    Zitat

    ganz besonders schlimm ist es, wenn wir besuch bekommen, dann gerät sie fast in panik, bellt und bellt und kann ihr wasser kaum halten
    ich hatte sie mal auf dem arm, da hat sie dann zwar nicht gepullert, aber vor angst zitterte sie am ganzen körper und war erst zu beruhigen als ich das haus verließ
    der besuch verhält sich mittlerweile dem hund gegenüber neutral, also geht nicht auf den hund zu, redet erst mal auch nicht mit dem hund ( vorher wollten sie dann den hund immer streicheln) im verhalten hat sich nichts geändert von seiten des hundes

    Auch hier gilt: das auf den Arm nehmen verstärkt seine Panik nur (Bestätigung). Hier hilft Ignoranz von allen Seiten. Das Verhalten des Besuches so beibehalten, den Hund einfach sein lassen. Auch das Bellen und evtl Pinkeln einfach ignorieren, den Hund aber loben wenn er sich ruhig verhält oder seinen Platz aufsucht.

    Zitat

    wir hatten dann noch mal die züchterin besucht, der hund wollte nicht aus dem auto und schon gar nicht zur züchterin, vor lauter panik hatte sie beim öffnen der türe und dem anblick der züchterin ins auto gepullert
    ob sie da angst hatte sie muss wieder da bleiben?

    Könnte sein, zeigt mir aber auch, daß der Hund in euch noch kein Vertrauen hat. Eben auch aus obigen Gründen.

    Zitat

    ich veruche dem hund mehr selbstvertrauen zu geben, indem ich sie bei jeder gelegenheit lobe und belohne

    Nicht bei jeder Gelegenheit, dadurch wird der Hund nur unsicher. Lieber weniger, aber bei den passenden Gelegenheiten. Ein Ignorieren des Hundes kann ihn auch Selbstsicherheit geben, nämlich dann wenn sich der Hund eigentlich ganz normal verhält.

    Zitat

    vielleicht habt ihr ja noch tipps was ich machen kann, um meiner nicky die angst zu nehmen

    Erst mal nicht, aber setz erst mal meine Vorschläge um, dann sehen wir weiter.

    Schönen Tag noch.

    Viel Erfolg:
    :runningdog:

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