Hundesitter - Erfahrungsaustausch

  • Zitat

    was hier oft fälschlicherweise geschrieben wird.
    ein sitter ist für mich kein hundetrainer.
    ein sitter passt nur auf meinen hund auf, nicht mehr und nicht weniger.

    Jeb. Sitter, Gassigänger, Wochenpflege, Ferienhunde... Das sind alles verschiedene paar Schuhe :smile:

    Aber die Grundsätze bleiben dieselben !

    LG Nina

  • Wobei sich das bei mir schon manchmal vermischt...
    Ich habe durchaus Kunden, die mit einer ganz klaren Problemstellung und einem Trainingsauftrag an mich herangetreten sind...insbesondere sind das Hunde, die irgendwelche Auffälligkeiten im Sozialverhalten zeigten...
    An manchen Stellen sind die Übergänge zwischen Betreuung und Training schon fließend...zumindest bei mir...

  • Zitat

    Jeb. Sitter, Gassigänger, Wochenpflege, Ferienhunde... Das sind alles verschiedene paar Schuhe :smile:

    Aber die Grundsätze bleiben dieselben !

    LG Nina

    sicher. ausser in meinem direkten und eindeutigen auftrag erzieht schlicht keiner an meinen hunden rum - das ist schon der ganze grundsatz, den ich - würd ich einen gassigänger oder sitter brauchen - aufstelle.

    und mit erziehen mein ich erziehen - keine notfallmaßnamen, keine bespassung - sondern schlicht erziehung.

    ein sitter kann mir gern im vorgespräch seine bedingungen mitteilen (er nimmt z.b. keine läufigen hündinnen oder eine grundlegende leinenführigkeit ist bedingung oder er nimmt keine hunde ohne geschirr oder er nimmt keine kleinen oder grossen hunde - was auch immer) - und ich kann mich dann drauf einlassen oder eben nicht.

    und genauso teile ich dem sitter mit, was ich möchte oder nicht. und da gehört bei mir schlicht dazu, dass ein sitter nichts an meinen hunden "um- oder rumzuerziehen" hat.

    die reitmädels, die mein pferd ab und an bewegen dürfen, müssen sich auch an regeln halten. die haben dem schimmel keine fliegenden wechsel oder traversalen beizubringen. die können mit ihm durchs gemüse traben - aber mehr nicht.

    ich bin da also völlig anspruchslos. hab ich bestimmte ansprüche wende ich mich an die, die diese ansprüche entsprechend befriedigen können - das sind dann allerdings weder gassigänger noch reitmädels.

    ein "profi-gassigänger" sollte also bei mir in der lage sein, mit 3 völlig unterschiedlichen hunden zurecht zu kommen - ohne anzufangen, sie umzuerziehen. (er sollte sich also auf die drei einstellen können - kann er das nicht, hat er eh keine chance - sondern hinterher wahrscheinlich eher einen nervenzusammenbruch).

    björn, wenn deine kunden das so wollen - dann wird das so ok sein.

    was machst du, wenn ein kunde das nicht will? also wenn ein kunde mit einem in deinen augen "nicht björn-kompatiblen" hund kommt und dich als sitter will? lehnst du dann ab oder läuft er trotzdem mit?

  • Ist eine Konzeptfrage des jeweiligen Hundeservice... Auch da gibt es grosse Auswahlmöglichkeiten. Wie ihr sagt, vom Trainer, der sich das ganze genau anschaut und aktiv mithilft, bis zum Schüler der nur um den Block soll. Von 5 Euro bis 50 Euro... Die Vielfalt ist gegeben.

    (Der Mittelweg wäre dann ich, einfach das korrekte übernehmen der Erziehung des Halters, ohne eigeninitiative, und wenn, nur per Gespräch, und nicht per ausprobieren)

  • Ich sag ja jedem Kunden im Vorgespräch welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen:
    Gute Abrufbarkeit, zumindest grundsätzliche Leinenführigkeit, Sozialverträglichkeit etc.
    Ist irgendwas davon nicht oder noch nicht gegeben biete ich an, das mit dem Hund zu trainieren. Wenn der Kunde dann tatsächlich sagen sollte "Nee...mein Hund zieht wie Bolle, aber ich möchte nicht, dass sie das korrigieren..."...ja...dann kann tatsächlich kein Geschäft zustande kommen.
    Aber wie gesagt, meine bisherigen Erfahrungen sind eigentlich völlig umgekehrt...eher von "Ja, klar, in so einer großen Gruppe müssen bestimmte Regeln eingehalten werden..." bis hin zu echter Freude, dass ich mich den Problemen des Hundes annehme...

  • Wichtige Fragen wie Sozialverträglichkeit, Allergien (Hunde, die nur bestimmtes Futter haben dürfen, nimmt sie nicht) u.ä. klärt meine Sis schon am Telefon.

    Danach gibts ein Probetreffen mit der Nachmittagsgruppe, da sind weniger Hunde als vormittags. Klappt das, dann müssen die Leute einmal vormittags mitgehen. Klappt das auch, läuft der Hund einen Monat auf Probe mit.

    Die meisten Hunde sind mindestens drei Mal die Woche dabei, viele jeden Tag.

    Hunde, die nicht kompatibel sind, nimmt sie i.d.R. nicht bzw. nimmt sie die wieder raus, wenn es einfach nicht klappt und auch keine Besserung eintritt.

  • Ich hab mich jetzt durch über 30 Seiten gelesen, und irgendwie weiss ich nicht ganz, wo euer aller Problem ist. :???:

    Wir betreuen jetzt schon fast 3 Jahre Hunde tagsüber oder auch im Urlaub oder am Wochenende, aber solche Gespräche, wie ihr sie anscheinend alle führt, haben bei uns noch nicht ein einziges Mal stattgefunden...
    Neukunden befragen wir am Telefon nach grundlegenden Dingen wie Alter, Geschlecht, kastriert, Kontakt zu Artgenossen gewöhnt, Krankheiten und Futtervorlieben. Dann erläutern wir unseren Tagesablauf, der immer gleich ist, auch am Wochenende stehen wir um 6 Uhr auf.
    Manchmal kommt dann noch die Frage nach dem Preis, manchmal auch nicht.
    Beim ersten Treffen schauen wir uns den Hund auf dem Platz mit anderen Hunden an, das letzte Wort haben unsere beiden. Es ist bei der Fülle an Hunden erst 3 Mal vorgekommen, dass wir deswegen einen Hund abgelehnt haben; da kenne ich aber auch keine Kompromisse, unsere müssen sich damit wohlfühlen. Die Leute haben das aber auch immer verstanden, ihr Hund hätte schliesslich auch Stress damit gehabt.
    Wir bieten einen kostenlosen Probetag bzw. -übernachtung an, um den Hund ohne Besitzer "ausprobieren" zu können. Wenn das alles klappt, nehmen wir ihn. Über Erziehung oder nicht wurde noch nie gesprochen.
    Die Hunde müssen sich bei uns an einige wenige Regeln halten, was sie aber schnell lernen, ist das Erziehung?
    1. Es wird nicht gerauft/gemobbt/gezankt.
    2. In der Wohnung wird nicht getobt, dafür ist der Platz da.
    3. Es gibt Ruhepausen, die eingehalten werden, notfalls mit "Gewalt", d.h., der Störenfried wird von den anderen getrennt, aber nicht alleine gelassen. Ein Kindergitter in der Bürotür tut da gute Dienste, er kann uns sehen, aber nicht toben. Oder wir sind auch mit im Büro. Dann kommen auch die "Aufziehhunde" ganz schnell runter.
    4. Wenn ich koche, ist die Küche tabu. Und oh Wunder!, die Hunde können unterscheiden, ob ich grade koche oder nicht! Man muss nur konsequent genug sein, dann befolgen das alle irgendwann. Und ich kann seeehr stur sein, auch, wenn ich zum 35. Mal einen rauswerfen muss... :D
    Das wars eigentlich schon, wenn man davon absieht, dass weder andere Hunde noch unsere Katze das Mittagessen sind.
    Für unsere Kunden ist es wohl selbstverständlich, dass ihre Hunde sich bei uns zu benehmen haben, denn wie gesagt hat noch niemand nachgefragt. Erst hinterher kommt die obligatorische Frage, ob er lieb war. Dann kann man bei Bedarf schon drüber sprechen, was verbessert werden kann. Dann sind sie für Tips und Hilfestellung in der Regel sogar dankbar.
    Also haben wir jetzt besonderes Glück bei der Wahl unserer Kunden oder sind sie so anspruchslos? Und wir hatten schon (fast) alles, Welpen, alte Hunde, Rüpel, kleine und grosse Hunde, ängstliche, trauernde Hunde und Draufgänger, sie haben sich alle bei uns wohlgefühlt.
    Ich denke, das Wichtigste ist nicht, wie viele Lehrgänge man besucht hat, sondern ob die Chemie zwischen Hund/Halter und Sitter passt. Da unsere Kunden fast alle Stammkunden sind, scheint das bei uns auch so zu sein. :D

  • BonnyRudi:

    Ja, ein bisschen befremdet mich das hier auch...

    Zitat

    aber solche Gespräche, wie ihr sie anscheinend alle führt, haben bei uns noch nicht ein einziges Mal stattgefunden...


    Schon mehrfach erwähnt...ja...solche Gespräche hatte ich auch noch nie mit Kunden...

    Zitat

    Erst hinterher kommt die obligatorische Frage, ob er lieb war. Dann kann man bei Bedarf schon drüber sprechen, was verbessert werden kann. Dann sind sie für Tips und Hilfestellung in der Regel sogar dankbar.

    Ganz genau so...

  • Wir wollen uns jetzt auch nach einem Hundesitter/Gassigänger oder einer geeigneten HuTa umschauen.

    Wir hatten ihn schon mal für einen Tag in der HuTA (den ganzen Tag Freilauf im Rudel), dort war er wenig auffällig und hatte sichtlich Spaß (da war er aber auch noch jünger und nicht in seiner Sturm und Drang Phase). Leider sind alle in Frage kommenden HuTa's (ohne Zwinger etc) sehr weit weg.

    Bisher haben immer Schwiegereltern oder Freunde nach dem rechten gesehen, wenn wir beide zeitgliche arbeiten mussten. Allerdings hätte ich lieber jemand festes, als ständig jemand anders. Dazu kommt, dass teilweise viel Fahrtzeit draufgeht (halbe Stunde Fahrt zu Schwiegereltern).

    Unser Problem sind eigentlich die Zeiten, da wir im Schichtdienst sind und teilweise schon um 04:30 Uhr losmüssen oder abends erst gegen 22.00 Uhr nach Hause kommen. Da jemanden zu finden, der diese Zeiten mitmacht wird schwierig. HuTa, dann müssten wir ihn eben dort über Nacht lassen.

    Wir hatten letztens das Problem, dass Schwiegereltern kurzfristig abgesprungen sind und wir arbeiten mussten. Dann hab ich einer Freundin meinen Schlüssel gegeben und sie ist alle 2 Stunden gucken gegangen, hat ihn rausgelassen, gefüttert etc. das hat er, zu meinem Erstaunen, sehr gut mitgemacht. Daher wird vielleicht ein netter Gassigeher für solche Tage ausreichen (kommt meist höchtens 5 mal im Monat vor)

    Ich würde erwarten, dass mein Hund gut behandelt wird, aber auch niemanden auf der Nase rumtanzen kann. Schläge, Tritte oder sonstige Gewalt sind tabu. Erziehen...schwierig. Da er gerade in der Pubertät und Flegelphase steckt, testet er viel aus. Wenn man dann keine klare Ansagen macht, hat man schnell ein Problem. Leinenführigkeit, da haperts grad noch, genau wie Hundebegegnungen, an beidem arbeiten wir aber. Ich denke da geht es nicht ohne ein wenig Mit-Erziehung.

    Mal sehen, ob und was wir finden (momentan wir sind wohl der Sitter Alptraum :-D) Noch kommen wir so gut hin und wir üben ja noch am alleine bleiben. Sollten wir mal Tagesauflüge ohne Hund planen, müssen wir eben langfristig mit Schwiegereltern planen.

  • Zitat

    BonnyRudi:

    Ja, ein bisschen befremdet mich das hier auch...


    Schon mehrfach erwähnt...ja...solche Gespräche hatte ich auch noch nie mit Kunden...


    Ganz genau so...


    Liegt wohl am DF und der restlichen Welt.
    HIER gelten andre Hundestandards als "draussen" :D . Hier sind die Hunde und deren Halter i.d.R. auch ganz anders gestrickt. Erziehungstechnisch als auch im allgemeinen Umgang mit Hund.

    Den Dalmatiner meiner Oma hätt man prinzipiell jedem in die Hand drücken können der a weng Kraft hat. Der hätt höchstens gebettelt und gezogen wie nen Irrer. Bei meiner geht das einfach net ^^.

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