Ernähren wir unsere Hunde ZU gut?
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Wenn man sich aber ein Buch aus der Bibliothek holt, bekommt man dort EINE Expertenmeinung, die einem dann vielleicht kompetent erscheint und nach der man sich richtet. Stellt man hier eine Frage, bekommt man 20 verschiedene Meinungen, manchmal wird man von einer Seite für seine eigene Meinung zerfleischt oder mindestens gehörig abgewatscht, andere kriegen sich untereinander in die Wolle, weil der eine die Meinung des anderen nicht gut findet und umgekehrt, und als Fragesteller steht man da mit 20 verschiedenen Äußerungen und kann die guten nicht von den schlechten unterscheiden.
Das Internet ist eine feine Sache, aber Foren zeigen eben gebündelt, wie es im Leben auch ist. Jeder hat seine eigene Meinung, in Foren sammeln sich halt "naturgemäß" die ganzen selbsternannten Experten.
Der eine sagt, füttere Futter X. Der nächste sagt, nein, das hat zu viel Getreide, füttere lieber Futter Y. Dann kommt wieder einer und sagt, ja, aber der Hund braucht einen Teil Getreide, füttere Futter Z! Der nächste: Nein, der Hund darf gar kein Getreide, weil da alle drauf allergisch reagieren, Futter ABC sollte Futter deiner Wahl sein! Dann springt noch ein Barfer in den Ring und der Laie steht außen und wundert sich.Also ich hab ja schon ein bisschen einen Ernährungsfimmel, aber ich hab mich noch nie so arg mit einem Menschen darüber gestritten, was er so isst oder wie er seine Familie ernährt...
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Wieso bekommt man in der Bibliothek nur eine Expertenmeinung?
Da hat man dann doch auch 5 oder 10 Bücher zum Thema auf dem Tisch, die Autoren mal mehr, mal weniger Experten und wuselt sich durch.LG
das Schnauzermädel -
Ja, da hast du fünf Bücher, aber die Autoren keifen sich nicht gegenseitig an und beschimpfen sich, wie falsch doch die Meinung des anderen ist und wie wenig hundgerecht und was für schlechte Menschen sie doch sind, solche Tipps weiterzugeben. Und am Ende entscheidet man sich selbst, welches Buch einem am besten gefällt, ohne, dass es von irgendwem kommentiert wird und man bis in alle Ewigkeit immer wieder Seitenhiebe dafür bekommt, was man da eigentlich für Zeugs füttert.
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Zitat
Stellt man hier eine Frage, bekommt man 20 verschiedene Meinungen, manchmal wird man von einer Seite für seine eigene Meinung zerfleischt oder mindestens gehörig abgewatscht, andere kriegen sich untereinander in die Wolle, weil der eine die Meinung des anderen nicht gut findet und umgekehrt, und als Fragesteller steht man da mit 20 verschiedenen Äußerungen und kann die guten nicht von den schlechten unterscheiden.
Hi,
das ist eben "Foren-Mentalität" und sollte eigentlich nicht als allwissender Maßstab bewertet werdenAuch die beste "Experten-Meinung" kann immer nur so gut sein, wie es der momentane Stand der Ernährungs-Wissenschaft erlaubt und dazwischen gibts eben auch sehr viele (private)Meinungen, Erfahrungswerte (positiv wie negativ) und eben auch Unmengen von Gedöns.
Es ist immer gut, sich selbst zu informieren und sich in Bezug auf den eigenen Hund nicht dogmatisch auf diese oder jene Meinung/Aussage festzulegen.....und im Laufe der Zeit und "Foren-Erfahrung" lernt man auch "gut" und "schlecht" voneinander zu unterscheidenLG
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Zitat
Jeder hat seine eigene Meinung,
Wobei man hier leider vor dem Problem steht, dass viele Hundebesitzer Humbug von seriösen
Informationen nicht unterscheiden können, weil einfach das nötige Hintergrundwissen fehlt. -
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Hi,
zum Thema: Ich denke umgekehrt wird ein Schuh draus.
"Wir" beschäftigen uns so intensiv mit dem Thema Hundeernährung, WEIL es soviele Allergien gibt und wir natürlich Ursachenforschung betreiben und dabei fast zwangsläufig AUCH auf das Thema Ernährung stoßen.
Wobei Du natürlich grundsätzlich Recht hast: Gut gemeint ist noch lange nicht gut gemacht - und wer's ZU gut meint, vermasselt möglicherweise alles.
(Paracelsus "All Ding' sind Gift und nichts ohn' Gift; allein die Dosis macht, das ein Ding kein Gift ist.")ZitatDie Sichtweise von Barf ist eben sehr naiv und einfach gestrickt.
... 70-80 % Fleisch für alle Hunderassen. Purer Wahnsinn! In den Anfängen lag der von Swanie S. empfohlene Prozentsatz sogar bei 95 %, der Rest Gemüse.Ich frag mich woher solche Weisheiten kommen?
Wenn es DIE Sichtweise von Barf gäbe, dann könnte man die sicher an irgendeiner Stelle nachlesen ...
Barf ist erstmal nur: Bones and rare Food - also Knochen und rohes Futter ....
der "Erfinder" ging davon aus das naturbelassene Lebensmittel die natürlichere und damit gesündere Ernährungsform darstellen. Darüber könnte man trefflich streiten, komischerweise argumentieren Barf-Gegner aber nie damit
Die Mengenangaben, also ob man nun 2 oder 3 % vom Körpergewicht füttert (oder mehr oder weniger), und die Prozentuale Verteilung der einzelnen Futterbestandteile (z.B. ob man 95 % oder gar, wie ich auch schon gelesen hab 100 % Fleisch füttern sollte) - darüber sind sich selbst die Barfer untereinander nicht einig. Das hat aber erstmal mit der Grundidee des Barfen nix zu tun - sondern eben, wie Kay schon mit Beispiel belegt hat - mit der Art der Ausführung.Keine Ahnung was Swanie Simone in ihrer Anfangszeit empfohlen hat - in dem Büchlein von ihr was ich jetzt hier vorliegen habe steht schwarz auf weiss, das die enthaltenen Futterpläne (und auch die Mengen und Prozentangaben) nur zur Orientierung dienen, weil viele Barf-Anfänger eben so verunsichert sind das sie nach solchen Plänen und Berechnungen verlangen.
Swanie weißt eindeutig darauf hin, das man die Mengen und Zusammensetzungen an seinen Hund individuell anpassen muss - und das dies u.a. auch abhängig ist von dem Energieverbrauch (aktiver oder "fauler" Hund) und von der Qualität der Produkte. Ebensowenig fehlt der Hinweis, das die Tabellen am Ende der Broschüre, wo die Zusammensetzung von einzelen Produkten aufgeschlüsselt sind, nur Anhaltspunkte geben können, da Lebensmittel nunmal in ihrer Qualität und damit auch in den einzelnen "Inhaltsstoffen" variieren."Problem" ist also ehr, das man bei solchen "Methoden" wie Barf oder auch Frischfütterung und Kochen selbst denken und selbst die Verantwortung übernehmen muss - das fällt leider heutzutage vielen Hundehaltern schwer.
(ähnlicher Trend ist auch in der menschlichen Ernährung sichtbar, da versuchen die ganzen Profiköche mit Aufklärungs-Kochsendungen gegen zu wirken)Das Thema Impfen seh ich übrigens ähnlich, auch da gilt (wie immer in der Medizin): man muss eine Risiko-Nutzen-Abwägung machen (und nicht einfach so tun als gäbe es keine Risiken!)
Und auch da ist es sinnvoll, die individuellen Lebensumstände des Tieres in seine Überlegungen mit einzubeziehen (z.B. Vorerkrankungen, Lebensalter, genetische Disposition, der s.g. "Impfdruck" wegen häufiger Fremdhundkontakte etc. pp.) -
Zitat
Wieso bekommt man in der Bibliothek nur eine Expertenmeinung?
Und wenn die Expertenmeinung auch noch auf einer Waltham Studie basiert, muss man sich auch fragen, ob es sich dabei überhaupt um eine Expertenmeinung handelt :escape:
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Das hat aber erstmal mit der Grundidee des Barfen nix zu tun - sondern eben, wie Kay schon mit Beispiel belegt hat - mit der Art der Ausführung.
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"Problem" ist also ehr, das man bei solchen "Methoden" wie Barf oder auch Frischfütterung und Kochen selbst denken und selbst die Verantwortung übernehmen muss - das fällt leider heutzutage vielen Hundehaltern schwer.
(ähnlicher Trend ist auch in der menschlichen Ernährung sichtbar, da versuchen die ganzen Profiköche mit Aufklärungs-Kochsendungen gegen zu wirken)Hm. ich denke eher nicht, dass es am Willen liegt, Verantwortung zu übernehmen und selbst zu denken. Ich denke, dass (gerade auch in Foren) willigen Hundehaltern oft das Gefühl vermittelt wird, artgerechte Hundeernährung (egal of barfen, kochen oder FeFu) sei nicht kompliziert. Da könnte ich auch hier aus dem Forum viele Beispiele zitieren... Sie IST kompliziert, wenn wir mal ehrlich sind. Insofern kann man bei JEDER Art der Fütterung auch viel kaputtmachen. Auch beim barfen oder kochen ist die Gefahr des Anwenderfehlers offensichtlich auch nicht wesentlich geringer als bei FeFu...
Man muss
1. alle vorhandenen Fragen und Unklarheiten selbst erstmal erkennen (nehmen wir nur mal "Getreide: ja/nein", wenn ja, wieviel... In meinem ganz persönlichen Fall nun auch: spielt die Rasse bei der Zusammensetzung des Futters eine Rolle?)
2. sich eine eigene Meinung zu jeder einzelnen Frage bilden, was nur geht, wenn man sich WIRKLICH informiert (manchmal bleibt es auch dann noch eine Glaubensfrage...)
3. somit sehr tief in die "Ernährungslehre" einsteigen, um es wirklich für seinen eigenen Hund "richtig" zu machen.Ganz klar, einfach ein x-beliebiges FeFu zu nehmen, ist auch nicht besser, darüber brauchen wir nicht zu reden...
Aber ganz einfach ist das sicher nicht....LG, Julia
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Könnt ihr euch noch an eine Zeit erinnern, als es kein Internet (oder wenig) gab? Ihr nichts ergoogeln konntet? Hattet ihr da ev. sogar Hunde?
Ich (altersbedingt) Ja! Meinen Hunden ging es gut, mir ging es gut. Zum Tierarzt musste ich nur 1mal im Jahr wegen der Impfung.
Ohne dogforum, ohne Internet, ohne Google wäre so einiges anders, eventuell sogar einfacher.Ja. Sehr gut. Unser erster Hund (ab 1972) war ein ganzer Kerl dank Chappi und wurde zudem mit Frolic ernährt. Von vernünftiger Sozialisation mit Artgenossen waren wir gefühlte Lichtjahre entfernt. Von TÄ kam damals auf dem Land häufig der Tipp, bei unerwünschtem Verhalten doch mal die Zeitung auf den Hund zu kloppen. DAS wurde bei uns zum Glück nicht praktiziert. Auch an Populärliteratur über Hunde gab es weniger, ich erinnere mich aber an "Sterns Bemerkungen über Hunde".
Die Quittung kam dann, als unser Dackel so schlechte Zähne hatte, dass viele gezogen werden mussten. Im hohen Alter wahrlich kein Spaß für den Hund.
Beim nächsten Hund wurde dann vieles anders gemacht, man hat aus den Fehlern gelernt, den Hund besser ernährt, und und.
Aber, nein, ich persönlich finde es heute besser. -
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Barf ist erstmal nur: Bones and rare Food - also Knochen und rohes Futter ....
der "Erfinder" ging davon aus das naturbelassene Lebensmittel die natürlichere und damit gesündere Ernährungsform darstellen.Stellt sich die Frage, wie der Hund bisher nicht nur überlebt hat, sondern sich überall auf der Welt mit durchaus gravierenden morphologischen Unterschieden zu z.B. schwer arbeitenden Leistungshunden entwickeln konnte. Etwa mit Barf a la Wolf ?
Nach dem Motto: Fleisch, Knochen, Obst/Gemüse, Waage und Pürierstab und ab gehts! Ich bin nämlich der Auffassung, dass der Hund, seit er angefangen hat, mit dem Mensch zu leben, Stück für Stück auch seine Ernährung angepaßt hat, also seit mindestens 10.000 Jahren.
Mich nervt, das beim Barfen ständig der Wolf als ungeeigneter Vergleich zum Hund herangezogen wird. Erstens ist es gar nicht möglich diese Ernährung zu kopieren und zweitens haben unsere Haushunde aufgrund der unterschiedlichen Rassezugehörigkeit völlig andere Ernährungsbedürfnisse.Mehr Sinn macht es, sich das Individuum , die Rasse,persönliche Lebensbedingungen, und seine evtl. Krankengeschichte anzusehen, und dann erst über eine geeignete Fütterungsstrategie nachzudenken und zu informieren..
Hierbei sind gerade die Erkenntnisse der Epigenetik hilfreich . Erbkrankheiten sind bei Züchtern ein heiß diskutiertes Thema. Zwischenzeitlich sind mehr als 400 Erbkrankheiten beim Hund beschrieben und jedes Jahr kommen neue dazu.
Mit laienhaftem Wissen gepaart mit einer Anfälligkeit für Verschwörungstheorien , wie Barf nunmal propagiert wird, kommt man nicht automatisch weiter.
Denn gleichzeitig mit der BARF-Welle erscheinen auf vielen Ernährungsseiten angebliche Fakten über Fertigfutter und gekochte Nahrung die einfach nicht stimmen. Das empfinde ich als hochgradig unseriös! -
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