Hund aus dem Trieb holen

  • Ich sage in so einer Situation immer eimal "Aus" und wenn er es dann nicht abgibt nehme ich es ihm aus dem Maul. Die Situation hatten wir heute gerade mit einem Schmalzkuchen. Er hat sich nicht getraut den runterzuschlucken aber ausspucken wollte er den auch nicht. Im Normalfall machen wir es auch über Beutetausch (auch wenn er seeehr selten etwas aufnimmt) aber wenn das nicht möglich ist nehme ich es ihm einfach weg.
    In deinem Fall würde ich ihn dann allerdings etwas machen lassen (sitz o.ä.) und es ihm dann wiedergeben(nur nehmen lassen, nicht werfen oder so), damit er nicht noch heißer darauf wird.
    Das könnte allerdings ein weiteres Problem fördern: Der Herr bringt die etwas um arbieten zu dürfen, es gibt ja so junkies.


    Vllt. kann dir ein fähiger Trainer aus eurem Verein ja weiterhelfen


    LG,Anna

  • Impulskontrolle ist Arbeit.
    Wie lange arbeitest du denn auf dem Hundeplatz am Stück?
    Ist jetzt kein Richtwert aber wenn ich meinem dreimal das Mot schmeiße und davor ein Fuß verlange dann ist der gut zufrieden.
    Und Schäferhunde stoppen sich nicht selber die würden bis zum Exitus suchen. Wenn deiner also durch abwenden von der Arbeit zeigt dass er nicht mehr will dann ist es einfach zu viel.

  • Ein neuen Monate alter Hund kann ein solches Programm nicht verkraften.


    Vielleicht bekommst Du das Symptom in dem Griff. Es wird sich dann aber recht schnell ein anderes zeigen.


    "Meine" Rasse ist legendär dafür, dass sie dauernd beschäftigt werden müssen. Sagt man. Ein Ende kennen die nicht. Ist ja züchterisch so erwünscht.


    Als meine letzte Hündin neun Monate alt war, konnte sie noch kein Fuss, kein Platz und wurde noch gar nicht beschäftigt. Wir haben alles ruhig und langsam angehen lassen und sie hat den Alltag kennengelernt. Ganz besonders haben wir geübt nichts zu tun, wenn wir irgendwo unterwegs waren.


    Heute ist sie drei Jahre alt und nicht grad schlecht ausgebildet. Und sie hat sich keine "Beruhigungshandlungen" angewöhnt, weil sie die nicht braucht.


    Vielleicht denkst Du doch nocheinmal ein wenig in diese Richtung, denn irgendwann sind die Symptome nicht nur für Dich störend, sondern gehen auch an die Gesundheit des Hundes.


    Viele Grüße
    Corinna


  • diesen beitrag kann ich nur unterschreiben.

  • Jetzt muss ich doch etwas dazu schreiben.
    Ich finde es furchtbar, dass sofort aufgeschrien wird.
    Ganz schnell eine Ferndiagnose aufgetischt wird und von Überforderung oder auch Unterforderung gesprochen wird.
    Immer dieses engstirnige schwarz/weiß denken.


    Wo das Problem genau liegt müsste man sich angucken.


    Man kann und muss sicherlich viel am Grundgehorsam , Impulskontrolle, Frustrationsgrenze etc. arbeiten. Standard.
    Dazu kommt ein guter SD Helfer , der richtig und hilfreich mithilft und berät.


    Allerdings lese ich so gar nichts von allgemeiner ,sondern ich lese von falscher Auslastung.


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es von unvergleichlichem Wert ist, dass der Hund zur Entspannung ausreichend in der Natur laufen darf.
    Damit meine ich lange ausgedehnte Spaziergänge ohne viel einwirken auf den Hund. Besonders bei jungen Hunden ist das -angemessen an das Alter- wichtig um erst einmal auf die Umwelt klar zu kommen und um zu lernen wie man sich zu verhalten hat.
    Mehrere kleine Runden sind dagegen eher Stress fördernd.
    Wie gesagt ich bin der Meinung das alles schon ganz gut läuft..aber das weniger geist. Training dafür mehr ausgelassenes Spazierengehen wichtig ist.
    Wenn es den meisten arbeitsfreudigen Hunden so ergehen würde, müssten diese auch keine "Ruhe lernen". ;)

  • Viviane: Auch das kommt wieder auf den einzelnen Hund an... Viele Hunde kommen leider schon mit den wenigen Reizen eines "normalen" Spaziergangs kaum klar. Das liegt teilweise an der Welpenzeit, teilweise auch einfach an der Zucht, oder auch an der Umwelt. Und gerade in der Pubertät eines Hundes kommen wieder viele Reize auf den Hund zu. Da muß man einfach den einzelnen Hund im Auge haben und kann auch da nicht einfach den Ratschlag geben: "schön lange spazieren gehen". Gerade lange Spaziergänge waren beispielsweise für meinen Jabba zu viel. Auch ist ein Spaziergang in wildreichem Gebiet was anderes als ein Spaziergang in wildarmem Gebiet. Viele oder wenig Hundekontakte, viele oder wenige Umweltreize in Form von Verkehr oder Menschen oder oder...

  • Ein klares : Nein!


    Lange und ausgedehnte Spaziergänge ohne viel einwirken an der Natur schaden nicht. Im Gegenteil. Nach all den Jahren kommt es den Hunde -egal welchen Geschlechts oder welcher Rasse- immer positiv zu Gute. Über Hundekontakte habe ich nichts geschrieben.;)

  • Viviane, und das soll man mit einem Hund, den nen popeliger 100m Feldweg schon überfordert machen? 5km laufen, völlig egal, ob der Hund sich hektisch läuft und immer mehr überdreht?
    Ich kenne das alles und endlich, endlich sehe auch ich blindes Huhn, dass mein Hund überfordert ist.
    Mein Hund ist natürlich nicht der Maßstab und ich glaube nicht, dass der Schäfi der TS mit dessen Programm klarkommt, weil das zu wenig ist - allerdings in diesem Alter absolut ausreichend.
    Wenn der Hund ein gutes Nervenkostüm hat schaden ihm ruhige Naturspaziergänge im Freilauf nicht. Wenn der Hund aber nervlich angekratzt ist, dann finde ich weniger ist mehr als richtiger.
    Was jetzt nicht unbedingt für diesen Hund hier gilt.

  • Das erste was ein Arbeitshund lernen muss, ist nicht schön zu sitzen, sauber zu apportieren oder druckvoll zu verbellen, sondern einfach mal Ruhe zu geben.

  • Zitat

    Das erste was ein Arbeitshund lernen muss, ist nicht schön zu sitzen, sauber zu apportieren oder druckvoll zu verbellen, sondern einfach mal Ruhe zu geben.


    Das muss im Grunde jeder Hund lernen, nur haben die Gebrauchshunde wesenstechnisch ne andere Veranlagung als manch Molosser, der einem nach 3 Mal Bällchen schmeißen den Vogel zeigt.
    Was ich mich jetzt mal generell frage: Wieso wird eigentlich bei Arbeitshunden immer soviel Wert auf ordentliche Arbeit gelegt? Ich meine, Arbeit ist normalerweise wenn man mal von Jägern und Diensthunden sowie Schäfern absieht nicht der Großteil des Tages im Leben eines Hundes, sondern der Alltag.
    Wenn ein Hund im Sport ne Prüfung versaut ist das ärgerlich, wenn er im Alltag nicht händelbar ist oder einen Hund packt ist das viel schlimmer.

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