Sensibler Hund - Rettungshund: Ein Widerspruch?

  • Hallo liebe Foris,


    bin momentan ein wenig verunsichert: Bin seit zwei Jahren mit meinem Labrador bei einer Rettungshundestaffel dabei und mitten in der Ausbildung. Nun ist es so, dass mein Hund sehr sensibel ist und in Alltagssituationen bei neuen Begebenheiten schnell einmal verschreckt bzw. aufgeregt ist. Bei der Rettungshundearbeit direkt ist Sie wiederum mit vollem Einsatz bei der Sache, extrem schnell, zielstrebig und lässt sich auch in ungewohnten Situationen nicht aus der Ruhe bringen.


    Muss dazusagen, dass mein Labrador öfters Magenprobleme hatte, die wir aber durch eine Futterumstellung gut in den Griff bekommen haben und sie jetzt eigentlich beschwerdefrei ist. Ihre sensible Art hat sicherlich auch zu den Magenproblemen beigetragen.


    Ich steh auf dem Standpunkt, dass unser Hund von Anfang an sehr nervös war, sich aber durch die Arbeit mit ihm (Rettungshunde und die Beschäftigung im Alltag) schon viel ruhiger geworden ist, sich immer an mir orientiert und deshalb auch im Alltag besser mit neuen Situationen umgehen kann, eben auch durch die Rettungshundearbeit.


    Meine Freundin meint wiederum, dass sensible Hunde für die Rettungshundearbeit nicht geeignet sind, ich meinen Hund verschleiße und diese Arbeit sich kontraproduktiv auf den Hund auswirken kann.


    Wir trainieren meistens einmal pro Woche...


    Bin gespannt auf Eure Antworten...

  • Ich denke, wie Dein Hund sich durch die Ausbildung entwickelt, kannst nur Du selbst beurteilen. Vielleicht ist es gerade gut für sie, wenn sie "voll im Einsatz" Dinge nicht mehr wahrnimmt, die sie sonst verschreckt hätten?


    Hat Deine Freundin Deinen Hund schon mal bei der Arbeit gesehen?


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass ein ängstlicher, übersensibler Hund sich überhaupt in diese Richtung ausbilden ließe.

  • Nein, sie meine Freundin hat meine Hündin noch nicht bei der Arbeit gesehen...ich zeige ihr zwar hie und da die Fortschritte, aber es ist halt noch ein Unterschied zwischen zu Hause und direkt beim Training. Wir haben ja einen zweiten Labrador zu Hause, der mittlerweile 5 Jahre alt ist und von Anfang an die Ruhe selbst war. Sie ist eine Mischung aus Show- und Arbeitslinie, während meine Hündin eine reine Arbeitslinie ist und demenstprechend mehr Pfeffer im Hintern hat.

  • Nun ist leider dazugekommen, dass meine Hündin an einer lokalen Demodikose leidet. Da Stress ja diese Krankheit (neben dem Immunsystem) auslösen kann, bin ich momentan extrem unsicher, ob ich die Ausbildung weitermachen soll. Wir stehen eigentlich kurz vor dem Ziel und hätten in einem dreiviertel Jahr die Prüfung absolvieren können.


    Aber natürlich geht das Wohl meines lieben Labradors über alles...


    Trotzdem eine Frage in die Runde: Hat jemand Erfahrungen mit einem an dieser Krankheit erkrankten und der Rettungshundearbeit?

  • Hallo knattertonix,


    was Deine Freundin sagt ist egal.


    Sprich mit euren Ausbildern, die werden Dir genau sagen ob Du die Ausbildung weitermachen kannst oder nicht.


    Wir drücken Dir alle Daumen und Pfoten dass es klappt.


    Grüße Bernd

  • Darf ich mal schnell fragen, ob Deine Hündin kastriert ist und wenn nicht kürzlich läufig war oder bald wieder werden könnte?


    Bei unkastrierten Hündinnen kann durch die hormonelle Umstellung eine Demodikose (wieder) aufflackern siehe hier unter Kastration und Demodikose am Ende der Seite 3:


    http://www.spezialistenklinik.ch/download/Demodikose.pdf


    Ansonsten bin ich der Meinung von BerndFfm, würde aber zusätzlich noch mein Bauchgefühl befragen und dabei eine Weile gut beobachten, wie der Hündin das Training bekommt.
    Hat sie weiter Spass daran, oder wird sie lustloser?
    Schaut noch mal genauer hin, ich denke sie wird es Euch zeigen.


    Vielleicht könnt ihr ihr Immunsystem ein bisschen unterstützen, wenn das nicht optimal arbeitet, kann eine Demodikose, die sich sonst nicht so bemerkbar macht, aufblühen.


    Ich wünsche schnell gute Besserung und weiterhin viel Erfolg bei derRettungshundearbeit.
    Es fällt natürlich schwer, sich mit dem Gedanken zu befassen das aufgeben zu müssen, kann ich gut verstehen und drücke daher ganz fest die Daumen, dass es ihr bald wieder besser geht :smile:

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