Hund aus dem Trieb holen
-
-
Zitat
Das muss im Grunde jeder Hund lernen, nur haben die Gebrauchshunde wesenstechnisch ne andere Veranlagung als manch Molosser, der einem nach 3 Mal Bällchen schmeißen den Vogel zeigt.
Was ich mich jetzt mal generell frage: Wieso wird eigentlich bei Arbeitshunden immer soviel Wert auf ordentliche Arbeit gelegt? Ich meine, Arbeit ist normalerweise wenn man mal von Jägern und Diensthunden sowie Schäfern absieht nicht der Großteil des Tages im Leben eines Hundes, sondern der Alltag.
Wenn ein Hund im Sport ne Prüfung versaut ist das ärgerlich, wenn er im Alltag nicht händelbar ist oder einen Hund packt ist das viel schlimmer.Danke

- Vor einem Moment
- Neu
Hi,
Schau mal hier: Hund aus dem Trieb holen*
Dort wird jeder fündig!-
-
Natürlich scheiden sich hier die Geister...
Zu Alexxx
Wie lange zeigt er schon dieses 'Beuteverhalten'?
Denn es sagt viel über einen Hund aus, wenn derartige Besonderheiten erst durch wenige Wochen
oder Monaten erschienen sind. Natürlich kann die Pubertät eine Rolle spielen, aber dann ist es
deine Aufgabe diese Zeit trotzdem für ihn entspannend und neugierig zu gestalten.
Wegen diesem 'Tannenzapfenszenario' würde ich dir vorschlagen aus dem
Teufelskreis auszutreten, denn nicht nur für dich wiederholt sich das Spielchen, sondern auch für ihn.
Bezüglich der Trainingsübungen, kann ich nur sagen, dass du deinem Hund trotz Leistungszucht
nicht jeden Tag mit Unterordnung und Fährte überfallen musst. Ich möchte dir da nicht auf den Schlips
treten aber ich hoffe, du wirst meinen Gedankenstoß richtig aufnehmen können :) .
Ich bin mir durchaus bewusst, dass dein Hund arbeitsfreudig ist aber Hunde können leider nicht immer erkennen, wo ihre Grenzen sind. Ich besitze selber Hunde aus der Leistungszucht und mit neun Monaten
hatte mein Racker auch einiges im Repertoir, aber wir haben keinen strikten Tagesplan (!) durchlaufen lassen.
Sollte dieses Beuteverhalten tatsächlich erst vor einigen Wochen erschienen sein, dann würde
ich dir vorschlagen, einen Gang runterzuschalten; das heißt, dass man eben einmal nicht täglich
für Unterordnung/Fährte etc. übt - sondern diese für längere Zeiten vertagt. Es bringt deinem Hund leider gar nichts, wenn er jeden Tag dieselbe Leier durchzieht und keine Abwechslung bekommt. Leistungshunde brauchen
ebenfalls Abwechslung. Statt zu Trainieren, kannst du seinen derzeitigen Trieb ebenso mit einem Wurfspiel
auslasten, und das auch nicht jeden Tag, sondern varriert. -
Ich würde dir auch raten das Programm nicht jeden Tag durchzuziehen. oder vllt mehrere kürzere einheiten einzulegen und die dann auch nicht jeden Tag. Ich und mein "Triebterrier" legen auch immer mal Tage ein in denen wir bewusst "nichts" tun sondern nur gemütlich spazieren gehen, denn ich denke ein Hund sollte schon lernen, dass nicht jeden Tag action ist.
-
Alsoooooo nochmal für ALLE die es immer noch nicht gelesen haben, obwohl ich es sicherlich schon 3x erwähnt habe!
Ich mache keine Unterordnung oder Fährte täglich, sondern mit Training war gemeint, dass ich mit ihm spiele, er innerhalb dieses Spiels jedoch ein wenig was tun muss, um es am Laufen zu erhalten, heißt im Klartext:
Ich mache mit ihm einem eine große Runde im Wald, er schnüffelt, trifft andere Hunde, ist ausgeglichen. Danach gehen wir auf eine Wiese, dort hole ich sein Spielzeug raus, ich sag ihm "Sitz", er sitzt, ich werfe es. Beim nächsten Mal sage ich "Platz", er macht es, ich werfe es. Und so geht es weiter, dann ist mal kurz Pause oder ich lass ihn mal etwas länger im Platz, damit er wieder ein wenig runterkommt vom Spiel und dann werfe ich noch 2x und gut. Fährte habe ich bisher 2x gemacht, 1x pro Woche, statt dieses Spieles. Wenn es regnet mache ich auch mal garnichts und lasse ihn zu Hause ein paar Leckerchen suchen.
Ich mache keine feste Unterordnung am Stück, sondern baue einfach ein paar Kommandos in ein Spiel ein, in der Hoffnung ihm damit etwas Kopfarbeit zu bieten und dennoch ein Spiel zu spielen.
In der Hundeschule wird 30 Minuten wirklich trainiert, das aber nur 1x pro Woche zur Zeit und in einer Gruppe, die Hunde müssen nebeneinander sitzen bleiben, man muss einen Slalom durch die anderen gehen etc.
Und 2x pro Woche ist der Schutzdienst an der Reihe, da tritt er aber immer nur 5 Minuten in Aktion.
Ich hoffe das ist jetzt angekommen und wenn das schon zu viel ist, dann ich ihm ein paar Kommandos während dem Spiel abverlange, dann glaube ich verblödet der Hund aber ganz schnell. Und bitte stellt mich nicht so dar, als würde ich ihn auf ein Turnier vorbereiten und mit einem Stachelhalsband bis zur Erschöpfung die Unterordnung einprügeln.
-
Missverständliche Sätze können durchaus Leser verwirren aber vielen Dank der Aufklärung,
und eine Entschuldigung meinerseits, für meine trägen Gedanken (: .Aber meine Meinung zum 'Tannenzapfenszenario' werde ich weiterhin beinhalten,
und mich würde ernsthaft interessieren wie lange er schon dieses Verhalten zeigt?!
Was hältst du davon, wenn du dem Hund nach einer erfolgreichen Spielrunde sein Spielzeug kurzweilig
zur Verfügung stellst, um ihn ein Gefühl zu geben, dass er es sich redlich verdient hat, und somit keine
Interesse an anderweitigen Objekten zeigt? -
-
Zitat
Alsoooooo nochmal für ALLE die es immer noch nicht gelesen haben, obwohl ich es sicherlich schon 3x erwähnt habe!
Da du ja jetzt mehrfach erwähnt hast, dass du bei deinem Hund alles richtig machst und dein allgemeiner Umgang, das Training und die Auslastung nichts mit deinem Problem zu tun haben, weil du genau die richtige Mischung zwischen Belastung und Entspannung findest, ist es natürlich sehr schwierig, irgendwo anzusetzen. Dennoch würde ich behaupten, dass die Lösung unmittelbar mit DIR zu tun hat und weniger mit dem Hund. Und das würde ich noch nicht mal böse meinen, denn das Verhalten unserer Hunde hat ja irgendwie IMMER mit uns zu tun.
Manchmal sind es nur Kleinigkeiten in der Körpersprache, die sich hier im Forum gar nicht ausmerzen lassen, weil niemand als objektiver Betrachter neben dir steht und Sachen sagt wie: "beug dich mal nicht so über den Hund" oder "siehst du wie der Hund die Ohren anlegt? Das was du grad gemacht hast, mag er nicht"... um daraus entsprechende Verbesserungen abzuleiten. Sicher könnte man jetzt sowas als Tipp geben, aber du könntest es nur schwer umsetzen, weil du dich selber nicht siehst und, naja.... weil du ja alles richtig machst ;-)
Nein, im ernst: es ist wirklich schwer, sein eigenes Verhalten zu beobachten und zu analysieren, während man sich so verhält wie man sich verhält! Aber ein Versuch ist es wert.
Manchmal liegt der Grund auch in Vergangenen Situationen, die sich beim Hund festgesetzt haben. Vielleicht hast du in einer vorangegangenen Tannenzapfen-Situation zu heftig reagiert und ihm so gezeigt, dass er nur störrischer sein muss als du, um zum Ziel zu kommen. Vielleicht hast du irgendwann mal die "Tauschaktion" angefangen (also Tannenzapfen gegen Leckerlie) und das so sehr mit einer Belohnung verknüpft, dass Hundi jetzt solange rumzickt, bis das richtige Tauschobjekt kommt. Vielleicht hast du auch das "aus" falsch aufgebaut und Hundi gibt dir das Ding nicht, weil er keine Ahnung hat, was du von ihm willst (obwohl das Signal an anderer Stelle funktioniert). Vielleicht haben auch die anderen Recht und dein Hund ist zu aufgedreht und findet in dem Fundstück seine 5 Minuten Ruhe. Alles nur Vermutungen.
Auch wenn du dich über die meisten Postings in diesem Threat aufregst bieten sie doch tolle Ideen und Ansätze, dein Verhalten dem Hund gegenüber zu optimieren. Tu dir und dem Hund den Gefallen und probiere einfach mal was davon aus, und schau was passiert. Wenn einer der Tipps tatsächlich klappen sollte, dann musst du es uns ja nicht verraten ;-)
Viel Erfolg!
-
Ob du nun zu viel mit ihm machst oder nicht, kann man so wirklich schlecht beurteilen.
Aber wenn du schon schreibst, du hörst auf, wenn er sich abwendet und nicht mehr kann, dann ist das schlichtweg zu spät. Und da kannst du auch noch so oft schreiben, dass du alles nur spielerisch machst.
Das ist nicht böse gemeint und ich will mir über eure sonstigen Methoden auch kein Urteil erlauben. Aber das ist halt nun mal so. Das hat mit verschiedenen Meinungen nichts zu tun und auch nicht damit, dass dich hier Leute falsch verstehen. Einen 9 Monate alten Hund solange "auszulasten", bis er am Limit ist, ist ganz einfach zu viel. Das ist Fakt. Punkt.
-
Zitat
Ja schon, aber vielleicht ist er so gewönnt zu arbeiten dass einfach nur so herumlaufen ihm zu langweilig wird?
Bei meine Hündin ist es eindeutig so, sobald sie merkt ich mach nichts mit ihr sucht sie nach ein Stock und rennt damit wie ein wilder. Mach ich aber irgend etwas mit ihr, es reicht schon so kleine Kommandos wie lauf vor, oder steh oder warte und schon denkt sie nicht mehr an Stocke suchen.
ist bei meinem rüden nicht anders- und es interessiert mich herzlich wenig. somit kann er schnell wieder von seinem trip runter kommen und lässt den stock nach einigen metern fallen. würde ich jetzt noch hingehen und ihm den stock wegnehmen wollen- hätte er das- was er will: meine aufmerksamkeit. Bei meinem Hund habe ich es mir daher angewöhnt: ich eröffne das spiel und beende es auch. immer rechtzeitig- wenn sich der hund noch in einer erwartungshaltung befindet und gut mitarbeitet. so bleibt das training und das spiel für meinen hund interessant. ein Beute-tausch wäre in so einem moment auch nicht das gelbe vom ei, da er sonst lernen würde: geil, ich knatsche auf einen stock herum und frauchen zieht die BW hervor. Nee, ich lass mir doch von meinem Hund nicht vorschreiben, wann es aktion gibt....

-
Zitat
... Ich kenne das Szenario ja bereits
Und das ist das Problem mMn. Hier habt ihr schon eifrig eine bestimmte Verhaltenskette, ein "Spiel" trainiert.
Fängt bei dir an mit:
"So, jetzt hat er wieder einen Tannenzapfen (Stock...).."
Körperhaltung verändert sich, Stimme verändert sich, du bist nicht mehr locker
und dein Hund weiß auch schon was er zu tun hat.Zitat..
1. Natürlich begann ich mit dem Kommado "Aus", worauf er gar nicht reagierte, ...
2. Im Anschluss an fünf Minuten Aus-Versuche probierte ich den Tannenzapfen gegen etwas anderes interessantes zu tauschen, jedoch ging er absolut nicht darauf ein...
3. er drehte permanent den Kopf weg sobald ich in die Nähe der Schnauze kam. (ist eher Meideverhalten weil anschließend Interaktion 4 kommt)
4. ich muss mich nun doch durchsetzen , öffnete ihm den Mund und ließ den Tannenzapfen herausfallen..und jetzt kommt der ruppige Teil des Spiels,
Zitat5. der "Kampf"
Das hat nichts mit "im Trieb" zu tun, eher mit nicht durchdachten, inkonsequenten Interaktionen deinerseits, mangelnder Impulskontrolle des Hundes (eher altersgemäß) und ein paar elementaren Erziehungsfehlern.
Reflektiertes, konsequentes und stringentes Handeln erleichtern die Erziehung sehr!
LG
-
Ich musste ja hier einiges an Lesen nachholen :-)
Es gibt durchaus "Beuteaggression" die nicht auf den Menschen zurückzuführen ist, sondern einem Hund angeboren! Natürlich sind die meisten Macken eines Hundes durch den Menschen "angelernt" worden, aber es gibt auch Hunde, die manche "Macken" einfach im Blut haben (Schutzinstinkt, Appotiertrieb, Jagdtrieb) und dazu kann auch die Beuteaggression gehören! Natürlich kann man das ganze durch sein eigenes Verhalten beeinflussen (also bestärken oder abschwächen) aber der Trieb ist dennoch da. Ich würde das NICHT mit der Auslastung des Hundes im Zusammenhang sehen.Was mir hier auch fehlt, ist dass man nie verallgemeinern kann, ob ein Hund überfordert ist oder zu wenig "Arbeit" hat!
Gutes Beispiel dafür, waren meine beiden Labbis: Laika -ein Arbeitshund durch und durch. Sie WOLLTE gefordert werden! Und Cooper (auch Labbi) -ein Faulpelz. Es gibt nunmal unterschiedliche Hunde mit unterschiedlichen Bedürfnissen. Und darauf muss man eingehen. Ihr würdet mir den Kopf abreissen, wenn ihr wüsstet, was ich mit Laika alles gemacht habe! Sie hat mit 6 Monaten den Begleithundetest LOCKER weggesteckt. Konnte mit 2 unzählige Komandos. Ihr hat das Spass gemacht und mir auch!
Allerdings braucht man dafür ein Gespühr für seinen Hund...
Ich finde es traurig immer über sowas zu urteilen, ohne Hund und Halter zu kennen. - Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!