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Nun, auch auf die Gefahr hin, daß Dir das nicht gefallen wird:
Hast Du denn mal probiert: keine Kunststückchen, Gehorsam, Kommandos etc. zu trainieren? Hast Du mal versucht ganz ruhig mit ihm zu reden? eine ganze zeitlang (Wochen, Monate) nur eine ruhige Gassi-Strecke ganz langsam mit ihm zu laufen? Ohne Bespaßung?...
Ich sehe einen sehr abhängigen total gestreßten Hund. Ständiges Nasenspiegel lecken, beim Pipi-Machen beschwichtigt er ganz extrem. Sein ganzer Gesichtsausdruck ist total angespannt.
Warum gibst Du ihm bei dem Halt auf der Bank ein Kommando?
Schon mal daran gedacht, daß Euer Gehorsams-Unterordnungs-Kunststückchen-Beschäftigungs-Auslastungs-Programm einfach nix für ihn ist? ....
Ich sehe das genau so! Der Hund ist total gestresst, die unruhigen Bewegungungen, die Beschwichtigungssignale und vor allem das Stressgesicht. Aber das hat die Themeneröffnerin ja auch schon erkannt, dass ihr Hund gestresst ist. Ein guter Anfang!
Ich würde auch die Spazierwege wählen, auf denen der Hund am Ruhigsten ist und dann so wenig Kommandos wie möglich geben, das auch über längere Zeit (Wochen). Ich würde den Hund über längere Strecken an die Schleppleine nehmen, damit ich nicht so viele Kommandos brauche und der Hund so extrem rumwuseln (oder jagen) kann.
Zur Beschäftigung würde ich evtl. Nasenarbeit machen, aber richtige, nicht nur Leckerli suchen (lass dir das beibringen von einem Trainer), auch gut wäre regelmässige Ausdauerleistung, also gleichmässiges Traben, wie schon jemand geschrieben hat (Fahrrad fahren oder joggen). Das senkt mit der Zeit den Stresslevel.Ich würde bei dem Hund auch positiven Stress vermeiden (freudige Erregung). Stresshormone, v.a. Cortisol (auch aus positiver Erregung) brauchen mehr als einen Tag, bis sie wieder auf dem Normallevel sind. Dein Hund kommt also vermutlich seit längerer Zeit gar nicht mehr in den Normalzusatnd zurück.
ZitatIch sprach nicht davon, NICHTS mit ihm zu machen... Aber man kann auch Dinge mit nem Hund machen, OHNE ihn zu bespaßen... öhm, das läßt sich wohl hier schlecht erklären.
Hast Du sonst keinen Gassi-Weg?
Was Dein Hund zeigt ist im Grunde nichts anderes als: Erlernte Hilflosigkeit. Totale Abhängigkeit...
Ich bezweifle, daß das Jagen etwas mit "Nicht-ausgelastet" zu tun hat...
Das ist nunmal das Problem, wenn man Erziehung mit Gehorsam verwechselt. Wenn man nur oder größtenteils über die Gehorsams-Schiene geht, dann bekommt man einen total abhängigen Hund. So wie sich eben Lucky zeigt. Entweder er ist 100 % bei Dir, oder er macht eben ganz was anderes(Jagen). Da fehlt Kommunikation im Sinne von "Sozialverhalten".
Erlernte Hilflosigkeit ist allerdings was ganz anderes (und was ganz schwerwiegendes)!
Das ist, wenn ein Hund über längere Zeit völlig willkürlich bestraft wird, so dass er es unmöglich schafft, mit dem Steuern von eigenem Verhalten der Strafe zu entgehen. Solche Hunde sind oft sehr apathisch und wirken eben total hilflos. -
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Sorry, ich habe nicht alles gelesen, nur die ersten Seiten. Habe erst nach dem Posten gemerkt, dass der Thread schon so lange ist. Hab ich was verpasst?
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Sorry, ich habe nicht alles gelesen, nur die ersten Seiten. Habe erst nach dem Posten gemerkt, dass der Thread schon so lange ist. Hab ich was verpasst?
Du hast ganz viel recht!
Nur wurde das so und ganz ähnlich, alles schon mal geschrieben. -
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Du hast ganz viel recht!
Nur wurde das so und ganz ähnlich, alles schon mal geschrieben.Dann habe ich ja alles schön zusammengefasst
Ne, ich werde mich bessern und vor dem posten lesen, was da schon steht.
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Dann habe ich ja alles schön zusammengefasst
Ne, ich werde mich bessern und vor dem posten lesen, was da schon steht.
Damit hat man oft VIIIIIEL zu tun.
Aber man ist dann 'gut' im Thema. -
Hallo, guten Morgen,
Ich habe mir nicht alles durchgelesen- teils nur überflogen.
Ich persönlich würde dir ganz einfach einen Trainer/Trainerin ans Herz legen, bei der du und Lucky ein paar Einzelstunden macht.
Videos hin oder her- keiner hier kann 100%ig beurteilen was, wie, warum ect. Lucky so ist, wie er ist.Ich würde ein paar Einzelstunden nehmen, eventuell zum Abschalttraining in die Gruppe gehen und dort einfach sitzen und deinen Hund bestätigen oder eben korrigieren.
Bei uns in der Truppe ( ob nun Obedience oder Longieren) sind sooooooo oft Hunde, die das 100%ige Gegenstück zu deinem sind.- Die HH und ihre Hunde sitzen mit in der Halle oder auf dem Außengelände und machen dieses "Abschalttraining".- Sie bestätigen die Hunde, wenn sie sich entspannen und Korrigieren sie wenn sie "aufdrehen".
Das ganze sollte natürlich in Absprache mit einem Trainer/ einer Trainerin geschehen, die sich den Hund und dich im Vorfeld angeschaut hat.
Hier wird immer davon gesprochen, das Lucky "hibbelig", gestresst, unsicher ect ist.
- Dies mag ja sein bzw. so auf uns wirken.
-Fakt ist- warum ist es so oder warum wirkt es so auf uns ?!?!
Dem sollte in erster Linie auf den Grund gegangen werden.Erst wenn das geklärt ist- muss ganz individuell daran gearbeitet werden.
Es sind natürlich toller Ratschläge gekommen, aber auch ein toller Ratschlag, der vielleicht bei dem eigenen Hund funktioniert- kann in Lucky´s Fall durch Fehleinschätzung nach hinten los gehen.
Wie gesagt, ich persönlich würde mir eine gute Hundeschule suchen, die qualifizierte Trainer hat, die nicht nur Gruppenstunden geben, sondern auch Einzelstunden anbieten.
Würde mich und meinen Hund vorstellen und erstmal der Ursache auf den Grund gehen um dann gezielt an meinem Verhalten und dem meines Hundes ( mit Unterstützung eines Trainers) zu arbeiten.LG nadine
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Hey Nadine, Night hat sich bereits kompetente Hilfe geholt.
lg
Biggi
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Ich interpretiere das so:Bei Schopenhauer ist das so, dass sich ihr Hund nur für sie interessiert.
Auch wenn sie eigentlich gerade total langweilig für ihren Hund.Ich habe einen Hund, mit dem ich Obedience mache und der inzw. 9 Jahre alt ist, was glaubt ihr, wir sind ein super eingespieltes Team und das war harte Arbeit mit diesem Hund. Und ja, mein Hund findet mich interessanter als das meiste um sie herum. Das ist unser Geheimnis, denn wir sind ein Team. Das ist meine Einstellung, meine Philosopie vom Leben mit Hund, und dabei hat der Hund ungeahnte Freiheiten.
Ach ja, flying-paws, du hast mich noch nie verstanden oder willst es nicht. Meine Aussage war, dass mein Hund ab und an nach mir schaut. Wenn ich es recht verstehe, finden das hier manche bei ihrem Hund nervig, ich dagegen finde es absolut richtig, wenn mein Hund nach mir schaut. Ich gebe den Weg an, nicht der Hund. Aber manchmal diskutieren wir und manchmal gewinnt auch der Hund.
Das tut unserer Beziehung keinen Abbruch.
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Erlernte Hilflosigkeit ist allerdings was ganz anderes (und was ganz schwerwiegendes)!
Das ist, wenn ein Hund über längere Zeit völlig willkürlich bestraft wird, so dass er es unmöglich schafft, mit dem Steuern von eigenem Verhalten der Strafe zu entgehen. Solche Hunde sind oft sehr apathisch und wirken eben total hilflos.Hierzu rate ich dir mal dich ganz dringend mit Gansloßer zu beschäftigen. In seinem Buch "Verhaltensbiologie für Hundehalter" wird das auf Seite 71 wie folgt deffiniert:
Wenn duch ständige Mißerfolge, sei es, weil die gestellten Aufgaben zu schwer waren, es keine Lösung gab oder zum Beispiel der Beziehungspartner völlig unvorhersehbar reagiert, dann wird dieser ständige Mißerfolg ebenfalls zu einem Aufschaukeln der Glucocorticoidwerte und die dadurch vermittelte Lern-Konzentrations- und Antriebsschwäche führen.
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