Welpe mit Zwingerhusten

  • Hallo ihr Lieben,


    eeeeeigentlich wollte ich ja hier lange Zeit kein Thema mehr aufmachen, aber momentan habe ich das Pech einfach gepachtet :( : Liam ist noch nicht einmal bei uns eingezogen und schon ist er krank.
    Kurzer Vorgeschichts-Abriss.
    Liam ist ein Golden Retriever Welpe aus gesunder Mischung von Arbeits- und Schönheitslinien. Beide Eltern kerngesund und wirklich ganz tolle und liebevolle Züchter :gut: Eigentlich hätte der Bub am Freitag bei uns einziehen sollen (Montag ist er acht Wochen alt geworden), doch die Impfung musste verschoben werden.
    Der Wurf hat Durchfall bekommen und geschwollene Lymphknoten. Dazu kommt noch etwas Nasenausfluss. Husten tun sie nicht. Die Züchterin ist sofort mit einem der Zwerge zum Tierarzt und die Ärztin hat eine leichte Form von Zwingerhusten diagnostiziert. Sie hat mir dann gleich Bescheid gegeben und ich war im ersten Moment zu enttäuscht, dass sein Einzug sich um eine Woche nach hinten verschiebt, um so richtig zu realisieren welche Erkrankung da den Welpen zugeordnet wurde.
    Ich habe mich dann lang mit meinem Tierarzt unterhalten und der hat mir gesagt, dass wenn es wirklich Zwingerhusten ist, wir uns gut überlegen sollen, nicht vielleicht doch vom Vertrag zurück zu treten, da Spätfolgen nicht ausgeschlossen sind und es sich im Allgemeinen nicht gerade gut auf das Immunsystem auswirkt in so jungem Alter eine so gravierende Erkrankung zu haben (logisch). Wobei er sich nicht sicher ist, ob es überhaupt Zwingerhusten ist da seiner Meinung nach die Symptome nicht klar sind.
    Ich habe jetzt der Züchterin nochmal ne Mail geschrieben weil ich sie telefonisch nicht erreicht hatte und gefragt, ob sie sich wirklich sicher ist, dass es Zwingerhusten ist und wenn ja wie genau das diagnostiziert wurde. Momentan bekommen die Zwergis wohl von Montag an bis Freitag Hustensaft und sollen dann nächsten Montag geimpft werden, sodass sie am 23. ausziehen könnten.
    Ich finde die Züchterfamilie klasse, sie kümmern sich wirklich sehr gut um die Welpen, aber ich mache mir trotzdem große Sorgen um meinem Goldschatz und ich weiß nicht was ich von der Diagnose der Tierärztin halten soll. Denn sie hat sie wohl - soweit ich es mitbekommen hatte - nur durch die Berichte und abtasten der geschwollenen Lympfhknoten gestellt. Aber wie gesagt, ich hab nochmal nachgefragt, mal sehen was sie schreibt.


    Ich bin momentan einfach total verunsichert, ihr wisst ja, gebranntes Kind scheut das Feuer und mit Fynn hatten wir ja bekanntlich genug durch gemacht... :muede:


    Was haltet ihr davon? Wie soll ich mich verhalten? Vielen Dank vorab für eure Antworten!

  • Zwingerhusten KANN Folgen haben, aber das geschieht meistens, wenn er nicht oder zu spät behandelt wird.
    Mein Andiamo hatte mit 6 Mon. ganz heftig Zwingerhusten mit Atemnot, Husten und ständigem Erbrechen wegen der Hustenanfälle. Er ist sofort mit AB behandelt worden und hat alles ohne Probleme überwunden /was laut Aussage meiner TK auch das normale ist).
    Es war hier zu der Zeit eine richtige Epidemie und ich kenne einige Hunde, die richtig krank waren, aber keinen, der bleibende Probleme zurückbehalten hat.
    Ich hätte da wohl keine Bedenken.
    Vielleicht kannst Du ja mal mit der behandelnden TÄ sprechen?

  • :???: also von bleibenden Schäden habe ich auch noch nichts gehört.
    Meine drei hatten sich mal auf dem HP angesteckt, weil da ein HH unbedingt mit seinem Zwingerhustenhund herumlaufen mußte :/ sie bekamen es nacheinander und in drei Wochen war alles vorbei.

  • Danke ihr Zwei! Jetzt bin ich schon etwas beruhigt :)
    Die Schädigung war vor allem zu bedenken, weil die Welpen noch so klein sind. Da hatte ich auch im Internet Berichte gelesen von Welpen, die später mal Herzmuskelentzündungen oder Lungenprobleme hatten die wohl ziemlich deutlich auf die Infektion zurück zu führen gewesen sind.
    Das ist eine gute Idee, biewer, hatte mein TA auch schon vorgeschlagen, dass ich mal in der TK anrufe bzw. er auch für mich anrufen würde wenn ich etwas nicht verstehe oder nicht weiter komme.

  • Hallo Anja,


    auch unsere Vicky hatte als Welpe Zwingerhusten und ich war sehr besorgt. Hustensaft ohne Antibiotika half damals ohne Spätschäden. Natürlich ist die Immunabwehr noch nicht voll ausgebildet bei den Welpen, aber wenn die Züchterin früh reagiert hat, hilft der Hustensaft. Da es sich (anfänglich) um eine Virus-Infektion handelt ist erst bei Verdacht, dass sich Bakterien sozusagen obenauf gesetzt haben, Antibiotika nötig bzw. hilfreich.
    Das sollte der behandelnde Tierarzt beim Abhören und beim Bericht über die Hustenanfälle erkennen können.


    Auch ich habe von den Fällen mit Herzmuskelschädigungen danach gelesen, aber DAS passiert nur, wenn nicht frühzeitig behandelt wurde. In einer größeren Hundegruppe mit vielen Hunden die ja auch Kontakt nach draußen haben, passiert es nicht selten, dass zu früh Erreger in das Rudel gebracht werden. Dieser Husten ist ähnlich einer virualen Erkältung und recht ansteckend , aber es gibt wirklich überwiegend leichtere Formen, bei schnellem Erkennen und Behandeln.


    Ich hoffe, dass Du hinfahren kannst, um Dir ein Bild zu machen und Deinen Liam auf den Arm/Schoß halten kannst.
    Die Phantasie durch das Erleben mit Fynn ist mit ihren Bildern oft drastischer als die Realität.
    Dieses Kopfkino (ich verstehe Dich sehr gut) kann nur ausgeschaltet werden, wenn Du dich überzeugst und Liam und seine Geschwister besuchen darfst. So sehe ich das.....


    Die Züchterin hat umsichtig gehandelt, Dein Haustierarzt steht Dir zur Seite. Bitte denke doch noch nicht daran vom *Vertrag* (furchtbares Wort, das alle Gefühle unterschlägt) zurückzutreten.


    Ihr werdet das schaffen!!!! Denke doch mal, wenn Du Deinen Zufallshund ?!?! ;) erst mit 5 Monaten gefunden hättest, oder er Dich..., Du würdest von dieser Erkrankung nichts wissen und alles wäre okay.
    Ich wünsche Dir und Liam und seinem (Noch-)Rudel gute Besserung und Dir wieder ein offenes Herz
    für DEINEN Hund, denn die Angst vor einer weiteren Krankheitskarriere in der Art, wie Du es mit Fynn erleben mußtest, scheint mir eine verständliche Überreaktion zu sein.


    Ich hoffe, dass ich Dich erreiche und richtig liege mit meiner Einschätzung der Situation und Du bald wieder in glücklicher Erwartung auf den Einzug von Liam sein wirst..... :smile:


    Alles Gute
    Gisela

  • Ich habe meine Hündin mit 5 Monaten aus dem Auslandstierschutz mit einem ausgewachsenen Zwingerhusten (das volle Programm) übernommen. Zu diesem Zeitpunkt wurde sie bereits seit 2 Wochen mit Antibiotikum und, weil das nicht anschlug, mit Cortison (ich weiß, vollkommen bescheuert!) behandelt.


    Mein TA hat erstmal das Corstison über 3 Wochen lang ausgeschlichen und weiterhin 4 Wochen lang andere Antibiotika verabreicht. Nichts half! Dann hatte ich die Schnauze voll davon, dass mein Hundebaby von seinen 5 Lebensmonaten seit 1,5 Monaten auf Antibiotikum ist.


    Ich bin zu einer Tierheilpraktikerin gegangen, die nach gründlichster Untersuchung und Anamneseauswertung den Zwingerhusten innerhalb von ein paar Tagen eliminiert hat (hört sich unglaublich, an, ich weiß, ich war auch baff). Dann kam eine mehrwöchige Entgiftung hintendran.


    Das Fazit ist trotzdem kein gutes, denn meine Hündin hat einen leichten Herzfehler, der mit großer Wahrscheinlichkeit auf die langwierige Zwingerhusten-Infektion zurückzuführen ist. Er war jedenfalls vor der Infektion und auch währenddessen noch nicht da, beeinträchtigt sie aber nicht und ist auch nicht gravierend (leicht verdickte Herzklappen), aber er ist trotzdem gegeben und ich muss ihn ihr Leben lang im Auge behalten.


    Ich ärgere mich schwarz, dass ich so lange mit der THP gewartet habe und nicht vorher schon die Reißleine gezogen habe. Klassischer Fall von "Hinterher ist man immer schlauer!".Aber ich wusste es nicht besser.


    Unter THP ist übrigens bekannt, dass gerade Zwingerhusten sehr gut homöopathisch behandelbar ist.


    Der Zwingerhusten wäre übrigens für mich kein Grund, den Welpen nicht zu nehmen. Es muss eben nur für eine konsequente und wirkungsvolle Therapie gesorgt werden.


    LG

  • Es gibt übrigens auch Untersuchungen, die belegen, dass eine Infektion in der Welpen- bzw. Junghundzeit das Immunsystem ankurbelt und zu einem effektiveren führt...


    Ein "leichter" Zwingerhusten, der gut behandelt wieder ausheilt, wäre für mich kein Grund den Welpen nicht zu nehmen, wenn der Rest drumherum stimmt.


    Zu Herzmuskelschäden kommt es (wie beim Mensch auch) nur dann, wenn bei schwerem Verlauf nicht behandelt wird und der Hund nicht geschont wird.


    Viele Grüße
    Corinna

  • Zitat

    Zu Herzmuskelschäden kommt es (wie beim Mensch auch) nur dann, wenn bei schwerem Verlauf nicht behandelt wird und der Hund nicht geschont wird.


    Mein Hund wurde, wie bereits erläutert, sowohl behandelt als selbstverständlich auch geschont. Trotzdem hat er die Herzschwäche.


    Man muss sich vergegenwärtigen, dass Zwingerhusten überwiegend viral bedingt ist; er ist meist eine Kombination aus einem viralen und bakteriellen Infekt. Bekanntermaßen helfen Antibiotika gegen Viren nicht.


    Daher ist grundsätzlich gegen den Zwingerhusten kein Kraut gewachsen (wie gegen virale Erkrankungen eben häufig), sodass häufig sogar dazu geraten wird, ihn "auszusitzen" und nur mit Hustensaft zur Hustenstillung usw. zu arbeiten.

  • Meine vorherige Hündin hat sich mit anderthalb Jahren einen sehr bösen Zwingerhusten plus bakterieller Infektion obenauf gefangen, und ich habe mich vom TA vor einem Antibiotika-Einsatz zu lange vertrösten lassen: "Wir behandeln das erstmal homöopathisch, das geht sehr gut", bis der Hund vor lauter Husten bis zum Erbrechen buchstäblich nur noch würgend und hoch fiebernd am Boden lag. Unter AB war dann binnen Stunden Ruhe.


    Folge: Es dauerte drei Monate, bis sie halbwegs wieder auf den Pfoten war & sie hat lebenslang bei entsprechenden Wetterlagen gehustet. Ein Herzproblem hat sie vermutlich auch zurückbehalten, das kam aber erst viel später raus & hat sie nie behindert.


    Zwingerhusten hat sie auch später noch zweimal erwischt, als mit der Stoffwechselkrankheit das Immunsystem nachließ, das war aber weit weniger heftig. Einmal brauchte sie AB, einmal nicht, und beide Male war's nur eine Sache von einigen Tagen.


    Meine jetzige Hündin hat der Zwingerhusten mit sechs Monaten erwischt, und es war kein großes Problem: Wärme & ein paar Tage Ruhe reichten völlig aus, dann war's Geschichte. Geimpft waren sie übrigens beide.


    Insofern: Es kommt wirklich total drauf an, wie schwer der Verlauf und wie fit der jeweilige Hund ist - und das kannst du nur vor Ort klären, mit der Züchterin und ihrem TA. Wir drücken die Daumen, daß es nicht zu heftig ist!

  • Zitat

    Danke ihr Zwei! Jetzt bin ich schon etwas beruhigt :)
    Die Schädigung war vor allem zu bedenken, weil die Welpen noch so klein sind. Da hatte ich auch im Internet Berichte gelesen von Welpen, die später mal Herzmuskelentzündungen oder Lungenprobleme hatten die wohl ziemlich deutlich auf die Infektion zurück zu führen gewesen sind.
    Das ist eine gute Idee, biewer, hatte mein TA auch schon vorgeschlagen, dass ich mal in der TK anrufe bzw. er auch für mich anrufen würde wenn ich etwas nicht verstehe oder nicht weiter komme.


    Herzmuskelentzündungen können nach jedem etwas größeren Infekt auftreten, wenn der nicht richtig behandelt und durch zu schnelle und zu hohe Belastung verschleppt wird, das hat nichts speziell mit Zwingerhusten zu tun.


    Und um die Atemwege dauerhaft zu schädigen, denke ich mal müsste man das ganze auch längere Zeit unbehandelt lassen. Wir hatten den "Spaß" ja leider mehrfach im Tierheim, auch bei den Welpen, da ist nie ein Schaden zurück geblieben.


    Dass es das Immunsystem schädigt, wenn dieses durch einen Infekt schon in jungen Tagen angeregt wird, kann ich mir nicht vorstellen. Möglich, dass die Welpen länger brauchen, um sich auszukurieren, weill die Immunabwehr noch nicht 100% arbeitet.

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